Deutschland bleibt zu Hause: Home-Office-Essentials

Deutschland bleibt zu Hause: Home-Office-Essentials

In Zeiten von Corona hat sich auch in der Arbeitswelt einiges verändert. Das Homeoffice ist mittlerweile in aller Munde, denn es gibt eine Reihe Gründe, die dafür sprechen. Als Arbeitnehmer spart man sich lange Anfahrtswege mit erhöhtem Infektionsrisiko in Bus oder Bahn und man ist deutlich flexibler. Letzteres gilt insbesondere dann, wenn Kinder zu betreuen sind, die nicht in Schule oder Kita gehen können. Es muss aber auch gesagt werden, dass einige Hürden genommen werden müssen, wenn man plötzlich im Homeoffice arbeiten soll.

Eine Arbeitsumgebung schaffen

Auch im Homeoffice sollten man sich von den Dingen im Alltag abgrenzen. Für das Homeoffice benötigt man einen kleinen Bereich, der nur der Arbeit dient – ganz ähnlich wie im Büro. Ist der Homeoffice-Arbeitsplatz clever eingerichtet, dann fällt es deutlich leichter vom Freizeit-Modus in den Arbeitsmodus zu wechseln. Umgekehrt gelingt das natürlich auch besser, denn sobald man den Homeoffice-Bereich verlassen hat, ist man in seiner Freizeit. Telefonate oder E-Mails müssen dann bis zum nächsten Tag warten.

Welche Kosten fallen für ein Homeoffice an?

Das Homeoffice bietet nicht nur Vorteile, sondern auch eine Reihe von Nachteilen. Für den Arbeitnehmer entstehen oft zusätzliche Kosten. Es wird nicht nur ein Schreibtisch und ein Bürostuhl benötigt, sondern vielfach auch ein Laptop, ein Drucker und weiteres Equipment. Dazu kommen auch Nebenkosten wie Strom und dergleichen.

Nutzt man ein eigenes Laptop und hat vielleicht auch einen Drucker, kann man anteilig Kosten der Arbeitgeber in Rechnung stellen.

Equipmentanteilige Kosten pro Tag
Laptop15 Cent
PC mit externem Monitor50 Cent
Stromkostenca. 1 Euro

Sicherlich kann man alle anfallenden Kosten dem Arbeitgeber in Rechnung stellen, sodass man nicht in Vorleistung treten muss. Stellt der Arbeitgeber jedoch keinerlei Arbeitsmittel zur Verfügung und der Arbeitnehmer muss sich alles besorgen, dann hat er grundsätzlich Anspruch auf Erstattung dieser Kosten.

Die Einrichtung des Homeoffice

  • Arbeitsumgebung schaffen
  • Ausreichend Licht
  • Bequemer Bürostuhl
  • Deko in Maßen
  • Feste Arbeitszeiten
  • Verpflegung und Pausen

Arbeitsumgebung schaffen

Ganz wichtig ist das Schaffen eines festen Arbeitsplatzes im Homeoffice. Optimal wäre hier ein Arbeitszimmer. Doch dies steht nicht jedem Arbeitnehmer in seinen eigenen vier Wänden zur Verfügung. Aber auch ohne eigenes Büro kann man sich sein Homeoffice gestalten. Dazu sollte man sich einen festen Bereich in seiner Wohnung als Arbeitsplatz abtrennen und so für eine Büroatmosphäre sorgen. Benötigt wird hierzu in jedem Fall ein Schreibtisch, ein Schreibtischstuhl, Regale und alles was man sonst auch im Büro nutzt. Mit Pflanzen kann man es sich gemütlicher machen und doch ist der Arbeitsbereich vom restlichen Wohnraum getrennt – auch optisch.

Im Homeoffice sollte man sich wohlfühlen, denn nur so kann man produktiv arbeiten. Störungen von außen durch Familie und Co. sollten möglichst vermieden werden.

Ausreichend Licht

Ohne Licht geht auch im Homeoffice nichts. Je mehr Licht am Arbeitsplatz vorhanden ist, umso produktiver wird die Arbeit. Dies gilt gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, wo man ohne Zusatzbeleuchtung nicht auskommt. Durch eine unzureichende Beleuchtung kommt es zu

  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Depressive Verstimmung

Mit einer Tageslichtlampe kann man ganz einfach Abhilfe schaffen.

Bequemer Bürostuhl

Arbeitet man den ganzen Tag im Homeoffice, kommt man um einen ergonomischen Bürostuhl nicht herum. Auf keinen Fall sollte man sich von seinem Arbeitgeber vorschreiben lassen, dass auch ein Küchenstuhl ausreicht, denn das Homeoffice würde ja nicht auf Dauer bestehen. Als Arbeitnehmer im Homeoffice hat man das Recht auf einen ergonomischen Stuhl, der unter anderem den Rücken schont. Die Auswahl nach dezenten Büromöbeln ist riesig, sodass man auf keinen Fall einen klobigen Chefsessel in seine vier Wände stellen muss.

