Granitplatten verlegen – so geht’s!

Granitplatten verlegen – so geht’s!

Zumeist wird Granit in öffentlichen Bereichen wie zum Beispiel beim Straßenbau verwendet. Jedoch eignet sich Granit auch sehr gut als exklusives Baumaterial. Gerade die polierten Granitplatten sehen sehr hübsch als Wand- und Bodenbelag aus.

Möchte man Granitplatten verlegen, dann sollte man bedenken, dass es hier einigen Eigenheiten gibt, die man bedenken sollte. Nur so kann man vermeiden, dass es zu kostspieligen Fehlern beim Verlegen der Granitplatten kommt.

Heimwerker sollten sich immer an die detaillierte Verlegeanleitung des Herstellers halten.

Granitplatten bekommt man in einer breiten Palette an Auswahlmöglichkeiten. Das Farbspektrum von Granitplatten ist riesig groß, sodass man für jeden Einsatz die passende Granitplatte finden kann. Gerade als Heimwerker kann man viel Geld sparen, wenn man seine Terrassenplatten selbst verlegt.

Mit den richtigen Tipps und Hilfestellungen gelingt dies zumeist problemlos. Auch als Anfänger kann man leicht innerhalb von 90 Minuten einen Quadratmeter der Granitplatten exakt und sicher verlegen. Mit den verschiedenen Verlegemustern kann man seiner Terrasse oder seiner Auffahrt das gewisse Etwas verleihen und sich individuell abheben.

Die vielen Vorteile von Granitplatten

Granit ist einer der gefragtesten Naturbausteine, wenn es um Arbeiten im Innen- und Außenbereich geht. Die Hauptgründe hierfür findet man in den vielen Vorteilen des Naturstein.

  • Granit ist extrem hart und widerstandsfähig
  • lange Lebensdauer der Granitplatten
  • pflegeleicht
  • spaltrau mit einer hohen Rutschfestigkeit
  • frostsicher
  • viele Farben zur Auswahl
  • kann als Fliesen, Quader oder als Platten verlegt werden

Beim Verlegen sollte man unbedingt Fehler vermeiden, denn Granitplatten sind mitunter teurer als Marmor.

Die wichtigsten Vorbereitungsarbeiten beim Verlegen von Granitplatten

Gerade die Vorarbeiten sind bei der Verlegung der Granitplatten extrem wichtig. Damit man lange Freude an den verlegten Granitplatten hat, sollte der jeweilige Untergrund immer entsprechend seiner Eigenschaften und den Hinweisen des Herstellers vorbereitet werden.

Vorarbeiten im Außenbereich

Sehr oft hört man, dass Granitplatten nicht auf Beton verlegt werden können. Diese Aussage ist jedoch nicht richtig, denn es kommt immer auf die Beschaffenheit des Betonuntergrundes an. In der Regel findet man Beton nur in den Außenbereichen. Daher sollte man hier exakt auf das Gefälle achten, denn unterhalb des Granits muss das Wasser ablaufen können.

Aus diesem Grund sollte das Gefälle immer zwischen 1 und 1,5 % liegen. Im nächsten Schritt muss der Beton mit einem speziellen Haftgrund vorbereitet werden. Für den Außenbereich gibt es noch eine zweite Verlegemöglichkeit, die auch von den meisten Handwerkern genutzt wird.

Plant man bereits im Vorfeld, dass hier Granitplatten oder Granitquader verlegt werden sollen, dann sollte der Unterbau aus Schotter mit einer Höhe von 30 bis 40 cm massiv verdichtet sein. Darauf wird dann nochmals Splitt verteilt, bevor man die Granitplatten verlegt. Für das Verfugen wird Edelsplitt verwendet.

Beim Beachten dieser Vorgaben, kann beim Bauen mit Granitplatten im Grunde genommen nichts schiefgehen.

