Borsten und Pinsel – eine kleine Pinselkunde
Jeder Heimwerker muss früher oder später Pinsel kaufen, um beispielsweise die Holzfassade in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Doch welcher Pinsel ist dafür am besten geeignet?
Nichts ist nerviger, als falsches oder unbrauchbares Werkzeug. Muss sich der Heimwerker dann noch mit minderwertigem Material herumschlagen, dann vergeht schnell der Spaß an der Arbeit. Gerade beim Kauf von Pinseln sollte man nicht sparen, sonst hängen später mehr Borsten an der Wand als am Pinsel. Doch nicht nur die Qualität ist entscheidend, es gibt viele unterschiedliche Pinselarten, die alle für verschiedene Einsatzzwecke geeignet sind.
Pinsel gut, alles gut
Gute Pinsel sorgen für zufriedenstellende Ergebnisse. Ohne eine solide Investition kommen Heimwerker nicht weit. Ein guter Pinsel ist stabil und mit ihm kann man gerade Linien zeichnen. Die Borsten sollten möglich gleichmäßig sein, nur dann nimmt er Farbe gut auf und verteilt sie gleichmäßig. Die meisten Pinselborsten bestehen aus Polyester, Nylon oder Naturmaterial. Je nach Anwendung haben die verschiedenen Materialien Vor- und Nachteile. Nylonborsten sind gut für Acrylfarben geeignet, sie sind allerdings sehr empfindlich gegenüber Lösungsmitteln.
- Naturborsten: Diese Borsten eignen sich für dünnere Farben, Lacke und Öle. Bei wasserbasierten Farben dagegen verlieren sie unter Umständen an Elastizität. Ausschlaggebend für die Qualität der Borsten ist ihre Farbe, je dunkler, desto elastischer.
- Mischborsten: Es gibt auch Pinsel, deren Borsten sowohl aus natürlichem als auch synthetischem Material bestehen. Sie vereinen alle positiven Eigenschaften beider Materialien – die Qualität muss aber stimmen.
Auf die Form kommt es an
Wer beim Streichen ein gutes Ergebnis erzielen möchte, muss die richtige Pinselform und Farbe wählen. Entscheidend für die Wahl der Farbe ist die Länge und Dicke der Borsten. Grundsätzlich sind die größeren Kandidaten für den Anstrich im Außenbereich und die kleineren Modelle für innen geeignet. Darüber hinaus passen unterschiedliche Formen und Größen zu verschiedenen Projekten: Breite Pinsel sind für große Flächen geeignet, dicke benötigt man für Schlammfarbe, dünne und schmale Pinsel erleichtern das Streichen von Ecken, Kanten und Details.
Zu den gängigen Pinselarten gehören:
- Rundpinsel: Rundpinsel haben, wie der Name bereits vermuten lässt, einen runden Stil. Ausschlaggebend für die Qualität ist die Borstenlänge sowie ihre Art. Sollte sich eine Korkscheibe in der Farbkammer befinden, deutet dies auf hohe Qualität hin. Der Rundpinsel ist für Malarbeiten auf kleinen und gewölbten Flächen, in Ecken, auf Rohren und Fenstern beispielsweise, geeignet.
- Flachpinsel: Dieser Lackierpinsel hat einen breiten Stil und er ist in verschiedenen Stärken erhältlich: Je größer die Stärke, desto höher ist auch die Qualität. Gute Lackierpinsel nehmen Farbe gut auf und geben sie genauso gut wieder ab. Aufgrund seiner Form eignet sich der Flachpinsel für das Streichen von großen Flächen (zum Beispiel Türen).
- Flächenstreicher: Mit einer Breite von sieben bis 14 Zentimetern eignet sich der Flächenstreicher wunderbar zum Anstreichen großer Bereiche wie Wände und Fassaden.
- Heizkörperpinsel: Heizkörperpinsel haben lange, abgewinkelte Stile, der ursprünglich tatsächlich zum Streichen von Heizkörpern verwendet wurde. Heute ist sein Einsatzgebiet etwas vielfältiger und er kommt auch zum Vorstreichen von Kanten und Ecken eines Raumes zum Einsatz.
- Weitere Pinselarten: Neben den zuvor genannten Pinseln, die zur Grundausrüstung eines Heimwerkers gehören, gibt es spezielle Geräte, die weniger zum Einsatz kommen:
- Plattpinsel für kleine Ecken
- Malerbürste für Tiefgrundierungen
- Schrägstrichzieher für saubere Striche
- Fensterpinsel für eine präzise Linienführung am Fensterrahmen
Das Säubern nach der Arbeit
Nach den Malarbeiten muss das Werkzeug gereinigt werden. Das ist bei Pinseln immer äußerst umständlich, da sich Farbe nicht immer ganz einfach entfernen lässt. Dennoch ist es zwingend notwendig, ansonsten sind die Geräte beim nächsten Anstrich nicht mehr zu gebrauchen. Nachfolgend einige Pflegehinweise:
- Den Pinsel nicht ungereinigt trocknen lassen.
- Vor der ersten Anwendung den Pinsel ordentlich ausspülen, unter Umständen lösen sich einige Haare.
- Zur Reinigung von wasserlöslichen Dispersionsfarben reicht Wasser in der Regel aus.
- Zur Reinigung von Kunstharz- und Öllacken ist Terpentin notwendig.
- Für Nitrolack ist Nitro-Verdünner empfehlenswert.
- Beim Reinigen darauf achten, dass am Zwingenrand keine Farbreste zurückbleiben.
- Nach der Reinigung die Pinsel gut trocknen lassen.
Übrigens: Häufig lassen Maler ihre verunreinigten Borsten in einem Eimer mit Wasser, in der Hoffnung, dass sich die Farbe so löst. Dies ist nicht der Fall, stattdessen verkürzen sie damit nur die Lebensdauer ihrer Geräte.
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