Drillingsblume (Bougainvillea) – Schneiden, Pflege, Kaufen

Drillingsblume (Bougainvillea) – Schneiden, Pflege, Kaufen

Sie hat gleich drei Namen, die synonym verwendet werden: Drillingsblume, Bougainvillea und Wunderblume. In der Blütezeit ist ihr umfassendes Blütenreichtum charakteristisch, denn dann zeigt sich eine Blüte direkt neben der anderen. Dabei besitzt jede Blüte eine sehr außergewöhnliche sternförmige Form, welche durch drei dreieckige Zacken gebildet wird. Doch genau genommen handelt es sich bei diesen prächtigen Gebilden gar nicht um Blüten, denn normalerweise blüht die Bougainvillea weiß und unscheinbar. Das, was vielen Menschen an der Drillingsblume aufgrund der besonderen Form so gut gefällt, sind eigentlich Hochblätter, die sich um die Winzblüten herum bilden. Diese Hochblätter sind mehrere Wochen während des Sommers zu sehen.

Verschiedene Arten und Sorten von Bougainvilleas

Zur Gattung Bougainvillea gehören 18 unterschiedliche Arten. Nur zwei davon können jedoch als Zierpflanze kultiviert werden: Die Bougainvillea glabra und die Bougainvillea spectabilis. Beide Arten besitzen allerdings nochmals mehrere Sorten sowie eine große Anzahl an Hybriden, welche durch ein „x“ im Namen gekennzeichnet sind. Demnach hat jeder, der eine Bougainvillea für den eigenen Garten wünscht, die Auswahl aus einer Vielzahl von Sorten. Zur Bougainvillea glabra gehören vor allem Sorten, die sehr kräftig wachsen und in der Lage sind, an einer Kletterhilfe empor zu ranken. Die Blüten weisen eine intensive rote Farbe auf und sind vom Spätsommer bis zum Herbst zu beobachten. Verschiedene Zuchtformen der Bougainvillea glabra sind zum Beispiel:

  • Bougainvillea glabra „Harrisii“ mit cremefarbigen Streifen in den Blättern
  • Bougainvillea glabra „Sanderiana Variegata“ mit helleren Blatträndern
  • Bougainvillea glabra „Alexandra“ mit Hochblättern in kräftigem Purpurviolett

Eine beliebte Hybride ist die Kreuzung Bougainvillea X buttiana. Sie dient als Zuchtgrundlage für viele weitere Hybriden der Drillingsblume. Die Wunderblumen dieser Kreuzung sind durch ein langsameres Wachstum gekennzeichnet, wodurch sie strauchähnlich wachsen. Optisch besonders schöne Sorten dieser Kreuzung sind beispielsweise:

  • Bougainvillea X buttiana „Mrs. Butt“ oder „Crimson Lake“ mit dunkelroten Blüten
  • Bougainvillea X buttiana „Brillant“ mit Blüten in Orange-Rot, die einen Stich ins Kupferfarbene haben
  • Bougainvillea X buttiana „Temple Fire“ mit ziegelroten Hochblättern

So unterschiedlich die verschiedenen Sorten der Bougainvillea auch sein mögen, eins haben sie gemeinsam: Bei richtiger Pflege erfreuen sie ihre Besitzer über einen langen Zeitraum mit einer Vielzahl von Blüten.

Herkunft und Pflegeansprüche der Drillingsblume

Der große Blütenreichtum ist der Grund, weshalb die aus Südamerika stammende Drillingsblume längst nicht mehr nur in Gebieten mit subtropischem Klima zu finden ist, sondern mittlerweile auch hierzulande. Wer schon einmal in der Mittelmeerregion Urlaub gemacht, hat sicher auch die zauberhaften Drillingsblumen beobachten können, die dort fast jeden Garten schmücken. In Gebieten mit subtropischen und tropischen Klima gedeihen die zur Familie der Wunderblumengewächse gehörenden Pflanzen in der Regel problemlos. Leider ist das Klima unserer Breitengrade für die Bougainvilleas nicht gerade optimal. Trotzdem wünschen sich viele Menschen eine eigene Drillingsblume in ihrem Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Das ist durchaus möglich, man sollte sich jedoch bewusst sein, dass die Pflanze hohe Ansprüche an ihre Pflege, das Pflanzsubstrat und den richtigen Standort stellt. Hierzulande kann man die Bougainvillea nur im Kübel kultivieren.

