Die grundlegenden Versicherungen beim Hausbau
Hauseigentümer profitieren insbesondere im Alter von niedrigeren Lebenshaltungskosten und der Tatsache, einen mehr oder minder konstanten Wert hinter der Immobilie zu wissen. Bis es allerdings so weit ist, bedarf es jahrzehntelanger Anstrengung und Disziplin, um Hypotheken auf das Haus abzahlen zu können.
Risiken bestehen aber bereits zu Beginn der eigentlichen Baumaßnahme, denn als Bauherr übernimmt man grundsätzlich die Haftung für etwaige Unfälle und dergleichen auf der Baustelle. Absicherung kann hier nur eine Versicherung bieten, denn die finanzielle Tragweite solcher Risiken ist oftmals nur schwerlich zu durchschauen.
Wir thematisieren in diesem Beitrag die grundlegenden Absicherungen und erläutern die wichtigsten Einzelheiten.
Die Bauherren-Haftpflicht
Per Gesetz sind Sie als Bauherr dazu verpflichtet, alle nötigen Maßnahmen im Rahmen der Errichtung vorzunehmen, um das Unfallrisiko zu mindern. Dabei ist es regelmäßig irrelevant, ob Sie einen Bauunternehmer beauftragt haben oder nicht, denn zunächst müssen Sie als Bauherr für die sogenannte Wiedergutmachung aufkommen. Analog zum Grundprinzip der Privathaftpflicht, baut die Bauherren-Haftpflicht auf eben jenem System auf und verringert die Risiken enorm – auch dann, wenn die gegen Sie erhobenen Schadenersatzansprüche unberechtigt sind, wehrt der Versicherer solche Forderungen im Rahmen der Police ab.
Versichert sind im Regelfall Ansprüche aus der Verletzung der sogenannten Verkehrssicherungspflicht sowie Überwachungspflicht sowie solche Ansprüche, die aufgrund der Auswahl am Bau Beteiligter an Sie herangetragen werden. Das kann unter anderem dann der Fall sein, wenn die Qualifikation nur unzureichend überprüft wurde oder seitens des Dienstleisters fingiert wurde, woraufhin ein Unfall resultierte.
Die Gebäudeversicherung
Wurde die Immobilie wie geplant fertiggestellt, dann ergeben sich aus der Nutzung andere, natürliche Risiken. Dazu zählt man gemeinhin Schäden durch Feuer, Stürme oder Hagelschlag, die aufwendige Reparaturen zur Folge haben. Des Weiteren inkludiert die Gebäudeversicherung im Regelfall Leitungswasserschäden, etwa in Form von Frost- oder Bruchschäden, sowie elementare Ereignisse wie Erdbeben, Schneedruck oder auch Hochwasser.
Es erscheint sinnvoll, entsprechende Nebengebäude oder Garagen mit in die Versicherung zu integrieren, was häufig mit keinen weiteren Kosten verbunden ist. Bei der Auswahl sollten Sie zudem darauf achten, dass der Versicherer auch alle Kosten für Aufräum-, Entsorgungs- oder Übernachtungskosten trägt – Erfahrungsgemäß sind Häuser nach derlei Schäden für einige Zeit nicht bewohnbar, was zusätzliche Kosten mit sich bringen würde.
Um das maßgeschneiderte Angebot zu erhalten, bedarf es im Rahmen der Antragsstellung einer Wertermittlung des Gebäudes. Hierbei geht es in erster Linie darum, die möglichen Höchstgrenzen einer Regulierung festzulegen, die für Sie bei einem späteren Wiederaufbau etwas nötig würden. Mittlerweile empfiehlt es sich, Policen der sogenannten „gleitenden Neuwertversicherung“ abzuschließen, die insbesondere auf Herstellungskosten abzielen und eine Art Inflationsausgleich darstellen sollen.
Absicherung der Familie
Viele Finanzierungen stehen während der ersten Jahre auf einem unsicheren Fundament, da zu knapp kalkuliert wurde oder eine zu geringe Tilgung vereinbart ist. Das Risiko, beim Tod des Partners auch das Haus zu verlieren, ist groß – waren zuvor zwei Verdiener in der Familie, muss nun der womöglich kleinere Einkommensanteil die restliche Forderung ableisten.
Insbesondere junge Familien sollten deshalb über den Abschluss einer Risiko-Lebensversicherung nachdenken, die im Vergleich zur Kapital-Lebensversicherung weitaus geringere Beiträge erfordert.
Gezahlt wird bei Todesfall eine zuvor vereinbarte Summe, allerdings läuft der Vertrag nur über einige Jahre und bildet keine Reserven. Tritt der Todesfall also nicht ein, dann wird die Versicherung automatisch mit Ende der Laufzeit beendet. Um zu sehen, welche Summe für welchen Beitrag versicherbar ist, empfiehlt sich ein Vergleich im Internet.
Man sollte jedoch bedenken, dass umfangreiche Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet werden müssen. Allerdings steht einem Abschluss im Regelfall nichts im Wege, wenn keine gravierenden Krankheiten vorherrschen oder man einem sogenannten Risikosport nachgeht. Dazu zählt man etwa die Sportfliegerei, Klettern oder auch Trekking – die Versicherer haben jedoch Zusatzformulare hierfür vorgefertigt, die eine standardisierte Bearbeitung ausnehmen.
Artikelbild / die Familie absichern: © Andresr / Shutterstock