Duftrosen
In der modernen Rosenzüchtung liegen die schwerpunktmäßigen Zuchtziele auf Robustheit, Wetterfestigkeit und Erscheinung. Dies hat erfreulicherweise dazu geführt, dass Rosen in der Tat immer robuster und widerstandsfähiger gegen Wind, Wetter und Krankheiten wurden, ohne dass dabei die optischen Attribute ins Hintertreffen gerieten. Allerdings gibt es einen Aspekt, der in der Zucht vernachlässigt wurde: der Duft der Rosen. Dies begründet sich vor allem dadurch, da Duft und Resistenz zwei Zuchtziele sind, die laut den Züchtern eher schwer vereinbar sind. Die Folge: Es gibt nicht all zu viele Rosen, deren Duft mit der Optik mithalten kann. Ein großer Teil der Rosen von heutzutage, gleichwohl schön anzuschauen, duftet nur noch leicht oder überhaupt nicht mehr.
Allerdings stehen dem eine Handvoll Arten gegenüber, die ein begrüßenswertes Maß an Robustheit mit sich bringen und dennoch mehr oder weniger stark duften. Diese Rosen werden bisweilen als Duftrosen zu bezeichnen. Dabei ist zu beachten, dass “Duftrosen“ in keiner Weise einen Gattungsbegriff oder gar einen botanisch korrekten Fachbegriff darstellt. Es ist einfach ein Sammelbegriff für etablierte und nach wie vor duftende Rosensorten.
Wo findet man noch Duftrosen?
Oft wird behauptet, dass unter den alten Rosensorten mehr duftende Exemplare zu finden seien als unter neueren Züchtungen. Theoretisch ist das zwar keineswegs abwegig, da Duft früher ein wichtigeres Zuchtziel war. Allerdings ist die Tendenz zum Duft dann doch nicht so sonnenklar verteilt, wie es uns die Binsenweisheit aus dem Ressort: „Früher war alles besser!“, weiß machen will.
Ein Problem bei der Suche nach duftenden Rosen besteht darin, dass die Züchter bzw. Vertreiber sich meist mit Angaben zum Duft ihrer Rosen zurückhalten, da Duft auch ein Stück weit ein recht subjektives Erlebnis darstellt. So mag manche Nase einen Duft in Puncto Intensität und Art ganz anders bewerten als eine andere. Zwar ist der Duft einer Rose durchaus ein Werbeargument – allerdings eines, das sich nicht ohne Weiteres gezielt einsetzen lässt.
Rosen, die noch einen ausreichend intensiven Duft aufweisen, um mit Fug und Recht zum Kreis der Duftrosen gezählt zu werden, sind überwiegend unter den Gattungen der Strauchrosen, Parkrosen, Edelrosen und Kletterrosen zu finden. Im Bereich der Zwerg-, Bodendecker- sowie der niedrigen Buschrosen findet man weit weniger nennenswert duftende Exemplare.
Im Folgenden einige exemplarische Sorten, die für Ihren Duft bekannt sind:
- ‚Guirlande d'Amour‘ vereint Widerstandsfähigkeit gegenüber Sternrußtau (eine für Rosen typische Pilzerkrankung) und duftet recht stark. Es handelt sich bei der “Liebesgirlande“ um eine weiße Kletterrose.
- ‚Colette‘ ist eine stark duftende Strauchrose.
- Die Kletterrose ‚Laguna‘ duftet ebenfalls stark und glänzt mit robuster Gesundheit. Überdies ist sie sehr widerstandsfähig gegen Pilzbefall/Rosenkrankheiten wie den Sternrußtau.
- ‚Königin von Dänemark‘ ist eine der zuvor angesprochenen alten Rosensorten und tatsächlich von intensivem Duft. Die Sorte gilt als frosthart und robust.
- Die Kletterrose ‚Aloha‘ besticht mit fruchtigem Blütenduft und gehört zu den solideren Kletterrosen.
Woher kommt der Duft?
Der Duft der Rosen dient dem Zweck, pollentragende Insekten, wie Bienen und Hummeln anzulocken und so den Blütenstaub zu verbreiten. Dementsprechend duften Rosen bei voll geöffneter Blüte am intensivsten. Wer also ein paar duftende Rosen im Garten hat und dieses olfaktorische Highlight bestmöglich genießen will, der tut gut daran, die volle Blüte seiner Rosen zu fördern und diese möglichst lange zu erhalten.
Dies realisiert man am besten, indem man seine Rosen entsprechend ihren Bedürfnissen pflegt und schneidet. Insbesondere Letztes ist für eine volle Blütenpracht unerlässlich. Wer im Sommer Rosen in voller Blüte erreichen will, der muss im Frühjahr mit dem richtigen Schnitt für die besten Bedingungen sorgen. Dies umfasst das Wegschneiden abgestorbener, erfrorener Triebe, das Kappen von kümmerlich geratenen Trieben sowie einen Rückschnitt, der von Sorte zu Sorte variiert. Meist in Abhängigkeit von der Höhe der Pflanze.
