Estrich-Ausgleichsmasse verarbeiten – Tipps für die richtige Anwendung
Nicht immer läuft beim Heimwerken sofort alles glatt: Manchmal verfolgen Sie die Anleitung aus dem Internet genau und trotzdem ist der Estrich am Ende uneben. Mitunter haben Unebenheiten im Untergrund aber auch andere Ursachen. So findet man ungleichmäßige Böden gerade im Keller oder auf dem Balkon häufig. Auch in Altbauten ist es keine Seltenheit, dass der Boden erhebliche Höhenunterschiede aufweist. Das ist nicht nur ein optisches Problem, sondern stellt Sie insbesondere dann vor eine Herausforderung, wenn Sie mit dem Bauen und Renovieren noch nicht fertig sind, sondern auf dem Boden beispielsweise noch Parkett, Fliesen oder einen anderen Bodenbelag verlegen möchten.
Bevor Sie damit beginnen können, müssen Sie den Estrich ausgleichen, damit er völlig eben ist. Für diesen Zweck gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Welche die richtige ist, hängt vom Grad der Unebenheiten ab: Leichte Höhenunterschiede lassen sich durch Schleifen oder Spachteln mit Spachtelmasse beheben, während sich handelsübliche Ausgleichsmassen bei mittelgroßen Unebenheiten bewährt haben. Die meisten Produkte eignen sich für Höhenunterschiede von bis zu einem Zentimeter. Es gibt aber auch Ausgleichsmassen, die bis zu drei Zentimeter ausgleichen können.
Bei noch größeren Höhenunterschieden bleibt dem Heimwerker aber nichts anderes übrig, als eine neue Schicht Estrich aufzutragen. Der damit einhergehende Aufwand ist erheblich, denn Sie müssen den Estrich von Hand abziehen, während sich Ausgleichsmassen selbstständig nivellieren. Die Verarbeitung fällt daher auch ungeübten Heimwerkern leicht. Wofür Ausgleichsmasse noch angewendet wird und worauf Sie bei der Verarbeitung achten sollten, erfahren Sie im heutigen Ratgeber von Heimhelden.de.
Ausgleichsmasse – Mögliche Einsatzbereiche
Im Laufe seines Lebens hat fast jeder Heimwerker mit Ausgleichsmasse zu tun. Sie kommt zum Einsatz, wenn Parket auf einem unebenen Boden verlegt werden soll. Außerdem findet sie Verwendung, wenn der Boden sich nach einigen Jahren abgesenkt hat, sodass Unebenheiten entstanden sind. Bevor Sie sich im Baumarkt aber eine Ausgleichsmasse kaufen, um das Problem zu beheben, müssen Sie unbedingt klären, ob Sie Ausgleichsmasse für den Innen- oder Außenbereich benötigen und welche Art von Boden Sie ausgleichen möchten. Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich gibt es zahlreiche Bodentypen, für die sich Ausgleichsmasse eignet:
- Innenbereich:
- Fließestrich
- Fliesenbeläge
- Beton
- Heizestriche
- Holzdielen
- Außenbereich:
- Zementestrich
- Terrazzoböden
- Beton
- Steinböden
- Fliesenbeläge
Darüber hinaus müssen Sie klären, aus welchem Grund Sie zur Ausgleichsmasse greifen. Möchten Sie Löcher oder eine ausgetretene Treppe reparieren? Soll die Nutzschicht einer hohen Belastung standhalten oder müssen Sie eine Nutzschicht erneuern, die einer normalen Belastung unterliegt? Benötigen Sie einen Untergrund für einen Bodenbelag wie Parkett oder Fliesen?
Der gewünschte Einsatzzweck bestimmt, wie groß die Mindestschichtdicke der Ausgleichsmasse sein soll.
Viele Heimwerker nutzen Ausgleichsmasse nicht nur, um in der Wohnung zu renovieren und die Böden so zu reparieren, dass sie wieder eben sind. Auch für Keller- und Abstellräume eignet sich die vielseitig einsetzbare Ausgleichsmasse. Sie können mit ihr zum Beispiel Ihren ungenutzten Keller in einen Party- oder Hobbyraum umbauen, den Dachboden für den anstehenden Nachwuchs ausbauen oder den Boden anheben, um Ihre Wohnung barrierefrei zu gestalten.
Ausgleichsmasse oder Estrich?
Nicht immer stellt Ausgleichsmasse jedoch die optimale Wahl dar, um einen bestehenden Boden zu sanieren und zu ebnen. In manchen Situationen ist es besser, wenn Sie direkt eine neue Schicht Estrich auftragen und die Unebenheiten nicht mit Ausgleichsmasse ausbessern. Bei der Frage, ob Sie mit Ausgleichsmasse oder Estrich die bessere Wahl treffen, spielt neben der späteren Last auch die Raumhöhe eine wichtige Rolle.
