Gasheizung-Kosten: Ein Überblick
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, mit Gas zu heizen? Gegenüber anderen Heizungsanlagen bringt eine Gasheizung viele Vorteile mit sich. Sie verbraucht nicht viel Platz, arbeitet besonders effizient und ist deutlich umweltschonender als eine Ölheizung.
Wer mit dem Gedanken spielt, sein Eigenheim bei einer Modernisierung mit einer Gasheizung auszustatten, kann sich auf über nicht allzu hohe Kosten freuen. Denn im Vergleich zu anderen Heizungsanlagen schneidet die Brennwertheizung hier auch besonders gut ab – sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb. Worauf Sie beim Einbau einer Gasheizung achten sollten und welche Investitionskosten zu veranschlagen sind, verraten die folgenden Zeilen.
Wie hoch sind die Gasheizung-Kosten im Allgemeinen? Ein Beispiel
Die Kosten für eine Brennwerttherme mit Gas sind daher nur im groben Rahmen abzuschätzen. Welche Ausgaben konkret auf den Bauherrn zukommen, kann nur im Einzelfall genau gesagt werden. Eine Beispielrechnung kann jedoch als Richtwert dienen.
Die notwendigen Kosten einer Gastherme sind:
Posten | Preis |
---|---|
Gasheizung (Einfamilienhaus) | 2.000 – 4.000 Euro |
Brennwerttechnik + Schornsteinsanierung | 1.000 – 2.500 Euro |
Installation | 1.000 – 3.000 Euro |
Zusätzliche Komponenten:
Zusätzliche Komponenten | Preis |
---|---|
Warmwasserspeicher | 800 – 1.500 Euro |
Gasanschluss | 1.500 – 2.500 Euro |
Hydraulischer Abgleich | 500 – 1.500 Euro |
Zubehör | 150 – 700 Euro |
Damit liegen die Gesamtkosten für eine Gasheizung in einem Einfamilienhaus im Neubau bei rund 4.000 bis 9.500 Euro.
Betriebskosten einer Gasheizung
Aber nicht nur die Installationskosten einer Brennwerttherme mit Gas sollten betrachtet werden – auch die Betriebskosten verdienen einen Blick. Denn die Nutzung der Gasheizung ist nicht kostenlos.
Gegenüber anderen Heizungen ist die Gasheizung jedoch auch hier der sparsam. Aktuell zahlen Verbraucher rund 5,69 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Auf das Jahr gerechnet wären das bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh etwa 1.138 Euro. Bei einem Verbrauch von 35.000 kWh wären diese jährlichen Kosten von 1991,15 Euro.
Zum Vergleich: Soll die gleiche Heizleistung mit Strom erreicht werden, braucht es pro Jahr 5.884 Euro für 20.000 kWh oder sogar 10.297 Euro für 35.000 kWh. Denn Stromheizungen kosten 29,42 Cent pro kWh.
Gasheizung (5,69 Cent pro kWh) | Stromheizung (29,42 Cent pro kWh) |
---|---|
20.000 kWh = ca. 1.138,00 Euro | 20.000 kWh = ca. 5.884,00 Euro |
35.000 kWh = ca. 1.191,15 Euro | 35.000 kWh = ca. 10.297,00 Euro |
Kostenschätzung: Diese Komponenten braucht eine Gasheizung
Es gibt keinen Pauschalwert, der generelle Kosten für eine Gasheizung ausdrückt. Denn die Höhe der Aufwendungen für eine Erdgasheizung hängen von verschiedenen Kostenfaktoren ab. Um diese abschätzen zu können, braucht es zunächst einen Blick auf die einzelnen Komponenten, die in der Anschaffung notwendig sind.
