Fassadenverkleidung: Preise für die neue Außenansicht
Hausfassaden sind gleichsam die Visitenkarte des Hauses: sie schmücken, zeigen den Stil der Bewohner und sind repräsentativ. Wie sehr sich die Geschmäcker unterscheiden und wieviel Energie der Bauherr in sein Zuhause investiert hat, beweist sich vor allem in einer schönen Hausfassade, die von weitem schon beachtet wird. Allerdings sind Fassaden auch den Einflüssen von Wind und Wetter besonders ausgesetzt, da sie an exponierter Stelle sind.
Sehr schnell wird die einst so elegante Hausfassade unschön und zeigt Gebrauchsspuren oder weitere Abnutzungserscheinungen, insbesondere, wenn sie aus Putz und Anstrich ist. Manch einer wird dann den Putz erneuern oder die Fassade neu streichen, was jedoch ein kostspieliges Unterfangen ist und oft auch regelmäßig wiederholt werden muss, da der Effekt nicht wirklich dauerhaft ist. Beliebter sind deshalb Fassadenverkleidungen aus Materialien wie Aluminium, Faserzement, Eternit oder Kunststoff, da diese Fassadenplatten äußerst wetterfest sind und auch noch nach langer Zeit elegant und ästhetisch wirken.
Wie hoch sind die Preise für eine Fassadenverkleidung im Allgemeinen?
Art der Verkleidung | Kosten pro m² |
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Klinkersteine | ab ca. 20 – 40 Euro |
Mauersteine | ab ca. 15 Euro |
Vorhangfassade Schiefer | ab ca. 30 Euro |
Vorhangfassade GFK-Paneele | ab ca. 40 Euro |
Kunststoffpaneele | ab ca. 20 – 160 Euro |
Isoklinker | ab ca. 80 Euro |
Eternitplatten | ab ca. 30 Euro |
Natursteine | Kosten pro Tonne |
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Granit | ab ca. 200 Euro |
Basalt | ab ca. 200 Euro |
Grauwacke | ab ca. 350 Euro |
Basaltlava | ab ca. 400 Euro |
Sandstein | ab ca. 200 Euro |
Auswahl des Materials
Zusätzlich gibt es Fassadenverkleidungen aus Holz oder anderen Stoffen, so dass auch Freunde des naturnahen Bauens nicht auf kontinuierlichen Wetterschutz an der Fassade verzichten müssen. Doch auch Klassiker wie die bewährte Klinkerfassade lassen das Herz manches Bauherrn höher schlagen, wenn er an die optimale Kombination von Kosten und Nutzen denkt. Denn eine stabile Fassadenverkleidung aus Klinker oder Stein generell ist dauerhaft und sieht auch noch in der nächsten Generation markant aus.
Die Wahl des richtigen Materials für Ihre Fassadeneinkleidung ist also genau so wichtig wie die Wahl eines textilen Stoffes für den Modedesigner. Ferner müssen Sie sich fragen, ob Sie eine Ganz- oder Teilfassade Ihres Hauses einkleiden wollen, wie zum Beispiel nur eine Giebelfassade. Entsprechend ist die Abmessung größer oder kleiner und Sie brauchen mehr oder weniger Fassadenelemente. Generell gilt, dass Sie für jeden Wunsch einer Hausfassade heute das passende Element im Fachhandel finden.
Und das Beste ist: Bausätze zum Do-it-yourself mit einfacher Installation der Fassadenelemente erlauben eine Anbringung auch für den ungeübten Hausbesitzer. Wer sich also Gedanken darüber macht, ob er seine Hausfassade optisch aufwerten will durch eine gediegene Fassadenverkleidung, der sollte sich zuerst im Baumarkt kompetent beraten lassen, welche Modelle es gibt und welche Materialien von Fassadenplatten am besten für seine Zwecke geeignet sind. Welche Kosten konkret auf ihn zukommen und was es noch zu beachten gibt, schildern wir Ihnen hier.
In der Architektur gibt es die Varianten Verblendmauerwerk und Vorhangfassaden bei Hausverkleidungen. Zum Verblendmauerwerk gehören gemauerte Elemente vor der Fassade wie Klinker, also die Klinkerfassade. Vorhangfassaden bestehen aus Fassadenelementen und Fassadenprofilen, die ohne Mauern direkt auf der Fassade angebracht werden können, wie Eternitplatten, Klinkerplatten, Schieferplatten oder WPC.
Vorhangfassade oder Verblendmauerwerk?
Zuerst stellt sich die Frage: Möchten Sie die Fassadenverkleidung dauerhaft gestalten, oder temporär? Wenn die Antwort „dauerhaft“ lautet, kommt eine Fassadenverkleidung aus Verblendmauerwerk in Frage.
