Estrich ausgleichen mit Ausgleichsmasse: So gehen Sie vor

Estrich ausgleichen mit Ausgleichsmasse: So gehen Sie vor

Nicht immer läuft sofort alles auf Anhieb glatt. Das gilt natürlich auch beim Bauen und Renovieren. Bevor Sie die klassischen Bodenbeläge wie Parkett, Laminat oder Fliesen verlegen können, ist zunächst ein Untergrund aus Estrich erforderlich. Dabei kommt es jedoch häufig zu kleineren Unebenheiten und Schieflagen. Insbesondere, wenn Sie in einem eher alten Haus wohnen, ist der Estrich an den Wänden oftmals etwas höher und fällt schließlich in Richtung Tür ab. Bevor Sie den gewünschten Bodenbelag auf dem Estrich verlegen können, müssen Sie größere Unebenheiten auf jeden Fall beseitigen. Das gelingt erfahrenen Heimwerkern mit der folgenden Anleitung und unseren Tipps aber problemlos. Im heutigen Ratgeber zeigen wir Ihnen nämlich Schritt für Schritt, wie Sie Risse und Unebenheiten im Estrich ohne großen Aufwand ausgleichen können.

Ausgleichsmasse beseitigt lokale Unebenheiten im Boden

Wer Böden mit Estrich für den späteren Bodenbelag vorbereiten möchte, muss sehr sauber arbeiten. Dann wird er in der Regel sofort eben. Gerade in älteren Häusern lässt es sich aber meist nicht vermeiden, nach dem Auftragen noch einmal nachzuarbeiten, denn in solchen Objekten zeigt der Estrich häufig Unebenheiten.

Wenn der Boden nur lokale Unebenheiten aufweist, aber der Raum insgesamt gleichmäßig wirkt, kann auf das Nivellieren des gesamten Zimmers verzichtet werden. Solche lokalen Fehlstellen lassen sich mit Ausgleichsmasse beseitigen.

Es ist viel einfacher, den Estrich mit Ausgleichsmasse zu bearbeiten, als den kompletten Raum auszugleichen. Deshalb sollten Sie wenn möglich immer die Ausgleichsmasse verwenden.

Welche Werkzeuge und Materialien werden benötigt?

Sie benötigen weder besonders teure noch sehr viele Werkzeuge, um Estrich auszugleichen.

Benötigte Werkzeuge:

Um die Spachtelmasse zum Ausgleichen herzustellen, benötigen Sie außerdem einen Sack Ausgleichsmörtel und einen Eimer Haftbrücke.

Schritt 1: Vorbereitungen – Reinigen und Grundieren

Bevor Sie an die Arbeit gehen können, müssen ein paar Vorbereitungen erfolgen: Sämtliche Möbel, die transportiert werden können, tragen Sie aus dem Raum. Die restlichen Möbelstücke sollten abgedeckt werden. Außerdem muss der Fußboden gründlich gereinigt werden, denn Sie können die Ausgleichsmasse nicht auf einer Schicht aus Staub auftragen, weil sie dann keinen Halt findet. Für die Reinigung verwenden sie wahlweise einen Besen oder einen Staubsauger.

Mit dem Besen wirbeln Sie den Staub immer wieder auf. Besser ist es daher, einen Staubsauger einzusetzen, um Staub und Schmutz effektiv vom Boden zu entfernen.

Nach der Säuberung ist eine weitere Vorbereitungsmaßnahme erforderlich. Die Flächen, die Sie ausgleichen möchten, benötigen eine Grundierung. Dafür kommt die Haftbrücke zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass für den Ausgleichsmörtel ein optimaler Oberflächenhalt gewährleistet wird. Streichen Sie die Grundierung mit einem Pinsel gleichmäßig und deckend auf die entsprechenden Stellen. Der blaue Farbmarker kennzeichnet, wo Sie die Haftbrücke bereits aufgetragen haben.

Nachdem Sie mit der Grundierung fertig sind, muss sie eine Stunde lang trocknen. Sobald sich die Trocknungszeit langsam dem Ende entgegen neigt, mischen Sie den Ausgleichsmörtel an. Füllen Sie dafür ausreichend Wasser in den Baukübel und rühren Sie nach und nach das Mörtelpulver ein, bis die Konsistenz sämig ist. Lassen Sie die Masse zwei Minuten ruhen und mischen Sie dann noch einmal mit dem Rührwerk alles gut durch.

