Energetische Sanierung: Die Gebäudehülle aufwerten
Angesichts klimatischer Veränderungen strebt die Bundesregierung einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 an. Solche Ziele sind durch Neubau alleine nicht erreichbar. Es wird somit notwendig, bestehende Gebäude energetisch zu sanieren. Leider sind Menschen nicht die größten Fans von Veränderungen und schieben die notwendigen Investitionen so lange auf, bis sie die Energiepreise nicht mehr tragen können. Was viele nicht wissen: Eine energetische Sanierung bringt nicht nur hohe Energieersparnisse, Interessierte können auch von staatlichen Förderungen profitieren.
Was ist die „Energetische Sanierung“?
Der Begriff bezeichnet im Wesentlichen die Modernisierung beziehungsweise Verbesserung der thermischen Gebäudehülle. Ziel einer energetischen Sanierung ist es, den Energieverbrauch zu minimieren sowie die Lüftungswärmeverluste zu senken. Für den größten Wärmeverlust sind Heizung, Fenster, Wände, Dach und der Boden verantwortlich, wie in der Grafik zu sehen ist.
Entscheidend für eine erfolgreiche Sanierung ist nicht die Stärke des Dämmstoffes, sondern die lückenlose Verbesserung der Gebäudehülle. Wichtig ist es, nicht ausschließlich einen Teil des Gebäudes zu betrachten, da es ansonsten zu Bauschäden kommen kann. Bei der Sanierung ist das Gebäude viel mehr als eine Einheit anzusehen. Im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse kann dann die Entscheidung getroffen werden, ob sich die energetische Sanierung wirtschaftlich lohnt oder ob ein Neubau die klügere Wahl ist.
Hauptziele der energetischen Sanierung
Folgende Zielstellungen sind mit der energetischen Sanierung von Immobilien verbunden:
- Ökologie: Zwar wurden ältere Gebäude den damaligen Forderungen entsprechend gebaut, sie entsprechen aber nicht mehr den aktuellen Anforderungen der Nutzer. Höhere Temperaturen und Feuchtebelastung, sowie mehr temperierte Räume führen zu einem unzeitgemäßen CO2-Ausstoß. Mit einer wirksamen wärmetechnischen Ernüchterung des Gebäudes lässt sich nicht nur der Ressourcenverbrauch verringern, sondern gleichzeitig auch die Umwelt schützen.
- Ökonomie: Mit einer Sanierung soll der Wert der Immobilie erhalten werden. Zum einen sinken die Kosten für den Energieverbrauch deutlich. Gleichzeitig verringern sich auch die Instandhaltungskosten, während der Wiederverkaufswert des Gebäudes steigt.
- Nutzungsqualität: Eine erfolgreiche energetische Sanierung steigt die Nutzungsqualität eines Gebäudes. Hier spielen Themen wie die Luftqualität und der thermische Komfort eine wichtige Rolle. Eine Wärmedämmung der Außenwände bringt immer eine Erhöhung der Wandtemperaturen mit sich, die automatisch das Behaglichkeitsempfinden der Bewohner verbessert. In Kombination mit einer energieeffizienten Lüftungsanlage kann verbrauchte Luft ohne große Wärmeverluste abgeführt werden. Für Allergiker ist zudem die Filterung der Zuluft interessant, damit die Innenraumluft möglichst pollenfrei ist.
- Nachhaltigkeit: Eine richtig durchgeführte Gebäudesanierung trägt zur Vermeidung von Bauschäden bei. Gut gedämmte Bauteile können zum Beispiel die Bildung von Schimmel verhindern. Mechanische Lüftungsanlagen führen überschüssige Raumfeuchte ab, die sich gerade nachts bildet, wenn die Bewohner schlafen.
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Wichtig: Bei energetischen Sanierungen müssen immer die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden:
- Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden (Energieeinspargesetz – EnEG)
- Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung – EnEV)
- Bauordnungen der Länder
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Wärmeverluste: © HeimHelden.de