Eukalypten (Eukalyptus) – die Heilpflanze im heimischen Garten
Die Gattung Eukalyptus trägt maßgebend zur Gestaltung der australischen Landschaft bei. Mehr als 600 verschiedene Arten der Blaugummibäume sind in Australien und Indonesien heimisch. Einige Exemplare erreichen Höhen von mehr als 100 Metern. Auch hierzulande erfreut sich der Eucalyptus aufgrund seiner schönen Belaubung großer Beliebtheit in der Floristik.
Beschreibung
Ein Großteil der Eukalyptusarten sind schnellwüchsige Bäume und Sträucher, die große Höhen erreichen. Die größte Wuchshöhe erreicht der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans). Ein Exemplar dieser Art wurde in Tasmanien gefunden: Seine Wuchshöhe beträgt 97 Meter und der Stammumfang 20 Meter.
Ähnlich wie andere Bäume verändert sich auch bei den Eukalyptusbäumen die äußere Erscheinung der Rinde. Jedes Jahr erhält der Baum eine neue Schicht Borke, wodurch der Stammumfang jährlich wächst. Bei einigen Arten, wie zum Beispiel Eucalyptus sheathiana, löst sich die äußere Schicht in langen Streifen vom Baum. Bei anderen Arten verbleibt die tote Rinde am Baum.
Standort
Eukalypten werden in vielen Weltregionen, wo sie eigentlich nicht heimisch sind, aufgrund ihrer Schnellwüchsigkeit und hohen Holzqualität angebaut. Der Anteil von Eukalyptusholz in der europäischen Papier- und Zellstoffindustrie lag im vergangenen Jahr bei 8,70 Prozent, über dem von Buchenholz und Espenholz (Quelle: CEPI). Zu diesen Regionen zählen Südafrika und Südeuropa. Da die Bäume ursprünglich aus tropischen beziehungsweise subtropischen Gegenden stammen, bevorzugen sie ein entsprechend warmes Klima, welches ihnen zahlreiche Sonnenstunden spendet. Viele Arten vertragen aber auch kurze Frostperioden. Besonders hartgesotten ist Eukalyptus gunnii, welcher besonders frostresistent ist und bis zu einer Temperatur von Minus 12 Grad winterhart ist.
Damit sich Eukalypten optimal entwickeln können, benötigen sie einen hellen Standort mit viel Sonneneinstrahlung. Ohne dieses Kriterium verlieren die Blätter ihre natürliche Färbung. Wer einen Eukalyptusbaum im heimischen Garten pflanzen möchte, sollte ihn unbedingt auf der Südseite des Hauses platzieren und dafür sorgen, dass kein umliegender Baum oder Gebäude Schatten spendet. Ansonsten gibt es noch einige Arten, die auch mit einem Standort im Halbschatten einverstanden sind.
Ein Eukalyptusbaum im heimischen Garten hat einen interessanten Nebeneffekt: Mücken und Fliegen meiden die ätherischen Öle dieser Pflanze, sodass der Baum ideal ist, um Ungeziefer vom eigenen Grundstück fernzuhalten. Wenn möglich, sollte man den Baum deshalb in der Nähe der Terrasse aufstellen.
Auswirkung
Auch wenn ein Eukalyptusbaum im Garten Fliegen und Mücken fernhält, hat er auch nicht zu verachtende Nebenwirkungen auf das Ökosystem: Der Anbau eines solchen Baumes trocknet den Boden bis in die Tiefe aus. Folglich raubt er den heimischen Tieren den Lebensraum und verdrängt andere Pflanzenarten. Speziell in Australien besteht aufgrund seiner hochbrennbaren Öle auch eine ernst zu nehmende Waldbrandgefahr. Bei den wenigen Exemplaren, die auf deutschen Grundstücken stehen, geht jedoch keine Gefahr aus, da keine Kettenreaktion entstehen kann.
Düngen & Gießen
Sobald ein geeigneter Standort gefunden wurde, müssen die stolzen Besitzer dieses Prachtexemplars eines Baumes dafür sorgen, dass es ihm rundum gut geht. Damit sich der Eukalyptusbaum entwickeln kann, muss er alle zwei Wochen für einen Zeitraum von Frühling bis Herbst gedüngt werden. Zum Düngen eignet sich ein Flüssigdünger, den man dosiert verwenden sollte. Zu viele Nährstoffe würde das ohnehin starke Wachstum der Pflanze beschleunigen.
