Bodenebene Dusche einbauen

Bodenebene Dusche einbauen

Die bodenebene Dusche zählte in den letzten Jahren zum absoluten Trend in der Badezimmergestaltung, sie nimmt vor allem Aspekte aus Skandinavien zur Grundlage. Hier ist es weithin üblich, dass Bäder grundsätzlich bodeneben installiert werden, was dem Bad auch nicht selten einen gewissen Charakter gibt. Benötigt wird hierbei lediglich ein geringes Gefälle mit passendem Ablauf, eine Duschstange und eben ein Vorhang oder eine Sichtbarriere. Gegenüber der klassischen Bauweise mit Duschtasse und Glaskasten hat dies den Vorteil, dass schmale oder besonders eckig geschnittene Bäder auch mit einer individuellen Anordnung gestaltet werden können.

Im Zuge einer Modernisierung sind grundsätzlich mehrere Arten der Installation denkbar, je nach Lage der Abflüsse und Leitungen. Wir geben Ihnen im folgenden Beitrag die nötigen Hintergrundinformationen zum Thema und eine Anleitung zum Einbauen.

Stolperfallen vermeiden

Die bodenebene Dusche bietet den Vorteil, dass gefährliche Stolperfallen vollumfänglich vermieden und beseitigt werden. Sie stellt damit nicht nur ein modernes Designelement dar, sondern bietet auch interessante Ideen vor dem Hintergrund einer Barrierefreien Modernisierung. Dabei bieten sich mittlerweile vollständig aus Hartschaum bestehende Elemente zur Integration an, die lediglich mit kunststoffvergütetem Mörtel ummantelt werden und alternativ mit Gewebe verbunden werden. Hierdurch kann das „Becken“ nunmehr fast vollständig in den ausgestemmten Estrich eingelassen werden, was eine natürliche Neigung ermöglicht.

Die stufen- beziehungsweise schwellenlosen Duschen sind nach DIN 10040-2 normiert, werden im Fachhandel auch als „bodeneben“ oder „ebenerdig“ bezeichnet. Diese sind ohne Barrieren begeh- und befahrbar, geben dem Bad damit nicht nur eine ästhetische Komponente sondern vergrößern auch die Bewegungsfläche immens. Aus diesem Grunde sollte die Verortung der bodenebenen Dusche so ausfallen, dass keine Einschränkungen etwa durch fehlende Entwässerungsleitungen in Geschosswohnungen gegeben sind. Als Mindestfläche sollte ein Bereich von 120 x 120 Zentimetern gewählt werden, sofern der Zugang mit einem Rollstuhl nötig ist, empfiehlt sich eine Erweiterung um jeweils 40 Zentimeter. Eine minimale Absenkung von maximal zwei Zentimetern zum jeweils angrenzenden Bodenbereich ist durch Veredelungen korrigierbar, sollte beim Entwurf also keine zu große Rolle spielen.

Als weitere Anforderung gilt es, die Duschwände flexibel sowohl von innen als auch außen öffnen zu können. Hier kann auf entsprechende Einlassungen in der Wand zurückgegriffen werden beziehungsweise der Gebrauch von gelenkartigen Duschwänden in Betracht gezogen werden. Diese kann schwellenfrei eingebaut werden, wenn die jeweiligen Ebenen zuvor auf dasselbe Niveau gehoben wurden. Zur Orientierung empfiehlt sich zudem der Einbau einer umlaufenden, L-förmigen Haltestange. So ist der Einstieg von jeder Seite aus möglich.

Hinweise zum Einbau in Obergeschossen

Besonderheiten gibt es beim Einbau in Obergeschossen zu beachten, denn der nur minimale Estrichaufbau macht eine natürliche Entwässerung auf klassischem Wege oftmals nicht möglich. Berücksichtigt man hierbei die baulichen Veränderungen, insbesondere um die benötigte Neigung einzubringen, so ist eine Absenkung von etwa sechs bis zehn Zentimeter nötig. Abhilfe schaffen hier zum Teil bodengleiche Systeme, die auf einem integrierten Abwasserpumpsystem basieren.