Gerade Kletterrosen, die einige duftende Sorten in ihren Reihen beherbergen, sind dabei längst nicht so schwer zu schneiden, wie es ihr Ruf glauben macht. Lediglich am Anfang muss man mittels Schnitt etwas regulierend auf sie einwirken, sodass sie in die gewünschte Richtung wachsen. Später werden sie jedoch immer pflegeleichter.
FAQ – Die häufigsten Fragen
Was sind Duftrosen?
Duftrosen sind, wie der Name bereits sagt, Rosenarten, die besonders schön duften. Doch nicht alle Sorten sind für den eigenen Garten geeignet, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie herausfand. Bei seiner Rosensichtung untersuchte es 641 Sorten. Nur 13 Prozent davon konnten die Experten als Duftrosen bezeichnen. In die nähere Auswahl kamen letztendlich lediglich 25 Rosenarten aus den Gruppen der Park- und Strauch- sowie Kletterrosen.
Welche Sorten zählen zu den Duftsorten?
Jede Rosengruppe hat einige Vertreter im Angebot, die als Duftrosen bezeichnet werden können. Die Friesia gehört zu den niedrigen Duftrosen, Graham Thomas ist der Vertreter der mittelhohen und hohen Exemplare; bei den Schnittrosen gibt es die Berolina und bei den Kletterrosen ist die Laguna sehr bekannt.
Kann man Duftrosen im Kübel pflanzen?
Rosen zählen bei Gärtnern zu den beliebtesten Blumensorten. Sie sind wahre Romantiker, die einfach nur schön aussehen und gut riechen. Doch auch Besitzer eines Balkons oder einer Terrasse können sich an den farbigen Blumen erfreuen. Einzige Voraussetzung: Die Besitzer haben genug Zeit, die Rosen zu pflegen. Duftrosen können durchaus in einem Kübel wachsen, jedoch nur unter idealen Bedingungen. Grundsätzlich müssen die Töpfe möglichst groß und der Standort hell, aber nicht zu heiß sein. Mit einer großen Portion Dünger und ausreichend Wasser, welches bei Bedarf abfließen kann, sollte es Duftrosen in Kübeln gut gehen.
Was macht man mit Duftrosenblättern?
Die Blüten der Rose werden in die verschiedensten Produkte verwandelt. Getrocknet kann man aus ihnen beispielsweise Rosenöl produzieren. Wer an kulinarischen Experimenten interessiert ist, der zaubert Rosenblütenmarmelade aus Graham Thomas.
Wie kann man Duftrosen schneiden?
Rosen sind für ihre Schönheit bekannt. Wer mit den Blumen in Kontakt gekommen ist, der weiß, dass sie Dornen tragen. Der Rosenschnitt ist nur mit Handschuhen und einer scharfen Rosenschere zu bewältigen. Letztere stellt sicher, dass die Blume nicht verletzt wird und dadurch Schädlingen ausgesetzt ist.
Welche Pflege benötigen Duftrosen?
Rosen sind edle Blumen, stellen aber hohe Ansprüche, wenn es um ihre Pflege geht. Kaum eine andere Blumensorte ist so schwer zu pflegen. Welke Blätter, Blüten, die sich nicht öffnen möchten sowie Pilzkrankheiten, Blattläuse und Mehltau – sie alle können Duftrosen ihre Schönheit stehlen. Der größte Fehler ist der überschätzte Wasserbedarf. Rosen benötigen relativ wenig Wasser. Ein bis zweimal pro Woche sollten Besitzer die Blumen kräftig gießen. Fatal ist ein ausbleibender Schnitt. Im Frühjahr sind alle geschädigten Triebe zu entfernen. In der nächsten Jahreszeit steht der zweite Schnitt an, nachdem die Rosen kräftig aufgeblüht sind. Im Winter benötigen Rosen einen Winterschutz. Die unteren Knospen müssen vor dem Frost geschützt werden.
Wie kann man Duftrosen vermehren?
Profis vermehren Duftrosen durch die Veredelung. Heimwerker nutzen dagegen die simple und schnelle Stecklingsvermehrung. Bei einigen Rosenarten funktioniert sie nicht so gut, dennoch ist sie für Laien empfehlenswert. Die Vermehrung sollten Heimwerker im August durchführen. Von einem gut verholzten Trieb schneidet man einen Steckling (etwa 15 cm) ab. Oberhalb eines schönen Blatts wird die Spitze abgetrennt. Unten wird der Steckling wenige Millimeter unter einer Knospe abgetrennt. Bis auf die oberen Blätter werden alle anderen entfernt. Abschließend steckt man den Steckling in ein mit Wasser gefülltes Glas.
Artikelbild: © Sari ONeal / Shutterstock