Vorarbeiten im Innenbereich

Im Innenbereich findet man in der Regel die verschiedensten Böden vor. Im ersten Schritt muss unterschieden werden, ob der Untergrund nicht, kaum oder stark saugend ist. Je nach Untergrund wird eine bestimmte Grundierung genutzt. Bei nicht oder nur wenig saugenden Böden reicht ein Haftgrund, während man bei einem stark saugenden Untergrund einen Tiefengrund verwenden sollte.

Ein mineralischer Untergrund sollte immer mit einem lösungsmittelfreien und nicht kreidenden oder sandenden Untergrund behandelt werden. Für das Verfügen wird eine Zementfugenmasse genutzt, die speziell auf Granit abgestimmt ist. Die Stärke der Fugen hängt dabei von der Größe der Granitplatten ab.

Massive Quader sollten Fugen von 10 mm und mehr haben. Fliesen mit einer Länge von bis zu 60 cm benötigen Fugen von 30 mm und Fliesen mit einer Kantenlänge von mehr als 60 cm benötigen Fugen mit einer Breite von 45 bis 50 mm.

Wichtig ist hier auch das Mörtelbett, welches beim Verlegen an Wänden eine Tiefe von 10 bis 20 mm haben sollte. Werden die Granitplatten auf dem Boden verlegt, sollte das Mörtelbett im Innenbereich eine Tiefe von 10 bis 20 mm und im Außenbereich eine Tiefe von 10 bis 30 mm haben.

Im Innenbereich sollten die Granitplatten mindestens eine Stärke von 1,2 cm haben. Für den Außenbereich gelten mindestens 3 cm. Werden die Granitplatten befahren, dann sollte die Stärke deutlich darüber liegen.

Beim Verlegen von Granitplatten sollten alle Materialien zusammenpassen, denn sonst kann es zu farblichen Veränderungen kommen.

Das schrittweise Verlegen von Granitplatten im Innenbereich

  • Granitplatten
  • Granitkleber
  • Zementfugenmasse für Granitplatten
  • passende Grundierung
  • Fugenkreuze
  • Abstandskeile
  • Natur- oder Granitsilikon
  • Mörteleimer
  • Bohrmaschine mit Rührer
  • Schneidegerät
  • Zahnkelle
  • Mörtelkelle
  • Fugenkelle
  • Fugenauskratzer
  • Gummihammer
  • Gummiwischer
  • Silikonspritze

Die Vorarbeiten

Wie bereits erwähnt sind die Vorarbeiten beim Verlegen von Granitplatten extrem wichtig. Fühlt man sich als Heimwerker unsicher, dann sollte man in jedem Fall den Rat eines Fachmannes einholen.

Das Anrühren des Klebers

Der Granitkleber sollte immer exakt nach den Vorgaben des Herstellers angerührt werden. Dazu gehört in jedem Fall die sogenannte „Reifezeit“ von 5 Minuten. Als Erstes rühren Sie den Kleber im richtigen Verhältnis mit dem Wasser an, rühren alles kräftig durch und lassen ihn dann reifen. Nach der Reifezeit wird der Kleber noch einmal kräftig durchgerührt.

Das Verlegen der Granitplatten

Der Kleber wird im sogenannten „Buttering-Floating“-Verfahren aufgetragen. Dies bedeutet, man trägt den Kleber in der benötigten Stärke auf den Untergrund auf und kämmt ihn mit der Zahnkelle durch, sodass Stege mit einer Höhe von etwa 10 mm entstehen. Als Nächstes kommt der Granitkleber auf die Rückseite der Granitplatten.

Auch hier wird mit der Zahnkelle gekämmt. Jedoch so, dass die Stege quer zu denen auf dem Boden verlaufen. Erst jetzt werden die Granitplatten in das Kleberbett gelegt und mit kreisenden Bewegungen in die richtige Lage gebracht. Jetzt können die Platten gefühlvoll festgedrückt werden. An den Wänden sollte man dabei auf die Dehnfugen achten. Sicherheitshalber sollte man hier Abstandskeile und Fugenkreuze verwenden.