In Zimmern mit einer ohnehin schon niedrigen Raumhöhe wie zum Beispiel Kellerräumen ist es nicht ratsam, eine zusätzliche Schicht Estrich aufzutragen, um den Boden zu begradigen. In diesem Fall sind Sie mit Ausgleichsmasse besser beraten. Dabei entscheiden Sie selbst, wie dick Sie die Masse auftragen und senken die Gesamthöhe des Raums nur unerheblich. Ausgleichsmasse ist jedoch nicht gerade preiswert. Deshalb bietet sie sich speziell dafür an, kleinere Löcher zu füllen oder Unebenheiten auszugleichen, die mit Niveauunterschieden von maximal drei Zentimetern einhergehen.
Estrich hat jedoch in puncto Festigkeit und Widerstandsfähigkeit die Nase vorn. Gerade für Böden, die viel beansprucht werden, stellt er daher die bessere Alternative dar. Er ist resistent gegen Kälte und Nässe und bietet eine hohe Belastbarkeit. Der Nachteil besteht hier ganz klar in der Verarbeitung: Sie müssen ihn von Hand abziehen, was bei Ausgleichsmasse nicht erforderlich ist.
Es dauert bis zu 30 Tage, bis der Estrich ausgehärtet und getrocknet ist. Zudem können sich währenddessen Risse bilden.
In der Regel ist demnach handelsübliche Ausgleichsmasse die bessere Wahl, denn sie kann selbst von unerfahrenen Handwerkern problemlos eingesetzt werden.
Voraussetzungen – Wann kann Ausgleichsmasse verwendet werden?
Um einen Estrichboden mit Ausgleichsmasse zu ebnen, muss er bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Folgende Eigenschaften müssen auf den Boden zutreffen:
- Staubfrei
- Trocken
- Sauber
- Frei von Sprüngen und Rissen
Wenn Risse vorhanden sind, so benötigen Sie zunächst eine Füllmasse auf Harzbasis, um diese zu verschließen. Lassen Sie die Füllmasse vollständig abtrocknen, bevor Sie damit beginnen, die Ausgleichsmasse aufzutragen.
Worauf Sie bei beim Kauf und der Verwendung von Ausgleichsmasse achten sollten
Nachfolgend haben wir noch ein paar Tipps für Sie, mit denen es Ihnen leichter fällt, die geeignete Ausgleichsmasse zu finden und sie korrekt zu verarbeiten.
Tipps für den Kauf
Bei modernen Ausgleichsmassen handelt es sich um vergütete Zementmischungen. Fast alle Ausgleichsmassen nivellieren von selbst. Das bedeutet, dass die Ausgleichsmasse nach der Zubereitung in ihrem flüssigen Zustand verbleibt und sich somit fast von alleine ausrichtet. Nach wenigen Stunden ist die Masse ausgehärtet und eine glatte, ebene Oberfläche entstanden.
Es gibt kaum Qualitätsunterschiede zwischen den angebotenen Produkten. Deshalb sollten Sie vor allem die Verarbeitungskriterien berücksichtigen, wenn Sie Ausgleichsmasse kaufen. Überprüfen Sie, für welche maximale Schichtdicke sie sich eignet, wie viele Arbeitsgänge notwendig sind und wie lange sie zum Trocknen braucht.
Auch bei den Anforderungen an die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur gibt es Unterschiede. Messen Sie diese beiden Kenngrößen daher vor dem Kauf und wählen Sie eine dazu passende Ausgleichsmasse. Das hat den Vorteil, dass Sie die Luftfeuchtigkeit oder Zimmertemperatur später nicht anpassen müssen.
Hinweise für die Verarbeitung
Bevor Sie damit beginnen, einen Fußboden im Haus mit Ausgleichsmasse zu begradigen, stellen Sie bitte sicher, dass der Boden trocken und staubfrei ist. Danach bringen Sie eine Grundierung auf, die sich sowohl für den Estrichboden als auch für die von Ihnen gewählte Ausgleichsmasse eignet. Sie können die Grundierung mit einem Straßenbesen verteilen.
Die Grundierung muss ein wenig angetrocknet sein, bevor die Ausgleichsmasse aufgetragen wird. Auf diese Weise lassen sich optimale und gleichmäßige Ergebnisse erzielen.
Achten Sie bei der Verarbeitung der Masse auch darauf, dass die Umgebungstemperatur hoch genug ist. Sie sollte deutlich oberhalb des Gefrierpunktes liegen. Nach dem Auftragen stellen Sie am besten eine ausreichende Belüftung sicher, damit der Boden schnell trocknet. Vermeiden Sie jedoch Zugluft.
Zusammenfassung
In Altbauten sind unebene Estrichböden keine Seltenheiten, aber auch in Kellerräumen gibt es im Boden oft große Niveauunterschiede. Dieses Problem lässt sich am leichtesten mit Ausgleichsmasse lösen, weil sie sich schnell und einfach verarbeiten lässt und für Höhenunterschiede von bis zu drei Zentimetern geeignet ist.
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