Einkaufen im Online-Shop: Verkaufsportale beliebter als Webshops der Baumärkte
Heute schon im Auktionsweb Pflastersteine ersteigert? So mancher Heimwerker sucht sein Material und Werkzeug inzwischen lieber online, der andere schwört auf den Spaziergang zwischen den Regalen. Studien zufolge wächst jedoch das Onlinegeschäft auch bei Do-it-yourself-Produkten. Allen voran steht dabei ein Versandriese, der keinem Baumarkt angehört.
Zahlen im Web-Geschäft
Um fast 15 Prozent ist das Geschäft von Heimwerker- und Gartenbedarf im Internet im letzten Jahr gestiegen. Während noch im Jahr 2016 rund 2,81 Milliarden Euro verzeichnet wurden, waren das 2017 schon 3,23 Milliarden Euro. Das ergab eine Studie von „Teipel Research & Consulting“, die der „Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten“ beauftragt hatte.
2,17 Milliarden Euro gingen dabei für Heimwerkersortiment von Käufer zu Verkäufer, 800 Millionen Euro wurden für den Gartenbereich ausgegeben und 117 Millionen Euro für Baustoffe und Baumaterialien. Das Offlinegeschäft im gleichen Jahr konnte lediglich einen Zuwachs von 1,1 Prozent erreichen. Für rund 18,45 Milliarden Euro haben Heimwerker und Hobbygärtner hier eingekauft.
Studie zeigt: Deutsche Heimwerker bevorzugen Amazon
Doch, wer jetzt glaubt, Heimwerker kaufen vermehrt in den Onlineshops der Baumärkte – der irrt. Denn vor allem der Versandriese „Amazon“ und das Verkaufs- und Versteigerungsportal „Ebay“ haben dabei die Nase vorn und machen rund die Hälfte des Onlineumsatzes aus. Nur 18,7 Prozent wurden bei den Heimwerkermärkten online bestellt. Auch die Studie „Europäischer Heimwerker- und Renovierungsmonitor“ von „BauInfoConsult“ zeigt, dass nur jeder vierte befragte deutsche Heimwerker seine Werkzeuge und Materialien über die Onlineshops von Baumärkten bezieht.
Dieser Trend ist nicht nur auf unser Land beschränkt: Auch die Do-it-yourself-Handwerker aus Großbritannien, Italien und Österreich bevorzugen lieber allgemeine Verkaufsportale im Internet. Für viele mag das die Gewohnheit sein, denn in diesen Ländern werden zahlreiche Produkte auch aus anderen Bereichen bei den Händlern bestellt. Die Niederländer und die Belgier kaufen hingegen direkt bei den Baumarktketten ein, denn in diesen Ländern haben die Versandriesen weniger Macht auf dem Markt.
Eine Studie der Hamburger Cloud-Serviceanbieter „Baqend“ zeigt, dass die Webseiten von Baumärkten oft zu lange zum Laden brauchen. User neben eine Verzögerung der Ladegeschwindigkeit ab einer Sekunde war. Die Webseite von „Hornbach“ braucht 0,97 Sekunden, die von „Bauhaus“ etwa eine Sekunde, „BayWa“-Baumarktseiten 1,06 Sekunden, Obi 2,09 Sekunden und „Hagebaumarkt“ sogar 2,9 Sekunden.
Tipps und Tricks für den Baustoffeinkauf im Internet
Wer sich entscheidet, im Internet einzukaufen, sollte jedoch einiges beachten. So muss hier auch der Versand im Auge behalten werden. Denn während im Baumarkt die Werkzeuge und Co gleich mitgenommen werden können, muss die Ware aus dem Internet erst geliefert werden. Das kostet Zeit und Geld. Achten Sie daher auf die Lieferbedingungen, damit auch alle Werkzeuge und Materialien zum Baustart vorhanden sind.
Zudem muss auch bei den Preisen genauer geschaut werden. So mancher Shop, Baustoffhändler und Versandhandel preist seine Produkte nicht selten mit dem Nettowert aus. Hier muss die Mehrwertsteuer noch hinzugerechnet werden.
Der Onlinehandel ist vor allem beim Einkauf von großen Mengen ein Vorteil. Denn hier kann nicht selten einfacher ein Mengenrabatt ergattert werden. Zudem ist die Vielfalt unschlagbar: Versandriesen, Baumärkte und Baustoffhandel bieten alles, was das Heimwerkerherz begehrt. Und passt die Ware nicht – kann sie auch aus dem Onlinehandel zurückgeschickt werden.
Der Onlinehandel macht den Preisvergleich von Produkten deutlich leichter. Wer jedoch auf Beratung angewiesen ist, sollte vielleicht den gewöhnlichen Gang in den Baumarkt bevorzugen. Denn nur hier steht Fachpersonal mit Rat und Tat zur Seite.
Zusammenfassung:
Der Onlineeinkauf wird auch bei Heimwerkern immer beliebter. Doch dabei haben nicht die Shops der Baumarktketten die Nase vorn, sondern herkömmlicher Versandhandel und Verkaufsportale. Die Umsätze von Amazon und Ebay fast die Hälfte des gesamten Bedarfs im Internet aus.
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