Bonsai-Dünger – Welches Düngemittel ist das richtige?
Der Bonsai ist in ganz Europa und auch in Deutschland äußerst beliebt. Die Pflanzen, die ursprünglich aus China und Japan stammen, sind in jeder Wohnung ein Blickfang und ergänzen speziell den asiatischen Einrichtungsstil perfekt. Aber auch für den Garten eignet sich das Bäumchen. Damit der Bonsai einen gesunden Wuchs zeigt, benötigt er eine ganz besondere Pflege. Dazu gehört neben einem regelmäßigen Schnitt und einer möglichst konstanten Temperatur auch das Düngen mit einem speziellen Bonsai-Dünger. Wenn Sie sich fragen, welcher Dünger für den Bonsai am besten geeignet ist und warum ein spezielles Düngemittel erforderlich ist, sollten Sie unbedingt weiterlesen. Wir verraten Ihnen alles, was Sie zum Thema Bonsai-Dünger wissen müssen.
Wieso ist ein spezieller Bonsaidünger wichtig?
Egal, ob der Bonsai-Baum in einem Zimmer in der Wohnung, auf dem Balkon oder im Garten gehalten werden soll, ohne den geeigneten Dünger wird er nur kümmerlich wachsen. Die Pflanze ist im Vergleich zu anderen sehr pflegeintensiv, weshalb sie das ganze Jahr über in unterschiedlichen Abständen gedüngt werden muss. Welcher Dünger der richtige ist, hängt schon davon ab, ob Sie einen Outdoor- oder einen Indoor-Bonsai besitzen. Ein Outdoor-Bonsai muss in der kalten Jahreszeit nicht gedüngt werden, da die Wachstumsphase dann unterbrochen ist. Im Gegensatz dazu wird der Indoor-Bonsai am besten mit einer Pflanzenleuchte bestrahlt, damit die Wachstumsphase nicht unterbrochen wird. Dann kann die Pflanze ganzjährig gedüngt werden.
Wenn Sie einen Bonsai kaufen, sollte er anschließend am besten sofort umgetopft werden. Verwenden Sie dafür spezielle Bonsaierde, wie sie beispielsweise von COMPO angeboten wird. Diese Erde ist bestens auf die Ansprüche des Bonsais abgestimmt.
Der Bonsai wird hierzulande immer in einem Pflanzgefäß gehalten. Dementsprechend hat er einen hohen Nährstoffbedarf. Sie können die Nährstoffe von außen zuführen, indem Sie einen NPK-Dünger kaufen. Er enthält:
- Stickstoff (N)
- Phosphat (P)
- Kalium (K)
Diese Nährstoffe braucht der Bonsai, um ein gesundes Blattwerk und kräftige Äste auszubilden. Sie kommen zwar auch in anderen Düngemitteln vor, es ist jedoch wichtig, dass sie dem Bonsai im richtigen Verhältnis zugeführt werden. Der Kauf eines speziellen Bonsai-Düngers wird Ihnen deshalb nicht erspart blieben, wenn Sie sich lange an Ihrem exotischen Gewächs erfreuen möchten.
Welche Arten von Düngemitteln gibt es für den Bonsai?
Für die Düngung des Bonsais wird sowohl organischer als auch mineralischer Dünger angeboten. Beide Varianten unterscheiden sich in Bezug auf ihre Zusammensetzung nicht, weshalb sie beide empfohlen werden können. Allerdings wirkt ein organischer Dünger langsamer als ein mineralisches Düngemittel. Sie geben diesen Dünger auf die Erde des Topfes und gießen ihn dann mit ein wenig Wasser an. Die Bewässerung hilft dabei, den Dünger aufzulösen, sodass die Wurzeln der Pflanze nach und nach die benötigten Nährstoffe aufnehmen können. Der größte Vorteil besteht bei einem organischen Dünger darin, dass es mit ihm nicht möglich ist, Ihren Bonsai zu überdüngen.
Bei der anderen Form, dem mineralischen Dünger, kann es leider zu einer Überdüngung kommen. Mineralischer Bonsai-Dünger wird fast ausschließlich als Flüssigdünger angeboten. Er ist leichter anzuwenden, allerdings müssen Sie hier genau auf die richtige Dosierung achten und das angegebene Mischverhältnis unbedingt einhalten. Andernfalls könnten Sie dem Bonsai mehr schaden, als dass Sie ihm helfen.
Bei einer Überdüngung trägt der Bonsai massive Schäden davon und geht im schlimmsten Fall sogar ein.
Aus diesem Grund empfehlen wir, lieber einen organischen Dünger zu verwenden.
Welche Wirkung haben die Bestandteile des Bonsai-Düngers?
