Innenputz-Kosten – die Preise
Wer ein Haus baut oder einen Altbau sanieren will, wird unweigerlich auch mit dem Verputzen konfrontiert. So mancher Bauherr hat vor allem den Innenputz nicht immer in seine Planungen integriert. Doch das Verputzen der Wände hat wichtige Aufgaben und sorgt nicht zuletzt für den wohnlichen, behaglichen Anblick im Haus. Daher sollten auch die Kosten für den Innenputz vorher genauer betrachtet werden. Wie die Preise liegen und von welchen Faktoren die Innenputz-Kosten abhängen, verraten die folgenden Zeilen.
Was kostet der Innenputz im Allgemeinen?
Wer die Innenputzkosten für seine Baumaßnahme bestimmen will, sollte sich angesichts der zahlreichen Faktoren von Pauschalpreisen verabschieden. Denn jeder Innenputz muss mit anderen Bedingungen berechnet werden. Individuelle Preise sind daher einfacher anzugeben als ein allgemeiner Kostenrahmen – denn dieser kann zwischen acht Euro und 50 Euro pro m² oder sogar viel mehr schwanken.
Um dennoch einen Preisüberblick für die Kosten des Innenputzes zu geben, helfen Kostenbeispiele:
Soll ein Keller im Neubau mit rund 80 Quadratmeter verputzt werden, reicht meist ein Standard-Putzsystem ohne Spezialputz und Extras sowie eine geringe Putzqualität. Hier fallen zudem keine gesonderten Kosten oder Vorbereitungen an. Solch eine Maßnahme kann folgende Preise bedeuten:
Material | Kosten |
---|---|
Unterputz | 1.430,00 Euro |
Oberputz | 760,00 Euro |
Gesamtkosten für den Innenputz | 2.190,00 Euro |
Kosten pro m² | ca. 27,00 Euro |
Handelt es sich um ein Wohnzimmer im Neubau mit ebenfalls 80 Quadratmeter, das mit einem besonders aufwendigen Putz versehen soll, der vor allem ästhetische Vorteile bringen kann, so können Sie mit diesen beispielhaften Kosten rechnen:
Material | Kosten |
---|---|
Unterputz mit Lehmputz | 1.600,00 Euro |
Oberputz mit höchster Qualitätsstufe | 2.400,00 Euro |
Gesamtkosten für den Innenputz | 4.000,00 Euro |
Kosten pro m² | ca. 50,00 Euro |
In einem anderen Beispiel soll eine Decke eines Wohnzimmers mit 45 Quadratmeter im Altbau mit Innenputz versehen werden. Hier sind noch alte Tapeten vorhanden. Diese müssen zwar entfernt werden, dafür braucht es in diesem Beispiel keinen Unterputz. Da es sich jedoch um eine Decke handelt, fallen weitere Positionen an. Solch eine Maßnahme kann folgende mittlere Kostenpositionen haben:
Material | Kosten |
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Abdecken des Bodens inkl. Materialien | 250,00 Euro |
Entfernen alter Tapeten | 360,00 Euro |
Oberputz inkl. Material und Anfahrtskosten | 760,00 Euro |
Gesamtkosten für die Decke | 1.370,00 Euro |
Kosten pro m² | ca. 30,00 Euro |
Die Kosten sind bei jedem Innenputz individuell. Lassen Sie sich daher Kostenvoranschläge von verschiedenen Unternehmen fertigen, die die vorhandenen Gegebenheiten vor Ort einberechnen. Dann können Sie besser vergleichen!
Innenputz: Was gehört alles dazu?
Um die Preise von Innenputz kalkulieren zu können, müssen Heimwerker erst einmal wissen, was alles zum Innenputz gehört. Denn hier werden oft verschiedene Faktoren und Bereiche durcheinander geworfen. Ob Wände oder Decken, Unter- oder Oberputz, verschiedene Qualitäten und verschiedene Arbeiten – all diese Faktoren führen zu unterschiedlichen Preisen.
Generell besteht der Innenputz aus verschiedenen Lagen. Es braucht meist sowohl einen Unterputz als auch einen Oberputz. Diese werden in verschieden dicken Schichten auf das Mauerwerk gebracht. Vor allem beim Oberputz gibt es dabei verschiedene Varianten und Qualitäten, die ausschlaggebend für die Preise sind.