Zu den Anschaffungskosten gehören folgende Kostenfaktoren:
- Gasheizung
- Brennwerttechnik + Schornsteinsanierung
- Warmwasserbereitung
- Gasanschluss (falls nötig)
- Zubehör
- Installation
Gasheizung – unterschiedliche Geräte, unterschiedliche Preise
Das Herzstück einer Gasheizung ist der sogenannte Gaskessel oder Gasbrenner. Generell gibt es hier eine große Preisspanne – die Anschaffungskosten können sich zwischen 2.000 und 4.000 Euro bewegen. Denn die Kostenfunktion hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Welcher Gerätetyp soll es sein? Ein bodenstehender Gasbrennwertkessel ist beispielsweise teurer als ähnliche Geräte, die an der Wand hängen. Je nach Haustyp kann das eine oder das andere Modell notwendig sein. Im Altbau können die bisherigen Anschlüsse in der Wand genutzt werden, was für einen wandhängenden Gaskessel spräche. Bei einem großen Haus macht es nichts aus, dass der bodenstehende Kessel einen gesamten Raum im Keller blockieren kann. Die bodenstehenden Geräte brauchen deutlich mehr Platz als die Wandsysteme – rund zwei bis drei Quadratmeter.
Zudem muss die Heizleistung betrachtet werden. Gegenüber veralteten Geräten sind heute oft kleine Gaskessel vollkommen ausreichend, um ein Haus mit normaler Wohnfläche zu erwärmen. Für ein Vier-Personen-Haus reicht eine Wärmeleistung zwischen 15 und 20 Kilowatt vollkommen aus.
Zu guter Letzt entscheidet die Technik, welche Kosten beim Gaskessel auf sie zukommen. Die Brennwerttechnik liegt in der Anschaffung rund 500 bis 800 Euro höher als die Heizwerttechnik. Dafür verursacht sie jedoch weniger Kosten im laufenden Betrieb. Auch die Kosten zwischen Neu- und Altbau sind unterschiedlich. Im Altbau sind bereits Heizungssysteme vorhanden, die teilweise genutzt werden können. So kann nur ein Kesseltausch notwendig sein, statt ein komplettes System neu zu installieren.
Schornsteinsanierung bei Brennwerttechnik
Sie wollen sich für eine Brennwertheizung entscheiden? Dann müssen Sie auch eine mögliche Schornsteinsanierung beachten. Denn diese Technik braucht Abgasleitungen mit einem geringen Durchmesser, die feuchtigkeits- und säurebeständig sind. Diese Abgasleitungen sind in alten Schornsteinen nicht immer vorhanden.
Bei der Sanierung wird ein Rohr aus Kunststoff, Edelstahl oder Keramik in den Kamin eingezogen, damit die Brennwertheizung auch die Kondensation des Wassers in der Abgasleitung nutzen kann. Diese Sanierung kostet rund 900 bis 1.500 Euro. Fragen Sie Ihren Schornsteinfeger, ob neue Abgasleitungen notwendig sind!
Warmwasserbereitung
Wasser mit Flüssiggas zu erhitzen ist ebenso eine kostengünstige Variante im Haushalt. Daher bietet sich auch die Warmwasserbereitung an, in die Erdgasheizung zu integrieren. Gasheizungen können Warmwasser im Durchflussprinzip erzeugen – also nur dann, wenn es gebraucht wird – oder auch speichern. Letzteres gilt als effizientere Variante. Auch solch ein Wasserspeicher steigert die Kosten: Rund 800 bis 1.500 Euro sind einzuplanen.
Besonders gut sind Wasserspeicher und Brennwerttherme in sogenannten Towerlösungen aufeinander abgestimmt. In diesen Geräten ist der Warmwasserspeicher bereits integriert. Das spart Kosten bei der Installation, jedoch sind diese Geräte teurer in der Anschaffung – je nach Größe des Warmwasserspeichers.
Wer sich für eine Warmwasserbereitung durch Flüssiggas entscheidet, sollte jedoch einplanen, dass das Wasser beim Duschen und Abwaschen immer einige Zeit braucht, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Gasanschluss und hydraulischer Abgleich
Im Altbau ist er oft vorhanden, beim Neubau oder nicht erschlossenen Gebäuden nicht: der Gasanschluss. Muss dieser für die Gastherme erst verlegt werden, fallen weitere Kosten an. Rund 1.500 – 2.500 Euro müssen hier eingeplant werden. Ohne Gasanschluss ist keine Erdgasheizung möglich. Dann müssen Hausbesitzer auf moderne Ölheizungen oder andere Systeme zurückgreifen.
Um die Heizleistung im Haus auch optimal zu gestalten, bietet es sich zudem an, einen hydraulischen Abgleich zu planen. Dieser sorgt für eine effektivere Heizleistung – die Wärme wird gleichmäßiger im Haus verteilt. Das schont den Geldbeutel im Laufe der Zeit und die Kosten von rund 500 bis 1.500 Euro amortisieren sich innerhalb weniger Jahre.