Schritt 2: Spachteln und Abziehen

Jetzt kann das eigentliche Ausgleichen des Estrichs beginnen. Verteilen Sie dafür den Ausgleichsmörtel in großzügigen Portionen auf die gewünschten Stellen. Mit der Glättkelle verspachteln Sie die Masse in gleichmäßigen und kräftigen Zügen.

Damit später keine Unebenheiten mehr auftreten, dürfen Sie nicht zu sparsam mit dem Material sein.

Wenn Sie den Boden einmal verspachtelt haben, tragen Sie weitere Ausgleichsmasse auf und wiederholen den Vorgang solange, bis eine einheitliche und ebene Schicht aus Mörtel entstanden ist. Im Anschluss streichen Sie mit der Abziehlatte über den frisch aufgetragenen Mörtel. Auf diese Weise ziehen Sie das überschüssige Material ab. Langsam aber sicher sollten Sie erkennen, wie der Boden gleichmäßiger und ebener wird. Allerdings werden Sie in der glatten Oberfläche noch ein paar Fehlstellen entdecken, die im nächsten Schritt ausgeglichen werden müssen.

Schritt 3: Fehlstellen ausgleichen

Um die übrigen Fehlstellen auszugleichen, gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:

  1. Häufen Sie reichlich Mörtel auf die Fehlstellen auf.
  2. Nun verwenden Sie zum Verteilen des Materials aber die Zahnkelle.
  3. Kämmen Sie mit wenig Druck und in kleinen Zügen über die Fehlstellen, bis die Schichtung einheitlich ist.
  4. Anhand der Stege erkennen Sie, ob Sie genügend Material aufgetragen haben.
  5. Sofern das nicht der Fall ist, arbeiten Sie noch einmal nach, bis der Estrich eben wirkt.

Nun ziehen Sie ein zweites Mal die Abziehlatte über die gesamte Oberfläche. Dadurch entsteht insgesamt schon ein deutlich harmonischerer Eindruck.

Schritt 4: Feinarbeiten erledigen

Da das Ergebnis aber immer noch nicht ganz perfekt ist, müssen nun noch die Feinarbeiten erledigt werden. Mit der Glättkelle beseitigen Sie alle Löcher, Unebenheiten oder Stege. Dabei kommt es auf ein sorgfältiges und vorsichtiges Vorgehen an, damit Sie den ebenen Estrich nicht wieder zerstören. Meist muss insbesondere im Bereich des Türstocks noch einmal nachgearbeitet werden, da die Abziehlatte hier nicht in alle Ecken gelangt. Schieben Sie den Mörtel aber keinesfalls bis an den Türstock heran, sondern lassen Sie ein paar Millimeter Luft. Falls bereits Kontakt besteht, kratzen Sie den Ausgleichsmörtel behutsam wieder etwas heraus. Sobald Sie das erledigt haben, ist das Schlimmste überstanden.

Schritt 5: Boden trocknen lassen

Nun müssen Sie die Masse nur noch trocknen lassen. Danach ist Ihr Vorhaben, den Estrich auszugleichen, erfolgreich beendet. Insbesondere der Bereich, der sich vor der Türschwelle befindet, ist jetzt eben und glatt. Im Anschluss können Sie damit fortfahren, den gewünschten Bodenbelag über dem Estrich zu verlegen.

Fazit

Zusammenfassend können wir also feststellen, dass das Ausgleichen von Estrich mit Ausgleichsmasse immer die beste Lösung ist, wenn der Boden insgesamt bereits sehr eben ist und ein vollständiges Nivellieren daher unnötige Arbeit bedeuten würde. Die Verwendung von Ausgleichsmasse spart nicht nur Material, sondern auch viel Zeit.

Zusammenfassung

Wer beim Auftragen von Estrich sorgfältig und sauber arbeitet, muss in der Regel nur wenig nacharbeiten, da der Estrich dann eben und glatt wird. Allerdings lassen sich Unebenheiten oder Schieflagen gerade in alten Häusern manchmal nicht vermeiden, sodass der Estrich beispielsweise in Richtung der Tür abfällt. Für solche Zwecke ist Ausgleichsmasse ideal, denn sie lässt sich einfach verarbeiten, sodass der Aufwand geringer ist als beim Nivellieren des Estrichs.

Artikelbild: © tortoon / Bigstock.com


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