Erdaushub-Kosten: Diese Summen kommen auf Sie zu!

Erdaushub-Kosten: Diese Summen kommen auf Sie zu!

Soll das Haus einen Keller haben? Braucht es ein Fundament? Oder gehen Leitungen quer über das Grundstück und Garten? Bei diesen und anderen Gelegenheiten entsteht eins: Erdaushub. Wer ein Loch im Boden braucht, muss die Erde entfernen. Doch dieses Vorhaben ist mit einigen Kosten verbunden. Mit welchem Preis für den Erdaushub Sie rechnen müssen, verraten die folgenden Zeilen.

Was kostet der Erdaushub? Durchschnittsangaben und Beispiel

Durch die unterschiedlichen Faktoren ist es unmöglich, pauschale Preise für den Erdaushub zu benennen. Grundsätzlich können allein die Kosten für den Aushub selbst zwischen 3,50 Euro pro m³ und sogar 100 Euro pro m³ liegen. Die Kosten für Entsorgung und Zwischenlagerung fallen ebenfalls unterschiedlich aus.

Kostenbeispiele helfen hier, einen besseren Überblick über die Kosten zu erhalten. Im folgenden Beispiel soll eine Grube für einen Pool ausgehoben werden. Dabei werden rund 30 m³ Erdreich bewegt, das einer niedrigen Bodenklasse angehört. In diesem Beispiel könnten folgende Kosten anfallen:

PositionKosten für ca. 30 m³
Aushubarbeiten240 Euro
Abtransport450 Euro
Entsorgung150 Euro
Gesamtkosten840 Euro

Von welchen Faktoren hängen die Kosten für einen Erdaushub ab?

Es gibt Faktoren, die ausschlaggebend für die Kosten eines Erdaushubs sind. Dazu zählen unter anderem:

  • Bodenklasse
  • Menge des Aushubs
  • Transport (und Lagerung)
  • Entsorgung

Jeder Faktor hat seine Eigenheiten, die sich unterschiedlich auf die Kosten für den Erdaushub auswirken.

Die Bodenbeschaffenheit

Erde ist nicht gleich Erde. Der Boden ist vor allem vom Ort abhängig und besteht längst nicht nur aus Erdreich. In tieferen Schichten sind Steine, Wurzeln und Co hier ebenso zu finden, wie wasserführende Schichten. Während der Mutterboden besonders wertvoll ist, sind solche Bestandteile eher störend.

Die Bodenbeschaffenheit wird über die Bodenklasse normiert beschrieben. Diese sind wie folgt festgelegt:

  • Bodenklasse 1: Oberboden
  • Bodenklasse 2: fließende Bodenarten
  • Bodenklasse 3: leicht lösbare Bodenarten
  • Bodenklasse 4: mittelschwer lösbare Bodenarten
  • Bodenklasse 5: schwer lösbare Bodenarten
  • Bodenklasse 6: leicht lösbarer Fels und vergleichbare Bodenarten
  • Bodenklasse 7: schwer lösbarer Fels

Je höher die Bodenklasse, desto teurer wird das Ausheben. So fallen bei der Bodenklasse drei bis fünf lediglich Kosten zwischen 3,50 bis fünf Euro pro m³ an. Hat die zweite Bodenklasse einen hohen Wassergehalt müssen Sie mit einem Preis zwischen vier und 5,50 Euro pro m³ rechnen. Am teuersten sind die höchsten Bodenklassen. Aushub aus der sechsten Kategorie kostet zwischen 60 und 70 Euro pro m³, obwohl hier sich der Felsen noch leichter lösen lassen. In der siebten Bodenklasse ist dies deutlich schwerer, daher muss sogar mit 80 bis 100 Euro pro m³ kalkuliert werden.

Nicht selten ist die oberste Schicht von Boden mit Asphalt, Schotter, Putz oder Bruchsteine versehen. Daher raten Experten beim Ausheben, erst den Boden ab etwa einen Meter Tiefe als Erdaushub zu sammeln. Bei Erdreich aus dem Garten muss die Grasnarbe entfernt werden.

BodenklasseKosten pro m³
Bodenklasse 24,00 – 5,50 Euro
Bodenklasse 3 – 53,50 – 5,00 Euro
Bodenklasse 660,00 – 70,00 Euro
Bodenklasse 780,00 – 100,00 Euro

Unbekannte Bodenverhältnisse können daher schnell zu hohen Kosten führen. Nicht nur deswegen sollte vor dem Hausbau ein Bodengutachten beauftragt werden, das auch Aufschluss auf die Kosten für den Erdaushub geben kann.

Menge des Aushubs – die Kubikmeter vermehren sich

Wer einen Erdaushub anstrebt, sollte sich zudem über eines im Klaren sein: Der Boden ist immer verdichtet. Das bedeutet, dass der zu entstehende Erdhügel mit dem Material deutlich größer sein wird als das Loch selbst. Grundsätzlich gewinnt der Boden durch das Ausheben rund 25 bis 30 Prozent an Volumen. Mit dieser Größe muss letztendlich kalkuliert werden.

