Die erste eigene Wohnung – worauf ist beim Auszug von zu Hause zu achten?
Wenn Sie zum ersten Mal in die eigene Wohnung ziehen, sind Sie von jetzt an auf sich allein gestellt. Deshalb sollten Sie den Auszug von zu Hause im Voraus genau planen und besonders das Finanzielle im Auge behalten. Worauf Sie bei der ersten Wohnung achten sollten und wie Sie Geld sparen können, schauen wir uns hier näher an.
Welches Budget braucht man für die erste eigene Wohnung?
Kalt- oder Warmmiete?
Zu den finanziellen Entscheidungen bei der ersten eigenen Wohnung gehört die Art der Miete. Dabei ist zwischen Kalt- oder Warmmiete zu unterscheiden. Wird die Miete als Warmmiete angegeben, sind Nebenkosten wie Wasser oder Heizung bereits enthalten. Die Kaltmiete als Grundmiete bezieht sich hingegen nur auf die Zahlung für die Räumlichkeiten. Welche Option für Ihre Wohnung zutrifft, sollte im Mietvertrag festgehalten sein.
Nebenkosten bezeichnen lediglich Forderungen des Vermieters. Strom oder Internet sind darin nicht enthalten und kommen als separate Budgetposten auch bei der Warmmiete hinzu.
Wie viel Wohnung können Sie sich leisten?
In der Vergangenheit galt die Faustregel, dass die Warmmiete maximal ein Drittel des monatlichen Budgets betragen sollte. Für Auszubildende/Studierende oder in großen Städten ist dies jedoch inzwischen fast unmöglich. Die Miete sollte dennoch nicht mehr als die Hälfte des Budgets überschreiten, damit noch ausreichend Geld zum Leben bleibt. Vor allem die hohe Inflation, die Lebensmittel oder Energiepreise betrifft, ist zu berücksichtigen, wenn Sie mit einem kleinen Einkommen ausziehen möchten. Mit den Zahlen von Vormietern für die Versorgung mit Strom oder Gas ist keine Planung möglich.
Wenn die Mieten am zukünftigen Wohnort Ihr Budget übersteigen, können Sie zum Beispiel in außerhalb gelegenen Stadtteilen oder Vororten nach einer günstigeren Wohnung suchen. Prüfen Sie außerdem, ob Sie sich für staatliche Förderungen wie Kindergeld oder Wohngeld qualifizieren. Als Student sollten Sie außerdem ein Wohnheim in Betracht ziehen, auch wenn Sie damit nicht so unabhängig wie in der eigenen Wohnung sind.
Kaution vor dem Einzug im Budget einplanen
Bereits vor dem Einzug in die erste eigene Wohnung wird von vielen Vermietern eine Kaution verlangt, die bis zum Dreifachen der Kaltmiete betragen darf. Die Mietkaution wird nach Auszug wieder zurückgezahlt, wenn keine Forderungen für Reparaturen seitens des Vermieters bestehen. Falls das Budget beim Auszug von zu Hause keinen Raum für die Zahlung einer Kaution lässt, können die Eltern unter Umständen mit einer Bürgschaft aushelfen.
Bei der Einrichtung der Wohnung Geld sparen
Viel Geld lässt sich bei der Einrichtung der ersten Wohnung sparen, wenn man auf teure Möbel verzichtet. Mit Möbel-Outlets, Flohmärkten oder Kleinanzeigen gibt es viele Optionen, ohne dass man bei Stil und Design große Kompromisse eingehen muss. Bei Zeitverträgen oder dem begrenzten Studium sollten Sie das Budget für die Einrichtung der Wohnung im Auge behalten. Gerade hohe Ausgaben für schwer zu transportierende Möbel wie Einbauküchen, Betten oder Sofas können bei einem Wohnungswechsel zum Problem werden. Statt dem Kauf der eigenen Waschmaschine bietet sich in größeren Städten zum Beispiel der Gang zum SB-Waschsalon an.
Worauf ist bei der Auswahl der ersten eigenen Wohnung zu achten?
WG oder allein wohnen?
