Homeoffice bequem, funktional und doch sparsam
Keine Kollegen nerven, kein Chef drängt im Rücken. Selbstbestimmtheit lockt. Das Arbeitszimmer ist für so manchen Selbstständigen oder Angestellten die perfekte Lösung. Doch auch wenn hier Arbeitsweg und Büromiete eingespart werden, kostet auch ein Homeoffice. Nur jeder fünfte Arbeitnehmer wird vom Arbeitgeber bei der Ausstattung unterstützt. Sparen bei Einrichtung und Gebrauch ist dennoch nicht unmöglich.
Eigener Raum ist wichtig – und hilft sparen!
Wer ein Homeoffice einrichtet, sollte wenn möglich ein eigener Raum dafür verwenden. Nur eine kleine Arbeitsecke im Schlafzimmer reicht meist nicht aus. Denn dadurch besteht oft die Gefahr, dass Arbeit und Privates sich ungewollt vermischen. Aber auch im Homeoffice ist es wichtig, zum einen ungestört arbeiten zu können und zum anderen auch nach Feierabend von der Arbeit abschalten zu können. Wenn der Computer immer in Sichtweite ist, fällt das oft schwer. Ein eigenes Zimmer kann jedoch mit der Tür abgeschottet werden – sowohl zum Arbeiten als auch zum Abschalten. Aber nicht nur die Effektivität ist vom eigenen Zimmer abhängig. Ist das Arbeitszimmer kein Durchgangszimmer, kann das Homeoffice in vielen Fällen von der Steuer abgesetzt werden. Das spart zugleich zahlreiche Euros!
Schon gewusst? Das Wort „Homeoffice“ ist eine deutsche Erfindung und wird ein Engländer mit dem Sitz des Innenministeriums verstehen. Im Englischen heißt das heimische Büro entweder „work from home“ oder „telecommuting“.
Ergonomisch und dennoch kostensparend einrichten
Auch im Homeoffice ist Ergonomie ein großes Thema. Wer stundenlang vor dem Computer sitzt, kann oft ein Lied vom schmerzenden Rücken singen. Daher sollte bei der Ergonomie der Büromöbel für das heimische Arbeitszimmer nicht gespart werden. Optimal ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Dieser kann an die Körpergröße angepasst werden. Empfohlen werden folgende Tischhöhen:
- 67 bis 69 Zentimeter für eine Körpergröße von 1,60 Zentimetern
- 73 bis 75 Zentimeter für eine Körpergröße von 1,70 Zentimetern
- 78 bis 80 Zentimeter für eine Körpergröße von 1,80 Zentimetern
- 82 bis 82 Zentimeter für eine Körpergröße von 1,90 Zentimetern
Der Tisch selbst sollte etwa 80 Zentimeter tief und mindestens 60 Zentimeter breit sein, um genügen Platz für Arbeitsutensilien und Monitor zu liefern. Clever ist auch ein Tisch, der sich für die Stehposition umstellen lässt. So kann auch eine Zeit lang im Stehen gearbeitet werden. Der Bürostuhl sollte ebenso ergonomisch geformt sein. Die richtige Einstellung des Stuhles ist dabei auch ausschlaggebend. Dazu sollte der Monitor augenfreundlich sein. Doch Ergonomie muss für das Homeoffice nicht Unmengen an Geld verschlingen. Mit den passenden Angeboten gelingt auch eine ergonomische und dennoch billige Einrichtung: Schauen Sie sich in Kleinanzeigen um, ob in der Umgebung Büros aufgelöst und die Möbel verkauft werden. Im Handel muss es nicht immer das neueste Design sein – auch hier gibt es „Auslaufmodelle“, die im Preis gesenkt sind. Preise vergleichen ist für den sparwilligen Heimarbeiter dabei ein Muss.