Der richtige Standort

Ohne einen Balkon oder eine Terrasse wird es schwierig, eine schöne Bougainvillea zu ziehen. Denn die Tropenpflanze benötigt sehr viel Licht und zeigt nur dann ihre farbenfrohen Hochblätter, sodass sie als reine Zimmerpflanze eher nicht in Frage kommt. Der Standort sollte daher so gewählt werden, dass die Wunderblume einen Großteil des Tages direktes Sonnenlicht erhält. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen, die eine unmittelbare Sonneneinstrahlung nur schlecht vertragen, benötigt die Drillingsblume das Licht und die Wärme der Sonne, um überhaupt ihre Blüten auszubilden. Stellt man die Pflanze lediglich hinter ein Fenster, wird das Sonnenlicht gefiltert und verliert an Intensität. Als reine Zimmerpflanze wird die Bougainvillea daher oft keine Blüten zeigen.

Das passende Pflanzsubstrat

Was das Pflanzsubstrat angeht, hat die Wunderblume nicht ganz so hohe Ansprüche. Meist genügt handelsübliche Blumenerde oder eine Kombination aus Garten- und Komposterde. Wichtig ist aber, dass der Kübel groß genug ist. Im Frühjahr sollte man seine Wunderblume daher stets in einen größeren Topf umsetzen, wenn sie ein reges Wachstum zeigt. Darüber hinaus muss das Pflanzgefäß ein Loch für den Wasserabfluss haben. In den Kübel selbst sollte man eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kies einarbeiten. Die Drillingsblume verträgt Staunässe keinesfalls, weshalb man regelmäßig überprüfen sollte, ob die Pflanze im Wasser steht.

Wasser- und Düngerzufuhr

Eine gleichmäßige Wasserzufuhr ist bei der Bougainvillea von hoher Bedeutung, denn Trockenheit kommt ebenfalls nicht gut an. Die Wurzeln sollten stets etwas feucht gehalten werden. Als Faustregel gilt beim Gießen der Drillingsblume: Sobald die oberste Erdschicht des Kübels leicht angetrocknet ist, sollte man wieder etwas gießen. Im Kübel gepflanzte Bougainvilleas benötigen zudem eine regelmäßige Düngerzufuhr. Sobald die Pflanze im Frühling das erste Mal ausgetrieben hat, düngt man sie daher im vier Wochen Rhythmus. Wenn sie erste Blüten zeigt, sollte man sogar aller zwei Wochen düngen und dabei ab und an einen speziellen Blühdünger verwenden, um für eine besonders reiche Blütenausbildung zu sorgen.

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Überwintern von Bougainvillea

Hat die Bougainvillea den Sommer gut überstanden, steht auch schon die nächste Herausforderung an, denn die optimale Überwinterung der anspruchsvollen Pflanze gestaltet sich hierzulande meist schwierig. Man benötigt einen hellen Platz, der nicht ganz so warm ist, damit die Wunderblume ihren Stoffwechsel reduziert. Die optimale Temperatur liegt zwischen drei und zehn Grad Celsius, sodass Kellerräume, die ein Fenster besitzen, zum Beispiel gut geeignet sind. Doch auch nicht beheizte Treppenhäuser mit ausreichend Licht sowie ein Gewächshaus oder Wintergraten sind ideale Winterquartiere für die Bougainvilleas.

Bevor man seine Bougainvillea ins Winterquartier bringt, sollte man die Wasserzufuhr reduzieren. Während der Winterpause benötigt die Pflanze nicht viel Feuchtigkeit. Man sollte aber darauf achten, dass der Wurzelballen niemals vollständig austrocknet. Hält man die Pflanze im Winter sehr trocken, wird sie ihre Besitzer im kommenden Jahr mit umso kräftigeren Blüten erfreuen. Auch auf eine Düngergabe sollte in der Zeit von Oktober bis Februar daher verzichtet werden. Wahrscheinlich wird die Drillingsblume während der Ruhepause ihre Blätter abwerfen. Das ist jedoch völlig normal und kein Grund zur Sorge.