Wenn das Budget für die erste eigene Wohnung knapp ist, sollte eine Wohngemeinschaft mit anderen Personen in Betracht gezogen werden. Gerade in größeren Städten lässt sich dadurch das knappe Budget entlasten und es gibt zahlreiche Gesuche für neue Mitbewohner. Diese Option bietet sich allerdings vorrangig für Singles, während Paare oder Familien ihren Rückzugsraum benötigen. Die Entscheidung zwischen dem Wohnen allein oder in einer WG ist sowohl eine Budget- als auch eine Mentalitätsentscheidung. Denn nicht jeder kommt gut mit Mitbewohnern zurecht.
Wie groß soll die Wohnung sein?
Für die Größe der ersten eigenen Wohnung sollten Sie klein planen. Für Singles sind vor allem 1-Zimmer-Wohnungen ideal, während bei Zwei- oder Dreizimmerwohnungen mit Wohngemeinschaften oder Familien größere Konkurrenz bei der Wohnungssuche besteht. Gerade beim Umzug in eine neue Stadt bietet sich eine kleinere Wohnung an, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Nach dem Einzug können Sie immer noch nach einer besseren Option Ausschau halten.
Nähe zu Arbeit oder Studium bedenken
Bei der Auswahl der richtigen Wohnung ist die Entfernung zum Arbeits- oder Studienplatz zu beachten. Je kürzer der tägliche Weg zur Firma oder zur Universität ist, desto mehr Zeit lässt sich einsparen. Eine günstigere Wohnung gegen eine halbe Stunde Pendeln mehr zu tauschen, hört sich zwar verlockend an, kann aber schnell zur Belastung werden. Beachten Sie deshalb, wie weit die jeweiligen Wohnungen von Arbeitgeber oder Studienplatz entfernt sind.
Eine etwas teurere Wohnung, die in der Nähe von Arbeitsplatz oder Universität liegt, kann am Ende sogar Geld sparen. Denn dafür können Sie auf das eigene Auto verzichten und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
Für unvorhergesehene Ereignisse rüsten
Finanzielle Rücklagen bilden
Auch wenn das Budget beim Auszug in die erste eigene Wohnung häufig nur für die wichtigsten Dinge ausreicht, sind kleinere finanzielle Rücklagen empfehlenswert. Bei Studenten kann es bei BAföG oder KfW-Studienkrediten zu Verzögerungen bei der Auszahlung kommen, während Arbeitnehmer vielleicht länger auf ihr Gehalt warten müssen. Ganz ohne Rücklagen kommen Sie bei unerwarteten Einnahmeausfällen oder dringenden Ausgaben schnell in Bedrängnis.
Im dringlichen Notfall können bei fehlenden finanziellen Rücklagen ein Dispokredit oder der Verfügungsrahmen einer Kreditkarte genutzt werden. Durch die hohen Zinsen für die Rückzahlung sollte dies aber nur infrage kommen, wenn alle anderen Optionen wie Freunde oder Verwandte ausgeschöpft wurden.
Versicherungen helfen bei teuren Schäden
Zum Schutz vor teuren Kosten ist bei der ersten Wohnung auch der Abschluss von wichtigen Versicherungen zu empfehlen. Keinesfalls verzichten sollten Sie auf eine Haftpflichtversicherung, die hohe Summen bei Schadensersatzansprüchen absichert. Außerdem lohnt sich selbst bei kleineren Wohnungen eine Hausratsversicherung. Damit sind Feuer, Wasserschäden oder Einbrüche abgedeckt und die Kosten für Neuanschaffungen werden ersetzt. Bei der Hausratsversicherung von AXA können weitere Zusatzoptionen für Schlüsseldienst, Datenrettung oder den Ersatz von Wertsachen gebucht werden. Damit lässt sich der Umfang der Hausratsversicherung bequem an die individuellen Anforderungen anpassen.
Zusammenfassung
Vor dem Auszug in die erste eigene Wohnung ist vor allem darauf zu achten, dass die zukünftige Miete zum Budget passt. Neben der Kaltmiete sind die Nebenkosten sowie die weiteren Lebenshaltungskosten für Strom, Internet oder Lebensmitteln zu bedenken. Andere Faktoren wie die Größe oder Lage der Wohnung hängen vom jeweiligen Einzelfall ab und sollten vor dem Unterschreiben des Mietvertrags abgewogen werden.