Die hilfreichsten Tipps gegen Blattläuse und -milben
Der eigene Garten gilt vielen Menschen als Rückzugsort und Schauplatz für kreative Ideen. Hier kann neben umfangreichen Grünflächen auch Obst oder Gemüse angebaut werden. Doch zum Ärger des Gärtners wird damit gleichfalls den Blattläusen Tür und Tor geöffnet.
Die Blattlaus als Schädling
Kleine Insekten, die sich in zumeist größeren Gruppen an den Blättern und Stängeln der Pflanzen niederlassen, deuten im Regelfall auf die Blattlaus hin. Diese ernährt sich von den Säften, die sich in nahezu allen Gewächsen befinden. Dass vorrangig kleine Sträucher und einzelne Sorten an Blumen, Obst und Gemüse aufgesucht werden, basiert aber auf einem nachvollziehbaren Grund: Der Saugrüssel der Läuse kann lediglich dann tief in das Gewebe der Pflanzen eindringen, wenn deren Oberfläche nicht allzu hart beschaffen ist. Bäume, deren Äste und Zweige scheiden daher als Nahrungsquelle aus. Dennoch ist es möglich, dieses Wissen im Kampf gegen die Schädlinge als wirksame Waffe einzusetzen und einem dauerhaften Schaden zu entgegnen.
Akute Hilfe für den Notfall
Grundsätzlich ist es wichtig, bei der Diagnose des Befalls mit Blattläusen umgehend zu reagieren. Blätter und einzelne Gewächse, die darunter leiden, müssen aus dem Beet entfernt werden. Ratsam ist es, diese bereits geschädigten Pflanzen und deren Teile auch tatsächlich großzügig zu entnehmen und im Idealfalle anschließend zu verbrennen. Damit wird ein weiteres Ausbreiten der Insekten vermieden – zumeist kann durch diese Maßnahme aber auch der Bestand an Obst und Gemüse gesichert werden. Jedoch empfiehlt es sich, diesen drastischen Schritt erst dann zu unternehmen, wenn der Befall bereits Ausmaße erreicht hat, die mit den üblichen und nachfolgend genannten Hilfsmitteln nicht mehr bekämpft werden können. Hier gewährleistet die Radikalkur die einzig mögliche Option.
Der Blattlaus vorbeugen
Wie aber lässt sich ein derart starker Befall bereits im Vorfeld vermeiden? Zunächst empfiehlt es sich, die Pflanzen ein wenig zu unterstützen. Ein Sud, in dem sich der Tabak einer Zigarette befindet, wird im Verlauf von drei bis fünf Tage großflächig über die Gewächse gesprüht. Damit tritt ein doppelter Effekt ein: Auf der einen Seite wird das Gewebe der Pflanzen gehärtet. Der Saugrüssel der Läuse kann hier also nicht mehr allzu leicht ansetzen. Auf der anderen Seite ist aber schon der Geruch der aufgekochten Lösung sehr intensiv und wird die feinfühligen Insekten ohne weiteres Zutun vertreiben. Auch darin liegt übrigens eine Maßnahme, die auf anderen Wegen genutzt werden kann.
Dominante Gerüche einsetzen
Ein solcher Sud kann neben dem Tabak aber auch weitere Inhaltsstoffe besitzen. Grüner und schwarzer Tee eignet sich dafür ebenfalls besonders gut. Ratsam ist es gleichfalls, das Unkraut des Gartens einzusammeln, dieses mit heißem Wasser zu übergießen und die Mischung nach einem Tag auf die Pflanzen zu sprühen. Sofern darin Brennnesseln enthalten sind, sollte die Wirkung relativ schnell eintreten. Darüber hinaus können intensive Gerüche die Läuse noch effizienter vertreiben. Insbesondere das Neem-Öl gilt als wahre Wunderwaffe gegen die Schädlinge. Zimt, Zitrone oder Lavendel erreicht aber den gleichen Zweck. Je stärker die Flüssigkeit riecht, desto eher schreckt sie zudem andere Insekten und kleinere Tiere ab.
Natürliche Feinde nutzen
Eine weitere Möglichkeit der Bekämpfung liegt darin, die natürlichen Gegner der Blattlaus ins Spiel zu bringen. Die Larven des Marienkäfers lassen sich im Pflanzenhandel erwerben und können zumeist problemlos im eigenen Garten kultiviert werden. Mag es zunächst einige Tage dauern, ehe die Käfer zu ihren ersten Rundflügen ansetzen und voller Hunger die Läuse nicht verschmähen, so handelt es sich hierbei doch um eine ebenso schonende wie effektive Maßnahme. Die Gewächse werden dabei nicht angegriffen, da der Fokus des nützlichen Käfers ausschließlich auf dem Schädling liegt. Gerade in einem großen Garten gibt es für den Siebenpunkt daher immer etwas zu tun.
Auf gröbere Maßnahmen verzichten
Leider greifen viele Betroffene selbst beim an sich simplen Befall mit Blattläusen ohne Gewissensbisse zur chemischen Keule. Doch viele der Mittel, die im Fachhandel angeboten werden, vertreiben nicht alleine das Insekt, sondern schädigen auch die Pflanze. Auf derlei Schritte muss daher verzichtet werden. Sollte sich die Verbreitung der Insekten auf natürlichem Wege dennoch nicht bekämpfen lassen, so ist es ratsam, einen professionellen Gärtner zu befragen und dessen Möglichkeiten zu nutzen. Üblicherweise lässt sich die Blattlaus aber bereits mit den zuvor genannten Optionen aus dem eigenen Garten entfernen. Wer insbesondere die Härtung der Pflanzen mit dem Sud regelmäßig vornimmt, sieht die kleinen Plagegeister gewiss nicht wieder. Und falls doch, kreist der Marienkäfer bereits wachsam.
Artikelbild: © PHOTO FUN / Shutterstock