Deko in Maßen

Ähnlich wie im firmeneigenen Büro kann man seinem Homeoffice eine persönliche Note verleihen. Es sollte jedoch auf zu viel Deko und unnötiger Krimskrams verzichtet werden. Den meisten reicht ein Foto der Familie auf dem Schreibtisch, ein inspirierendes Bild an der Wand und eventuell eine „Büropflanze“. Auch die Kosten hierfür sind in der Regel vom Arbeitgeber zu erstatten.

Feste Arbeitszeiten

Von Anfang an sollten die Arbeitszeiten festgelegt werden. Viele Arbeitnehmer lassen sich gerne dazu verleiten nach Feierabend Telefonate anzunehmen oder schnell mal einen Blick in die E-Mails zu werfen. Eine Vielzahl der Arbeitgeber nutzt dies aus, denn sie sind der Meinung, dass der Mitarbeiter sowieso anwesend ist, also kann er auch noch das Telefonat annehmen oder eine Mail beantworten.

Sicherlich fällt auch den Arbeitnehmern die Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit gerade in der ersten Zeit nicht leicht. Schließlich spart man sich Anfahrtszeiten und Heimfahrten. Dieser räumliche Puffer entfällt und Mitarbeiter plagt nicht selten das schlechte Gewissen. Daher ist es wichtig, dass man sich von Anfang an einen festen Zeitpunkt für den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende setzt.

Diese festen Arbeitszeiten sollten man seinem Chef, seinen Kollegen und auch der Familie mitteilen. Gerade innerhalb der Familie kann „Ein nicht stören“ Schild wahre Wunder bewirken. Sobald das Ende der Arbeitszeit erreicht ist, ist man für Kollegen oder Kunden nicht mehr erreichbar – im Unternehmen wäre man dies auch nicht, denn man befände sich auf dem Heimweg.

Verpflegung und Pausen

Genau wie Arbeitsbeginn und -ende sollten die Pausen festgelegt werden. Die Pausen sollten von allen akzeptiert werden, denn nur weil man zu Hause arbeitet, muss man nicht permanent erreichbar sein. Arbeitet man im Homeoffice, sollte man dafür Sorge tragen, dass man während der Arbeitszeit ausreichend trinkt und auch in der Hektik das Essen nicht vergisst.

Zu den Pausen zählt in jedem Fall die Mittagspause. Eine eventuelle Frühstückspause steht dem Arbeitnehmer zu, wenn es im Büro auch so gehandhabt wird.

Welche Kosten muss der Arbeitgeber beim Homeoffice tatsächlich zahlen?

Bis jetzt gibt es noch keine gesetzliche Vorschrift, dass der Arbeitgeber alle Kosten für das Homeoffice übernehmen muss. Jedoch muss er alle Arbeitsschutzvorschriften im Homeoffice einhalten, sodass er um zusätzliche Kosten nicht herumkommt und diese dem Arbeitnehmer auch ersetzen muss.

Welche Dinge muss der Arbeitgeber zur Verfügung stellen?

Grundsätzlich muss der Arbeitgeber einige Dinge zur Verfügung stellen, wenn er verlangt, dass seine Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten.

Arbeitsplatz, der allen Arbeitsschutzrichtlinien entspricht

  • PC oder Laptop sowie alle Endgeräte
  • Büromaterialien
  • Werkzeuge
  • Internetzugang
  • Telefonanschluss

Kann man das Homeoffice steuerlich absetzen?

Das Homeoffice kann als Arbeitszimmer bei der Steuer nur geltend gemacht werden, wenn der Raum ausschließlich beruflich und nicht privat genutzt wird. In dem Raum darf sich weder ein Fernseher noch ein Bett oder Sofa befinden. Verrichtet man seine Homeoffice-Arbeiten am Küchentisch oder an einem Tisch im Schlafzimmer, kann man dafür auch keine Kosten bei der Steuer geltend machen.

Kann man Versicherungen bei der Steuer geltend machen?

Da im Homeoffice alle Versicherungen normal weiterlaufen, hat man hier kaum eine Chance etwas zusätzlich bei der Steuer geltend zu machen.

Wie sieht es mit der Entfernungspauschale aus?

Hier hat man als Arbeitnehmer tatsächlich einen Nachteil, wenn man im Homeoffice arbeitet. Zwischen Wohnung und Arbeitsstätte kann man grundsätzlich 0,30 Euro pro Kilometer geltend machen. Jedoch muss man die Strecke auch tatsächlich zurückgelegt haben. Wer also im Homeoffice arbeitet, hat in der Regel keine Fahrtkosten und kann diese auch nicht geltend machen.

Zusammenfassung

Aktuell lassen immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Dies mindert auf der einen Seite das Infektionsrisiko und auf der anderen Seite ist das Unternehmen erreichbar und muss den Betrieb nicht komplett einstellen. Für den Arbeitnehmer bedeutet das Homeoffice nicht nur Vorteile, denn er hat dadurch auch gewisse Nachteile.

Artikelbild: david martyn / Bigstock.com


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