Wie oben beschrieben, enthält jeder Bonsai-Dünger in einem bestimmten Verhältnis Stickstoff, Phosphat und Kalium. Alle Komponenten sind wichtig, damit die Pflanze gesund wachsen kann. Stickstoff ist für die einzelnen Wachstumsphasen eines Bonsai-Bäumchens besonders wichtig. Deshalb gilt folgende Faustregel: Je mehr Stickstoff der Bonsai erhält, desto besser wird er wachsen. Ein Stickstoffmangel äußert sich daher durch einen kümmerlichen Wuchs. Das bedeutet aber nicht, dass Sie dem Bonsai möglichst viel Stickstoff zuführen sollten. Eine zu große Menge schadet. Außerdem ist es wichtig, dass das Verhältnis zu den anderen Komponenten ausgewogen ist. Nur so bleibt der Bonsai gesund.
Phosphat ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil im Bonsai-Dünger – auch wenn der Effekt für Sie nicht unmittelbar sichtbar ist. Denn: Phosphat dient in erster Linie dazu, das Wurzelgeflecht des Baumes zu stärken. Dadurch sitzt er fest in der Erde, was speziell bei einem Outdoor-Bonsai wichtig ist, damit er nicht beim ersten Windstoß entwurzelt wird. Gute, kräftige Wurzeln tragen außerdem dazu bei, dass andere Nährstoffe in der richtigen Menge aufgenommen werden. Kalium ist die einzige Komponente im Bonsai-Dünger, die nicht von der Natur aus ohnehin schon im Bonsai enthalten ist. Sie wird dementsprechend nur künstlich zugeführt. Um die Bildung von gesunden Blättern und Blüten anzuregen, spielt Kalium bei der Bonsai-Düngung aber dennoch eine wichtige Rolle.
Wie und wann wird der Bonsai-Dünger verabreicht?
Damit Ihr Bonsai ein gesundes Wachstum an den Tag legt, kommt es nicht nur auf das geeignete Düngemittel an, sondern auch darauf, dass die Düngung korrekt durchgeführt wird. Meist werden die Bonsai-Bäumchen in der Wohnung gehalten, weshalb sich die Angaben auf der Verpackung in der Regel auch auf die Zimmerhaltung beziehen. Bei einem gesunden Bonsai reicht es aus, ihn alle 14 Tage zu düngen. Wichtig ist, dass die Düngerzufuhr immer an den Zustand Ihres Bonsais sowie an die aktuelle Jahreszeit angepasst wird. Nicht gedüngt werden sollte der Bonsai, wenn eine der folgenden drei Aussagen zutrifft:
- Der Bonsai wurde gerade umgetopft
- Der Bonsai hat erst kürzlich neue Erde erhalten
- Der Bonsai ist krank oder von Schädlingen befallen
In diesen Fällen sollten Sie dem Bonsai erst einmal ein wenig Zeit geben, damit er sich wieder regenerieren kann. In dieser Phase wird der Wachstumsprozess ohnehin auf Eis gelegt. Zudem darf ein Bonsai, der ohne Pflanzenlampe gehalten wird, nur vom Frühjahr bis in den Herbst hinein gedüngt werden. In dieser Zeit sollte der Bonsai-Dünger besonders stickstoffreich sein, um das Wachstum zu unterstützen. So bilden sich kräftige Triebe und Äste aus. Wenn sich der Herbst nähert, darf der Kaliumanteil im Dünger dann etwas höher sein. So werden die bestehenden Zweige gestärkt, um sich auf den Winter vorzubereiten. Sollten Sie eine Pflanzenlampe für Ihren Indoor-Bonsai verwenden, so düngen Sie ganzjährig wie gewohnt. Der erhöhte Kaliumanteil in der Herbstzeit ist für den Outdoor-Bonsai ganz besonders wichtig. Er zeigt dem Bonsai, dass der Winter vor der Tür steht.
Sie können während des ganzen Jahres Ihrem Bonsai hin und wieder mit einer kleinen Pipette etwas Eisendünger zukommen lassen. Eisen hat einen positiven Einfluss auf das Blattgrün und sorgt dafür, dass es besonders kräftig wirkt.
Sollte ein Bonsai-Baum häufig gelbe Blätter bilden oder seine Blätter in der Wachstumszeit sogar verlieren, ist oftmals ein Eisenmangel schuld. Dann sollten Sie einmal monatlich einen Eisendünger verabreichen.
Zusammenfassung
Der pflegeintensive Bonsai benötigt eine regelmäßige Düngung mit einem speziellen Bonsai-Dünger, dessen Verhältnis aus Stickstoff, Phosphat und Kalium optimal auf seine individuellen Ansprüche angepasst ist. Die Düngung muss immer auf die Jahreszeit und den Zustand des Bonsais abgestimmt sein. Es empfiehlt sich, dem Bonsai zusätzlich zum Bonsai-Dünger einmal monatlich einen Eisendünger zu verabreichen, um eine Gelbfärbung der Blätter in der Wachstumsphase zu vermeiden.
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