Der Innenputz dient dazu – wie der Name es schon sagt – die Wände im inneren Bereich zu gestalten. Er erfüllt sowohl bauphysikalische als auch ästhetische Funktionen. Ist er aufgetragen, können die Innenräume zusätzlich noch gestrichen oder tapeziert werden. Dekorputze machen dies jedoch überflüssig, da sie bereits das Erscheinungsbild gestalten. Sie streichen die Wände und Decken gleichzeitig in verschiedenen Farben.
Innenputz kann auch wärmedämmende Eigenschaften haben und die Feuchtigkeit im Haus regulieren. Hier kommt es auf die richtige Zusammensetzung an.
Kostenfaktoren: Davon hängt der Preis für den Innenputz ab
Wenn Sie Räume oder ein ganzes Haus verputzen wollen, müssen vor der Maßnahme also mit verschiedenen Faktoren rechnen, um die Preise bestimmen zu können. Die Kosten für den Innenputz hängen von folgenden Gesichtspunkten ab:
- Soll ein Altbau oder Neubau verputzt werden?
- Wie groß sind Wand- und/oder Deckenflächen?
- Wie ist die Untergrundbeschaffenheit des Mauerwerks?
- Welches Putzsystem soll verwendet werden?
- Welche Qualität ist erforderlich?
- Soll die Innenfassade mit dem Putz gleichzeitig gestaltet werden?
- Welche zusätzlichen Kosten fallen an?
Wird ein Handwerker mit dem Verputzen beauftragt, kommen noch firmenspezifische Aspekte hinzu, die die Kosten beeinträchtigen. So existieren beispielsweise auch regionale Unterschiede. Die Preise im Osten des Landes liegen für den gleichen Auftrag deutlich niedriger als im Westen. Auch zwischen Stadt und Land gibt es Unterschiede.
Die Unterschiede zwischen Alt- und Neubau
Wer einen Neubau mit Innenputz versehen will, muss in der Regel Unterputz und Oberputz planen und damit höhere Preise kalkulieren. Denn hier ist meist noch keine Verarbeitung des Mauerwerks vorhanden. Für die Kalkulation der Preise kann der Bauherr hier von rund 15 bis 20 Euro pro m² für den Unterputz veranschlagen. Hinzu kommen die Preise für den Oberputz. Grundsätzlich machen die Kosten für den Innenputz rund 3,5 Prozent der Gesamtbaukosten eines Neubaus aus.
Im Altbau ist meist nur ein Oberputz erforderlich, denn hier ist oft ein intakter Unterputz vorhanden. Dieser ist meist günstiger als der Unterputz. Dennoch hängen die Kosten jedoch vom Putzsystem an. Die wahrscheinlichen Preise liegen hier zwischen acht und zwölf Euro pro m². Spezielle Oberputzformen können den Preis jedoch in die Höhe treiben.
Decke versus Wandfläche
Für den Laien ist der Unterschied oft nicht klar, doch das Verputzen von Decke und Wand unterscheidet sich ebenfalls im Preis. Denn der Innenputz an der Decke bedeuten mehr Aufwand und lässt die Kosten steigen. Daher gelten hier nicht die gleichen Quadratmeterpreise wie bei der Wand. Der Innenputz für die Decke im Standard-Bereich sollte daher mit 20 bis 30 Euro pro m² eingeplant werden. In Wänden hingegen erschweren Fenster das durchgängige Arbeiten. Je mehr Fenster vorhanden sind, desto höher können die Preise liegen.
Untergrundbeschaffenheit
Mauerwerk ist nicht gleich Mauerwerk. Ein Profi prüft daher immer erst einmal die Beschaffenheit des Untergrundes, bevor das Verputzen geplant wird. Verschmutzungen müssen entfernt werden. Sind Risse, bröselnde Teile oder sogar Schimmel zu entdecken, sind weitere Maßnahmen erforderlich, bevor Innenputz aufgetragen werden kann. Denn dieser ist nicht tragfähig.
Kreidet der Untergrund, sind die Voraussetzungen ebenso anders. Auch die Saugfähigkeit des Untergrunds prüft der Profi, um die entsprechende Grundierung zu wählen. Denn diese muss in jedem Fall vor dem Innenputz aufgetragen werden: Stark saugende Untergründe brauchen beispielsweise eine Haftemulsion, normal saugenden Untergründe können mit Tiefengrund versehen werden. Unterschiedliche Beschaffenheiten verursachen daher auch unterschiedliche Kosten – schon bei der Vorbereitung.
