Bodenbeläge und ihre Eigenschaften
Bodenbeläge müssen neben den ästhetischen Anforderungen auch diversen Belastungen standhalten. Es gibt verschiedene Arten von Bodenbelägen wie beispielsweise Kunst- und Naturstein, Holz, Keramik und diverse Textilbeläge. Nutzungstechnisch sollten die Bodenbeläge möglichst rutschsicher, trittschalldämmend, verschleißfest und feuchtigkeitsunempfindlich sein.
Weiterhin stellt ein Bodenbelag die Basis eines vorhandenen Raumkonzepts dar. Je nach Materialart und Farbe taucht ein Bodenbelag einen Raum in ein vollkommen anderes Licht. Im folgenden Ratgeber werden die wichtigsten Eigenschaften mitsamt ihrer Vor- und Nachteile übersichtlich zusammengefasst.
Einzigartige Ästhetik: Mineralische und Mosaik-Bodenbeläge
Zu den mineralischen Bodenbelägen gehören Naturstein- und Kunststeinböden sowie Keramikfliesen. Unter einem Kunststeinboden versteht man farbige oder weiße Zementplatten, die mit einer Diamantsäge in Blöcken geschnitten und hergestellt werden. Kunststeinböden sind in ihren Eigenschaften äußerst wärmeleitfähig, wobei sie sich in Wohnräumen nur in Verbindung mit einer Fußbodenheizung empfehlen.
Natursteine sind als Bodenbelag wiederum als sehr pflegeleicht einzustufen. Sie bestechen den Betrachter durch viele verschiedene Farbnuancen und Maserungen, die einzigartig und unnachahmlich sind. Auch sie eignen sich in Wohnräumen wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit in Verbindung mit Fußbodenheizungen.
Natursteine sind einem natürlichen Alterungsprozess unterworfen, was an ihren unregelmäßigen Fugen sichtbar ist. Sie schmücken daher rustikale Räume mit Holz- oder Korkdekor besonders gut.
Zu den verwandten Bodenbelägen zählen grundsätzlich solche aus Mosaikfliesen. Raue oder glatte Fliesen erweisen sich in privaten und gewerblichen Räumen als sehr robust, wobei sie gleichzeitig elegant und zeitlos wirken. Durch die mittlerweile hoch entwickelten Fertigungsmethoden sind sie optisch kaum noch von den Natursteinplatten abzugrenzen. Die Fliesen sind in verschiedenen Abriebklassen (1-4) für wenig oder viel begangene Wohnräume erhältlich.
Ihr größter Vorteil ist ihre Pflegeleichtigkeit. Fliesen sind einfach mit Wasser und einem milden Putzmittel zu reinigen, eignen sich für Allergiker und kosten im Handel nicht viel Geld. Im Winter halten sie jedoch nicht kühl, sind zerbrechlich und – einmal verlegt – schwer und mühsam auszuwechseln. Für Designliebhaber und Menschen mit hohen gestalterischen Ansprüchen kommt ein auffälliger Mosaik-Bodenbelag in Betracht. Mosaik ist in vielen verschiedenen Designvarianten erhältlich und gestaltet die Fußböden und Wände passend zum Rauminterieur.
Als positive Eigenschaft ist die hohe mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit des Mosaiks hervorzuheben. Aufgrund dessen lässt sich der Bodenbelag hervorragend im Außenbereich, also in Gärten und Terrassen, aber auch in stark beanspruchten Innenräumen einsetzen. Die günstigsten Beläge kosten im Handel für Bauherren ab 15 Euro/m².
Allergiker profitieren von der guten Verträglichkeit des Mosaikbodens, der darüber hinaus aufgrund seiner robusten Oberfläche sehr langlebig ist.
Moderne Trendböden aus Beton und Kunststoff
Der einst nur in gewerblichen Flächen auffindbare Betonboden hat in den letzten Jahren den Sprung in die heimischen Wohnzimmer geschafft – dank des modernen Trends „Industrial chic“. Er vermittelt dem Betrachter im Gegensatz zu Bodenbelägen aus Fliesen oder Stein ein ebenmäßiges Bild. Wenngleich der Betonboden zunächst einen kühlen Charme ausstrahlt, erweist er sich als äußerst pflegeleicht und widerstandsfähig gegenüber äußeren Belastungen.
Eine der vorteilhaftesten Eigenschaften des Betonbodens ist die ihm eigene Vielgestaltigkeit. Beton lässt sich – längst nicht mehr nur in grauen Farbnuancen erhältlich – mit vielen unterschiedlichen Einrichtungsstilen kombinieren und abseits von Wohn- und Schlafzimmer selbst im Küchen- oder Nassbereich verlegen. Anders als andere Bodenbeläge passt ein Betonboden gut mit einer Fußbodenheizung zusammen und ist auf natürliche Weise wasser- und schmutzabweisend.
Um den Beton ordnungsgemäß zu verlegen, ist fachmännisches Wissen vonnöten. Dies liegt unter anderem daran, dass Beton von Zeit zu Zeit geschliffen und poliert werden muss. Diese mitunter kostspielige Angelegenheit sollte besser ein Fachmann erledigen.
