Gartenhaus-Dacheindeckung – so wird das Dach Ihres Gartenhäuschens perfekt
Wenn Sie sich ein eigenes Gartenhaus in Ihren Garten bauen wollen, stehen Sie vor allerhand Entscheidungen. Zunächst gilt es, ein geeignetes Modell zu finden. Gartenhäuser werden in vielen verschiedenen Varianten angeboten, sodass die Auswahl oftmals alles andere als leicht ist. Darüber hinaus müssen Sie auch die Form des Dachs berücksichtigen, wenn Sie ein Gartenhaus aussuchen. Jede Dachform und jede Dacheindeckung hat nämlich eigene Vor- und Nachteile – gerade was die Funktionalität und den Preis anbelangt.
In diesem Ratgeber von Heimhelden.de erläutern wir Ihnen, durch welche Eigenschaften sich Satteldächer, Flachdächer und andere Dachformen sowie die jeweiligen Dacheindeckungen auszeichnen. Demzufolge wird es Ihnen leichter fallen, eine qualifizierte Entscheidung zu treffen, nachdem Sie diesen Ratgeber gelesen haben.
Flachdach, Pultdach, Satteldach oder Stufendach – welche Variante bevorzugen Sie für Ihr Gartenhaus?
Es ist für Gartenhäuser sehr wichtig, welche Art der Dacheindeckung Sie wählen, um das Dach zu decken, damit es auch wirklich dicht und geschützt ist. Bevor wir zu den möglichen Dacheindeckungen kommen, möchten wir Ihnen in unserem Ratgeber aber zunächst gern die folgende Dachformen und ihre Vor- und Nachteile genauer vorstellen:
- Satteldach
- Flachdach
- Pultdach
- Stufendach
Bevor Sie überhaupt ein Gartenhaus kaufen, sollten Sie sich nämlich umfassend über die verschiedenen Dachformen informieren. Die Dachform spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle dafür, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen, um das Gartenhaus in Ihrem Garten zu bauen.
Satteldach
Das Satteldach ist für Gartenhäuser sehr beliebt. Es zeichnet sich durch den typischen spitzen Zulauf in Richtung des mittigen Dachfirsts aus. Zudem verfügt diese Dachform über stark geneigte Seitenflächen. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass das Gartenhaus gut vor Regen und Schnee geschützt wird: Schnee hält nur schlecht auf den geneigten Dachflächen und auch Regenwasser läuft schnell wieder ab. Deshalb fällt die Gewichtsbelastung, die das Dach auf das Gartenhaus ausübt, auch vergleichsweise gering aus.
Dazu kommt noch, dass es relativ simpel ist, ein Satteldach auf ein Gartenhaus zu bauen. Als Dacheindeckung eignen sich Dachpappe, Dachpfannen und Kunststoffbahnen. Allerdings sollten Sie berücksichtigen, dass ein Satteldach auf dem Gartenhaus zu Sichtbehinderungen und einem starken Schattenwurf im Garten führen kann.
Flachdach
Wie der Name schon sagt, zeichnet sich ein Gartenhaus mit einem Flachdach durch die äußerst geringe Neigung des Dachs aus. Sie liegt bei bis zu 10 Grad. Trotzdem reicht die Neigung des Dachs aus, damit Schmelz- und Regenwasser vom Gartenhaus ablaufen können. Wichtig ist, das Dach so zu bauen, dass es gründlich gegenüber Nässe abgedichtet wird. Dies erfolgt durch die entsprechende Dacheindeckung – zum Beispiel mit EPDM-Folien oder verschweißten Bitumenbahnen.
Ein Flachdach hat den Vorteil, dass die Gartenhäuser damit nur eine sehr geringe Bauhöhe aufweisen. Demzufolge werden Sie auch leichter eine Baugenehmigung für ein Gartenhaus mit Flachdach in Ihrem Garten bekommen, denn die Sichtbehinderung fällt hier nicht so stark ins Gewicht.
Nicht nur auf die Baugenehmigung wirkt sich das Flachdach positiv aus, sondern meist auch auf das Verhältnis zu den Nachbarn. Diese freuen sich oft ebenfalls, wenn die Bauhöhe vom Gartenhaus eher gering gehalten wird.