Das Putzsystem: Verschiedene Putzarten beim Innenputz
Die Kosten des Innenputzes hängen auch von der Putzart ab. Vor allem der Unterputz muss zu dem Untergrund passen. Unpassende Putze können sonst zu Haftungsproblemen führen, Rissen bilden und im schlimmsten Fall herunterfallen. Die Putzart sollte daher immer den Gegebenheiten und nicht den Budgetbestimmungen angepasst werden. Wer hier bei den Kosten sparen will, kann das später teuer bezahlen.
Es stehen grundsätzlich drei verschieden Putzarten zur Verfügung, die für unterschiedliche Räume geeignet sind:
- Gipsputz
- Kalk-Zement-Putz
- Lehmputz
Gipsputz ist für alle Wänden und Decken geeignet, wo keine Feuchtigkeitsbelastung auftreten wird. Daher findet er sich meist in den Wohnräumen. Auf Gipsputz können Sie Tapeten anbringen, Farbe streichen und andere Wandbeläge auftragen. Seine Kosten belaufen sich auf rund neun Euro pro m².
Der Kalkputz eignet sich für allen für feuchte Räume, wie den Keller, die Garage oder das Bad. Denn er kann die Raumfeuchtigkeit ausgleichen. Kalkputz ist alkalisch und verhindert daher die Schimmelbildung. Jedoch ist Kalk-Zement-Putz nicht so glatt wie Gipsputz. Daher eignet er sich nur bedingt für das Streichen von Wohnräumen. Für Kalkputz müssen rund 13 Euro pro m² eingeplant werden.
Braucht der Innenputz zudem auch wärmedämmende Eigenschaften, sollte zu Lehmputz gegriffen werden. Dieser hat ebenso klima- und feuchteregulierende Eigenschaften, dämpft den Schall und ist nicht brennbar. Vor allem in Altbauten mit hohen Räumen ist er daher die Wahl Nummer Eins. Lehmputz ist jedoch weicher als Gips- oder Kalkputz. Hier müssen die Kanten mit einem Schutz versehen werden. Die Kosten für diese Putzart belaufen sich auf rund 20 Euro pro m².
Neben diesen generellen Putzen gibt es weitere Arten, die zum Einsatz kommen können. Doch beispielsweise Abschirmputze finden eher selten Anwendung. Dieser Putz ist ein Gipsputz mit zusätzlicher Karbonverstärkung und kann elektrische und elektromagnetische abschirmen. Auch gibt es Mischformen, wie beispielsweise Kalk-Gipsputze, bei denen die Eigenschaften der beiden Materialien kombiniert werden. Schlämmputze enthalten Kalkhydrat und Zement und werden oft auf Kalk-Zement-Putzen aufgetragen. Dünnputze sind mit allen gängigen Basiswertstoffen erhältlich und zeichnen sich dadurch aus, dass sie in Schichten mit weniger als fünf Millimeter aufgetragen werden können.
Im Angebotsdschungel der verschiedenen Putzarten durchzusehen, ist für den Laien nicht immer einfach. Wer hier wenig bis keine Erfahrung hat, sollte sich vom Profi beraten lassen. Dieser kann anhand einer Vor-Ort-Besichtigung die besten Möglichkeiten und Putzkombinationen aufzeigen und erklären.
Qualitätsstufen für den Oberputz
Der Oberputz kann in verschiedenen Varianten aufgetragen werden. Der Heimwerker wird hier vor allem mit unterschiedlichen Qualitätsstufen konfrontiert. Oberputze sind mit Q 1 bis Q 4 bezeichnet. Welche verwendet werden soll, hängt von der weiteren Planung der Innengestaltung ab.
Je höher die Qualitätsstufe ist, desto besser ist die Qualität – der Oberputz wird feiner und glatter. Die höchste Qualitätsstufe Q 4 kann sogar lackiert werden. Für anschließende Maler- und Tapezierarbeiten reichen meist die anderen drei Qualitätsstufen aus. Wer Fliesen auf den Innenputz verlegen, die Wand mit anderen keramischen Belägen oder weiteren Finishputzen versehen will, kann die Stufe Q 1 wählen.
Je höher die Qualitätsstufe ist, desto weiter steigen auch die Kosten. Bei einer hohen Qualität des Oberputzes kann mit 25 bis 40 Euro pro m² für den Oberputz geplant werden. Auch besondere Putze, die einen hohen Aufwand bedeuten, treiben die Kosten in die Höhe.
