Die Einflüsse der Digitalisierung: Dachdecker müssen mit Drohnen umgehen können

Die Einflüsse der Digitalisierung: Dachdecker müssen mit Drohnen umgehen können

Die Einflüsse der Digitalisierung sind in verschiedenen Berufen zu sehen. Selbst Menschen, die in der Vergangenheit manuell arbeiteten, müssen heutzutage Wissen im Bereich Technologie mitbringen. Der Beruf Dachdecker ist keine Ausnahme. Immer mehr Dachdecker nutzen Drohnen, um ihre Arbeit zu erleichtern.

Dass Männer in ihrem Herzen Kinder bleiben, wissen ihre Ehefrauen nur all zu gut. Selten haben die Herren der Schöpfung die Gelegenheit, sich auszutoben. Bei Dachdeckern sieht es anders aus: Sie können eine Tätigkeit, die für viele Menschen ein Hobby ist, auf der Arbeit einsetzen: Drohnen. Seit wenigen Jahren sind die fliegenden Objekte günstig erhältlich und begeistern viele Menschen rund um den Globus. Drohnen werden unter anderem zur Erstellung atemberaubender Aufnahmen genutzt. Handwerker haben einen anderen Einsatzzweck für das fliegende Objekt.

Beurteilung eines Gebäudes mit einer Drohne

Die Sanierung eines Gebäudes beginnt in den meisten Fällen mit einer Bestandsaufnahme. Folgende Gründe erfordern die Beurteilung eines Gebäudes:

  • für die Energieberatung
  • bei Schadensfällen
  • zur Angebotserstellung
  • zur Auftragsvorbereitung
  • für Wartungen
  • zur Planung von Reparaturen

Dachdecker haben im Vergleich zu Angestellten anderer Branchen eine schwere Aufgabe vor sich, wenn sie ein Dach beurteilen müssen. Es ist im Gegensatz zu Hauswänden nicht leicht zugänglich. Je aufwendiger die Dachgeometrie, desto schwieriger das Unterfangen. Nachbargebäude, Bäume und andere Elemente erschweren die Aufgabe zusätzlich.

Bisher mussten sich Dachdecker mit einer Hubarbeitsbühne und Anseilschutz weiterhelfen. In diesem Fall nimmt die Bewertung Zeit in Anspruch. Schneller geht es durch Luftbildaufnahmen mit einem Flugzeug. Diese sind jedoch mit hohen Kosten verbunden, die nur wenige Menschen tragen können.

Eine kostengünstige Alternative zu den Luftbildaufnahmen per Flugzeug lassen sich mit einer Drohne realisieren. Wie im obigen Video zu sehen ist, kann sie detailreiche Fotos aus allen Seiten erstellen.

Einen Dachdecker mit Drohnenlizenz finden

Viele Dachdecker arbeiten nach altmodischen Methoden. Einige von ihnen kennen die Möglichkeit nicht, Drohnen zur Gebäudebeurteilung zu nutzen. Andere halten das Unterfangen für eine Spielerei oder zu teuer. Fakt ist, dass die Geräte die Arbeit des Dachdeckers erleichtern und verkürzen, wovon er und seine Kunden profitieren.

Immobilienbesitzer haben den Vorteil, dass ein Dachdecker mit einer Drohne ihr Gebäude besser beurteilen kann. Folglich erhalten sie ein genaueres Angebot, welches sie über die Kosten für das Unterfangen informiert. Um einen kompetenten Dachdecker zu finden, können Hausbesitzer Firmenverzeichnisse im Internet aufrufen, welches verschiedene Dachdeckereien aus ihrer Umgebung enthält. Anschließend kontaktieren sie Dachdecker und fragen, ob sie Drohnen für die Gebäudebeurteilung verwenden.

Der Ablauf der Gebäudebeurteilung per Drohne

Drohnen sind im Grunde ein Quadrocopter, welcher ursprünglich als Spielzeug für Kinder (und Erwachsene) gedacht war. Er besitzt vier Motoren, welche über horizontale Propeller verfügen. Dadurch erhält die Drohne ähnliche Flugeigenschaften, wie sie ein Hubschrauber besitzt.

Das Highlight der Drohne ist ihre hochauflösende Kamera mit Weitwinkellinse. In Kombination mit den Flugfähigkeiten des Geräts können Dachdecker Gebäude umkreisen und aus jeder Seite detailreiche Fotos erstellen. Je nachdem, welche Drohne im Einsatz ist, gibt es eine App, mit der Dachdecker die erstellten Fotos direkt auf ihr Smartphone oder Tablet übertragen können. Einige Drohnen besitzen einen Steckplatz für eine SD-Karte, auf der sie die Aufnahmen speichern.

Eine Weiterentwicklung des Quadrocopters ist der Octocopter, welcher acht anstelle von vier Propellern besitzt. Durch die vier weiteren Propeller kann diese Drohne eine Spiegelreflexkamera tragen. Dieser Apparat kann besonders hochauflösende Fotos erstellen, die die Beurteilung des Gebäudes erleichtern.

Vorteile für Dachdecker und Gebäudebesitzer

Ob Quadro- oder Octocopter – der Einsatz einer Drohne hilft dem Dachdecker und dem Immobilienbesitzer. Durch die moderne Technik spart der Dachdecker Zeit bei der Beurteilung des Bauwerks. Ohne Drohne müsste er ein Gerüst aufbauen und jeden Winkel des Hauses selbst begutachten. Die Drohne ist in wenigen Minuten einsatzbereit und kommt ohne Gerüst aus.

Eine Drohne ersetzt den Fachmann dennoch nicht, sie ist eine ergänzende Maßnahme. Erfahrene Dachdecker haben ihr geschultes Auge jahrelang ausgebildet. Deshalb müssen sie nach dem Fotoshooting die Aufnahmen analysieren. Je nach Größe des Gebäudes erstellt eine Drohne mehrere hundert Fotos, die alle beurteilt werden müssen.

Neben der Kostenersparnis reduziert der Einsatz einer Drohne auch die benötigte Zeit für die Erstellung eines Angebots. Laut Karl-Heinz Schneider, Präsident des Zentralverbandes der Dachdecker, kann eine Drohne in zwei bis drei Stunden erledigen, wofür Dachdecker früher zwei bis drei Tage benötigten.

Bundesbildungsministerium fördert Digitalisierung

Derzeit gibt es wenige Dachdecker, die sich ihre Arbeit mit Drohnen erleichtern. Das möchte das Bundesbildungsministerium mit einem Sonderprogramm ändern. Das Ministerium hat erkannt, dass sich traditionelle handwerkliche Berufe vermehrt in IT-basierte Tätigkeiten entwickeln. Der Beruf des Dachdeckers bildet keine Ausnahme.

Nach Ansicht des Bundesbildungsministeriums müssen diese Berufe bereits in der Ausbildung gefördert werden. Zwischen 2016 und 2019 möchte das Bundesbildungsministerium 74 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um Betriebe zu fördern. Förderfähig sind die genannten Drohnen, aber auch 3D-Drucker sowie Assistenzroboter. Weitere Informationen zum Projekt gibt es beim Bundesinstitut für Berufsbildung.

Fazit

Immobilienbesitzer sollten bei der nächsten Sanierung ihres Daches einen Dachdecker wählen, der mit Drohnen umgehen kann. Diese Geräte reduzieren den Zeit- und Kostenaufwand, von dem Verbraucher profitieren.

Artikelbild: © Newnow / Shutterstock


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