Granit polieren: Wie man den perfekten Auftritt auf dem edlen Naturstein erzeugt
Das Schönste am Naturstein Granit ist zweifellos sein Glanz, in dem sich die Partikel der Farbflächen spiegeln: eine Granitfliese ist wie ein alltäglicher Diamant, der verheißungsvoll auf dem Boden oder an der Wand funkelt und in jeder Lichtbrechung Noblesse verströmt. Der Glanz und die Haltbarkeit des Natursteins ist es, der den Granit aktuell zu einem immer beliebteren Element in der Gestaltung von Bädern, Küchen und sogar Wohnräumen und Außenanlagen macht. Viele stolze Hausbesitzer und Heimwerker präsentieren ihren Besuchern gern die Veredlung ihres Wohnbereichs, die wie durch Zauberhand durch granitene Spiegelflächen geschieht.
Doch wie erzielt man eigentlich das ersehnte Ergebnis: wie macht man Granit durch das Polieren spiegelnd glatt und glänzend? Und wie hält man Granit glänzend, wenn im Zuge der Zeit einzelne Fliesen oder ganze Flächen unansehnlich matt werden? Wir widmen uns jetzt beiden Themen: dem sachgerechten Polieren des Granits zur Erstversiegelung und dem Pflegen von vorhandenen Granitflächen nach der Installation.
Granit schleifen oder polieren, das ist hier die Frage
Ob man Granit polieren oder schleifen sollte, ist oft eine Ermessenstatsache und hängt entscheidend von den Gegebenheiten des Materials und dem ersehnten Ergebnis ab. Grundsätzlich gilt, dass ein Granit, sofern er als Bodenbelag verwendet werden soll, mit einer Bodenschleifmaschine bearbeitet wird oder in anderen Fällen mit einer regulierbaren Flex. Hierbei kommt es auf die Körnung des Schleifwerks an, die dem Material Naturstein und seiner individuellen Qualität angepasst werden sollte.
Konkret heißt das: wer einen einfachen Granit mit wenig Farbpartikeln bearbeiten möchte, sollte eine geringe Körnung der Schleifscheibe (220, 400) wählen. Bei einer höheren Körnung wie 800 ist das Ergebnis ein anderes und man kann tiefe Farbschichten und brillante Lichtreflexe erkennen, sofern der Granit im Rohzustand bereits die entsprechende Qualität hat und man dieses Ergebnis auch wirklich erzielen möchte. Ab einer Körnung von 1200 bei der Schleifscheibe spricht der Fachmann übrigens nicht mehr vom Schleifen von Granit, sondern richtiger vom Polieren.
Das Polieren als aufwändigere Technik empfiehlt sich insbesondere bei hochwertigem Granit mit intensiven und ausdrucksstarken Farbpartikeln, die durch diese Bearbeitung besonders vorteilhaft zur Geltung kommen. Hat man also hochwertigen Granit mit funkelnden Farbeinsprengseln und leuchtenden Farben gekauft und will diesen zusätzlich noch auf Hochglanz bringen, ist der Poliervorgang ohne Frage als das Mittel der Wahl zu empfehlen. Durch den intensiven Poliervorgang mit hoher Körnung der Schleifscheibe wird die wertvolle Oberfläche des Granits auch gleich dauerhaft versiegelt und so kann garantiert werden, dass man sich langfristig an dem schönen Spiegelglanz des edlen Natursteins erfreuen kann.
Beginnen Sie mit einem Schleifwerk geringer Körnung und steigern Sie sich bei Bedarf sukzessive. Oft genügt schon ein einfacher Schleifvorgang, nicht immer ist ein regelrechtes Polieren notwendig.
Erfahrene Heimwerker wissen: die Standardeinstellung bei der Schleifscheibe für Granit ist 400 und erzielt bereits gute Ergebnisse. Diese magische Zahl sollten Sie daher als Anhaltspunkt im Hinterkopf behalten, wenn es darum geht, eine Granitfläche zu polieren. Wie man feststellt, ob das Schleifwerk fein genug gekörnt ist, ist hingegen ganz einfach: man testet das Schleifen von Granit zunächst mit der Standardkörnung von 400, dann betrachtet man vergleichsweise die noch ungeschliffenen Flächen. Wenn die geschliffene Fläche extrem spiegelt und der Kontrast sehr stark erscheint, kann auf eine geringere Schleifkörnung umgestiegen werden: weniger ist manchmal mehr.
Die Zahl 400 für die Körnung der Schleifscheibe ist bei den meisten Granitfliesen bereits das passende Format. Selten nur muss man höhere Körnungen verwenden.