Verblendmauerwerk
Wie der Name schon sagt, wird hier gemauert, und zwar Stein um Stein oder Klinker um Klinker eine Mauer vor der Hausfassade aufgezogen. Neben dem schon erwähnten Klinker, der aus Norddeutschland nicht wegzudenken ist und auch im Süden immer mehr Liebhaber findet, gibt es auch Bruchstein und andere gute Natursteine, mit denen man sein Haus stilvoll vermauern kann, um eine steinbeschichtete Hausfassade der stabilsten und zugleich repräsentativsten Art zu haben.
Ideal ist, dass Verblendmauerwerk auch Varianten am Objekt selbst erlaubt: man kann zum Beispiel Torfüllungen gestalten und Häusern so ein anderes Ambiente geben. Ferner kann man bei dieser Fassadenverkleidung in puncto Dämmung eine sehr gute Dämmeigenschaft feststellen, welche die Kosten für Energie senkt. Der größte Vorteil ist jedoch, Klinkerfassaden oder andere Fassaden aus stabilem Verblendmauerwerk sind gleichsam Werke für die Ewigkeit.
Der Nachteil ist, dass nicht jeder diese bewährte Hausverkleidung liebt – wenn Sie Ihre Immobilie einst vererben wollen und Ihre Erben eher dem futuristischen Stil zuneigen als dem traditionellen, werden sie wohl nicht sehr glücklich sein. Denn das Abreißen einer Hausfassade mit Verblendmauerwerk ist ebenso aufwändig wie schwierig, zumal auch statische Aspekte eine Rolle spielen können, wenn die ursprüngliche Fassade des Hauses hinter der Mauer wieder freigelegt werden muss.
Vorhangfassade
Bei einer Hausfassade aus Fassadenelementen im Stil der beliebten Vorhangfassade sieht es anders aus: diese ist leicht anzubringen und auch wieder leicht zu entfernen, wenn sich der Geschmack ändert. Eine Vorhangfassade besteht aus leichten Fassadenelementen, die direkt auf der Hauswand angebracht werden, jedoch ohne Mauern, da die einzelnen Elemente nicht ihr Gewicht tragen müssen, sondern mit der Fassade verschraubt, verklebt oder anders verbunden sind.
Ein weiterer Vorteil dieser Fassadenverkleidung ist, dass diese Fassadenelemente aus Eternit, Kunststoff, Alu, Glasfaser oder anderem Material mit Holzstruktur oder Putzstruktur nach einiger Zeit ausgetauscht werden können, wenn sie nicht mehr gefallen, also auch wesentlich mehr Flexibilität erlauben. Zudem schonen sie gegebenenfalls den Geldbeutel – jedoch sind die Kosten ein eigenes Kapitel, zu dem wir gleich kommen. Je nach Ausstattung und Qualität gilt die alte Faustregel „Verblendmauerwerk ist teurer als Vorhangfassaden“ nicht immer.
Denn wenn es auch generell stimmt, dass Klinker teurer ist als Eternit, so gibt es doch auch hochwertige Vorhangfassaden aus Schiefer oder GFK-Paneele, die von den Kosten her durchaus mit natürlichem Bruchstein gleichzusetzen sind.
Wenn Sie eine Fassadenverkleidung kaufen wollen, haben Sie die Qual der Wahl: es gibt Fassadenpaneele, Fassadenplatten, Kunststoffpaneele, Bruchstein, Fassadenelemente und dies in den unterschiedlichsten Materialien. Sie sollten also vor dem Kauf kurz überschlagen, welche Mauerverkleidung Ihnen grundsätzlich gefällt, und anhand einer Checkliste die Vielzahl der Angebote überprüfen.
Varianten von Hausfassaden
Holz oder Kunststoff? Fassadenpaneele können aus Echtholz sein oder in Holzoptik. Die Vorteile von Fassadenpaneelen in Holzoptik bestehen darin, dass der Kunststoff nicht schimmelt und kein Moos bildet, sowie auch im Zuge der Jahre nicht verwittert. Doch ist das Paneel aus Kunststoff auch wirklich ähnlich in der Optik?
Im Prinzip ja, denn moderne Modelle wie Kerrafront können tatsächlich das Auge des Betrachters täuschen und knorrige Eiche oder elegante Buche oder Grauesche vorspiegeln, auch wenn es sich in Wirklichkeit um ein Material aus der Retorte handelt. Die Holzstruktur ist perfekt nachgeahmt, die Kosten für eine solche Fassadenverkleidung bewegen sich um 40 €/ m² mit Tendenz nach oben, wobei die Abmessungen der Fassadenplatten unterschiedlich groß sind.
Kunststoffpaneele kosten zwischen 20-160 €/m² und können das Projekt Hausverkleidung zu einem schnellen Abschluss bringen, da sie leicht zu installieren sind. Die enormen Preisunterschiede in den Fassadenplatten berechnen sich aus der Verschiedenheit der Stoffe Eternit, einfachem Kunststoff oder hochwertigen Paneelen mit glasfaserverstärktem Material (GFK).
