Hecken richtig pflanzen

Hecken richtig pflanzen

Herbstzeit ist Pflanzenzeit. Das gilt besonders für Gärtner, die eine Hecke haben möchten. Denn dann sind die Pflanzen im Frühjahr bereits fest eingewurzelt und treiben kräftiger. Das macht das Endergebnis schöner: Die Hecke wird schneller blickdicht. Wer sich eine Hecke zulegen möchte, muss jedoch weitere Dinge beachten.

Die richtigen Pflanzen

Als Erstes muss der Hobbygärtner sich für eine Pflanze entscheiden. Die Wahl hängt davon ab, welche Aufgabe die Hecke erfüllen soll. Soll sie schnell wachsen und einen Sichtschutz darstellen? Oder reicht eine langsam wachsende Pflanze? Wie oft kann der Gärtner einen Schnitt im Jahr gewährleisten? Welche Bodenverhältnisse bietet der Garten? Und: Soll die Hecke auch im Winter Blickdichte bieten? All diese Fragen sollten im Vorfeld beantwortet sein. Die zehn typischsten Heckenpflanzen sind: Kirschlorbeer, Hainbuche, Eibe, Thuja, Stechpalme, Liguster, Blutbuche, Rotbuche, Feldahorn, Rote Heckenberberitze und Scheinzypresse.

  1. Der Kirschlorbeer ist eine immergrüne Hecke und daher beliebt als hohe Hecke. Jedoch ist die Pflanze im Winter frostanfällig. Dann werden die Blätter braun und fallen ab. Im Frühling treibt sie jedoch meist frische neue Blätter nach.
  2. Die Hainbuche ist ein mittelgroßer Laubbaum, der vor allem in den Wäldern vorkommt. Doch auch als Hecke in Gärten ist er inzwischen sehr beliebt. Im Winter bietet sie zwar ebenfalls Sichtschutz, obwohl die Pflanze zur laubabwerfenden Gattung gehört, aber die Blätter hängen meist hässlich und braun an den Zweigen.
  3. Die Eibe ist neben Buchs eines der edelsten Heckenpflanzen und immergrün. Sie wächst jedoch schneller zu einem optimalen Sichtschutz.
  4. Thuja (auch Lebensbaum genannt) ist eine der häufigst verwendeten Pflanze in Hecken. Sie ist meist billig zu erstehen und wächst schnell. Ebenso lässt sie sich leicht schneiden. Achtung: Ihre Zweigspitzen, Holz und Zapfen enthalten ein stark giftiges Öl. Daher sollte die Pflanze nicht in Gärtner mit Kindern verwendet werden.
  5. Die Stechpalme ist in der Natur besonders geschützt. Im Garten erfreut sie sich ebenfalls großer Beliebtheit, da sie einen hohen Zierwert besitzt. Jedoch sind „Beeren“ und Blätter ebenfalls giftig und daher nicht überall als Heckenpflanze geeignet.
  6. Der immergrüne Liguster zieht vor allem Bienen und Schmetterlinge an. In harten Wintern können auch seine Blätter braun und unansehnlich werden, treiben aber im Frühjahr nach.
  7. Die Blut- oder Rotbuche ist eigentlich eher ein Hausbaum, der jedoch im Garten auch als edle Schnitthecke zu finden ist. Das liegt unter anderem an seinem phänomenalem Farbenspiel: frisches Grün im Frühling und gelblich, orange, rötlich oder Kupferfarben im Herbst.
  8. Auch der Feldahorn ist eigentlich ein mittelgroßer Baum. Jedoch ist dieser so stark schnittverträglich, dass er sich hervorragend als Hecke eignet. Die Pflanze ist leider sehr anfällig für Mehltau und braucht eine optimale Bodenpflege.
  9. Auch die Rote Heckenberberitze ist wegen der prächtigen Herbstfärbung sehr beliebt. Ihre Früchte sind sogar essbar, andere Pflanzenteile jedoch giftig. Das macht diese Pflanze nicht für jeden Garten geeignet.
  10. Die Scheinzypresse ist eine der meist verkauftesten Heckenpflanzen. Sie punktet vor allem mit ihrer blauen Farbe. Doch nicht alle Pflanzen strahlen im leuchtenden Blau, manche Hecken wirken eher grau und farblos.

