Wertvoll: Ein gepflegter Garten als Geldanlage

Wertvoll: Ein gepflegter Garten als Geldanlage

Wie kann ein Garten eine Geldanlage sein, werden sich Heimwerker an dieser Stelle fragen. Auch wenn diese Behauptung fast schon absurd klingt, ist sie dennoch begründet. Viele Menschen achten beim Hauskauf nicht nur auf die Immobilie, sondern das Gesamtpaket – und der Garten nun einmal dazu. Eine lieblos gestaltete und ungepflegte grüne Oase mindert den Wert der Immobilie. Es lohnt sich also, Geld in den Garten zu investieren.

Die grüne Oase – fast jeder Hausbesitzer hat sie oder wünscht sie sich. Einige sind bereit, viel Zeit und Geld in die Gartenanlage zu investieren. Meist sehen sie darin nur einen persönlichen Vorteil, weil sie den Garten für Obst und Gemüse oder zur Erholung verwenden. In Realität bringt die grüne Oase weitaus mehr Vorteile mit sich. So kann der Garten als direkte oder indirekte Geldanlage dienen und den Wert der Immobilie steigern.

3 indirekte Geldanlagen im Garten

Bevor wir auf den Garten als Geldanlage eingehen, listen wir zunächst drei indirekte Vorteile auf, die Heimwerker durch eine grüne Oase erhalten.

1. Sportliche Aktivität

In den letzten 40 Jahren hat das Durchschnittsgewicht des Otto-Normalverbrauchers alle zehn Jahre um 1,5 Kilogramm zugenommen[1]. Höchste Zeit, sich sportlich zu betätigen. Viele Menschen gehen ins Fitnessstudio, jedoch ist das Abonnement mit Kosten verbunden. Weitaus günstiger und praktisch genauso effektiv ist die Gartenarbeit im Sommer. Bei einer Fitnessstudiogebühr von 20 Euro pro Monat sparen Heimwerker durch die Aktivität im Garten jedes Jahr 120 Euro.

2. Bio-Lebensmittel anbauen

Durch den Anbau von Lebensmitteln im Garten können Heimwerker die Qualität ihrer Nahrung kontrollieren. Nicht nur das, es entsteht auch ein finanzieller Vorteil, der für Gemüse bei durchschnittlich 5,40 Euro liegt. Um die Preisersparnis zu erhalten, müssen Heimwerker bereit sein, pro Quadratmeter Nutzgarten jährlich bis zu 30 Minuten in seine Pflege zu investieren. Die Pflege reicht von der Düngung bis zur Unkrautbekämpfung.

Bestimmte Obst- und Gemüsesorten benötigen weniger Pflege als andere. Pflegeleicht sind beispielsweise Beerensträucher. Bis auf den jährlichen Schnitt benötigen sie kaum Pflege. Ein Gemüsebeet hingegen muss regelmäßig geerntet und bepflanzt werden. Bevor Heimwerker Obstbäume pflanzen und ein Gemüsebeet anlegen, sollten sie sich Gedanken um den Aufwand machen.

3. Bei der Finanzierung sparen

Beim Hausbau oder -kauf können Heimwerker Geld sparen, indem sie den Garten in Eigenregie anlegen. Doch das Thema Eigenleistung beim Hausbau wird von vielen Heimwerkern unterschätzt. Sie müssen einige Aspekte beachten, um sich nicht zu benachteiligen.

Der größte Fehler, der beim Thema Eigenleistung gemacht wird, ist die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Leistungen, die auf den ersten Blick leicht ausführbar erscheinen, entpuppen sich im Nachhinein als komplizierter als erwartet.

Auch der Zeitaufwand wird häufig unterschätzt. Häuslebauer und -käufer vergessen, dass sie einem Beruf nachgehen und die Eigenleistung nur in ihrer Freizeit ausführen können. Wer täglich ein bis zwei Stunden pro Tag am Haus arbeitet, wird keine großen Projekte angehen können.

Ob beim Hausbau oder beim Anlegen der grünen Oase – in bestimmten Fällen ist es rentabler, einen Profi zu beauftragen. Dieser verfügt über die Expertise und die Fachkräfte, die benötigt werden, um das Projekt effizient zu vollenden.

Studie zeigt, dass der Garten den Immobilienwert erhöht

Der Husqvarna Garden Report 2011 hat ermittelt, dass Gärten das Potenzial haben, den Immobilienwert in Deutschland um 18 Prozent zu steigern. Ausgehend von den Kosten, die zur Erhaltung der grünen Oase anfallen, erhalten Heimwerker beim Verkauf der Immobilie etwa 2,6 Mal so viel, wie sie investiert haben. Ein vernachlässigter Garten hat den gegenteiligen Effekt. Er verringert den Immobilienwert um 5 bis 15 Prozent.