Die GFK-Fassadenverkleidungen sind durch ihre technische Struktur besonders wetterfest und sehen mit ihren vielseitigen Farben von mattgrau bis bunt sehr elegant aus. Beliebte Marken von Mauerverkleidungen im Handel sind Zierer, Novik, Vinylit, Kerrafront mit ihren Kerrafront Holzstruktur Paneelen, Dekora, Keralit und andere. Die meisten haben ein vergleichbares Preisniveau für Paneele einer Abmessung – dennoch lohnt sich ein Vergleich der Kosten.
Die Fassadenverkleidung und ihre Konstruktion
Fassadenpaneele werden in der Regel nicht direkt an der Hauswand, sondern auf eine tragende Unterkonstruktion angebracht, die meist aus vertikalen Holzlatten besteht. Darauf verschraubt oder dübelt man die Fassadenpaneele, damit es einen hinterlüfteten Abstand zur Hauswand gibt und sich keine Feuchtigkeit oder Spannung bildet, sowie auch die Wand selbst nicht durch zu viele Löcher in ihrer Substanz geschädigt wird.
Auch erlaubt die Konstruktion von Fassadenpaneelen auf einer stabilen Unterkonstruktion mit Hinterlüftung eine spätere, leichtere Entfernung, da ganze Bauelemente der Verkleidung abgerissen werden können, ohne dass die eigentliche Mauer betroffen wird. Anders sieht es bei den Hausfassaden aus Eternit-Fassadenplatten von Kerrafront, Novik oder anderen Anbietern aus, die meist direkt an der Hauswand angebracht werden können.
Hierbei handelt es sich um eine Anbringung, bei der von einer Außenecke zur nächsten die eine Platte die folgende jeweils leicht überdeckt, damit keine Feuchtigkeit in den Zwischenraum eindringen kann. Diese Fassadenverkleidung hat sich bewährt, weil sie formschön, praktisch und preiswert ist. Allerdings werden die meisten Bauherren ihre Hausverkleidung nicht gänzlich aus Eternit gestalten, da sich diese dunkel und wuchtig wirkenden Bauelemente eher als Teilfassade zum Beispiel im Giebel eignen.
Wissenswertes rund um die Giebelfassade
Eine Giebelfassade ist eine Teilfassade und somit eine Variante der Fassadenverkleidung: wer nur einen Teil des Hauses verkleiden möchte, ist hiermit gut bedient. Giebelfassaden werden oft aus Eternitplatten gestaltet und helfen, die Unbilden des Regens und Hagels und die damit verbundene Verwitterung vom Putz abzuhalten.
Sie sind zudem ein Trick des Architekten, um das Dach optisch zu verlängern und zum Beispiel aus einem Satteldach durch Fassadenelemente an den Giebelseiten optisch eine Art Mansarde zu zaubern. Der Vorteil ist, dass durch eine Giebelverkleidung der besonders dem Wetter ausgesetzte Giebel geschützt wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch eine hinterlüftete Giebelverkleidung auch die Dämmung im Dachbereich verstärkt wird, was sich auf die Energiekosten des Haushalts positiv auswirkt.
Oft wird hier auch ein sogenanntes Wärmedämm-Verbundsystem installiert, bei dem die Außendämmung aus Styropor und Hartschaum besteht und darüber eine Armierung angebracht wird, damit die Wärme wirklich im Haus bleibt. Der Nachteil einer solchen Giebelverkleidung ist die meist schwierige Anbringung aufgrund der Höhe, die nicht ohne Gerüst möglich ist, und eventuelle Verfärbungen oder Moosbildung.
Der Begriff „gfk“ bedeutet „glasfaserverstärkter Kunststoff“. Durch eine GFK-Fassade können Sie Hauswände in ein topmodernes Kleid werfen, das den Ansprüchen an Wetterschutz, Wärmedämmung und Ästhetik standhält. Anzubringen sind die Fassadenplatten meist sehr leicht, zumal es auch große Abmessungen gibt, so dass nur wenige Elemente pro Quadratmeter verbraucht werden.
Zusammenfassung
Die Fassadenverkleidung war zu Unrecht einige Zeit lang aus der Mode gekommen und erlebt heute wieder ein großes Comeback in der Hausszene. Der Grund ist, dass Fassadenverkleidungen einfach anzubringen sind, das Haus in neuem Glanz erstrahlen lassen und es zudem zuverlässig vor Wind und Wetter optimal schützen. Ferner bieten Hausfassaden – sei es als klassisches Verblendmauerwerk oder moderne Vorhangfassade – auch die Möglichkeit, den individuellen Geschmack auszudrücken.
Im Fachhandel gibt es Fassadenelemente schon ab 20 €/m², doch die Auswahl der Angebote ist groß und kann bis zu mehreren Hundert Euro gehen. Positiv ist: heute kommen alle Geschmäcker und Geldbeutel auf ihre Kosten, wenn es darum geht, die Hausverkleidung auf den neusten Stand zu bringen.
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