Pultdach
Auch, wenn Sie sich dafür entscheiden, ein Gartenhaus mit Pultdach in Ihrem Garten zu bauen, erhalten Sie in der Regel problemlos eine Baugenehmigung. Die Sichtbehinderung hält sich bei dieser Dachform nämlich ebenfalls in Grenzen. Von einem Pultdach ist die Rede, wenn das Dach mehr als 10 Grad geneigt ist. Gartenhäuser mit Pultdächern sind sehr beliebt, allerdings kommt es auch hier darauf an, sie mit einer geeigneten Dacheindeckung gut abzudichten, da andernfalls Wasserschäden im Gartenhaus drohen.
Stufendach
Gartenhäuser mit Stufendach sind sehr auffällig, aber bisher eher selten in deutschen Gärten zu finden. Die Dachform besteht aus zwei separaten Dachschrägen, die in unterschiedlichen Höhen zueinander versetzt montiert werden. Die Schrägen werden durch einen kleinen Giebel voneinander getrennt. Ein Stufendach leitet das Regenwasser vom Gartenhaus genauso gut ab wie ein Satteldach. Bei der Dacheindeckung haben Sie bei dieser Dachform nahezu freie Wahl.
Dacheindeckungen fürs Gartenhaus – das sind die gängigsten Varianten
In puncto Dacheindeckung haben Sie bei Ihrem neuen Gartenhaus die sprichwörtliche Qual der Wahl, weil neben der einfachen Dachpappe sehr viele verschiedene Varianten zur Auswahl stehen, wie etwa:
- Bitumenbahnen
- Bitumenschindeln
- Blechdach
- Dachpfannen
- EPDM Dachfolie
- Faserzement
- Schindeln aus Holz
- KSK-Dachbahnen
- Kunststoff- oder Wellenprofil
Bei der Frage, ob simple Dachpappe für das Gartenhaus reicht oder ob Sie für Ihren Garten eine andere Dacheindeckung bevorzugen, spielen sowohl preisliche als auch funktionale und natürlich auch optische Aspekte eine wichtige Rolle. Deshalb möchten wir Ihnen die gängigsten Dacheindeckungen fürs Gartenhaus jetzt genauer vorstellen.
Bitumenbahnen
Bitumenbahnen sind als Dacheindeckung für Gartenhäuser sehr beliebt. Gerade, wenn Sie ein Flach- oder Pultdach auf Ihr Gartenhaus bauen möchten, sind Bitumenbahnen ideal. Es empfiehlt sich je nach der Neigung des Dachs oftmals, die Bitumenbahnen in zwei Lagen zu verlegen. Bitumenbahnen haben ein geringes Gewicht und beeinflussen die Statik vom Gartenhaus daher kaum. Zudem bieten sie eine lange Haltbarkeit: Erst nach zehn Jahren ist es ratsam, neue Bitumenbahnen auf dem Dach zu verlegen.
Bitumenschindeln
Ob fürs Gartenhaus, für den Geräteschuppen oder für den festen Pavillon – Bitumenschindeln werden gerne zum Decken des Dachs verwendet. Zwar sind sie preislich etwas teurer als Bitumenbahnen, allerdings bieten sie auch eine noch längere Lebensdauer. Die Schindeln sind UV- und witterungsbeständig und sehr leicht. Zudem sorgen sie für eine gute Dämmung – auch im Inneren vom Gartenhaus. Der Aufwand beim Verlegen ist jedoch etwas höher als bei Bitumenbahnen.
Blechdach
Das Gartenhaus mit Blechdach blickt auf eine sehr lange Tradition zurück. Es wird in vielen Bauarten und Farben angeboten. Ein Blechdach ist preisgünstig, sehr leicht und lässt sich schnell verarbeiten. Für Gartenhäuser und Pavillons ist es daher sehr beliebt.
Bei einem Blechdach ist die Hinterlüftung von großer Bedeutung, damit ein späterer Feuchtigkeitsstau unter dem äußerst dichten Dach vermieden werden kann. Gleichzeitig ist die Hinterlüftung wichtig als Wärmedämmung im Sommer. Durch geeignete Dämmmaterialien lässt sich eine starke Geräuschentwicklung verhindern.
Dachpfannen
Die meisten Gartenbesitzer entscheiden sich dafür, das Dach vom Gartenhaus mit Dachpfannen zu decken. Sie gehören neben Bitumenbahnen und Bitumenschindeln zu den beliebtesten Dacheindeckungen bei Gartenhäusern. Ein mit Dachpfannen eingedecktes Dach ist beinahe unzerstörbar.
