Fliesen verfugen – Darauf sollten Sie achten
Neu verlegte Fliesen müssen verfugt werden. Das wird gemacht, um die Zwischenräume zu füllen und die dahinterliegende Wand oder den darunterliegenden Boden zu schützen. Dabei ist es wichtig, dass das Material in den Fugen sehr dicht und fest eingefügt wird. Dadurch sollen Abbröckeln und Zwischenräume, die Platz zum Ansammeln von anderen Materialien bieten, verhindert werden. Insgesamt gibt es verschiedene Arten von Fugenfüllungen und ebenso verschiedene Techniken beim Anwenden dieser Materialien.
Im Folgenden sollen Vorbereitungen und die verschiedenen Typen vorgestellt und erläutert werden.
Auswahl des Fugenmörtels
Bevor die Fugen gefüllt werden können, muss erstmal der richtige Fugenmörtel ausgesucht und vorbereitet werden. Bei der Auswahl kommt es auf mehrere Faktoren an. Zum einen ist wichtig, in welchem Bereich sich die Fliesen befinden. Außenbereiche sind anderen äußeren Bedingungen ausgesetzt als Badezimmer. Küchen haben nochmals andere Anforderungen an die Fliesen und Fugen. Darüber hinaus sind bei der Auswahl des Fugenmörtels in manchen Fällen auch die anderen verwendeten Materialien relevant. Entsprechende Hinweise auf den Verpackungen sind zu beachten.
Fugen, die besonders abgedichtet werden sollen, weil sie beispielsweise an Ecken und Kanten liegen, sollten nicht mit Fugenmörtel gefüllt werden.
Ausbreiten des Fugenmörtels auf Bodenfliesen
Der Fugenmörtel muss natürlich zunächst zubereitet werden. Dies geschieht am besten nach Anweisungen auf der Verpackung. Bei der Ausbreitung des Mörtels gibt es allerdings Unterschiede zwischen Wand und Boden, die beachtet werden sollten. Für das Verfugen des Bodens bedeutet dieser Unterschied, dass der Fugenmörtel ganz einfach auf dem Boden verteilt werden kann. Dabei ist darauf Acht zu geben, die Masse relativ gleichmäßig zu verteilen. Das Ganze kann auch in einzelnen Abschnitten vorgenommen werden. Sobald der Mörtel auf dem Boden verteilt wurde, muss er noch in die Fugen gelangen. Dazu sollte er diagonal zu den Fliesen verteilt werden, bis die Fugen keinen weiteren Mörtel aufnehmen können. Dieser Vorgang wird dann so lange wiederholt, bis alle Fugen gefüllt sind.
Der Fugenmörtel lässt sich auf dem Boden entweder mit einem Moosgummibrett oder einem Gummiwischer ausbreiten.
Ausbreitung des Fugenmörtels an Wandfliesen
An Wänden kann der Mörtel nach unten fließen. Um das zu verhindern kann es hilfreich sein, kleine Teile nacheinander zu bearbeiten. Das muss im Unterschied zu den Bodenfliesen auch aus dem Grund gemacht werden, da es nicht möglich ist den Fugenmörtel komplett zu verteilen, bevor man diesen verstreicht. Mit Gummiwischern lässt sich die Masse gut verteilen, ohne abzufallen. Dabei sollte die Masse erneut diagonal zum Verlauf der Fliesen verteilt werden, bis sie die Fugen ausreichend gefüllt hat. Auch dieser Vorgang sollte solange wiederholt werden, bis alle Fugen gefüllt sind.
Abwaschen des Mörtels von den Fliesen
Bevor die Reinigung der Fliesen beginnen kann, sollte der Mörtel zunächst ein bisschen aushärten. Dieser Schritt ist bei Boden- und Wandfliesen durchzuführen. Mit einem weichen und nassen Schwammbrett oder Schwamm kann dann über die Fliesen und Fugen gewischt werden. Die Fliesen werden dadurch zunächst einmal grob gereinigt. Die Fugen werden zusätzlich noch ein bisschen verdichtet. Auch dieser Vorgang sollte diagonal zum Verlauf der Fliesen durchgeführt werden, um den Mörtel nicht herausschieben zu können. Zwischen den Schritten sollte der Schwamm bzw. das Schwammbrett dann in kaltem Wasser ausgespült werden.
Abdichtung von Kanten
Im Bereich von Kanten und Ecken ist es oft hilfreich diese mit Silikon zu füllen, da dieses andere Eigenschaften besitzt als der Mörtel und besser verdichtet. Diese Stellen werden am besten vorher festgelegt, damit man das Befüllen verhindern kann. Dafür lassen sie sich einfach abkleben. Das Abkleben sollte sorgfältig und möglichst lückenlos vorgenommen werden, um ein späteres Eindringen von Mörtel zu verhindern. Das Befugen von diesen Bereichen wird am besten mit einer Silikonspritzpistole vorgenommen. Mit dieser kann das Silikon sorgfältig aufgetragen werden. Dieses muss später dann noch verteilt werden, um für ausreichende Abdichtung zu sorgen.
Bei allen verwendeten Materialien sollten unbedingt die Zeiten zum Trocknen beachtet werden. Diese werden vom Hersteller angegeben.
Abschließende Reinigung der Fliesen
Beim Verfugen kann es zu Rückständen auf den Fliesen kommen. Diese Rückstände sind in den meisten Fällen Zementschleier. Dieser sollte allerdings nicht direkt abgewischt werden. Es ist besser damit über zwei Wochen zu warten, um die Verfugung nicht zu beschädigen. Für die Durchführung eignet sich beispielsweise Zementschleierentferner. Dieser sollte mit den verwendeten Materialien kompatibel sein. In manchen Fällen lassen sich Rückstände aber auch vorsichtig ohne die speziellen Reiniger entfernen. Dafür sollte am besten zunächst ein weiches Tuch zum Testen genutzt werden, bevor der Reiniger gekauft wird.
Fazit
Das Verfugen von Fliesen ist für jeden Heimwerker möglich und benötigt keine Hilfe vom Profi. Es sollte zwar auf einige der zuvor genannten Werkzeuge zurückgegriffen werden, allerdings ist deren Handhabung nicht weiter kompliziert. Bei den verschiedenen Materialien ist darauf zu achten, dass diese miteinander harmonieren und für den gewünschten Zweck tauglich sind.
Zusammenfassung
Das Verfugen von Fliesen ist sowohl an Wänden als auch auf dem Boden ohne große Schwierigkeiten möglich. Wichtig ist es dabei immer diagonal zum Verlauf der Fliesen zu arbeiten und die verschiedenen Materialien ausreichend trocknen zu lassen, bevor diese gereinigt werden.
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