Schritt für Schritt zum granitenen Spiegelglanz: Polieren im Do-it-yourself-Modus einfach erklärt
Wer Granit schleifen will, muss zuerst alle Werkzeuge vorbereiten und bereithalten: Schleifmaschine oder Flex mit entsprechender Körnung der Schleifscheibe, Polierpaste und Pads zum Auftragen, Arbeitskleidung mit Mund-, Nasen- und Augenschutz zur Vermeidung des Kontakts mit dem unvermeidlichen Feinstaub. Dann kann das eigentliche Polieren beginnen, das in mehreren Schritten durchgeführt wird, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Auch wenn es banal klingt: die Staubentwicklung beim Schleifen von Granitfliesen kann enorm sein. Sorgen Sie vor und halten Sie Ihren Staubsauger parat.
Wichtig beim Polieren von Granit ist zunächst, dass sich die Drehzahl der Schleifmaschine anpassen lässt. Deshalb sprachen wir schon von der „regulierbaren Flex“, was bedeutet, dass das Schleifgerät unbedingt in seiner Drehzahl anpassbar sein muss, da sich nicht regulierbare Bodenschleif- oder Flexmaschinen nicht eignen. Zu Beginn des Polierens sollte die Drehzahl sehr gering eingestellt werden, nicht mehr als 3000 Umdrehungen.
Die Schleifscheibe sollte zuvor fest auf der Flex montiert worden sein, bevor man mit dem ersten Schleifen mit geringer Umdrehungszahl startet. Hierbei bringt man die Schleifmaschine waagerecht über der Granitoberfläche an und geht in kleinen kreisenden Bewegungen vor, damit man einen schönen gleichmäßigen Abrieb produziert. Nach dem Polieren werden Staubreste vom Granit entfernt und man bringt einen weiteren Schliff an, wobei man die Körnung der Schleifscheibe nach Wunsch erhöhen kann.
Zuletzt versiegelt man die Oberfläche des strahlenden Natursteins meist zusätzlich mit Polierpaste, die auf ein Pad aufgetragen wurde. Perfektionisten machen vor dem Polieren zudem noch einen Schleif-Test: sie testen die Körnung der Schleifscheibe an einem kleinen Stück des Natursteins und ersehen, ob sich der erzielte Glanz bereits deutlich vom ungeschliffenen Rest abhebt. Dementsprechend behalten sie die Standard-Körnungsgröße von 400 bei oder wechseln sie.
Ein Tipp für das perfekte Heim: So bleibt Granit dauerhaft glänzend
Viele Granitliebhaber polieren die Oberfläche nach dem Schleifen nach, wobei oft Polierpaste oder ein Schaffell zum Einsatz kommt, dessen wachshaltige Oberfläche natürlich fettet, ohne den Naturstein zu beschädigen. Letzteres ist seit Generationen eine bewährte Methode, um auch langfristig Glanz auf Granit zu erhalten. Ob es jedoch erforderlich ist, mag dahingestellt sein. In jedem Fall sind geschliffene Granitoberflächen kratzer- und säureempfindlich und dürfen daher nicht mit üblichen Haushaltsreinigern behandelt werden, da diese Säuren enthalten, welche den feinen Schmelz des polierten Steins angreifen.
Besser ist es, hier auf spezielle Granit-Reiniger aus dem Baumarkt oder auch auf altbewährte Hausmittel wie einen Waschlappen mit lauwarmem Wasser und etwas Salmiakgeist zum Reinigen zurückzugreifen und die Oberfläche des Natursteins danach mit Bohnerwachs nachzuarbeiten. Die etwas aufwändige Prozedur lohnt sich auf jeden Fall! Fakt ist, dass Granitoberflächen zu den schönsten und interessantesten Materialien für Innen- und Außenanlagen gehören, die man sich vorstellen kann. Und da lohnt sich auch der Aufwand, sie anfänglich professionell zu polieren und mit der richtigen Pflege dauerhaft spiegelnd zu erhalten.
Granit mag kein heißes Wasser, keine tensidhaltigen Reinigungsmittel und keine Hochdruckreiniger. Wer hier manuell vorgeht und behutsam pflegt, verlängert den Glanz seines polierten Granits um Jahre.
Zusammenfassung
Granit polieren ist eine recht einfache Angelegenheit für den Heimwerker, wenn er weiß, wie – denn der edle Naturstein verlangt eine sachgemäße Behandlung und ein durchdachtes Vorgehen. Mit der Auswahl der Körnung der Schleifscheibe fängt es an, von der das Farb- und Glanzergebnis abhängig ist. Sorgt man zudem für den richtigen Schutz für Körper und Umwelt beim Schleifen, für die Schleifintensität der Wahl und für die passende Nachbehandlung des Granits durch adäquate Pflege im Alltag, kann man sich lange an seinem polierten Naturstein erfreuen.
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Wir haben bei uns auch auf den Naturstein Granit gesetzt und wollen diesen nun abschleifen. Die Faustregel, dass 400 für die meisten Granitarten eine passende Körnung ist, werden wir beachten. Und ich werde meine Frau bitten, mir beim Abschleifen zur Seite zu stehen und den Staubsauger griffbereit zu haben, um den Staub möglichst schnell wieder einzufangen.