Die Dachpfannen sind sehr witterungsbeständig und bieten eine lange Lebensdauer. Nicht ohne Grund gewähren etliche Hersteller eine Garantie von 30 Jahren. Allerdings ist das Gewicht von Dachpfannen recht hoch, sodass sie das Gartenhaus in seiner Statik beeinflussen können.
EPDM Dachfolie
EPDM ist die Abkürzung für Ethylen-Propylen-Dien-(Monomer)-Kautschuk. Die Dachfolie besteht aus einem gummiartigen, elastischen Werkstoff. Wenn Ihr Gartenhaus ein Flachdach oder Pultdach besitzt, treffen Sie mit diesem Material eine gute Wahl. Die Dachfolie wird direkt aus einem Stück genau für das Dach Ihres Gartenhauses hergestellt, sodass die Dichtigkeit bei nahezu 100 Prozent liegt.
Es kann nämlich nicht zu Rissen oder Löchern zwischen zwei Bahnen kommen. Auch für eine Dachbegrünung eignet sich EPDM Dachfolie gut als Untergrund. Das Material ist UV- und wurzelbeständig, sehr elastisch und bietet eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren.
Faserzement
Platten aus Faserzement sind mittlerweile auch in optisch ansprechenden Versionen erhältlich. Das Material hat den Vorteil, dass es nachträglich noch mit einer Beschichtung versehen werden kann. Optisch ähneln die Platten aus Faserzement normalen Dachziegelsteinen.
Faserzement ist ein vergleichsweise schweres Material, sodass es nicht für jedes Gartenhaus als Dacheindeckung in Frage kommt. Dafür bieten Platten aus Faserzement aber den Vorteil, dass sie sehr langlebig und witterungsbeständig sind. Im Vergleich zu Bitumenbahnen oder Bitumenschindeln stellen sie daher für viele Gartenhaus-Besitzer eine gute Alternative dar.
Holzschindeln
Schindeln aus Holz werden für die Gartenhaus-Dacheindeckung ebenfalls gern genutzt. Sie sind in vielen Varianten erhältlich, weshalb die Preise sehr unterschiedlich sind. Vorteilhaft ist, dass Sie das Holz der Schindeln in beliebigen Farben streichen können. Achten Sie aber darauf, dass das Dach durch die Schindeln aus Holz nicht zu schwer wird und dass Ihr Gartenhaus dieses Gewicht tragen kann.
KSK-Dachbahnen
Falls Sie ein Gartenhaus mit Flachdach haben, eignen sich KSK-Dachbahnen für Sie. Diese besitzen eine kaltselbstklebende Unterseite mit einer hohen Klebekraft. Die obere Seite hingegen besteht aus Aluminium. KSK-Dachbahnen erfreuen sich für Gartenhäuser seit einiger Zeit einer wachsenden Beliebtheit, weil das Verlegen sehr schnell und einfach geht. Meist ist es üblich, die Aluminium-Oberfläche mit einer speziellen Farbe zu streichen, denn damit ist sie besser gegen Wettereinflüsse und UV-Strahlung geschützt.
Kunststoff- oder Wellprofil
Derzeit ist ein Gartenhaus mit Kunststoff- oder Wellprofil noch eher selten zu sehen. Verbreiteter sind die Eindeckungen aus Kunststoff bei Geräteschuppen. Kunststoff- oder Wellprofile haben den Vorteil, dass es diese auch als lichtdurchlässige oder transparente Variante gibt. Dadurch steht Ihnen im Gartenhaus viel Licht zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Geräuschentwicklung im Inneren des Gartenhauses bei Hagel oder Regen geringer als bei einem Blechdach.
Zusammenfassung
Viele Gartenbesitzer spielen früher oder später mit dem Gedanken, sich ein Gartenhaus im Garten zu bauen. Dabei wird oft unterschätzt, wie wichtig die Dachform ist. Sie beeinflusst – genauso wie die gewählte Dacheindeckung – zum einen die Optik vom Gartenhaus maßgeblich und ist zum anderen bedeutend für funktionale Aspekte wie die Haltbarkeit, die Abdichtung und die Statik des Gartenhäuschens.
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