Haus bauen im Winter – was man dabei beachten sollte
Lange Zeit galt, dass der Hausbau im Winter nicht möglich sei. Technik und Baustoffe haben sich stetig weiter entwickelt, so dass der Rohbau nicht mehr zwingend vor dem Winter fertig gestellt und vollkommen ausgetrocknet sein muss. Dennoch sollten bei Baumaßnahmen im Winter ein paar grundlegende Punkte beachtet werden.
Frostpause ist hin und wieder ratsam
Generell sollte nur mit einer erfahrenen, guten Baufirma im Winter gebaut werden. Diese muss zudem so arbeiten, dass der Bauherr selbst immer die Aufsicht hat. So können Probleme schnell erkannt und gebannt werden. Wichtig ist es hier, dass Bauherren die aktuelle Wetterlage beobachten. Die moderne Baustoffchemie macht zwar vieles möglich, bei starkem Frost, etwa unter minus fünf Grad Celsius, sollte aber dennoch ein Baustopp eingelegt werden.
Erdaushub – Boden darf nicht gefroren sein
Beim Erdaushub ist darauf zu achten, dass der Boden nicht gefroren ist. Beton, der aufgebracht wird, muss eine gewisse Härte erreicht haben (PDF), bevor starker Frost einsetzt. Kommt es nur an einem Tag zu Frost von mehr als fünf Grad Celsius unter Null, mag das noch gehen, aber längerfristig sollte dieser Frost nicht anhalten. Grund dafür ist, dass beim Aushärten des Betons auch ein gewisses Maß an Eigenwärme produziert wird. In Extremfällen kann aber mit warmem Wasser oder Frostschutzmitteln, die dem Beton zugefügt werden, auch hier Abhilfe geschaffen werden. Eine entsprechende Schalung oder das Abdecken mittels Folie und Co. bieten zusätzlichen Schutz. Sie sollten bei sehr niedrigen Temperaturen möglichst lange am Beton gelassen werden. Gut sind bis zu sechs Wochen.
Mauern und Dach decken im Winter
Wer im Winter mauern will, sollte ebenfalls auf Temperaturen achten, die nicht zu frostig sind. In diesem Fall würde der Mörtel gefrieren, danach austrocknen, aber nicht aushärten. Auch hier kann warmes Wasser Abhilfe schaffen. Zusätzlich gibt es spezielle Erhärtungsbeschleuniger, die zum Einsatz kommen.
Soll das Dach im Winter gedeckt werden, muss zunächst die Dachkonstruktion angebracht werden. Sie besteht in aller Regel aus Holz. Dieses muss jedoch vollständig durchgetrocknet sein, bevor es weiter verarbeitet wird. Danach kann das Decken des Dachs erfolgen und schon ist der erste Bauabschnitt trotz winterlicher Temperaturen abgeschlossen.
Innenausbau im Winter ist kein Problem
Nun folgt der Innenausbau mit Rigips und Co., der natürlich auch bei winterlicher Witterung problemlos durchgeführt werden kann. Meist werden spezielle Heizgeräte benötigt, um das Arbeiten in erträglichen Temperaturen zu ermöglichen. Trotzdem sollte auf ausreichendes Lüften des Rohbaus geachtet werden. Nur dann kann das gesamte Bauwerk gut austrocknen und wird später keine Probleme bereiten.
Lohnt sich der Hausbau im Winter?
Vielen stellt sich die Frage, ob sich der Hausbau im Winter überhaupt lohnt. Schließlich sind hier doch einige Punkte zu berücksichtigen. Es sollte vorab genau kalkuliert werden, durch Baustopps und Co. könnte der zeitliche Aufwand größer ausfallen, als erwartet. Gleiches gilt für den damit verbundenen finanziellen Aufwand.
Artikelbild / Haus bauen im Winter: © Volker Rauch / Shutterstock