Genauso wichtig wie der Dünger ist das Gießen: Der Baum möchte in seiner Hauptwachstumsphase regelmäßig und großzügig gegossen werden. Die Erde sollte gut durchfeuchtet sein. Bis zur nächsten Wasserversorgung sollte die Oberfläche des Standorts abgetrocknet sein. Der Boden selbst sollte wasserdurchlässig sein, da Eukalypten keine Staunässe vertragen.
In der Winterzeit dürfen Gärtner sich selbst und ihrem Eukalyptus eine Ruhezeit gönnen. Das Gießen wird auf ein Minimum reduziert. Die Erde darf aber auch im Winter nicht komplett austrocknen. Obwohl der Eukalyptus eine beachtliche Größe annehmen kann, kommt er im Vergleich zu anderen Bäumen mit relativ wenig Wasser aus. Dies verdankt die Pflanze seinen hartlaubigen Blättern, über die Wasser weniger stark verdunstet.
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Schädlinge
Die ätherischen Öle des Baumes schützen ihn vor vielen Schädlingen. Dennoch können Blattläuse die Triebspitzen des Eukalyptus im Frühjahr befallen. Der Schädlingsbefall ist an den dunklen Rußtaupilzen zu erkennen. Der Schädling lässt sich glücklicherweise leicht bekämpfen: Die Pflanze einfach 24 Stunden lang in kaltes Wasser tauchen. Bei diesem Prozess sterben alle Schädlinge ab. Der Eukalyptus selbst erleidet keine nennenswerten Schäden.
Beschneidung
Wer einen Eukalyptusbaum als Kübelpflanze halten will, muss diesen regelmäßig schneiden. Der Schnitt erfolgt im Frühjahr. Eukalyptus gunnii ist eine der Arten, die sich als Kübelpflanzen gut eignet, da sie weniger stark wächst als andere Eukalyptusbäume. Bei der Zimmerhaltung erreicht Eukalyptus gunnii ein Wachstum von etwa 40 Zentimetern pro Jahr.
Sobald die Pflanze eine gewisse Größe erreicht hat, muss sie in einen größeren Topf umgepflanzt werden. Das Umtopfen erfolgt im Idealfall im Herbst.
Überwinterung
In Kübel gepflanzte Eukalyptusbäume müssen in der kalten Jahreszeit im Haus überwintert werden. Bei den dauerhaften Minusgraden in der Bundesrepublik überleben die meisten Sorten nicht. Auch im Winter sollte der Eukalyptus viel Licht genießen können. Die ideale Temperatur für die Überwinterung liegt zwischen fünf und zehn Grad Celsius. Ist es dagegen wärmer, sollte man die Pflanze genauso wie im Sommer pflegen.
Aussaat
Die Anzucht des Eukalyptusbaumes kann auf zwei Arten erfolgen:
- Samen
- Jungbaum
Preislich gesehen ist Erstere natürlich günstiger und im Großen und Ganzen auch relativ unkompliziert. Bei der Aussaat werden die Samen in ein angefeuchtetes Gemisch, bestehend aus Sand und Torferde, gegeben. Anschließend sollten die Samen in einem beheizten Vermehrungskasten bei einer Temperatur von 20 bis 25 Grad Celsius verweilen, bis die ersten Sämlinge in einem Monat zu sehen sind. Sobald sich die ersten Laubblätter bilden, wird der junge Baum in einen Topf mit Komposterde umgepflanzt.
Heilpflanze
Es gibt zahlreiche Heilpflanzen, die man im heimischen Garten finden kann, die Teufelskralle oder das Eisenkraut zum Beispiel. Dass ein großer Baum wie Eukalyptus eine Heilpflanze ist, scheint auf den ersten Blick als ungewöhnlich. Und dennoch findet er in der Welt der Schamanen und Buschdoktoren Anwendung als Heilpflanze gegen zahlreiche Krankheiten. Ob Harz, Rinde oder die Blätter – praktisch alle Teile des Gummibaums, oder auch Fieberbaum, wie er genannt wird, sind wirksam und helfen, die Gesundheit leidender Menschen wiederherzustellen.
Die Schamanen Australiens nutzen die Teile des Baumes seit Jahrtausenden, um zahlreiche Leiden zu kurieren. In unserer Medizin wird Eukalyptus in erster Linie zur Bekämpfung von Husten, meist in Form von Bonbons, verwendet. Bei der Linderung von Husten wirken die unzähligen ätherischen Öle der Heilpflanzen. Sie lösen den Schleim und erleichtern das Abhusten. Gleichzeitig hemmen sie die Neubildung von Pilzen und Bakterien. Da die Öle obendrein eine kühlende Wirkung haben, erleichtert das Inhalieren von Eukalyptus bei Schnupfen das Durchatmen.