  • Überprüfen Sie zunächst, wo genau die benötigten Abwasserleitungen im Raum verortet sind. Hier muss insbesondere geprüft werden, ob und wenn ja, mit welchen Maßen etwaige Rohrkästen der darunterliegenden Räume durch die Verlegung der Abwasserleitungen tangiert werden. Eine elegante Lösung ist hier zum Beispiel die Absenkung der Deckenverkleidung, was aber je nach baulicher Gesamtsituation eine Anpassung des gesamten Raumes erfordert.
  • Ist die Differenz zwischen Lage der Abwasserleitungen und Lage der bodenebenen Dusche zu groß, hilft möglicherweise das System einer externen Kleinhebeanlage. Benötigt wird hierfür zunächst eine flache Duschwanne, sie wird normal aufgestellt – die besagte Kleinhebeanlage übernimmt die Regulierung des Abwassers, Estrich-Stemmarbeiten sind wegen der fehlenden baulichen Voraussetzungen nicht nötig. Hier benötigt man allerdings noch eine zusätzliche Rampe, hat im Endeffekt also eine nur bedingt als bodeneben bezeichnete Dusche.

Schritt für Schritt den Einbau angehen

Planen Sie einen Neubau und entsprechend auch die Planung einer bodenebenen Dusche, dann sind hier baulich zunächst keine Barrieren gesetzt. Eine Idee könnte es dann sein, eine Konstruktion mit einer flachen Duschtasse einzubringen, die praktisch in den Boden eingelassen wird. Sofern sich Unebenheiten ergeben, kann im Bereich bis etwa zwei Zentimeter eine Anhebung des umgebenden Bodenfliesenspiegels umgesetzt werden.

Bei dem nachträglichen Einbau geht es aufgrund der baulichen Eigenheiten vieler Haustypen nicht allein um eine Modernisierung, sondern vielmehr um eine ganzheitliche Renovierung. Es muss klar sein, dass in den typischen Fällen mit einer gesamten Neuverfliesung des Bades gerechnet werden muss. Als Voraussetzung gilt die Entnahme von Bodensubstanz an der gewünschten Stelle, hier muss man gleichmäßig und vor allem zeitlich aufeinander abgestimmt agieren.

  • Zunächst geht es um den Aufbau und die genaue Positionierung der bodenebenen Dusche. Der Rahmen muss zusammengebaut werden und anschließend auf der Rohbaudecke positioniert werden. Hierbei sollte man die Bereiche zur Einbringung von höhenverstellbaren Füßen so großzügig ausfüllen, dass Unebenheiten beliebig korrigiert werden können. Fixieren Sie diese nun und wählen Sie Fußstücke für einen stufenlosen Aufbau, die aus einem modularen System entnommen werden können. Fixieren Sie den Rahmen über Schellen an den zwei gegenüberliegenden Füßen. Hier ist es sinnvoll, die später zu verfliesende Oberfläche kenntlich zu machen. Legen Sie den Siphon an der gewünschten Stelle an und konstruieren passende Schalungshilfen, die es auch im Baumarkt zu erwerben gibt.
  • Anschließend kann der Estrich eingebracht werden. Im nächsten Schritt geht es um die Abdichtung. Hierbei kann man bei Bedarf die Höhe des Rahmens nachjustieren. Schneiden Sie hierfür das Dichtflies entsprechend in die Form, justieren es an den Rahmen und kleben es fest. Ein geschlossen-poriges PE-Dichtungsband kann auf den Rahmen geklebt werden und verhindert so effektiv mögliches Kriechwasser. Die kenntlich gemachten zu verfliesenden Oberflächenstützpunkte können jetzt mit passendem Material als Abstandshilfe dienen. Zuletzt muss das Bad komplett gefliest werden, um die Duschfläche im finalen Schritt einbauen zu können.
  • Setzen Sie hierzu die Duschfläche in den jeweiligen Rahmen und schließen die gesamte Ablaufgarnitur an. Bei der Bearbeitung der Fugen ist es wichtig, dass diese elastisch versiegelt werden.

Artikelbild: © Photographee.eu / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Max 01.09.2016 11:48 Uhr

    Ich weiß, es geht im die Dusche, aber ich liebe diese nostalgischen Badewannen mit Löwenfüßen ;-)

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