Laut der Studie interessieren sich die meisten Menschen für einen ansehnlichen Rasen sowie einen schönen Bereich zum Sozialisieren (Terrasse oder Ähnliches). Trotz der (finanziellen) Vorteile, die ein Garten mitbringt, investiert nur jeder zweite Eigenheimbesitzer Zeit und Geld in die grüne Oase. Jeder Dritte ist davon überzeugt, dass Gartenarbeiten eine zeitintensive Arbeit ist.

Koi-Fische im Teich – lebende Juwelen im Garten

Eine Möglichkeit, den Garten als Geldanlage zu nutzen, ist die Errichtung eines Gartenteiches. Gemeint ist nicht irgendein Gartenteich, sondern eine Ausführung, die Koi-Fische beherbergt.

Für viele Menschen ist die Koi-Zucht nichts weiter als ein Hobby. Einige Menschen haben aber das Potenzial der Fische erkannt und investieren gezielt Geld in die japanische Sorte. Insgesamt 16 anerkannte Klassen existieren, auf die 100 Arten aufgeteilt werden. Im Land der aufgehenden Sonne traten die Fische mit den ungewöhnlichen roten Flecken um 1800 zufällig auf.

Originale Kois sind ausschließlich in Japan erhältlich. Experten empfehlen, sogenannte Tategoi zu kaufen. Dabei handelt es sich um junge Fische, die ein großes Potenzial besitzen. Diese Exemplare sind entsprechend teuer. Wertvolle Koi-Fische haben sehr kontraststarke Farben. Je intensiver sie sind, desto wertvoller der Fisch.

Der Garten benötigt nicht immer große Investitionen

Es müssen sich nicht gleich teure Koi-Fische im Garten befinden, damit die grüne Oase den Immobilienwert steigert. Die meisten Immobilienbesitzer legen Wert auf eine gepflegte Grünanlage. Der Rasen sollte in Topform sein und die Bäume einen gesunden Eindruck machen.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Deshalb ist es kaum möglich, mit seiner Gartengestaltung jeden Geschmack auf den Punkt zu treffen – das sollte auch nicht das Ziel der grünen Oase sein. Bis das Haus verkauft wird – wenn überhaupt – soll schließlich der Heimwerker und seine Familie darin wohnen. Ergo muss der Garten die aktuellen Bewohner befriedigen, nicht die zukünftigen Besitzer.

Bei der Gartengestaltung gilt folglich: Die grüne Oase ganz nach den eigenen Vorstellungen erstellen. Ziel ist es, den Garten regelmäßig zu pflegen und dadurch zu erhalten. Das alleine steigert den Immobilienwert – auch ohne Koi-Fische und andere exotische Upgrades im Garten.

Wer sich teure Maßnahmen leisten kann, der kann diese durchaus investieren, wenn sie gewünscht sind. Einige Anregungen:

Ambitionierte Heimwerker reduzieren Investitionen, wenn sie selbst Hand anlegen. Das Verlegen von Rasengittersteinen oder der Bau von Gartenmöbeln aus Paletten ist selbst für Anfänger unproblematisch. Jede Maßnahme erfordert eine kleine Investition für das benötigte Material und ein wenig Kraftaufwand für die Umsetzung. Das Resultat ist ein echter Mehrwert im Garten, der in Zukunft den Immobilienwert bereichern wird.

Zusammenfassung

Der Garten ist eine wahre Geldanlage, die viele Heimwerker unterschätzen. Es geht nicht darum, sein gesamtes Erspartes zu investieren, sondern die grüne Anlage zu erhalten. Ein gepflegter Garten erhöht den Immobilienwert bei einem eventuellen Verkauf.


  1. Trends in adult body-mass index in 200 countries from 1975 to 2014: a pooled analysis of 1698 population-based measurement studies with 19·2 million participants

Artikelbild: © Alexander Raths / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Knecht Ruprecht 12.06.2016 09:53 Uhr

    Wie kann man nur so drauf fixiert sein, alle Lebensbereiche zu monetarisieren!

    direkt antworten
  2. Stephan 29.07.2016 13:52 Uhr

    @Knecht Ruprecht: zugegeben: der Beitrag hätte weitaus kürzer sein können, denn im letzten Satz wird alles gesagt: „Ein gepflegter Garten erhöht den Immobilienwert bei einem eventuellen Verkauf.“ Mehr nicht, aber auch nicht weniger. Eine Fixierung kann ich da nicht wirklich ausmachen.

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