Schneiden der Drillingsblume

Eine Bougainvillea zeigt ihre Blüten immer an den Spitzen der Trieben. Werden die einzelnen Triebe daher zu lang, wirkt die Blüte mitunter recht spärlich. Dazu kommt, dass eine Wunderblume in der Regel schnell wächst und mehrmals im Sommer Blüten zeigt. Die Drillingsblume sollte daher an den Triebenden geschnitten werden, sobald die erste Blütenphase vorbei ist. So regt man eine Verzweigung der Triebe und eine Neubildung von Blüten an. Der neue Trieb sollte dabei etwa halbiert werden. Eine frei wachsende Drillingsblume benötigt einen solchen Schnitt ungefähr aller vier Wochen. Jeder Abschnitt bedeutet jedoch Stress für die Wunderblume, sodass man sie im Nachhinein mit etwas Dünger stärken sollte. Auf diese Art und Weise fördert man zugleich eine noch reichere Blütenausbildung nach dem Schnitt.

Bougainvilleas vermehren oder im Fachhandel kaufen

Wer bereits eine Bougainvillea besitzt, kann sie selbst vermehren. Hierfür werden Kopfstecklinge im zeitigen Frühjahr geschnitten. Idealerweise besitzen sie eine Länge von 20 Zentimetern. Die untere Schnittfläche bestreicht man mit einem Hormon, das dem Wachstum dient. Anschließend setzt man die Stecklinge in etwas Anzuchterde und stülpt einen durchsichtigen Plastikbeutel über den Topf. Alternativ kann auch ein Kleingewächshaus zum Einsatz kommen. Eine gleichmäßige Temperatur von etwa 24 Grad und ein ausreichender Lichteinfall sind wichtig, damit die Stecklinge anwachsen. In der Regel ist das nach zwei Monaten der Fall. Sobald die Jungpflanzen einen kräftigen Eindruck erwecken, können sie in einen Kübel umgesetzt werden.

Alternativ kann man Drillingsblumen auch als Jungpflanzen kaufen. Sie sind in der Zeit von April bis Mai an verschiedenen Stellen erhältlich. Manchmal findet man Bougainvilleas in großen Gartencentern. Eine weitere Anlaufstelle ist das Internet. Wer in seiner näheren Umgebung eine Fachgärtnerei hat, die sich auf exotische Pflanzen spezialisiert hat, kann dort ebenfalls Glück haben.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Wo kann man Drillingsblumen kaufen?
Drillingsblumen sind als junge Pflanzen im Gartencenter, in Baumärkten oder im Pflanzenfachhandel erhältlich. Es besteht auch die Möglichkeit, die Bougainvillea in speziellen Internet-Versandshops online zu bestellen.

Wie werden Drillingsblumen überwintert?
Da alle Drillingsblumen aus Südamerika stammen, kommen sie ausschließlich mit warmen Temperaturen zurecht. Aus diesem Grund ist ein Umzug in ein frostfreies Winterquartier notwendig. Zuvor sollten die Wassergaben allmählich reduziert werden und ab Oktober ein Rückschnitt erfolgen. Das Winterquartier sollte möglichst hell sein und Temperaturen von 3 bis 12 Grad Celsius aufweisen. Dadurch muss die Pflanze ihren Stoffwechsel verlangsamen.

Wie pflegt man Drillingsblumen richtig?
Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen der Bougainvillea gehört das regelmäßige Gießen und Düngen. Es sollte gleichmäßig gegossen werden, damit der Wurzelballen nie ganz austrocknet. Staunässe verträgt die Drillingsblume nicht. Eine gezielte Düngung ist sinnvoll, um die Bildung der Blüten zu unterstützen. Sie erfolgt ab dem Frühjahr in regelmäßigen Abständen von jeweils vier Wochen. Während der Blüteperiode sollte sogar alle zwei Wochen gedüngt werden. Weitere Pflegemaßnahmen der Bougainvillea bestehen im Rückschnitt und dem Umtopfen.