Das Verfugen der Granitplatten

Mit dem Verfugen der Granitplatten sollte man sich Zeit lassen. Der Kleber sollte mindestens 3 Stunden aushärten dürfen. Erst dann wird die Fugenmasse nach den Angaben des Herstellers angerührt.

Mit der Masse werden die Fugen eingeschlämmt. Dazu verwendet man am besten einen Fugenschwamm oder auch einen Gummiwischer. Bevor man die Granitplatten dann reinigt, sollte man warten, bis die Fugenmasse nur noch leicht feucht ist. Wie erkennt man den richtigen Zeitpunkt? Nasse Fugenmasse glänzt, während die getrocknete Fugenmasse matt aussieht. Erst dann kann man mit den weiteren Schritten fortfahren.

Im nächsten Schritt werden die Dehnfugen mit Natursteinsilikon verfugt. Dazu wird eine großzügige Menge in die Dehnfuge gespritzt und mit einem Abzieher oder dem nassen Finger das überschüssige Silikon entfernt.

Schneiden von Granitplatten

Gerade für den ungeübten Heimwerker kann das Schneiden der Granitplatten zu einer Herausforderung werden. Bei Granitfliesen kann man durchaus mit einem herkömmlichen mechanischen Fliesenschneider arbeiten. Bei Granitplatten wird man damit scheitern. Hier eignet sich ein Winkelschleifer mit einer entsprechenden Trennscheibe.

Jedoch kann man damit keine exakten Schnittkanten erzielen, weshalb man Granitplatten nur mit einem Winkelschleifer trennen sollte, wenn die Kanten an den Wänden verlegt werden oder anderweitig nicht zu sehen sind. Ideal zum Schneiden von Granitplatten eignet sich ein Nassschneidetisch, der sich jedoch für den Heimwerker als Anschaffung kaum lohnt. Solch einen Nassschneider kann man sich jedoch in fast jedem Baumarkt ausleihen.

Hat die Granitplatte eine Stärke von 0,8 bis 1,2 cm, so spricht man von einer Granitfliese. Aber einer Stärke von 1,2 cm ist die Rede von einer Granitplatte. Als nächste Abstufung folgt der Quader oder die Palisade.

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Granitplatten lose verlegen

Handwerker empfehlen in der Regel das lose Verlegen der Granitplatten. Dabei werden die Platten auf einer Schottertragschicht oder auf Edelsplitt verlegt. Es handelt sich hier um die einfachste Verlege-Methode von Granitplatten, bei der man keinen Verlegemörtel benötigt. Als wesentlicher Vorteil bei dieser Verlegemethode gilt das nachträgliche leichte Austauschen von Granitplatten. Des Weiteren ist diese Methode relativ günstig.

Schritt-für-Schritt Anleitung

    1. Die gewünschte Fläche zum Verlegen mit Holzpflöcken und Schnüren abstecken. Dabei sollte man auf ausreichend Platz achten, wenn man eine Randeinfassung plant. Im nächsten Schritt erfolgt der Aushub der Erde. Dieser sollte in etwa 30 bis 35 cm betragen.
    2. Auf das Gefälle achten. Die Fläche, die belegt werden sollte, muss ein Gefälle von mindestens 2 bis 3 % aufweisen, damit es nicht zu späteren Frostschäden kommt, weil das Wasser nicht ungehindert abfließen kann. Das Gefälle kann man sehr leicht anhand einer Wasserwaage oder einer Richtschnur ermitteln.
    3. Jetzt wird Schotter in einer Höhe von 10 bis 20 cm auf der Fläche verteilt. Diese Tragschicht muss verdichtet werden. Hier eignet sich am besten eine Rüttelplatte, die man in den meisten Baumärkten mieten kann.
    4. Nun kann eine Führungsschiene gesetzt werden. Mithilfe dieser Führungsschiene kann man später leicht feststellen, ob die Fugen exakt in der Flucht verlaufen.
    5. Edelsplitt auf der Fläche verteilen. Das Edelsplitt-Bett sollte eine Stärke von 5 cm haben. Am besten zieht man dieses mit einer Richtlatte ab. So wird unter anderem ein guter Wasserablauf garantiert und man beugt späteren Frostschäden vor.
    6. Als Letztes werden die Granitplatten lose auf dem Edelsplitt-Bett verlegt und mit einem Gummihammer leicht angeklopft. Am Rand der Fläche sollte man eine entsprechend große Bewegungsfuge einplanen. Zum Befestigen nur einen weichen Gummihammer verwenden, damit es nicht zu Farbspuren kommt.

