Fliesen fürs Bad – Umgestaltung einfach gemacht
Das Badezimmer gilt, neben dem Schlafzimmer, als äußerst intimer und privater Raum innerhalb der eigenen vier Wände. Anders als Küche oder Esszimmer, die öffentlich zugänglich sind, nimmt hier die Mischung aus Funktion und Dekoration einen anderen Stellenwert ein. Zugleich sind die Anforderungen höher, insbesondere in Bezug auf Wand- und Bodenmaterialien sowie der Beschaffenheit der Einzelteile. Fliesen eignen sich idealerweise als Dekorationsobjekt, sind zudem aber auch leicht zu reinigen und langlebig.
In diesem Beitrag erhalten Sie Informationen und Anregungen zur Ausgestaltung des Badezimmers in den eigenen vier Wänden.
Einrichtungstrend: Offene, weitläufige Optik
Wohnen und alles, was damit zusammenhängt, ist heutzutage einem ständigen Wechsel unterlegt. Einrichtungstrends ändern sich mit der Zeit, obwohl die Struktur vieler Räume im Grunde gleichbleibt. Dies basiert auf dem Konzept der offenen Raumteilung, das seit Mitte der 1980er auch in Deutschland bekannt ist. Hierbei wird versucht, möglichst viele flexible Elemente in den Raum zu integrieren. Während das im Wohn- oder Schlafzimmer noch einfach klingt, wird es beim Badezimmer schon schwierig. Doch auch hier lässt sich, eine entsprechende Grundgröße vorausgesetzt, analog zu den Vorgaben des Einrichtungstrends verfahren.
Wand- oder Bodenfliesen springen direkt ins Blickfeld des Nutzers, sie entscheiden im Wesentlichen über den Wohlfühlfaktor im Bad. Heutzutage ist es möglich, seiner eigenen Kreativität ihren vollen Lauf zu lassen. Aufwendige Reliefs, die beispielsweise ein Einrichtungsthema vorgeben, sind besonders beliebt. Möglich sind zugleich bestimmte Effekte, etwa 3D-Effekte mit verschiedenen Mustern – je nach Blickwinkel oder Zusammenspiel mit Raumleuchten, die jede Ecke individuell akzentuieren.
Darauf sollte beim Kauf geachtet werden
Zu Beginn der Planung steht stets die Auswahl der geeigneten Materialien und Hilfswerkstoffe. Auch wenn das Internet suggeriert, es stünde eine schier unermessliche Auswahl an Mustern und Formen zur Verfügung, so bedarf es doch zuvor einer rigorosen Festlegung. Denn längst nicht alle Elemente lassen sich miteinander verknüpfen, zudem kann es Probleme mit dem Verfugen der Badfliesen geben. Grundsätzlich wird empfohlen, Badfliesen im entsprechenden Fliesenfachhandel zu beziehen. Diese liegen zwar oberhalb der durchschnittlichen Preise, die man in Baumärkten zahlen müsste, bringen zugleich aber wesentliche Vorteile mit sich.
Mehrere, unabhängige Tests haben gezeigt, dass vor allem in Bezug auf Oberflächenbeschaffenheit und Haftgrund gravierende Qualitätsunterschiede bestehen. So kann sich im Laufe der Zeit entsprechend viel Dreck ablagern, der nur schwer zu entfernen ist. Außerdem wäre ein höherer Verschnitt beim Zuschneiden der Fliesen denkbar.
In vielen Fällen können Musterfliesen, häufig als Restposten, günstig bezogen werden. Testen Sie deren Verarbeitung auf separatem Grund, bevor das Bad in Eigenregie renoviert wird.
