Das Holz im Garten richtig pflegen
Ob Gartenmöbel, Zäune, das Hochbeet oder die Terrasse – überall im Garten findet sich Holz, das richtig gepflegt werden will. Ob durch die starke Sonne im Sommer, Regen in Frühjahr und Herbst oder Eis und Schnee im Winter: Das Material ist ständig von Schäden durch die Witterung bedroht. Wetterfestigkeit ist daher ein Muss. Gerade der Frühling eignet sich zu einer Pflegeaktion des vorhandenen Holzes: Zäune sollten auf Schäden überprüft und Gartenmöbel für den Sommer fit gemacht werden. Schmirgeln sie noch oder pflegen Sie schon?
Die richtige Pflege der Holzterrasse
Die meisten Bodenvarianten sind aus den Kernhölzern Ipe, Teak oder anderen Harthölzern gefertigt. Diese haben einen hohen Fettanteil und überstehen die Witterung daher sehr dauerhaft. Eine Ölung ist hier aus pflegerischen Gründen nicht so oft notwendig. Aber das Holz vergraut, wenn es nicht behandelt wird. Daher empfiehlt solch ein Vorhaben zwei bis viermal im Jahr. Bei Nadelhölzern wie Lärche oder Douglasie wird das Öl für die Langlebigkeit benötigt und sollte daher regelmäßig aufgetragen werden.
Eine Gartenterrasse sollte zunächst erst einmal gereinigt werden – Algen und Schmutz verursachen einen schmierigen Film. Hier reicht Abstreichen mit einer Bürste, bei Bedarf kann auch ein wenig Sand als Schleifmittel benutzt werden. Anschließend sollte mit einem Gartenschlauch der restliche Dreck abgespült werden. Für die regelmäßige Pflege eigenen sich hier elastische Terrassenöle – Achtung: Auch in die Ritzen und Rillen verteilen.
Viele Terrassen der letzten Jahre sind aus dem Modeholz Bangkirai gefertigt: Was viele Besitzer nicht wissen – Bangkirai ist nur ein Modename und nicht das Holz. Stattdessen sind hier viele verschiedene Holzsorten gemeint. Im Allgemeinen handelt es sich um Hartholz, das zehn bis 15 Jahre hält. Sein Nachteil: Es ist nicht sehr stabil und neigt zu Verzerrungen. Auch Terrassen aus Bangkirai sollten regelmäßig geölt werden, um das Holz vor Verschleiß und Ergrauen zu schützen.
Die richtige Pflege von Holzzäunen
Die meisten Zäune im Garten bestehen aus Kastanie, Robinie oder Eiche. Aber auch Fichte und Lärche finden sich als Grünbegrenzung. Gerade Lärchenholz zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Ölen aus, Kastanie ist besonders hart und beständig. Weidenzäune sind meist Unikate. Je nach Haltbarkeit des Holzes sollte es dennoch etwa alle zwei Jahre gepflegt werden. Lasuren und Farben schützen stärker als Lackierungen. Letztere schützt nur oberflächlich, während Lasuren tief in das Holz eindringen. Wichtig ist die Verwendung von wetterfesten und Wasser abweisenden Anstrichen. Achtung: Bis der Holzschutz trocken ist, darf es nicht regnen, dann wird die gesamte Arbeit umsonst.
Bevor der Zaun jedoch bestrichen wird, sollte auch hier mit Abspritzen und Abbürsten das Holz von Algen und anderem Schmutz befreit werden. Ist die alte Sicht des Lackes noch überwiegend geschlossen, kann einfach mit dem gleichen Holzschutz einmal drüber gestrichen werden. Ist die Schicht jedoch stärker angegriffen, empfiehlt es sich, diese abzuschleifen. Schleifmaschine und -papier bewirken eine Glättung, alter loser Lack wird entfernt. Danach kann eine neue Schicht Holzschutz aufgetragen werden. Ist die alte Schicht fast vollständig hinüber, sollte als Erstes ein neuer Holzschutzgrund aufgetragen werden. Gerade bei älterem Holz empfiehlt sich hier eine Grundierung mit Bläueschutz, die Pilze und Insekten abtötet und Schimmel vorbeugt.
Bei Zäunen kommen die Exoten Teak und Bangkirai eher selten vor. Wer jedoch solch eine Gartenbegrenzung besitzt, sollte eher mit Ölen und Lasuren arbeiten als mit Lackierungen.
Wichtig beim Streichen: immer mit der Maserung. Das verstärkt den natürlichen Verlauf der Fasern im Holz und gibt ein optisch schöneres Ergebnis.
Die richtige Pflege von Gartenmöbel aus Holz
Gartenmöbel aus Holz bestehen aus unterschiedlichen Holzarten. Neuster Trend bei den Holzmöbeln ist jedoch Teakholz – ein subtropisches Holz, das stark resistent gegen Insektenbefall und Schimmel ist. Aber auch Teakholz sollte regelmäßig geölt werden, damit es nicht ergraut. Um das zu verhindern, sollte es zwei- bis dreimal im Jahr mit Öl behandelt werden, um die rotbraune Färbung zu erhalten. Ein Trick zeigt, ob es erneut Zeit ist, den Tisch zu behandeln: Seifenlauge ist ein hervorragendes Mittel, um Glasränder und Essensflecke vom Tisch zu entfernen. Wenn dies nicht mehr einfach gelingt, sollte eine neue Ölschicht aufgetragen werden. Ist das Holz bereits durch längeres Nichtbehandeln ergraut, sollte auch hier vorher die oberste Schicht abgeschliffen werden.
Weitere Tipps für die Pflege von Holz
Auch für das Holz im Garten gibt es einige Kniffe und Trick. Der Besitzer sollte beispielsweise wissen, dass Leinöl in ungekochter Form besser für noch unbehandeltes Holz ist, da es sehr tief in das Material eindringt. Wer nur nachbehandeln möchte, sollte lieber zum gekochten Leinöl greifen. Olivenöl sollte gemieden werden. Es härtet nicht aus und wird ranzig. Auch kann es die Farbe vergeblichen. Achten Sie bei Lasuren auf den Lösungsmittelgehalt – diese verbreiten einen unangenehmen Geruch und sind gesundheitsschädlich. Für das Auftragen von Öl eignet sich ein breiter Pinsel. Nach etwa 20 Minuten sollte mit einem fusselfreien Lappen oder Tuch das überschüssige Öl abgewischt werden. Sonst bleibt ein klebriger Film zurück. Dunkle Lasuren können mit farblosen Sorten gemischt werden – sie erhalten dadurch eine Aufhellung. Beim Streichen empfiehlt sich auch das Tragen von Handschuhen und einer Schutzbrille, um Unfälle mit Holzschutzmitteln zu vermeiden. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass keine Pflanzen mit ihnen Berührung kommen. Achten Sie auf genügend Zeit. Manchmal sind zwei oder drei Durchgänge notwendig, daher sollte es einige Tage trocken bleiben. Regnet es auf das noch nicht fertig gestrichene oder getrocknete Holz, kann der Gärtner mit der Pflege von vorn beginnen.
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