Was kann man tun, wenn die Drillingsblue nicht blüht?
Ungewollte Pflegefehler verhindern oftmals, dass die Drillingsblume blüht. In diesem Fall sollten die Ansprüche an den Standort überprüft werden, denn er muss hell, vollsonnig und heiß sein. Auch die Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr sollte in Frage gestellt werden. Häufig führen auch Krankheiten und Schädlinge dazu, dass die Blüte ausbleibt. Typische Schädlinge sind Weiße Fliegen, Blattläuse und Spinnmilben.

Wie schneidet man die Drillingsblume?
Ein regelmäßiger Schnitt gehört bei der Drillingsblume zum Pflichtprogramm, weil die Blüten an den Triebenden ausgebildet werden. Je länger die Triebe sind, desto spärlicher wird die Bougainvillea blühen. Der Schnitt sollte im Idealfall nach der Blüte im Oktober erfolgen. Dabei werden alle neuen Triebe mit einem hochwertigen, sauberen und desinfizierten Schneidewerkzeug um die Hälfte gekürzt. Auch im Frühjahr kann die Bougainvillea bei Bedarf bis auf die Hälfte zurückgeschnitten werden.

Ist die Drillingsblume giftig?
Die Drillingsblume ist nicht giftig für Mensch oder Tier und bietet sich daher auch für Haustierbesitzer und Eltern als Blühpflanze an.

Kann die die Drillingsblume mit Samen vermehrt werden?
Besser und leichter ist es, die Drillingsblume mit Stecklingen zu vermehren. Sie werden ganz einfach im Frühjahr geschnitten und sollten 20 bis 30 Zentimeter lang sein. Junge Triebe sind am besten geeignet. Sie werden mit einem Bewurzelungspulver bestrichen und danach in Anzuchterde gesteckt. Bei einer Temperatur von 25 Grad Celsius und unter einer Plastikhaube wurzeln die Stecklinge am besten an. Der Standort sollte möglichst hell sein. Die Vermehrung per Aussaat ist zwar auch möglich, aber nur selten von Erfolg gekrönt.

Wann blüht die Drillingsblume?
Bei guter Pflege kann die Drillingsblume den ganzen Sommer über von Juni bis Oktober blühen. Die Blütefarben reichen dabei von Weiß über Pink und Lila bis hin zu Orange und Rot.

Eignet sich die Drillingsblume als Bonsai?
Ja, die Drillingsblume wird mitunter im Bonsai-Fachhandel angeboten. Es besteht auch die Möglichkeit, normale Pflanzen aus dem Gartencenter oder dem Pflanzenfachhandel zu einem Bonsai zu gestalten.

Systematik

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae)
Gattung: Bougainvillea

Wissenschaftlicher Name

Bougainvillea

Fazit

Egal, ob man sie nun als Bougainvilleas, Wunderblumen oder Drillingsblumen bezeichnen möchte, die reich blühenden Pflanzen sind nicht ohne Grund bei so vielen Menschen beliebt. Obwohl es hierzulande nicht ganz einfach ist, die begehrten Wunderblumen zum Beispiel als Balkonpflanzen zu kultivieren, gelingt es meistens trotzdem, wenn man sich an einige Regeln hält und ihre Bedürfnisse so gut wie möglich erfüllt. Als Anfängerblume ist die Drillingsblume jedoch nicht geeignet, da sie ganz besondere Ansprüche an ihre Pflege stellt. Gerade von unerfahrenen Hobbygärtnern wird sie daher nicht häufig auch als „Diva“ unter den Blütengewächsen bezeichnet.
Artikelbild: © Suphachok Rengsomboon / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Sommer 24.07.2017 15:55 Uhr

    mir gefällt die bougainvillea sehr gut, aber unser Wintergarten ist im Winter wahrscheinlich zu warm. Was kann man dann mit dieser Pflanze machen? Herzliche Grüße I.Sommer

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