Die Deutschen investieren immer mehr Geld in ihre Eigenheime
Wirtschaftskrise, Deflation und Inflation – all diese Begriffe kursierten die letzten Jahre in den Medien und verbreiteten Angst und Schrecken unter den deutschen Eigenheimbesitzern, die ihr hart verdientes Geld nicht länger in ihr Eigenheim investierten, sondern es lieber sparten. Aufgrund der niedrigen Zinsen wurde den Deutschen jedoch endgültig die Lust aufs Sparen genommen – und das ist gut so. Von steigendem Konsum profitiert die Wirtschaft und somit auch der Verbraucher.
Wenn der Geldbeutel lockerer sitzt
Letztendlich erkennt auch der letzte hartnäckige Mensch, dass die ewige Sparerei keinen Sinn hat. Laut dem aktuellen Konsumklima-Index der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erwarten die Bürger ein höheres Einkommen und wollen dementsprechend weniger sparen. Während die Zahlen in den Medien für Jubelrufe sorgen, ist die Situation nicht ganz so erfreulich, schließlich herrscht aktuell weiter Konjunkturflaute. Doch genau in diesen Zeiten ist es wichtig, sein Geld sinnvoll zu investieren. Wer es sich leisten kann, kauft jetzt ein Eigenheim. Wie aus dem Artikel Immobilien als Geldanlage – Top oder Flop? von FinanceScout24 ersichtlich wird, sind Immobilien die wahrscheinlich sichersten Geldanlagen der heutigen Zeit. Verbraucher, die bereits ein Haus besitzen, werden sich kaum ein weiteres leisten können. Das müssen sie auch nicht, stattdessen können sie ihr Erspartes in die Aufwertung des Hauses stecken.
Zinsfrust sorgt für Umdenken bei Verbrauchern
Spätestens seit der Wirtschaftskrise 2008 haben viele Verbraucher ihr Vertrauen in Banken verloren. Damals musste die Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz anmelden. Mittlerweile ist den Deutschen die Lust am Sparen vergangen und sie investieren ihr Geld in rentable Anschaffungen. Es gibt aber einen weiteren Grund, warum immer mehr Menschen ihr Geld nicht länger der Bank anvertrauen: Das Sparen im klassischen Stil, etwa mit Tagesgeld oder Sparbüchern, macht aufgrund niedriger Zinsen kaum noch Sinn. Die Zinsen sind derzeit so niedrig, dass sie nicht einmal die Inflation ausgleichen. Das Anlegen des Ersparten macht somit keinen Sinn, schließlich würde der Sparer Geld verlieren. Auch die Zinssenkung der EZB auf das historisch Tief von 0,5 Prozent wird an dieser Lage kaum etwas ändern.
Das Renovierungsfieber verbreitet sich
Dass die Deutschen ihr Geld mittlerweile lieber investieren, ist mittlerweile klar. Doch wohin fließt das Geld? Am besten in das Eigenheim. Konsumfreudige Deutsche möbeln ihre Wohnungen auf, machen sie dank neuer Technologien energieeffizienter und steigern gleichzeitig den Wert ihrer Immobilie – eine Investition fürs Leben, von der viele Generationen profitieren werden. Zu den beliebtesten Renovierungsarbeiten gehört die Modernisierung des Dachs und der Fassade. Aber auch Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien wird immer beliebter. Gerade Letzteres ist dank zahlreicher Förderprogramme für Verbraucher äußerst interessant. Aber auch kleine Investitionen im Hausinneren, etwa eine neue Küche, ein neuer Fernseher oder eine neue Heizung sind lohnenswerte Investitionen.
Investitionen sind gut, aber nicht übertreiben
Auch wenn die Deutschen um ihr Erspartes bangen und das Geld lieber in Möbel und Co. investieren, müssen sie dennoch Rücklagen bilden. Gerade diejenigen, die noch Schulden gegenüber der Bank haben und somit noch nicht ein vollwertiger Hausbesitzer sind, müssen ein finanzielles Polster aufbauen. Verliert einer der Familienmitglieder seinen Arbeitsplatz oder wird krank, ist die Existenz der gesamten Familie bedroht, wenn nicht ausreichende Rücklagen zur Verfügung stehen. Als finanzielle Rücklage lohnt sich die Investition in Tages- oder Festgeldkonten. Erstere haben den Vorteil, dass das Geld immer verfügbar ist, dafür sind die Zinsen niedriger. Festgeldkonten bieten dagegen höhere Zinsen, das Geld steht aber nicht immer zur Verfügung. Die Investition in Aktien und Wertpapiere ist für die meisten Verbraucher wahrscheinlich zu riskant, auch wenn hier große Gewinnchancen bestehen.
Und wie viel von dem eigenen Einkommen sollte man sparen? Eine goldene Regel gibt es nicht. Es kommt immer auf die individuellen Bedürfnisse an. Wer regelmäßig im Restaurant speist, wird mehr Geld ausgeben als jemand, der zu Hause kocht. Wer bis dato sein komplettes Einkommen ausgibt, muss allerdings seine Lebensweise ändern, um etwas zurücklegen zu können. Sinnvoll ist es, anfangs etwa zehn Prozent des Einkommens zu sparen und so zu prüfen, ob man mit dem restlichen Geld auskommt. Ist Luft nach oben möglich, können Verbraucher natürlich noch mehr sparen. Aber nicht vergessen: Zu große Rücklagen lohnen sich wiederum nicht, schließlich verliert Geld aufgrund der Deflation an Wert. Der Trick ist es, die goldene Mitte zu finden.
Artikelbild: © Sergey Peterman / Shutterstock