Holzhaus – welche Möglichkeiten gibt es?
Kein Baustoff ist so alt wie Holz. Bereits in langer Vorzeit wurde Holz genutzt, um die ersten Behausungen für den Menschen zu schaffen. Es gibt in vielen Winkeln der Welt eine lange Tradition, Gebäude aus Holz zu errichten. Zudem ist es eines der wenigen nachwachsenden Rohstoffe.
Vor allem in Skandinavien und Nordamerika erfreuen sich Holzhäuser auch heute noch grösster Beliebtheit. Doch auch bei uns haben die Menschen zunehmend die positiven Eigenschaften dieses Baustoffes für sich entdeckt. Die Anzahl der Haushäuser steigt stetig an. Es entscheiden sich mittlerweile mehr als 30% aller Bauherren für ein Holzhaus, Tendenz steigend.
Holz ist ein angenehmes Material und sorgt für Behaglichkeit. Zudem sieht es auch einfach schick aus. Mit einem Holzhaus setzen Sie klare Akzente und heben sich von der Standard-Bauweise rechts und links von Ihnen ab.
Viele Bauherren haben die Sorge, dass Holz weniger stabil sei oder es eine wesentlich höhere Brandgefahr gibt. Dies muss bei der richtigen Bauweise jedoch nicht der Fall sein. In diesem Artikel bekommen Sie einen Überblick über die drei gängigsten Holzbauweisen und können sich auf Basis dieses Wissens für eine dieser Varianten entscheiden.
Das Blockhaus
Das Blockhaus ist eine der klassischen Bauweisen. Die Grundstruktur besteht aus sogenannten Rundhölzern, die beim Bau miteinander verbunden werden. Die Seitenwände des Blockhauses werden in doppelter Lage errichtet und der Zwischenraum wird mit Dämmstoffen gefüllt. Für die Bauweise des Blockhauses werden Hölzer mit extrem hoher Belastbarkeit und Qualität verwendet.
Nachteil bei dieser Bauweise ist, dass Sie bei der Raumplanung nicht völlig frei sind, Räume können nur eine gewisse Größe haben und der Grundriss mus sich nach einigen Vorgaben richten. Blockhäuser sind recht teuer, da hier recht viel massives Holz zum Einsatz kommt. Es ist jedoch auch eine extrem stabile und vor allem auch „warme“ Konstruktion. Das Wohlbefinden in einem Blockhaus ist sehr gross. Auch das Erscheinungsbild eines Blockhauses ist sehr speziell und erinnert viele Menschen an den letzten Urlaub in Schweden oder Kanada.
Der Fachwerkbau
Die Struktur der Wände im Fachwerkbau besteht aus senkrechten und waagerechten Balken. Diese Balken übernehmen die Tragwerks-Funktion, da es ja keine tragenden Wände gibt. Die Lasten werden über die Balken in den Boden abgeführt. Der Vorteil hierbei ist, dass die Wände sehr frei positioniert werden können. Somit sind der Gestaltung Ihrer Räume keine Grenzen gesetzt. Die Konstruktion wird anschliessend mit Dämmmaterial gefüllt und mit Putz oder ggf. auch Platten verkleidet. Fachwerkbau ist nicht so weit verbreitet in unseren Gefilden und meist nur bei traditionellen Häusern vorhanden.
Am besten kann man die Funktionsweise des Fachwerkbaus vom eigentlich Begriff ableiten. Jeder Zwischenraum zwischen den Balken stellt ein „Fach“ dar. Diese Fächer wurden in früherer Zeit oft mit einem Holzgeflecht und Lehm befüllt. In vielen Fällen wurden die Fächer mittlerweile mit anderen Baustoffen befüllt. Der Fachwerkbau war vor einigen Jahrhunderten die verbreiteteste Bauweise in Europa.
Der Holzrahmenbau
Die Mehrheit aller Holzhäuser wird in Holzrahmenbauweise errichtet. Diese Bauweise hat sich als eine der besten Bauweisen bewährt. Die Holzrahmenbauweise ist die günstigste Weise, ein Holzhaus zu errichten. Zudem ist die Holzrahmenbauweise eine sehr flexible Bauweise. Sie lässt sich leicht an die bestehenden Gegebenheiten und Nutzungskonzepte anpassen. Nicht zuletzt deshalb werden heute viele Fertighäuser auf diese Weise erstellt, denn Bauteile können leicht vorgefertigt werden. In den USA werden 90% der Wohngebäude mit dieser Methode errichtet.
Bei der Holzrahmenbauweise wird ein tragendes Gerüst aus Balken errichtet. Dieses wird später mit Platten „beplankt“. Diese Platten (meist Holz- oder Gipsfaserplatten) haben eine aussteifende Wirkung und sorgen für Stabilität. Im Gegensatz zum Fachwerkbau sind also diese Platten elementarer Bestandteil der Konstruktion. Die Zwischenräume zwischen den Platten/Balken werden mit Dämmung gefüllt. Auf diese Weise wird eine ideale Wärmedämmung bei relativ dünnen Wandstärken erzielt. Mit dieser Bauweise kann man recht leicht Passivhaus-Standard erreichen. Wer ökologisch und ökonomisch bauen will, der wird sich wohl am ehesten für Holzrahmenbau entscheiden.
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Ich hätte nicht gedacht, dass sich 30% der Bauherrinnen und Bauerren für ein Holzhaus entscheiden! Ich finde Holzhäuser sehr schön. Ich spare noch ein paar Jahre und hoffe dann, mir meinen Traum von einem Massivholbau leisten zu können.