Zubehör
Auch bei der Installation einer Gasheizung braucht es Zubehör und andere Materialien. Rohre, Anschlusssets, Wartungsutensilien, Unterputzanschlüsse und vieles mehr sind hier möglich und je nach Gegebenheiten auch notwendig. Daher sollten auch Kosten für das Zubehör eingeplant werden: 150 bis 700 Euro.
Installation
Nicht nur der Kaufpreis der Gastherme gehört zu den Anschaffungskosten. Auch der Einbau der Gasheizung muss eingeplant werden. Dieser kann in den meisten Fällen nur vom Profi vorgenommen werden.
Auch bei den Installationskosten kann kein Pauschalbetrag genannt werden und die mögliche Preisspanne ist groß. Denn die Kosten für den Einbau der Erdgasheizung richten sich nach dem jeweiligen Arbeitsaufwand. Mit den unterschiedlich vielen Möglichkeiten der Geräte, Kombination und Voraussetzungen im Haus ist dieser in manchen Fällen besonders groß, in anderen eher gering. Daher können die Installationskosten zwischen 1.000 und 3.000 Euro liegen.
Lassen Sie sich von Fachbetrieben unterstützen und Angebote erstellen. Dann können Sie die Installationskosten besser einschätzen.
Kosten für Wartung der Gasheizung
Eine Brennwertheizung mit Gas gilt als besonders sparsam im finanziellen und ökologischen Bereich. Die Heizleistung ist dabei größtmöglich. Doch dies ist nur auf Dauer garantiert, wenn die Gasheizung auch regelmäßig gewartet wird. Dies verursacht ebenfalls Kosten, die vor dem Einbau des Brennwertgeräts bedacht werden sollten.
Aber nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen ist eine Wartung notwendig, um den Heizwert aufrechtzuerhalten. Auch gesetzlich sind Anlagenbesitzer verpflichtet, das Heizsystem regelmäßig warten zu lassen. Denn Flüssiggas ist ein explosiver Brennstoff, der sich leicht entzünden kann. Damit hier keine Unfälle geschehen, muss die Gasheizung im einwandfreien Zustand sein, der mit einer regelmäßigen Wartung überprüft werden muss. In welchem Intervall die Wartung einer Heizung notwendig ist, ist gesetzlich nicht genau definiert. Lassen Sie sich vom Heizungsmonteur beraten.
Die Kosten für die Wartung der Gasheizung sind ebenfalls schwer zu beziffern und hängen von Anlage, Gerätetyp und Größe ab. So liegt hier der Richtwert für ein Einfamilienhaus zwischen 90 und 200 Euro. Darin sind die Kosten für den Schornsteinfeger noch nicht enthalten.
Wenn Sie eine Gasbrennwerttherme neu anschaffen, können Sie bei der Firmenbeauftragung auch einen Wartungsvertrag abschließen. Das lässt die Kosten im Vorfeld kalkulierbarer werden und garantiert eine regelmäßige Überprüfung der Heizung.
Sonderfall Etagengasheizung: Darauf ist in der Wohnung zu achten
Eine Gasheizung kommt aber nicht nur für ein Einfamilienhaus infrage. In den meisten Haustypen kann auch in einer Wohnung eine Gasbrennwertheizung installiert werden. Auch hier variieren die Anschaffungskosten je nach Gerät, gewählter Technik und Zubehör. Immobilienbesitzer, die ein Mehrfamilienhaus mit Etagenheizungen mit Gas ausstatten wollen, müssen mit folgenden Kosten pro Wohnung planen:
- Gaskessel mit Warmwasserspeicher: 2.700 Euro
- Montage: 850 Euro
- Materialkosten: 350 Euro
- Gesamtkosten: 3.900 Euro
Kombinierte Solarthermieanlage senkt laufende Kosten der Gasheizung
Wie bereits erwähnt, ist ein Vorteil einer Gasheizung auch die hohe Systemkompetenz. Sie kann hervorragend mit anderen Heizsystemen kombiniert werden. Vor allem die Liaison mit einer Solarthermie kann sich besonders lohnen und letztendlich zu enormen Kosteneinsparungen führen. Die Solarthermieanlage dient in diesem Fall als Heizungsunterstützung, nicht als eigenes System. Sie benutzt zusätzlich die Energie der Sonne. Solche Heizungen werden auch Hybridheizungen genannt.