Besitzer eines Gummibaumes können einige Blätter entnehmen und diese trocknen. Aus den getrockneten Blättern können sie bei Erkältungsbeschwerden einen Tee erstellen. Dazu übergießt man einen Teelöffel getrocknete und zerkleinerte Eukalyptusblätter mit 200 Milliliter heißem Wasser und lässt die Brühe etwa zehn Minuten lang ziehen. Den Tee trinkt man dreimal täglich. Optional kann man die Blätter auch mit kochendem Wasser übergießen und den Dampf einatmen, um die Atemwege zu befreien.
Wichtig: Kinder unter zwei Jahre, Asthmakranke und Epileptiker sollten keine Behandlung mit Eukalyptus verwenden, es sei denn, man hat diese mit einem Arzt abgesprochen. Für diese Zielgruppe ist Eukalyptus zu scharf. Weitere Menschen, die Eukalyptus nicht verwenden dürfen: Diabetiker, Kleinkinder und Babys sowie Patienten mit Magen- oder Lebererkrankungen sowie Erkrankungen der Gallenwege.
Ätherisches Öl
Das im Eukalyptus enthaltene ätherische Öl ist nicht nur eine Gefahr für Waldbrände, sondern hat auch viele positive Effekte. Insgesamt gibt es über 50 Eukalyptusarten, aus denen man mithilfe einer Wasserdampfdestillation der Zweige und Blätter das beliebte Eukalyptusöl gewinnen kann. Das Öl selbst unterscheidet sich allerdings in puncto Wirkungsweise und biochemische Zusammensetzung.
Zu den bekannten Vertretern, aus denen viele ätherische Öle gewonnen werden, ist der Blaue Eukalyptus (Eucalyptus globulus). Wie zuvor erwähnt, ist Eukalyptus für eine Reihe von Menschen ungeeignet. In großen Mengen ist das Öl selbst für erwachsene, gesunde Menschen giftig.
FAQ – Die häufigsten Fragen
Was ist Eukalyptus und wie sieht er aus?
Der Eukalyptus ist ein Baum, der in der Natur bis zu 60 Meter in die Höhe wachsen kann. Sein Stamm ist glatt. Die Blätter sind oval bis eierförmig. Sie weisen eine markante blaugrüne Färbung auf. Ältere Blätter hingegen sind sichelförmig und graugrün gefärbt.
Ist Eukalyptus winterhart?
Nein, der Eukalyptus ist nicht winterhart.
Wie überwintert man Eukalyptus richtig?
Der Eukalyptus sollte im Winter ins Haus gestellt werden. Das Winterquartier sollte eine Temperatur von etwa fünf Grad Celsius aufweisen. Geeignete Plätze sind zum Beispiel der Wintergarten, ein Keller mit Fenster oder ein Dachboden. Die Erde sollte im Winter trockener gehalten werden als im Sommer. Dennoch muss ein komplettes Austrocknen des Wurzelballens vermieden werden. Sofern kein kühles Winterquartier zur Verfügung steht, kann der Eukalyptus auch in einem warmen Raum überwintert werden. Dann wird er genauso gepflegt wie im Sommer.
Wann blüht der Eukalyptus?
Der Eukalyptus blüht in seiner Heimat sowohl im Winter als auch im sehr zeitigen Frühjahr. Die Blüten sind cremefarbig und rund. Sie können einen Durchmesser von maximal fünf Zentimetern erreichen.
Wo wächst Eukalyptus und woher kommt er ursprünglich?
Es gibt insgesamt mehr als 100 Gattungen mit etwa 5000 Arten. Die meisten Arten kommen in Australien und Tasmanien sowie in den Tropen Amerikas vor. Einige der immergrünen Pflanzen stammen aber auch aus Südostasien wie Indonesien und Neuguinea. Angebaut wird der Eukalyptus mittlerweile auf der ganzen Welt in allen warmen Klimazonen.
Wann und wie schneidet man Eukalyptus?
Eukalyptus ist ein wahres Wachstumswunder. Er kann sehr groß werden und wächst schnell. Aus diesem Grund ist ein regelmäßiger Schnitt bei Topfpflanzen unverzichtbar. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt liegt entweder im Februar oder im März. Auf jeden Fall sollte die Pflanze kurz nach der Blüte geschnitten werden. Die Schere wird dabei direkt über den Internodien angesetzt, also der Stelle an der Sprossachse, die sich zwischen den beiden gut erkennbaren Knoten befindet. Der Eukalyptus kann auch in eine bestimmte Form geschnitten werden. Wichtig ist, dass die Schnittflächen nach dem Schnitt eine besondere Aufmerksamkeit erhalten und gut gepflegt werden. Ein Wundverschluss-Mittel ist immer eine gute Idee.
