Gartenteich selber bauen: Verschiedene Wege zum Wunschteich
Ein Loch muss immer ausgehoben werden. Doch einen Gartenteich selber bauen, ist heutzutage kein Mammutprojekt mehr – dank neuer Materialien und Techniken. Wie die gängigsten Teichbauarbeiten möglich sind, erklären die folgenden Zeilen.
Unterschiedliche Baumöglichkeiten
Wer einen Gartenteich selber bauen will, kann sich zwischen verschieden Bauformen entscheiden. Jeder Variante hat seine Vor- und Nachteile. Zu den gängigsten Bauformen gehören unter anderen:
- Fertigteiche aus Kunststoff
- Fertigteiche aus Beton
- Folienteiche
- Naturteiche
Wollen Sie den Gartenteich selber bauen und haben wenig handwerkliches Geschick? Dann sollte eher ein Fertigteich gewählt werden. Folienteiche und Naturteiche sind im Bau meist aufwendiger. Auch sollte die Nutzung vor Bau festgelegt werden. Denn davon hängt beispielsweise die zusätzliche Technik ab. Der Standort ist von der späteren Nutzung ebenso abhängig. Ein Zierteich sollte einen freien Blick bieten, ein Fischteich braucht eine Mindestgröße und auch Schatten.
Es gibt auch Sonderformen, die in den Garten integriert werden können. Dazu gehören unter anderem Schwimmteiche, Kinderteiche, Miniteiche, Koiteiche und vieles mehr. Ein Miniteich passt sogar auf die kleine Terrasse.
Fertigteiche aus Kunststoff
Eine Möglichkeit, einen Gartenteich selber bauen zu können, sind Kunststoffwannen. Hier gibt es verschiedene Formen und Größen. Sie sind meist einfach einzubauen, auch für den Laien mit wenig Zeit und Installationserfahrung. Daher sind sie sehr gut als Einstieg in die Welt des Wassergartens geeignet. Diese Teiche werden aber nie unauffällig und völlig angepasst an die Umgebung wirken. Zudem brauchen sie einen hohen Pflegeaufwand und viel technischen Einsatz.
Kleinere Varianten
Die kleinen Fertigteiche aus Kunststoff sind meist aus Polyethylen gefertigt. Diese dünnen PE-Wände müssen sorgfältig eingebaut werden, damit diese nicht Beulen bekommen. Aber auch Kunststoffteiche aus PVC sind möglich. Diese sind etwas stabiler. Der Vorteil der kleinen Kunststoffwannen ist der günstige Preis. Sie haben meist ein Fassungsvermögen bis zu 1000 Liter und oft zwei Tiefenstufen bis maximal 70 Zentimetern. Fischarten können hier nicht ganzjährig überleben, da der Teich im Winter bis zum Boden zufrieren kann.
Größere Becken
Größere Fischteiche werden auch GFK-Becken genannt und aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt. Sie haben meist eine Tiefe bis zu 100 Zentimeter und frieren nicht vollständig in der kalten Jahreszeit zu. Hier sind meist drei Tiefenstufen zu finden. Dennoch kann die oberflächennahe Schicht zufrieren, Eisfreihalter und Ozonisator können helfen.
Bau eines Kunststoffteiches
Einen Fertigteich aus Kunststoff aufzustellen, beginnt mit der Standortsuche und dann dem Ausheben der Grube. Dazu muss die Wanne seitenrichtig auf den Platz gestellt werden und der Gartenbesitzer kann die Umrisse markieren. Mit einem Puffer von zusätzlichen zehn Zentimetern am Rand wird die Grube dann ausgehoben. Wer die Größe überprüfen will, kann die Teichschale probeweise einlegen.
Ist das Loch passend gegraben, wird der Grund mit Sand aufgefüllt – etwa zehn Zentimeter. Danach kann die Teichschale eingesetzt werden. Eine Wasserwaage hilft, um sie nicht schief einzusetzen. Lücken zwischen Kunststoff und Grubenwand werden gleichzeitig mit dem Wasser im Becken aufgefüllt, damit der Teich weiterhin waagerecht bleibt. Ist das Becken voller Wasser, können die Pflanzen und gegebenenfalls die Technik eingesetzt werden. Erst wenn sich nach einigen Tagen die Wasserverhältnisse stabilisiert haben, sollten Fische und Tiere den Teich beziehen.
Fertigteiche aus Beton
Wer kein Laie mehr ist und einige Fachkenntnisse mitbringt, kann auch einen Fertigteich aus Beton in den Garten bauen. Dann ist es auch möglich, den Boden selbst auszubetonieren. Aber auch Betonringe aus dem Baustoffhandel sind eine Alternative, die einen passenden Deckel haben. Dieser kann ebenfalls als Boden dienen.