Der richtige Zeitpunkt

Um eine Hecke zu Pflanze eigenen sich vor allem die Monate August bis September, da hier die Hitze des Sommers vorüber und der Kälte des Winters noch nicht begonnen hat. So bleibt den Heckenpflanzen vor dem Winter genügend Zeit, um Wurzeln zu schlagen. Dadurch reduziert sich auch die Gefahr von Blattschäden durch die Wintersonne bei immergrünen Hecken. Im Frühling treiben sie dann stark aus. Wer in den ersten Monaten des Jahres pflanzen möchte, muss meist zusätzlich wässern, da es hier schnell zu warm und trocknen wird.

Die richtigen Rahmenbedingungen

Wer eine Hecke als Sichtschutz und Grenze zum Nachbarn pflanzen möchte, sollte auf den vorgeschriebenen Grenzabstand achten. Denn sonst kann es zu unschönen Streitigkeiten mit dem Nachbarn kommen, wenn die Pflanzen ungeahnte Ausmaße annehmen. Ihre Wurzeln können Schäden im Pflaster verursachen und mit abfallendem Laub den Nachbarn ärgern. Der Grenzabstand ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Genaue Informationen gibt es bei den örtlichen Behörden. Als Faustregel gilt im Allgemeinen ein Mindestabstand von 50 Zentimetern für zwei Meter hohe Pflanzen und ein Meter Abstand für höher wachsende Hecken. Auch auf den Pflanzenabstand zwischen den einzelnen Pflanzen muss geachtet werden: Für Sträucher sollten 30 bis 40 Zentimeter Abstand eingehalten werden, für Bäume etwa 80 bis 100 Zentimeter. Wichtig für die Nichtbehinderung untereinander ist später auch der richtige Schnitt.

Die richtige Pflanzung

Wer sich lange an einer Hecke erfreuen will, sollte schon vor der Pflanzung auf diese Details achten. Aber auch bei der Pflanzung gibt es einige Dinge, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Zum Beispiel sollten wurzelnackte Heckenpflanzen optimalerweise 24 Stunden vor der Pflanzung in Wasser verbringen. Ballen- und Containerware sollten vor der Pflanzung in einen Eimer Wasser getaucht werden. Beschädigte Wurzeln müssen bis zum gesunden Holz zurückgeschnitten werden. Alle anderen Wurzeln kann der Gärtner etwas kürzen. Das erleichtert die Nährstoff- und Wasseraufnahme.

Der Boden, in dem die Hecke wachsen soll, sollte vorher von Unkraut befreit werden. Optimal ist eine Fläche mit 60 bis 100 Zentimeter Breite. Danach können darin die Pflanzlöcher im entsprechenden Abstand ausgehoben werden – mindestens doppelt so breit und tief, wie der Wurzelbereich der Pflanze sich darstellt. Danach kann die Pflanze ins Loch gestellt werden. Die entfernte Erde sollte mit Kompost gemischt werden und dann das Loch wieder auffüllen. Ein kurzes Rütteln an der Pflanze lässt sich die Erde auch in die Hohlräume zwischen den Wurzeln verteilen. Danach festtreten – mit Gefühl.

Zum Schluss kann ein Gießrand um den Wurzelbereich geformt werden und die Wurzeln kräftig angegossen werden. Gerade bei immergrünen Pflanzen ist eine ausreichende Wässerung auch über den Winter wichtig, damit es nicht zu Trockenschäden kommt. Ist das Wasser eingesickert, kann die obere Erdschicht etwas aufgelockert und gemulcht werden. Das lässt die Hecke deutlich schneller wachsen und schützt gleichzeitig vor Unkraut. Zum Schluss sollten alle unverzweigten Triebe zurückgeschnitten werden – das lässt sie ebenso im Frühjahr stärker treiben.

Artikelbild: © Romolo Tavani/ Shutterstock


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