Wird im Außenbereich ein Unterbau benötigt?

Werden die Granitplatten im Außenbereich extrem belastet, weil ständig Autos darüberfahren, dann sollte man an einen belastbaren Unterbau vor dem Verlegen der Granitplatten denken.

Wie sollte der Unterbau aussehen?

  • Die belastbare Tragschicht sollte mindestens eine Stärke von 25 cm haben und aus einem Schotter-Sand-Gemisch mit einer Körnung von 0/32 bestehen.
  • Die Fläche muss komplett von Erde befreit sein. Dazu muss die befahrbare Fläche je nach Bettung zwischen 29 und 31 cm ausgehoben werden.
  • Es muss an ein Gefälle gedacht werden, damit Regenwasser ablaufen kann. Üblicherweise beträgt das Gefälle 2,5 %.
  • Auf die Fläche kommt das Schotter-Sand-Gemisch, welches mit einem Rüttler verdichtet wird.
  • Auf die Tragschicht kommt dann die Bettung, welche etwa 4 bis 6 cm stark ist und aus Brechsand oder Edelsplitt besteht.
  • Die Ausgleichsschicht muss exakt waagerecht sein. Diese Schicht wird ebenfalls verdichtet und wenig nötig nochmals aufgefüllt. Dabei sollte man jedoch immer auf das Gefälle achten.

Wird die Fläche nur von Fußgängern betreten, dann reicht eine Tragschicht mit einer Stärke von 15 cm aus.

 

Worauf sollte man beim Kauf von Granitplatten achten?

  • Da Granitplatten nicht günstig sind – man muss mit rund 50 Euro pro Quadratmeter rechnen, sollte man schon beim Einkauf auf einige wichtige Dinge achten.
  • Granitplatten sollte eine Garantie haben, dass sie ohne Kinderarbeit entstanden sind.
  • Selbstverpflichtungszertifikate von asiatischen Herstellern sollten kritisch betrachtet werden.
  • Sicherheit bieten hier international anerkannte Zertifikate wie Fair Stone oder Xertifix.
  • Zertifikate von UNICEF oder UNESCO sind in der Regel gefälscht, denn hier werden keine Zertifikate vergeben.
  • Platten sollte folgende Angaben aufweisen: Handelsname, petrografischer Name, typische Farbe, Herkunftsort sowie eine DIN EN 1341. Diese steht für eine Prüfung der Wasseraufnahme, der Rohdichte und der offenen Porosität. Sind die Granitplatten chemisch behandelt, dann sollte dies vermerkt sein.
  • Maßtoleranzen müssen genannt werden.
  • Weitere Informationen zur Prüfung des Frost-Tau-Wechsels, des Abriebwiderstands und der Griffigkeit dürfen ebenfalls nicht fehlen.
  • Fein oder grob bearbeitet

Mit Granitplatten erhält man sowohl im Innen- wie im Außenbereich eine haltbare Belagdecke. Auch wenn der Einkaufspreis am Anfang sehr hoch erscheint, so amortisiert sich dieser im Laufe der Jahre.

Zusammenfassung

Granitplatten sind ein schöner und vor allen Dingen dauerhafter Boden- und Wandbelag. Als Heimwerker kann man Granitplatten mit wenig Zubehör und Material leicht selbst verlegen. Es gibt die unterschiedlichsten Verlegemethoden, sodass man in der Entscheidung relativ frei ist.

Artikelbild: NikD51 / Bigstock.com


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