Wer eine Gasheizung mit einer Solarthermie unterstützen will, kann sich auf enorme Einsparungen bei den Heizkosten freuen. Die oben angeführte Beispielrechnung der Betriebskosten aufgegriffen, könnte das bei einem jährlichen Verbrauch von 35.000 kWh rund 20 Prozent ausmachen – die Betriebskosten würden von 1991,15 Euro auf rund 1.600 Euro sinken.
Die Kosten die Gasheizung und eine Solarthermieanlage als Heizungsunterstützung belaufen sich im Schnitt auf rund 13.500 Euro.
Vorteile einer Gasheizung: Darum könnte sie sich lohnen
Gasheizungen sind weit verbreitet und sehr beliebt. Von rund 21 Millionen Wärmeerzeugern machen sie in Deutschland rund die Hälfte der Heizungsanlagen aus. Denn eine Gasheizung lockt mit einem geringen Anschaffungspreis und auch gut überschaubaren Betriebskosten. Rund 40 Prozent der Heizungskosten können mit einer Erdgasheizung gegenüber anderen Systemen eingespart werden.
Flüssiggas verbrennt besonders emissionsarm und ist dabei deutlich umweltfreundlicher als andere Systeme. Zudem bieten Gasheizungen eine hohe Systemkompetenz: Moderne Brennwertgeräte lassen sich auch mit erneuerbaren Energien sehr gut kombinieren. Ein Heizsystem mit Gas und eine Solarthermieanlage ergänzen sich optimal. Zudem gilt Erdgas als besonders effizient und die einzelnen Komponenten einer Erdgasheizung verbrauchen auch nicht viel Platz.
Es gibt unterschiedliche Techniken, die bei einer Gasheizung möglich sind. Die Heizwerttechnik gilt jedoch dabei als veraltet. Bei ihr wird die Energie der Verbrennungsgase nicht genutzt, die so durch die Abgasleitungen im Schornstein entweichen und Umwelt sowie Portemonnaie belasten. Gasbrennwertgeräte sind in der Anschaffung zwar die etwas teurere Heiztechnik, doch die Brennwerttechnik ist lohnenswerter. Denn bei ihr wird auch die Energie der Abgase genutzt.
Der Heizwert ist das Kennzeichen für die Energie, die durch die Verbrennung eines Stoffes freigesetzt wird. Beim Brennwert wird jedoch zusätzlich auch die Wärmeenergie berücksichtigt, die bei der Kondensation von Wasser in den Abgasen freigesetzt wird.
Finanzielle Unterstützung: Durch Förderung die Kosten senken
Es gibt Möglichkeiten, die Anschaffung einer Gasheizung auch finanziell unterstützen zu lassen. Hier gibt es mehrere Programme, die die Installationskosten von Gasbrennwertthermen fördern.
Allen voran hilft die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das Programm „Zuschuss 430“ unterstützt eine energieeffiziente Sanierung mit zehn Prozent der Investitionskosten. Nimmt ein Immobilienbesitzer beispielsweise einen Kesseltausch aus – alter Kostanttemperaturkessel gegen modernen Brennwertkessel – so können auch 15 Prozent Zuschuss erlangt werden.
Aber auch das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt einen sogenannten Kesseltauschbonus. Hier wird ein Betrag von 500 Euro ausgezahlt, wenn der Brennwertkessel gemeinsam mit einer Solarthermieanlage eingebaut wird.
Obwohl BAFA und KfW Möglichkeiten der Förderung bieten, fallen die Fördermittel im Vergleich zu anderen Heizsystemen geringer aus. Pelletkessel, Solarthermie und andere Systeme werden deutlich stärker gefördert.
Zusammenfassung
Heiztechnik mit Gas gilt als besonders effizient, sparsam und umweltfreundlicher. Gasheizungen eignen sich zudem besonders gut für die Kombination mit einer Solarthermie. Diese kombinierte Heiztechnik kann die ohnehin schon geringen Betriebskosten von 5,69 Cent pro Kilowattstunde um 20 Prozent mindern. Zudem gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) Förderungsmöglichkeiten für das Heizen mit Gas.
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