Warum schälen sich Eukalyptusbäume?
Im Herbst schälen Eukalyptusbäume zwar ihre Borke, werfen aber nicht ihre Blätter ab. Das Schälen ist demnach als Vorbereitung auf die Winterzeit zu verstehen, ähnlich wie der Blattabwurf normaler Laubbäume.
Welche Erde ist für Eukalyptus am besten geeignet?
Für den Eukalyptus ist ein Substrat aus Komposterde ideal.
Wie groß wird der Eukalyptus?
Der Eukalyptus erreicht als Topfpflanze eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern. In seiner Heimat kann er bis zu 60 Meter hoch werden.
Wo kann man Eukalyptuspflanzen kaufen?
Eukalyptuspflanzen gibt es in Baumschulen oder im Internet zu kaufen.
Ist Eukalyptusholz wetterfest?
Eukalyptusholz gehört zu den Harthölzern und ist somit wetterfest. Deshalb wird dieses Holz gerne für Möbel verwendet, die im Außenbereich zum Einsatz kommen.
Ist Eukalyptus giftig für den Menschen?
Für Kleinkinder ist Eukalyptus giftig. Erwachsene Menschen vertragen ihn in kleinen Mengen, weshalb er gerne als Heilpflanze eingesetzt wird.
Ist Eukalyptus giftig für Hunde, Katzen oder Pferde?
Eukalyptus ist giftig für Katzen, Hunde und Pferde. Insbesondere das ätherische Öl der Pflanze ist gefährlich. Haustiere sollten deshalb von Eukalyptuspflanzen ferngehalten werden. Wenn ein Tier große Mengen der Pflanze verzehrt hat, zeigt es oft Symptome wie vermehrten Speichelfluss, Durchfall, Schwäche, Erbrechen und Depression.
Welches Tier frisst Eukalyptus?
Der Koala ist das einzige Tier, das sich in großen Mengen und ausschließlich von den verschiedenen Eukalyptusarten ernährt.
Warum essen Koalas nur Eukalyptus?
Der Koala hat sich auf die Eukalyptusblätter spezialisiert, weil sich dadurch ein großer Vorteil für ihn ergibt: Es gibt kein anderes Tier in dieser Größe, welches derart große Mengen an Eukalyptus verträgt. Obwohl er sich sehr einseitig von nur einer Pflanze ernährt, hat er so immer genügend Nahrung zur Verfügung.
Ist Eukalyptus gesund?
In größeren Mengen ist Eukalyptus giftig, allerdings gilt er in kleinen Dosen als gesunde Heilpflanze, die gut gegen Erkältungssymptome wirkt.
Warum darf Eukalyptus nicht in der Schwangerschaft aufgenommen werden?
Für Ungeborene und Kleinkinder ist Eukalyptus giftig und hat eine ähnliche Wirkung wie Alkohol. Während der Schwangerschaft muss daher auf eukalyptushaltige Präparate verzichtet werden.
Welche Wirkungen hat Eukalyptus?
Eukalyptusöl wird angewendet, um festsitzenden Schleim aus den Nasennebenhöhlen und den Bronchien zu lösen. Es erleichtert das Abhusten des Schleims und ist somit ein geeignetes Mittel bei Erkältungskrankheiten. Gleichzeitig kann Eukalyptusöl äußerlich angewendet werden, weil es einen kühlenden Effekt hat und das Wachstum von Bakterien hemmt. Einige Inhaltsstoffe von Eukalyptus wirken entzündungshemmend.
Wie riecht und schmeckt Eukalyptus?
Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, so verströmen sie einen sehr aromatischen Duft. Ebenso aromatisch und erfrischend ist auch der Geschmack von Eukalyptus.
Wo kann man Eukalyptusblätter kaufen?
Getrocknete Eukalyptusblätter gibt es in Onlineshops und in der Apotheke.
Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Unterfamilie: Myrtoideae
Tribus: Eucalypteae
Gattung: Eukalypten
Wissenschaftlicher Name
Eucalyptus
Artikelbild: © Olaf Speier / Shutterstock
Ich bin mir unsicher geworden,welchen Eukalyptus ich mir als Pflanze kaufen soll, ich möchte ihn auch benutzen als Heilpflanze. Ich bin 80 Jahre alt, Diabetiker und 80% Schwerbehinderung und Pflegestufe 3. Welchen kann ich mir für die Terrasse kaufen?
Beste Grüße
Uwe Wolff