Unter die Kategorie der Kunststoffbeläge fallen alle Beläge aus Vinyl, PVC oder Linoleum. Sie teilen die Gemeinsamkeit, dass es sich bei ihnen um äußerst elastische Fußböden handelt. Anders als früher warten die zahlreichen Kunststoff-Beläge heutzutage mit vielen optisch ansprechenden Designs auf. Die CE-Zeichen der Kunststoffböden garantieren, dass diese keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten. In nahezu jedem Raum lässt sich der Kunststoffboden verlegen, da er pflegeleicht und beständig ist sowie den Schall gut isoliert.
Beim Verlegen der Kunststoffböden gilt es auf die Wärmeeigenschaften zu achten. Bei Kälte zieht sich dieser Bodenbelag zusammen, bei Wärme dehnt er sich wiederum aus. Es ist daher nicht anzuraten, diese Art von Bodenbelag von einem kalten in einen warmen Bereich zu verlegen.
Natürliche Bodenbeläge aus Holz oder Kork
Kork ist, ebenso wie ein Bodenbelag aus Holz, ein natürliches Material. Der wohngesunde Fußboden stammt aus der Rinde von Bäumen. Neben der Rinde der Korkeiche ist der asiatische Laubbaum ein weiterer Lieferant, aus dem das beliebte Fußbodenmaterial gewonnen wird. Allergiker sind mit diesem Bodenbelag gut beraten, der unter anderem mit einer wohltuenden Haptik und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften glänzt.
Anders als die künstlichen Bodenbeläge lässt sich Kork als Fliese auf den Untergrund kleben. Eine Alternative zum gewöhnlichen Korkboden stellt der versiegelte, im Klick-System verlegbare Parkett-Korkboden dar.
Manche Korkböden enthalten lösungsmittelhaltige Lacke, die oftmals zum Versiegeln herangezogen werden. Allergiker sollten also auf die Zusammensetzung der Stoffe achten und vorab prüfen, ob der Korkboden Lacke enthält.
Glänzend und modern: Laminat- und Parkettböden
Die zeitgemäßen Laminatfußböden setzen sich aus verdichteten Holzfaser- und Spanplatten zusammen. Anhand verschiedener Dekorfilme lassen sie sich anschließend beschichten. Dieser Bodenbelag ist optisch in den „typischen“ Holzfarben wie Eiche, Ahorn oder Buche gehalten, wodurch er dem jeweiligen Wohnraum eine warme Atmosphäre verleiht. Die Parkettelemente bestehen wiederum aus furnierten Holzwerkstoffen oder Massivholz. Sie sind bei der Lieferung bereits oberflächenbehandelt, sodass es nicht mehr notwendig ist, diese zu schleifen oder nachzubehandeln.
Laminat und Parkett werden „schwimmend“ verlegt. Mithilfe von Nageln oder Kleber werden die Platten am Boden befestigt oder einfach mit der Unterkonstruktion per Klick-System zusammengelegt. Optisch sieht der rustikal wirkende Parkettboden hochwertiger aus als das Laminat. Hinsichtlich ihrer Reinigung unterscheiden sich die beiden Bodenbeläge wiederum kaum voneinander. Mit einem Besen, dem Staubsauger und einem nebelfeuchten Tuch ist ein Parkett- oder Laminatboden pflegeleicht instand zu halten.
Besonders Laminatböden sind anfällig für Risse und Fugen. Es ist sinnvoll, die auf dem Bodenbelag stehenden Möbel mit Filzgleitern zu versehen und Straßenschuhe wenn möglich im Flurbereich auszuziehen. So gelangen keine kleinen Steine, Sand und andere Reste auf das kratzanfällige Material.
Weiche und gemütliche Auslegware als textiler Bodenbelag
Ein Teppich verströmt wie kaum ein anderer Bodenbelag Wärme und Gemütlichkeit. Aus diesem Grund eignen sich Teppichböden besonders gut für Räume, in denen ein angenehmes und warmes Fußklima herrschen soll. Für Allergiker ist es entscheidend, gut verträgliche Auslegware zu finden, die ihr körperliches Wohlbefinden nicht strapaziert. Hinsichtlich der Pflege gestaltet sich ein Teppich eher aufwendig als pflegeleicht: Es empfiehlt sich, die Auslegware regelmäßig mit einem Staubsauger mit spezieller Teppich-Saugbürste abzusaugen.
Ein gutes Indiz für die Verträglichkeit solcher Auslegware ist ein entsprechendes Qualitätssiegel. Teppiche, die solch ein Zertifikat mitbringen, gelten gemeinhin als gesundheitlich unbedenklich. Entscheidend vor dem Kauf ist es, sich über das genaue Material (Kurz-, Hoch- oder Langflor) klar zu werden. Grundsätzlich ist es selbst bei guter Pflege angebracht, einen Teppich alle zehn Jahre gegen einen neuen textilen oder andersartig beschaffenen Bodenbelag auszutauschen, da er relativ kurzlebig ist.
Zusammenfassung
Jedes Material bringt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit. Während die mineralisch-mosaiken Bodenbeläge mit ihren langlebigen und robusten Eigenschaften überzeugen, eignen sich Beton- oder Kunststoffböden für gestalterisch anspruchsvolle Räumlichkeiten. Einen gemütlichen Wohnfaktor erhalten Heimwerker, wenn sie zu Holz-, Laminat-, Parkett- oder Teppichböden greifen.
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