Gartenzaun selber bauen? So geht’s!

Gartenzaun selber bauen? So geht’s!

„Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun“ – schon Christian Morgenstern hat sich in seinem Gedicht von dem Gartenzaun inspirieren lassen. Und heute findet man auch kaum einen Garten, der noch ohne Zaun ist, egal, ob aus Holz, Metall, Stein oder Kunststoff.

Den passenden Zaun für jeden Zweck

Einen Zaun haben fast alle, die Gründe dafür sind allerdings vielfältig. Die einen wollen einfach einen Rahmen für ihren kunstvoll angelegten Garten (Hier ein paar Tipps, wie das gut gelingt). Andere möchten ihre Kinder und Hunde im Garten hinter dem Zaun sicher aufgehoben wissen, ohne Risiko, der Straße zu nahezukommen.

Eine weitere Gruppe setzt auf den abschreckenden Effekt für Einbrecher und ziehen gleich einen hohen, massiven Zaun, um ihr Eigentum zu schützen. Der häufigste Grund für einen Zaun ist die klare Abgrenzung zum Nachbarn, die auch gerne mit einem Sichtschutz verbunden wird, es geht schließlich um die Privatsphäre hinter dem Zaun.

Je nach Funktion sollte auch das Material gewählt werden. Denn hier dreht sich alles um baurechtliche Genehmigungen, Optik und Design, Haltbarkeit, Sichtschutz und nachfolgender Arbeitsaufwand. Es gibt viele Faktoren bei der Planung des passenden Zauns zu berücksichtigen. Die Betonung liegt auf passend, denn Zaun, Gartengestaltung und Hausdesign sollten immer aufeinander abgestimmt sein und vom Stil her harmonieren.

Es muss nicht immer Holz sein

Ein Zaun aus Holz ist traditionell. Jedoch wählen immer mehr Menschen mittlerweile einen Zaun aus Kunststoff. Man kann auch einen Zaun aus PVC selber bauen, wie auf sichtschutzzaun-shop.de zu sehen ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: der Arbeitsaufwand beim Aufstellen eines Zauns auf Holz oder PVC ist derselbe, jedoch sind die Folgearbeiten bei PVC-Zäunen deutlich weniger aufwändig.

Welche Zaunarten aus Holz gibt es?

  • Der Jägerzaun: Er gilt als Symbol der kleinbürgerlichen Spießigkeit. Nicht sonderlich hoch bildet er nur eine optische Abtrennung zum Garten. Die Holzlatten liegen beim Jägerzaun ähnlich wie die Klingen bei einer Schere übereinander und in der Regel wird er dunkel gestrichen. Die Latten sind halbrund.
  • Der Lattenzaun: Er kann unterschiedliche Höhen haben und auch die Blickdichte kann durch variierende Abstände zwischen den Latten verändert werden. Er ist schnell und einfach zu errichten. Die Latten sind in der Regel rechteckig.
  • Der Rangerzaun: Dahinter fühlen sich nicht nur Cowboys wohl. Er ist aus kaum bearbeiteten Holzbrettern gearbeitet. Zwei übereinander, die ursprüngliche Form des Baums ist noch zu erahnen. Ein Zaun, der Naturverbundenheit widerspiegelt, jedoch nur optisch eine Trennung bildet.

Auf die Planung kommt es an

Wie bei jedem Bauprojekt, muss auch der Zaunbau, egal, ob PVC-Zaun oder Holzzaun, gut durchgeplant werden. Wichtig ist die Lage des Zauns zu markieren. Dabei immer auch auf die Bodengegebenheiten und den Abstand zum Nachbarn achten. Anschließend muss die Länge des Gewerks berechnet werden.

Wichtig: Auch immer auf die Maße eventueller Einbauten, wie Gartenzauntüren oder passende Einfahrtstore genau berücksichtigen. <

Die Gesamtlänge des Zauns messen und die Vorgaben beachten, in welchen Abständen die Pfosten platziert werden sollen. Bei Lattenzäunen und Co. ist die Länge sehr flexibel anpassbar, bei fertigen Zaun- oder Sichtschutzelementen ist Präzisionsarbeit gefragt. Bei den Messungen auch die Breite der Pfosten mit einrechnen. Anhand der Maße kann nun der Materialbedarf in Hinblick auf Latten und Pfosten kalkuliert werden.

Je nachdem, wie die Pfosten im Boden verankert werden sollen, muss die Länge der Pfosten berechnet werden. Nutzt man Balkenschuhe müssen diese mit berechnet werden, soll der Pfosten direkt in den Boden eingearbeitet werden, muss er angespitzt sein ca. 30-50 cm zu der sichtbaren Länge addiert werden.

Auch hier wieder der Vorteil bei PVC-Zäunen: Hier ist bei den Pfosten gleich ein Stahlkern eingearbeitet, der die passende Länge für die Befestigung hat. Zuschneiden oder anspitzen ist hier nicht möglich und nötig. Ein Arbeitsschritt kann eingespart werden.

Gibt es baurechtliche Vorgaben zu beachten?

Das Baurecht ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In der Regel gilt jedoch, jeder Zaun, der nicht höher ist als 1,80 m ist genehmigungsfrei. Bitte vorab aber bei der zuständigen Verwaltungsstelle nachfragen. Die wichtigsten Details sind hier aufgelistet. Manche Städte und Gemeinden machen auch Vorgaben, aus welchem Material die Grenzzäune sein dürfen.

