Die Grundlagen zur Wärmedämmung

Die Grundlagen zur Wärmedämmung

Durch eine sachgerecht angebrachte Wärmedämmung, die vor allem bei Altbauten den größten Renovierungs- und Sanierungsbedarf begründet, können der Unterhalt des Hauses und der Energieverbrauch langfristig minimiert werden. Zusätzlich hierzu ist aber auch eine richtige Lüftung notwendig, um das Raumklima zu verbessern und insbesondere Schimmel vorzubeugen. Darüber hinaus bewirkt die Wärmedämmung eine Wertsteigerung oder einen Werterhalt der Immobilie, was gerade in einem angespannten Immobilienmarkt von Bedeutung ist, um an den Wertsteigerungen auch selbst partizipieren zu können.

Wir erläutern Ihnen in diesem Beitrag die Grundlagen der Wärmedämmung und geben Tipps und Hinweise aus der Praxis.

Dämmung ist nicht gleich Dämmung

Einfach mit einer massiven Außenwanddämmung anzufangen und der Meinung zu sein, damit hätte sich die Sache für einige Zeit erledigt, geht fehl. Insbesondere bei Arbeiten durch wenig sachkundige Personen oder einfach durch Baupfusch, besteht ein hohes Risiko dahingehend, dass alle Sanierungsmaßnahmen wieder entfernt werden müssen und zusätzliche Kosten entstehen. Im konkreten Fall wurde beispielsweise eine Lücke zwischen Dämmplatten lediglich mit Bauschaum ausgefüllt, was jedoch in keinster Weise dem aktuellen Stand der Wärmedämmung entspricht. In der Folge wurden auch Einfassungen von Fenstern mit Bauschaum verkleidet, wo zuvor nur mühsam aneinander gereihte Dämmplatten angelegt waren. Des Weiteren wurden einige Platten schon kurz nach dem Verputzen dermaßen instabil und fielen herunter, dass an eine sachgerechte Fertigstellung nicht mehr zu denken war.

Es gilt daher zunächst, Energieschwachstellen an Ihrem Haus auszumachen und dahingehend zu überprüfen, welche Maßnahmen hier folgerichtig angewandt werden können. Der Energieverbrauch eines Hauses wird maßgeblich von der Effizienz Ihrer Anlagen bestimmt, aber auch von der regelmäßigen Wartung und den eigenen Methoden zuhause. Dabei ist ein niedriger Energieverbrauch gleichbedeutend mit einer geringeren CO2-Emmission, das Klima wird geschont und Ökostrom bildet die ideale Ergänzung in diesem Bereich.

Technische Hilfsmittel nutzen

Um ganzheitlich zu arbeiten, ist es mittlerweile nötig, auf weitere technische Hilfsmittel zurückzugreifen und dabei wirklich alle Problemfelder des Hauses zu erkennen. Dazu gehört in der Regel auch eine Analyse mittels Wärmebildkamera, die bei niedrigen Temperaturen zum Einsatz kommt und woraufhin ein sogenanntes Thermogramm erstellt werden kann. In diesem Thermogramm werden energetische Schwachstellen aufgedeckt, wobei man hier die Oberflächentemperatur der betreffenden Stellen nimmt und über Infrarot die tatsächlichen Werte misst. Warm wird etwa durch Pink, Rot oder Gelb dargestellt, Kalt hingehen als Blau oder Grün. Messungen sind grundsätzlich nur zur Heizsaison, also im Herbst und Winter eines Jahres durchführbar. Man arbeitet entweder in der Nacht oder am frühen Morgen, um die besten Resultate ohne äußere Einflüsse zu erzielen. Die Kosten hierfür liegen regelmäßig im Bereich von 100 bis 150 Euro pro Haus, sind den Aufwand aber in jedem Fall Wert.

Förderungen gibt es etwa von der KfW-Förderbank, die Energetische Sanierungen fördert beziehungsweise unter Umständen bezuschusst. Darin enthalten sind auch Maßnahmen zur Vorbereitung oder Analyse, also typische Nebenkosten der eigentlichen Maßnahme.

Die Luftdichtheitsmessung

Unter dem Begriff der Luftdichtheitsmessung versteht man ein standardisiertes Verfahren, um sogenannte Lecklagen in einer luftdichten Gebäudehülle zu erkennen. Man produziert einen Differenzdruck von 50 Pascal, sodass gegenüber dem Außenluftdruck eine sogenannte stündliche Luftwechselrate ermittelt werden kann. Man bezeichnet dies auch als n50-Wert. Anhand einzelner Faktoren bewertet man dann die Luftdichtheit der Gebäudehülle, sie wird mittels Rauch sichtbar gemacht. Herrscht jedoch ein Unterdruck im Gebäude, dann bedient man sich der oben bereits erläuterten Wärmebildkamera.

Die oben erwähnte Luftwechselrate ist ein erster Ansatzpunkt für mögliche Sanierungen am Haus. Je kleiner diese Zahl ausfällt, desto luftdichter und effizienter ist das Gebäude tatsächlich. Vorgeschrieben ist ein Wert von unter drei bei Gebäuden ohne sogenannte raumlufttechnische Anlage, bei solchen mit Anlage bei unter 1,5 sowie bei Passivhäusern von unter 0,6. Solche als RLT bezeichnete Anlagen werden vornehmlich jedoch in Hotels und Restaurants eingesetzt, nicht jedoch in Wohngebäuden.

Artikelbild: © alterfalter / Shutterstock


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