Grüner Wandschmuck: Pflanzenbilder als Dekoration
Sie hängen von Ampeln an den Wänden herab oder stehen auf Schränken und begrünen den Raum – Pflanzen sind wichtige Dekorationen im Zimmer, um sich wohlzufühlen. Doch sie müssen nicht immer klassisch in Topf oder Kasten untergebracht werden. Schon mal ausprobiert, Pflanzen in Bilderrahmen zu stecken? Der grüne Wandschmuck ist ein echter Trend in der Einrichtungswelt.
Die Idee
Der Geistesblitz stammt aus Frankreich. Als Vater des Gedankens gilt der französische Botaniker und Gartenkünstler Patrick Blanc. Inspiriert von der Natur hat er Pflanzen an Klippen und Höhlenwände sowie im Gebirge beobachtet. Er kam zum Schluss, dass die wahren Überlebenskünstler nur Wasser und Licht brauchen. Also warum nicht auch einen vertikalen Garten anlegen? Was in den tropischen Regionen in Südostasien funktioniert, könnte doch auch an heimischen Wänden für Abwechslung sorgen. Der Pariser brachte damit zahlreichen Städten die Möglichkeit, sie mehr zu begrünen. Und so wachsen weltweit seine „Mur végétal“ – Pflanzenwände aus Kleinhölzern, Blüten, Gräsern, Farnen und Moosen. Seine Kreationen sind in Paris, Tokio, Sydney und Dubai zu sehen, sie wachsen an Fassaden öffentlicher Museen, nobler Modehäuser, reicher Firmen, Einkaufszentren, Privathäusern, Brücken und Straßenschluchten. In Deutschland ist ein Werk von ihm am Kulturkaufhaus Dussmann am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin zu sehen. Hier sind 6000 tropische Pflanzen auf 270 Quadratmeter untergebracht.
Die Vorzüge
Was an Außenwänden funktioniert, geht auch im Inneren. Die begrünten Pflanzenbilder bringen in jeden Wohn- und Schlafraum eine abwechslungsreiche Note. Doch neben dem dekorativen Aspekt haben sie weitere Vorteile. Der grüne Wandschmuck erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum. Was sonst mittels Wasserschalen oder Verdunster an der Heizung zusätzlich erreicht werden muss, geschieht so automatisch. Zudem bringen die Pflanzen mehr Sauerstoff in die Luft. Auch schlucken die Pflanzenbilder so einiges: Staub und Gerüche werden von ihnen aufgenommen. Die Akustik des Raumes wird durch sie ebenfalls gemütlicher – die Bilder schlucken auch Schall und Co.
Vertikale Gärten bergen auch die Gefahr von Schimmelbildung. Denn hier sammeln sich Schwitzwasser und Staunässe einfacher als im normalen Blumentopf. Hier sollten Eigentümer ein Auge darauf haben und nur Bilder mit einer Dämmschicht aufhängen.
Die Bedingungen
Es braucht nicht viel, um ein Pflanzenbild in der eigenen Wohnung aufzuhängen. Wichtig ist, dass die Gewächse mit Licht versorgt werden – daher eignen sich dunkle Kämmerchen nicht als Aufhängeort. Zu verwenden sind Pflanzen, die helle und halbschattige Plätzchen lieben. Ebenso sollten sie nicht zu ausladend in die Breite wachsen und ein ähnliches Wasser- sowie Lichtbedürfnis haben. Das könnten unter anderen sein:
- Dreimasterblume
- Buntnessel
- Efeutute
- Einblatt
- Rutenkaktus
- Blumenmarante
- Hasenfußfarn
- Schwertfarn
- Rosmarin
- Moos
- Flamingoblume
Gerade bei den Farnen besteht die Gefahr, dass diese aus dem Bild herauswachsen. Hier sollte regelmäßig geschnitten werden. Auch Sukkulenten eignen sich im Allgemeinen hervorragend für den grünen Wandschmuck.
Pflanzenbild selber machen
Was der französische Botaniker im Großen schafft, kann jeder kinderleicht zu Hause nachmachen. Es ist nicht schwer, sich selbst ein Pflanzenbild zu bauen. Dazu werden benötigt:
- tiefer Bilderrahmen
- Draht
- Folie
- Hasendraht (Maschendraht)
- Tacker
- Zange
- Blumenerde
- Pflanzen
- Handschuhe
Als erster Schritt wird das Glas des Bilderrahmens entfernt. Danach werden Folie und Hasendraht auf die Größe des Rahmens zugeschnitten und an den Seiten befestigt. Die Blumenerde kommt zwischen die beiden Schichten. Beim Arbeiten mit Maschendraht empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen, denn die scharfen Kanten können leicht zu Verletzungen führen. Als letzter Schritt wird gepflanzt: in die Erde einbringen und mit einem kleinen Draht am Maschendraht befestigen. Am Ende sollte noch eine erste Wässerung erfolgen, bevor das Bild an die Wand kommt.
Wer kein handwerkliches Geschick hat, der kann auch Bilderrahmen im Handel erstehen, die schon ein Blumentopf sind. Hier sind integrierte Pflanzenbehälter enthalten.
Die Pflege
Wie viel Aufwand der Besitzer eines Pflanzenbilds für die Pflege betreiben muss, hängt vor allem von der Größe und Art des Wandschmuckes ab. Die professionellen Systeme aus dem Handel speichern Wasser und Dünger deutlich besser und automatisch. Selbstgebaute Bilder sind in der Regel schlechter dafür ausgelegt. Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht austrocknen, daher sollten sie lieber einmal mehr mit Wasser besprüht werden. Auch Dünger wird immer wieder notwendig sein, denn die Pflanzen haben nur wenig Erde und damit begrenzte Nährstoffe zu Verfügung.
Zusammenfassung
Bilder von Pflanzen waren gestern. Heute werden echte Gewächse in Bilderrahmen an die Wand aufgehangen. Dieser grüne Wandschmuck ist eine Erfindung aus Frankreich und lässt sich ganz leicht für zu Hause nachbauen. Der Pflegeaufwand ist gering und sie bereichern den Raum mit mehr als nur dekorative Gemütlichkeit.
Artikelbild: © Daumiu / Shutterstock
Eine schöne Idee! Falls man Gefallen an den Pflanzenbildern gefunden hat, gibt es sogar die Möglichkeit, ganze Pflanzenwände in den eigenen 4 Wänden zu haben. Am besten lässt man sich von einem Fachmann beraten.