Ästhetische Aspekte des Oberputzes
Aber nicht nur die Eigenschaften und Basen des Putzes sind ausschlaggebend für den Preis. Auch ästhetische Aspekte spielen hier eine Rolle. Denn bei der Gestaltung der Innenräume kann der Hausherr auch zwischen einfachem Glattputz, aufwendigen Strukturputz und beispielsweise sogenannten Sichtputzen wählen.
Letztere sparen meist weitere Kosten des Tapezierens oder Malerns, da sie gleichzeitig die Wand mit Farbe und Struktur gestalten können. Ihr Preisbereich liegt zwischen 25 und 30 Euro pro m². Glattputze sind einfach, fein und günstig. Dafür sollten rund 10 Euro pro m² eingeplant werden. Ein aufwendiger Putz ist beispielsweise Tadelakt. Dieser marokkanische Kalkputz wird mit einer besonderen Technik aufgetragen. Solch ein Spezialputz kann durchaus auch Kosten von mehr als 100 Euro pro m² verursachen.
Zusätzliche Kosten
Zur Kostenkalkulation beim Innenputz gehören auch weitere Positionen. Hier sind beispielsweise Anfahrtskosten zu nennen. Aber auch Sonderarbeiten gehören in diese Kategorie: Muss der Boden abgedeckt oder abgeklebt werden, erhöht sich der Endpreis für den Innenputz. Auch Spachtelarbeiten, Putzleisten und Kantenschoner gehören in diese Kategorie – ebenso das Aufstellen von Gerüsten. Solche Arbeiten berechnen Unternehmen in den meisten Fällen mit einem Stundenaufwand.
Der Profi rechnet diese Sonderkosten meist in den kompletten Quadratmeterpreis ein. Dieser ist inklusive aller notwendigen Leistungen. Jedoch ist das nicht immer der Fall, der Hausherr kann sich hier auch Ausnahmen gegenüber sehen. Daher sollten Kostenangebote immer genau geprüft werden.
Spartipps beim Innenputz: Was ist möglich und sinnvoll?
So mancher Hausherr gibt sich schnell Überlegungen hin, wo bei den Kosten für den Innenputz gespart werden kann, wenn das Angebot des Profis überraschend hoch ist. Viele Heimwerker glauben, mit Eigenleistung beim Verputzen die Kosten senken zu können. Doch dazu ist nur mit der notwendigen Erfahrung und Wissen zu raten.
Experten raten dem unerfahrenen Heimwerker unbedingt von der Eigenleistung beim Verputzen ab. Denn der Profi trägt den Innenputz in der Regel mit Maschinen auf. An diese Qualität kann die Handarbeit des Heimwerkers nicht heranreichen. Sind weitere Maßnahmen wie das Verlegen von Fliesen geplant und Fehler in der Eigenleistung geschehen, so kann eine ungleichmäßige Fläche schnell zu weiteren Kosten führen und der Bauherr zahlt letztendlich sogar drauf.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, beim Innenputz die Kosten zu senken. Es muss nicht immer der teuerste Oberputz sein. Der Fachmann wird entsprechend beraten, welches Putzsystem sinnvoll ist und welches in die Preiskalkulation passt. Das Vergleichen unterschiedlicher Angebote kann ebenso beim Sparen helfen. Vorarbeiten lassen sich leicht in Eigenregie übernehmen. Das können Abdeck- und Reinigungsarbeiten sein. Wer Sichtputze als Oberputz verwendet spart, da kein weiterer Anstrich oder das anschließende Tapezieren notwendig ist.
Wer einen Profi beauftragt, kann zudem 20 Prozent der Kosten für einen Handwerker in der Steuererklärung absetzen. Maximal kann hier ein Gesamtbetrag von 6.000 Euro angesetzt werden, der eine zu sparende Summe von 1.200 Euro pro Jahr bedeutet. Wer kann, sollte kalendarisch planen. So können Innenputzarbeiten am Ende eines Jahres durchgeführt werden, der Maler aber sollte im Januar des folgenden Jahres bestellt werden. Dann können Sie zweimal Kosten absetzen.
Zusammenfassung
Die Preise für den Innenputz lassen sich selten pauschal angeben, denn hier ist ein Preisbereich von acht bis über 50 Euro pro m² möglich. Die Preise hängen von den verschiedenen Gegebenheiten ab. Der Innenputz im Neubau ist meist teurer als im Altbau. Unterschiedliche Putzsysteme kommen bei verschiedenen Mauerbedingungen zum Einsatz. Und auch ästhetische Gründe können den Preis beeinflussen.
Artikelbild: kasto / Bigstock.com