Abtransport und Entsorgen pro Kubikmeter

Erdaushub zählt nicht zum normalen Bauschutt und muss daher getrennt entsorgt werden. Auch hier ist vor allem die Reinheit ausschlaggebend – zwischen drei Kategorien wird unterschieden:

  1. reiner Erdaushub
  2. verunreinigter Erdaushub – mit Wurzeln, Ästen und Müll durchsetzt
  3. schadstoffbelasteter Erdaushub – durch Schwermetall und Giftstoffe untrennbar verschmutzt

Erdaushub ohne Schadstoffe kann meist einfach abtransportiert werden. Schadstoffbelasteter Erdaushub hingegen muss mit speziellen Bodenbehandlungsanlagen gereinigt werden. Solch eine Entsorgung kann sehr aufwendig sein.

Generell braucht es für den Abtransport von Erdaushub spezielle Container sowie ein separates Fahrzeug. Im Container wird der Erdaushub sowohl zwischengelagert als auch abtransportiert. Diesen kann der Bauherr getrennt selbstständig mieten oder mit dem Entsorgen ein Unternehmen beauftragen. Fachbetriebe übernehmen auch gern die komplette Entsorgung.

Ein Container mit rund zehn m³ Volumen kostet 180 und 250 Euro pro Woche – Aufstellen und Abtransport inklusive. Das Befüllen eines solchen Containers liegt bei rund 200 bis 250 Euro. Das Entsorgen auf der Deponie kann mit rund drei bis fünf Euro pro m³ eingeplant werden.

Was ist ein Erdaushub und wann wird er notwendig?

Nicht jeder kann sofort etwas mit dem Ausdruck Erdaushub anfangen. Doch vor allem Bauherren wissen, dass sich dahinter die aus einem Baugrund ausgehobene Erde verbirgt. Das können Mutterboden und Lehm, aber auch Sand, Kies und Steine sein.

Erdaushub fällt bei zahlreichen Baumaßnahmen an – beispielsweise bei der Erschließung eines Wohngebietes oder bei Straßenarbeiten. Der private Bauherr, der sein Haus errichtet, trifft auf den Erdaushub oft beim Errichten eines Kellers oder Pflasterarbeiten. Aber auch das Verlegen von Rohren und Kabeln, das Setzen eines Fundaments oder das Ausheben von Gräben, bedeutet einen Erdaushub.

Ein wenig Erde ausgraben und dann an andere Stelle aufhäufen, das kostet doch nicht viel? Diesem Trugschluss mögen nur Laien aufsitzen. Denn der Erdaushub übertrifft im Umfang meist ein paar Schaufeln voller Erde. Daher muss oft ein Unternehmen dafür beauftragt werden, das mit professionellen Geräten anrückt. Auch muss der Erdaushub entsorgt werden. Daher fallen auch in diesem Bereich des Hausbaus unterschiedliche Kosten an.

Mutterboden gilt nach dem Bundesbodenschutzgesetz (BbodschG) und der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) als Sonderfall. Für das fachgerechte Entsorgen ist der Zustand des Bodens ausschlaggebend – der sowohl nicht schadstoffbelastet oder auch kontaminiert sein kann.

Können Bauherren bei den Kosten für einen Erdaushub sparen?

Natürlich ist es auch bei diesem Teil der Baumaßnahmen möglich, theoretisch Geld einzusparen. So kann der Aushub selbst übernommen werden, statt eine Firma damit zu beauftragen. Doch Vorsicht: Unterschätzen Sie nicht den Zeitaufwand, wenn Sie von Hand arbeiten wollen.

Immer noch günstiger, aber längst nicht so aufwendig, kann dies mit einem Minibagger geschehen, der ab einer Miete von rund 120 Euro pro Tag im Baumarkt zu bekommen ist. Auch das Befüllen des Containers kann der Bauherr beispielsweise selbst vornehmen und so diesen Kostenfaktor bei Abtransport und dem Entsorgen einsparen.

Prüfen Sie, ob der Aushub sogar auf dem Grundstück verbleiben kann und nicht entsorgt werden muss. In manchen Fällen eignet sich der Boden wunderbar, um das Gelände zu gestalten. Auch Teile des Aushubs können für spätere Anschüttarbeiten genutzt werden. Professionelle Unternehmen berechnen hier nur einen kleinen Obolus dafür, dass Teile des Erdreiches seitlich vom Container gelagert werden – während die Entsorgungskosten durch die geringere Menge sinken.

Auch das Vergleichen kann helfen. Unterschiedliche Firmen rufen oft unterschiedliche Preise für das gleiche Vorhaben aus. Daher lassen Sie sich vorher verschiedene Angebote zuschicken.

Zusammenfassung

Wer auf seinem Grundstück einen Keller bauen will oder Rohre und Kanäle im Erdreich versenken möchte, der wird um einen Erdaushub nicht herumkommen. Was die meisten Bauherren dabei vergessen: Auch das Entfernen von Erde verursacht Kosten. Die Höhe davon ist sowohl vom Volumen als auch von der Bodenbeschaffenheit und gewählter Entsorgung abhängig. Sparen kann der Bauherr mit Eigenleistung.

Artikelbild: Zazamaza / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Joachim Hussing 27.01.2020 19:54 Uhr

    Mein Bruder sucht seit einiger Zeit nach Tipps zu Erdaushub. Er möchte einen Teil seines Hinterhofs ausgraben und sucht nach Containern, die er für die Ausgrabung verwenden kann. Gut, dass ich den Beitrag hier gefunden habe. Die Informationen sind wirklich hilfreich und interessant.

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