Ein Zaun darf nie genau auf der Grenze gebaut werden, da diese beiden Nachbarn gehört. Im Idealfall vorab mit dem Nachbarn abstimmen, das verhindert böses Blut im Nachhinein. Wer nicht genau weiß, wo die Grenze verläuft, sollte nach den Grenzsteinen suchen, oder muss im Zweifelsfall das Grundstück vom Vermessungsamt der Stadt oder Gemeinde einmessen lassen. Das ist jedoch sehr teuer.

Welches Werkzeug braucht man?

Die Webseite eines guten Anbieters gibt in der Regel vor, welche Schrauben, Winkel und Verbindungsstücke für den Zaunbau erforderlich sind. Gerade bei PVC-Zäunen zeigen Schaubilder auch, wie die Zäune Schritt für Schritt zusammengesetzt und befestigt werden.

Neben guten Schrauben benötigt man in jedem Fall auch einen leistungsstarken Akkuschrauber, eine Richtschnur, eine Wasserwaage, Hammer, Schaufel, Spaten, gegebenenfalls eine Schubkarre und natürlich das Material für den Zaun.

Den Boden richtig vorbereiten

Der Boden im Arbeitsbereich, also entlang des Zaunverlaufs, sollte eben und frei von Ästen, Steinen oder Laub sein. Nur den jeweiligen Bereich um den Platz für den Pfosten zu säubern reicht nicht aus. Ist der Boden gesäubert, sollten am Anfang und am Ende des geplanten Zaunbereichs kurze Pflöcke in den Boden getrieben werden und von einem zum anderen eine Richtschnur gespannt werden.

Nun muss diese Schnur waagerecht ausgerichtet werden. Arbeitet man sich nun daran entlang, verläuft der Zaun gerade an der Grenze und ist im Lot. Jetzt ist es an der Zeit zu markieren, wo die Pfosten platziert werden sollen.

Im Verlauf der Arbeiten immer wieder überprüfen, ob die markierten Abstände noch passen, da sich aufgrund der Erdarbeiten immer wieder leichte Abweichungen ergeben. Bei Fertigelementen kann eine leichte Abweichung letztendlich verheerend sein.

Die Pfosten platzieren

Je nachdem, für welche Befestigungstechnik man sich entschieden hat, müssen jetzt die nächsten Schritte vorbereitet werden. Will man Einschlaghülsen oder Pfostenschuhe verwenden, sind keine weiteren Vorbereitungen nötig. Hat man sich für Fundamente oder Punktfundamente entschieden, muss man nun den Beton anrühren. Hier ist das Mischverhältnis wichtig.

  • Das Mischungsverhältnis ist entscheidend.
  • Pro eine Einheit Zement muss man vier Einheiten Sand hinzufügen.
  • Das Mischverhältnis Wasser : Zement ist 1:2.

Wer unsicher ist im Umgang mit Beton, der kann auch auf Schnellbeton zurückgreifen. Dieser wird nur in das ausgehobene Fundamentloch gegossen und anschließend mit der vorgegebenen Menge an Wasser vermengt. Wie der Name schon sagt, braucht Schnellbeton auch nicht so lange zum Austrocknen.

Zaunlatten anbringen

Sind die Pfosten gesetzt, müssen jetzt die Latten befestigt werden. Spätestens jetzt sollte man sich Gedanken machen, wie viel Bodenfreiheit der Zaun haben sollte. Dann müssen die Winkel für die Querlatten mit den passenden Abständen an den Pfosten befestigt werden. Dann kommen die Latten an den Zaun. Der Abstand ist frei wählbar. Damit der Abstand jedoch immer gleich ist, sollte man sich ein kleines gerades Stück Holz als Abstandhalter zurechtlegen. Dann ergibt sich schließlich ein gleichmäßiges Bild.

Immer wieder einen Schritt vom Zaun zurücktreten und kontrollieren, ob der Bodenabstand und damit oben der Lattenabschluss eine Linie bildet. Hier immer mit einer Wasserwaage und einem Abstandhalter zum Boden arbeiten. Dies funktioniert jedoch nur gut, wenn man bei den Vorarbeiten für einen gut vorbereiteten, geraden Boden gesorgt hat.

Streichen

Ein Holzzaun, der nicht gestrichen wird, vergraut bei Wind, Regen und Sonnenschein. Diese Patina gefällt manchem, dadurch verkürzt sich die Lebensdauer des Zauns jedoch deutlich. Wer sein Werk gegen Witterungseinflüsse schützen will, muss den Zaun regelmäßig mit Holzschutzfarbe streichen.

Hier kommen die Vorzüge des PVC-Zauns wieder zum Tragen. Einmal errichtet und mit den Lamellen-Schutzkappen versehen, braucht der Zaun keine aufwändige Nachbehandlung mehr. Ab und zu mit Wasser reinigen, reicht aus.

  • Erst den Zaun abschleifen und reinigen.
  • Dann den Zaun imprägnieren.
  • Erster Anstrich mit Holzgrundierung.
  • Jetzt erst mit Holzschutzfarbe arbeiten.
  • Farbe gut trocknen lassen. Wetterbericht vor Beginn der Arbeit kontrollieren.

Zusammenfassung

Kaum ein Garten wird inzwischen nicht mehr von einem Zaun umfriedet und geschützt. Die Hintergründe sind vielfältig, die Zaundesigns ebenso. Dennoch ist mittlerweile ein Trend vom klassischen Holzzaun zum pflegeleichten PVC-Zaun zu beobachten. Dennoch gibt es einige Fakten zu beachten, wenn der selbst errichtete Zaun auch Freude bereiten soll.


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