Vorbereitungen vor dem Fliesenlegen
Damit die Fliesen ausreichend Haftgrund besitzen und es keine Komplikation beim Verlegen gibt, muss die Grundlage zuvor gereinigt werden. Stellen Sie einen ebenen Untergrund sicher, der absolut trocken ist und keine Staubpartikel mehr aufweist. In vielen Fällen sind Spanplatten zuvor verlegt worden. Hier empfiehlt sich ein prophylaktisches Nachziehen der Schrauben, mögliche Abhebungen lassen sich mit Spachtelmasse leicht ausgleichen. Erst dann ist es sinnvoll, mit der Farbrolle fortzufahren. Sie dient, gleichmäßig und mehrmals über dem Haftgrund angewandt, als Grundierung der Boden- oder Wandfläche.
Während Sie die Grobfläche ganz einfach durch gleichmäßige Anordnung ausfüllen können, braucht es bei den Randfliesen entsprechendes Geschick. Auch hier wäre, beim erstmaligen Verlegen, ein vorheriger Probedurchlauf ratsam. Andererseits können Fliesenschneidgeräte ausgeliehen werden, die nach wenigen Schnitten auch ein für Anfänger akzeptables Ergebnis gewährleisten. Sind diese Schritte durchgeführt, sollten Sie die Fliesen in gleichmäßigem Abstand zueinander auslegen und innerhalb des Raumes genau Maß nehmen.
Eine leichte Druckausübung, vom Mittelpunkt der Fliese gesehen, erleichtert das Eindrücken in das zuvor verlegte Klebebett. Mittels leichter Drehbewegungen bleibt exaktes Ausrichten möglich, während die Fliese erst einen Moment später zu haften beginnt.
Weitere Hinweise für die Praxis
Wie Sie bereits in den oberen Abschnitten erkannt haben, bedarf es genauer Vorbereitung und Planung. Erst recht, da das Entfernen mit zusätzlichem Aufwand verbunden wäre und der Haftgrund danach erst wieder auszugleichen ist. Im Folgenden finden Sie weitere Ratschläge, die ganz elementar beim Kauf von Badfliesen sind.
- Es wird zwischen sogenannten Abriebklassen unterschieden, wovon die ersten vier für Badfliesen relevant sind. AK 1 gilt für Wandfliesen, AK 2 gleichsam für Wand- und Bodenfliesen mit nur mäßiger Inanspruchnahme. AK 3 und AK 4 entsprechend für Bodenfließen mit mittlerer oder stärkerer Inanspruchnahme, also Belastung. Im Normalfall reichen AK2-Fliesen aus.
- Empfehlenswert ist es, 10 Prozent mehr zu beschaffen. Naturgemäß entstehen Fehler beim Verschnitt, auch können Fliesen leicht zerbrechen. So sind einerseits vorherige Trockenübungen möglich, andererseits haben Sie aber auch mögliche Ersatzfliesen später leicht zur Hand.
- Beim Fliesenkleber empfehlen sich sogenannte Flex-Kleber. Sie enthalten flexible Kunststoffmischungen, die insbesondere bei Verlage auf Trockenestrich wichtig sind.
Fazit und weitere Hinweise
Badfliesen ermöglichen, durch Musterungen und Oberflächenbeschaffenheit, eine individuelle Gestaltung der heimischen Nasszellen. So erhält der Raum einen eigenen Charakter, wenngleich alle Anforderungen hinsichtlich Reinigungsfähigkeit und Hygieneschutz eingehalten werden. Insbesondere im Spritzwasserbereich empfiehlt es sich, bestimmte Abdichtanstriche zu verwenden. Sie sind auf regelmäßige Belastung ausgelegt und erleichtern den Austausch alter Fliesen, auch nach längerer Zeit.
Zusammenfassung
Badfliesen lassen sich für Boden- und Wandapplikationen anhand der Abriebklassen 1 bis 4 auswählen. Mittels separatem Dicht- und Fugenmittel sind sichere Verlegungen möglich. Kleinere Veränderungen mit großer Wirkung werden durch Austausch zentraler, symmetrisch angelegter Einzelfliesen möglich.
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