Die Brennwerttechnik für eine effektive Nutzung von Ressourcen
Der Energieverbrauch in den Industriestaaten steigt mit jedem Jahr, wobei das produzierende Gewerbe dabei einen großen Anteil daran nimmt – Um den steigenden Bedarf zu decken, müssen und werden neue Techniken entwickelt und verbessert.
Politisch besitzt der Verbraucher in Deutschland jedoch keine allzu große Lobby, auch sind Energieversorger in kommunaler Hand in keiner Weise ein Indiz für kostengünstige Verbrauchspreise. Die Statistik deutet hier eher auf überdurchschnittliche Preise hin. Im Hinblick auf das Heizen erfährt die Brennwerttechnik einen starken Schub, allerdings wird der technische Vorteil nur in den wenigsten Fällen richtig genutzt.
Wir erläutern Ihnen die Grundprinzipien dieser Technik, den Umgang damit und insbesondere die Vorteile für private Haushalte. Auch Fördermittel kann man in Deutschland hierbei nutzen.
Sparsam und effektiv zugleich
Erdgas zählt zu den fossilen Brennstoffen, ist bezüglich der Emission jedoch der effektivste Brennstoff und gewährleistet eine saubere Verbrennung und eine sinnvolle Nutzung. Lässt man Erdgas nun verbrennen, entstehen CO² sowie H2O – Kohlendioxid und Wasser, die nun im weiteren Verlauf genutzt werden können.
Während bei herkömmlichen Systemen das hier entstehende Wasser als Wasserdampf auftritt, kühlt dieser Wasserdampf als Abgas im Brennwertkessel unter den Taupunkt und verflüssigt sich, sodass die hier entstandene latente Wärme zusätzlich in das System eingeschleust werden kann. Der Nutzungsgrad, ein maßgeblicher Indikator bei der Auswahl von Heizsystemen, liegt dadurch über 100 Prozent.
Mittlerweile gibt es Systeme, die sämtliche verfügbare Gase verarbeiten können, da sie eine aktive Verbrennungsregelung nutzen. Greift man zu sogenannten Mischungen mit Biogas kann man einen großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Denn diese vermeiden eine „Vorratshaltung“ und führen schnell zu Heizwärme.
Im Durchschnitt rechnet sich der Einbau solcher Systeme so schon nach wenigen Jahren. Im Internet findet man alle Informationen zu den regionalen Gasanbietern und deren Preise.
Systeme sachgerecht optimieren
Regelmäßige Untersuchungen der Fachverbände haben gezeigt, dass lediglich ein Drittel der mit einem Brennwertkessel ausgestatteten Haushalte diese Technik auch effektiv nutzen. Im gleichen Schritt wurde deutlich, dass ein Drittel gar den vollständigen Effekt dieser Technik verhindert. Hierzu muss man wissen, dass der im Kessel ablaufende Kondensationseffekt nur dann wirkungsvoll ablaufen kann, wenn das zurückfließende Heizwasser kühler beigemischt wird und dadurch die Abgastemperaturen vermindern kann.
Ein guter Mittelwert wird mit einer Temperaturspreizung von 60 Grad im Vorlauf beziehungsweise 40 Grad im Rücklauf erreicht – kleine Abweichungen lassen den Brennwerteffekt allerdings teilweise gänzlich verpuffen. In Altbauten liegen die jeweiligen Systemtemperaturen oftmals, wie damals üblich, im Bereich von 90 beziehungsweise 70 Grad. Sofern Dämmmaßnahmen noch nicht vollendet wurden, lohnt sich der Einbau eines solchen Systems deshalb nicht. Diese Einschätzung bezieht sich zumindest auf die Betriebszeit, wobei eine Brennwertnutzung über den größten Teil des Jahres selbstverständlich besser ist.
Grundsätzlich gibt es aber keine weiteren Einschränkungen in Altbauten, die nicht kompensiert werden könnten. Im Neubau hingegen sollten sie bereits in der Planung daran ansetzen, die Dämmung des Gebäudes darauf auszulegen. Insbesondere sollte durch einen versierten Fachmann eine optimale Herzkörperfläche und eine darauf ausgelegte Heizungshydraulik berechnet und kalkuliert werden.
Fazit
Diese Technik verbindet die Vorteile einer effizienten Nutzung mit umweltfreundlichen Aspekten, die bei Neubauten ohnehin angelegt werden respektive durch die EnEV zunehmend in den Fokus rücken. Zusätzlich sind Produzenten hinsichtlich Größe und Dimension des Systems flexibel, sodass individuelle Ausprägungen für jeden Aufstellort und in diesem Zuge auch Wärmebedarf möglich sind. Auch die Art und Weise, wie man bereits bestehende Systeme nutzt, kann man mit reinen Anschlüssen an Warmwasserspeicher oder passenden Kombigeräten mit integrierter Warmwasseraufbereitung wählen.
Abgasverluste werden hierbei in Relation zum Wärmebedarf auf ein Minimum reduziert, Wärmeverluste sind aufgrund der kompakten Bauweise und Widerstandsfähigkeit der Technik nur äußerst gering. Selbst auf den Einbau eines Schornsteins kann verzichtet werden, wenn Dachräume ausgebaut werden sollen.
Artikelbild: © huyangshu / Shutterstock