Der Betonring kann auch auf dem Boden aufgestellt werden – und so einen Hochteich darstellen. Doch zahlreiche Gärtner sehen ihn lieber in den Boden eingepasst. Dazu wird der Boden kreisrund ausgehoben, etwa 30 Zentimeter sollten zu dem Durchmesser als Puffer hinzugerechnet werden. Danach wird der Ring in die Grube eingesetzt. Dieser braucht auch einen Schutzanstrich mit Betonfarbe. Steht der Ring waagerecht, können die Lücken zur Grubenwand mit Sand oder Feinkies aufgefüllt werden.
Die Bodenplatte wird aus dem Betondeckel gefertigt. Dieser sollte mit der Fugenmasse wasserdicht mit dem Betonring verbunden werden.
Alternativ zu Bodenplatten oder dem selbst gegossenen Betonboden kann der Teich auch mit Teichfolie ausgekleidet werden. Das ist jedoch nur bei größeren Betonringen möglich. Bei kleinen Durchmessern würde die Folie sich nicht glätten lassen.
Der Nachteil eines Teiches aus Beton ist, dass dieser nicht dem Frost standhält. Daher müssen diese Teiche im Spätherbst entleert werden und können erst wieder im Frühjahr in Betrieb genommen werden. Eine weitere Alternative zu Betonringen sind auch Mörtelkübel, die oft sogar noch preiswerter zu erstehen sind.
Folienteiche
Wer einen Gartenteich selber bauen will, kann aber auch auf die gängige Variante mit Folie zurückgreifen. Diese Bauart sollte vor allem für Teiche genutzt werden, die mehr als sechs Meter groß sind. Dann eignen sich fertige Becken nicht mehr für den Bau. Die Teichbahnen sind meist aus PE-, PVC- oder EPDM-Kautschuk-Folien gefertigt. Hier sind in verschiedene Dicken erhältlich, je nach Größe und Nutzung für den Teich. Der Vorteil der Teichfolien: Hier kann die Teichform besonders individuell gewählt werden. Jedoch müssen sie zusammengeschweißt werden, wenn mehrere Bahnen benötigt werden.
Auch beim Bau dieser Form wird der Teichumriss zunächst markiert und dann die Teichgrube terrassenförmig ausgehoben. Der Heimwerker sollte dann den Untergrund von spitzen Steinen, Wurzel und Unkraut entfernen, damit die Teichfolie von unten nicht beschädigt wird. Um diese vor einem eventuell harten Boden zu schützen, sollte auch eine Sandschicht aufgetragen oder Teichvlies unter die Folie verlegt werden. Hier hat der Fachhandel spezielles Teichvlies zu bieten, der nicht verrottet. Am Rand des Teiches können bei Bedarf auch Wurzelsperren in den Boden eingebracht werden.
Ist der Untergrund vorbereitet, kann die Teichfolie verlegt werden. Am Rand kann sie mit Ziegelsteinen und Erdnägeln fixiert werden. Auch ist eine Böschungsmatte am Teichrand ratsam, um dort optimale Anwuchsflächen für die zukünftige Uferböschung zu bieten. Ist die Folie verlegt, der Rand befestigt, kann der Teich mit Wasser befüllt werden. Achten Sie auf Falten in der Folie. Einige wenige werden durch den Wasserdruck geglättet, aber zu viele sollte die Folie nicht schlagen.
Der beste Zeitpunkt für einen Folienteich ist das frostfreie Frühjahr. Dann können auch die Teichpflanzen gesetzt werden – während im Herbst nur das Wasser eingefüllt werden kann.
Naturteiche im Lehmboden
Eine sehr natürliche Methode, einen Gartenteich selber zu bauen, ist der Naturteich im Lehmboden. Diese Schicht unter dem Humusboden sollte jedoch mindestens 30 Zentimeter dick sein, damit der Teich zukünftig auch dicht ist. Wer sich unsicher ist, kann an einer Stelle erst einmal die Gartenerde entfernen und die Tiefe des Lehmbodens messen.
Bei richtigen Voraussetzungen beginnt der Bau auch hier mit dem Aushub. Doch die verschiedenen Tiefenzonen werden direkt in den Lehmboden geformt. Achten Sie auf sanfte Übergänge mit einem flachen Winkel. Ist die Grube ausgehoben, muss der Boden mit einer 20 Zentimeter dicken Schicht aus kalkfreiem Kies bedeckt werden. Diese verhindert, dass sich Teile des Lehmbodens lockern und das Wasser später trüb färben. Teichpflanzen können ebenfalls in die Kiesschicht gesetzt werden, sie wurzeln später im Lehmboden. Ist alles gefertigt, kann auch dieser Teich gewassert werden.
Zusammenfassung
Einen Gartenteich selber bauen, ist kein unmögliches Unterfangen. Mit fertigen Becken, einem Betonring, Teichfolie oder dem richtigen Boden kann jeder Gärtner leicht diese Wasseroase errichten. Wichtig ist es im Vorfeld, die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Bauvarianten abzuwägen.
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