Der richtige Grill für jede Gelegenheit

Der richtige Grill für jede Gelegenheit

Jetzt, zu Beginn des Frühlings, startet die Grillsaison auch wieder in die neue Etappe. Gemeinsame Abende mit Freunden, leckere sowie abwechslungsreiche Ernährung, zubereitet beim Sonnenuntergang auf der Terrasse, macht das besondere aus. Dabei gibt es selbstverständlich mehrere Varianten, sodass auch verschiedene Zubereitungsverfahren für Wurst, Fleisch und Fisch angewandt werden.

Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag zwei Grillarten näher vorstellen, Ihnen Tipps zum Kauf und zur Auswahl geben, sowie auf die rechtliche Situation beim Grillen auf dem Balkon eingehen.

Vorschriften sind zu beachten

Jeder kennt die Situation, wenn der Nachbar den Grill anfeuert und unmittelbar danach ein Raunen durch die Siedlung geht, deren Deutung nur unschwer zu vollziehen ist. Manche Menschen fühlen sich einfach grundsätzlich von jeder Art der Freizeitgestaltung gestört, manch andere legen dafür enge zeitliche Rahmen fest, wieder andere möchten möglichst integriert werden und stören sich einzig und allein an dem Ausschluss dieses gemeinsamen Abends. Dabei gibt es zumeist klare Richtlinien und auch Urteile, die besonders jene Grillabende auf dem Balkon betreffen.

Qualm und Rauch kann von Nachbarn als Belästigung aufgefasst werden. Gerichte legen den Maßstab daran höchst unterschiedlich an, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass es keine bundeseinheitlichen Regelungen zu dieser Thematik gibt.

  • Nach einem Urteil des Landgerichts Bonn (AZ: 6 C 545/96) beispielsweise ist es grundsätzlich gestattet, im Zeitraum von April bis September einmal im Monat den Grill anzumachen. Das Gericht hat dieser Erlaubnis jedoch Grenzen gesetzt, so müssen alle Mitbewohner zwei Tage im Voraus über Ihre Pläne zu Grillen informiert werden. Selbstverständlich ist auch, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden müssen, die Lärm- und Schmutzbelastung in dieser Zeit so gering wie möglich zu halten. Empfehlungen gab es deshalb, den Gebrauch eines Elektrogrills zu bevorzugen, um möglichst alle Streitpunkte auszuräumen.
  • Eine andere Situation ist jedoch hinsichtlich der Mietverträge eingetreten, die nach Auffassung des Landgerichts Essen (AZ: 10 S 438/01) entsprechende Klauseln aufweisen dürfen, die ein Grillen auf dem Balkon grundsätzlich verbieten. Dabei spielt es regelmäßig keine Rolle, ob es sich dabei um einen klassischen Holzkohle- oder aber Elektrogrill handelt. In ähnlich gelagerten Fällen ging der Streit gar soweit, dass eine Abmahnung seitens des Vermieters ausgesprochen werden kann und, sofern danach keine Besserung eintritt, sogar die fristlose Kündigung Bestand haben könnte. Ein solcher Passus darf jedoch in keinem Fall nachträglich eingebracht werden, weshalb es sich auch grundsätzlich empfiehlt, die Hausordnung genauestens zu prüfen.

Aber auch unabhängig von diesen Urteilen ist es unabdingbar, gesellschaftliche Normen und Werte zu wahren, um keinen unnötigen Nachbarschaftsstreit zu verursachen. Jedem Bürger wird das Recht zur freien Entfaltung garantiert, was im Umkehrschluss natürlich nicht bedeutet, dass Mitmenschen darunter leiden dürfen. Rechtsstreite betreffen daher häufig auch Bereiche des Nachbarschafts- sowie Immissionsschutzrechts.

Achten Sie beim nächsten Mal deshalb darauf, dass sich niemand Ihrer Nachbarn auf eine Art und Weise beeinträchtigt fühlt. Sprechen Sie mit diesen vorab, laden Sie sie womöglich ein und erklären Sie, in welchem Zeitraum gegrillt wird und wann tatsächlich Schluss ist. Vermeiden Sie eine hohe Rauchentwicklung, denn es gab und gibt Fälle von Stadtverwaltungen, die daraufhin eine Geldbuße angesetzt haben.. Experten empfehlen hier den Gebrauch spezieller Alufolie sowie, bei kleineren Steaks oder dergleichen, Grillschalen – diese reduzieren die Rauchentwicklung spürbar und lassen einen Nachbar womöglich gar nicht erkennen, dass Sie tatsächlich grillen.

Der Smoker-Grill

Diese eignen sich vor allem für die Zubereitung von Steaks sowie für ein deftiges BBQ. Wenn Sie bis dato eher klassische Grills verwendet haben, so kann es auf Anhieb schwer fallen, das richtige Modell auszuwählen.

  • Hinsichtlich der Haltbarkeit sollten Sie Ihr Augenmerk auf die Dichtheit der Schweißnähte legen. Diese erkennen Sie an einer gleichmäßigen Oberfläche sowie daran, dass andere Befestigungen am Grill robust und stabil wirken.
  • Bei der Materialdichte gilt grundsätzlich: Je dicker, desto besser. Beachten Sie die Außenwandstärke des Grills, da insbesondere dünne Wände nur schwerlich für eine gleichbleibende Temperaturentwicklung geeignet sind. Des Weiteren steigt somit der Holzverbrauch an, da stetiges Nachheizen nötig ist und das Grillergebnis dementsprechend ausfällt.
  • Qualitätsprodukte weisen feuerfeste Eigenschaften auf, um hohe Temperaturen möglich zu machen. Achten Sie hierbei in jedem Fall auf eine gleichmäßige Lackschicht – Blasen und andere Unregelmäßigkeiten deuten auf eine schlechte Verarbeitung hin.

Der Kugelgrill

Diese Modelle zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass eine gleichmäßige Grillqualität erreicht wird.

  • Ein Durchmesser von 40 Zentimeter eignet sich nur für kleinere Grillabende, solche im Bereich von 70 Zentimeter hingegen können auch größere Fleischstücke aufnehmen.
  • Schlechte Produkte beziehungsweise nachlässig verarbeitete Modelle sind häufig instabil und wackeln schnell. Insbesondere im Sommer ist die Stabilität jedoch ein wichtiges Kriterium, um Windböen und dergleichen zu trotzen und die Hitze gleichmäßig zu verteilen. Das Fundament in Form der Beine sollte daher ausreichend stabil wirken und getestet werden.
  • Je nach Belieben können Sie Modelle mit einer Schraube oder einem eingebauten Regler wählen. Diese müssen weit kontrollierbar sein, da nur eine richtige Belüftung die Kohle fortwährend anheizt und für eine gleichmäßige Hitzeverteilung sorgt.

Artikelbild: © Alexander Raths / Shutterstock

 


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