Gemütlichkeit und Ordnung – günstig mit „Do it yourself“
Wichtig für ein gutes Homeoffice ist auch, genügend Stauraum für die Arbeitsunterlagen zu haben. Schränke und Sideboards sind ein Muss. Hier gilt es, die richtige Mischung zu treffen. Eine Zusammenstellung aus ausrangierten Möbeln ist zwar billig, stellt aber die Gefahr dar, nicht die richtige Arbeitsatmosphäre damit zu erzeugen. Das geht zulasten der Effektivität und Kreativität im Homeoffice. Dennoch können gebrauchte Möbel den Geldbeutel schonen. Ein alter Aktenschrank vom Flohmarkt kann ein dekoratives Highlight zwischen den neuwertigeren Möbeln sein. Das mit den „Do it yourself“-Fähigkeiten aufgehübschte Regal könnte der Hingucker zwischen günstigen Neumöbeln sein. Die richtige Farbe hier verwendet, motiviert zudem: Helle Töne vergrößern einen Raum, dunklen engen ein.
Geschlossene Möbelstücke hinterlassen ein ordentlicheres Gefühl. Achten Sie darauf, dass das heimische Arbeitszimmer nicht nur aus offenen Regalen besteht.
Die Dekoration lässt sich leicht mit Pflanzen erreichen. Diese sind oft in der Wohnung vorhanden – Ableger von ihnen sorgen im Arbeitszimmer nicht nur für Gemütlichkeit, sondern auch für ein gutes Raumklima.
Energieeffizienz: Stromsparende Geräte bei der Einrichtung
Ein weiterer Aspekt, der bei der Einrichtung des Homeoffice beachtet werden sollte, ist der zukünftige Stromverbrauch. Dieser wird sich durch die Nutzung deutlich erhöhen. Hier kann schon bei der Anschaffung der Geräte auf den Energieverbrauch geachtet werden. Generell ist festzuhalten, dass ein Notebook weniger Strom verbraucht, als ein Desktop-PC. Wer mit einem kleineren Gerät versorgt ist, sollte nicht unnötige Stromfresser aufstellen. Bei Drucker, Fax und Scanner ist Sparpotenzial, wenn Kombigeräte gekauft werden. Diese Anschaffung ist meist günstiger als der einzelne Kauf. Zudem sparen Kombigeräte nicht nur Platz im Homeoffice, sondern auch Energie. Fehlt es noch an Büroartikeln? Dann sollte hier ein Blick auf die Angebote der Discounter geworfen werden. Die Qualität ist oft nicht schlechter, das Design meist ähnlich, aber der Preis deutlich billiger als in Fachgeschäften.
Sparpotenzial beim Gebrauch: Tipps während der Arbeit im Büro zu Hause
Aber nicht nur bei der Einrichtung des Homeoffices kann gespart werden. Auch bei der Nutzung ist Einsparpotenzial zu finden. So ist es ein cleverer Trick, alle Geräte an eine Steckerleiste anzuschließen, die mit einem eigenen Schalter versehen ist. Nach Feierabend reicht ein einziger Klick, um alle Geräte gleichzeitig auszuschalten. Auch der Router sollte bei Nichtgebrauch in den Schlummermodus schalten – hier gibt es moderne Geräte, die ihre Leistung automatisch reduzieren, wenn kaum noch Aktivität zu verzeichnen ist. In Sachen Drucker und Papier kann ebenfalls gespart werden. Nutzen Sie Papier zweiseitig! Verschiedene Anbieter bieten recycelte Druckerpatronen an, die aufbereitet und wiederbefüllt wurden. Beide Maßnahmen schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. In Sachen Licht sollte das Vorhandene so viel wie möglich genutzt werden. Tageslicht fördert die Produktivität – daher sollten keine Fenster zugehangen werden. Wenn dann noch die Schreibtischlampe mit einer Energiesparlampe ausgestattet ist, wird nur wenig Geld für Helligkeit ausgegeben. Ein letzter Tipp: Braucht es den Festnetzanschluss? Die meisten Menschen nutzen fast ausschließlich ihr Handy zum Telefonieren. Ein Fax kann über Scanner und Computer verschickt werden. Hier kann der gesamte Anschluss eingespart werden.
Zusammenfassung
Ein Homeoffice ist für viele Selbstständige ein Muss und Arbeitnehmer ein Traum. Die richtige Einrichtung des Homeoffice entscheidet über die spätere Effektivität. Doch hier muss die Produktivität nicht teuer bezahlt werden. Mit einigen Tricks lässt sich das Homeoffice günstig gestalten und auch sparsam betreiben.
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