Betonmauer Kosten: Mit welchen Ausgaben Sie rechnen müssen
Planen Bauherren eine langlebige Betonmauer im Außenbereich zu errichten, müssen sie sich über die einzelnen Kostenfaktoren im Klaren sein. Die Gesamtkosten für eine Betonmauer setzen sich unter anderem aus dem Materialpreis für den Beton, den Bewehrungen, dem Erdaushub, dem Fundament, dem Arbeitsaufwand auf der Baustelle sowie der Größe der Betonmauer zusammen. Betonmauern sind vielfältig einsetzbar und werden meist als Sichtschutz, als Trockenmauer, als Gartenmauer, als Stützmauer oder als Betonfundament für einen Zaun genutzt. Eine Gartenmauer aus Sichtbeton ist nicht nur attraktiver, sondern meist auch teurer.
Was kostet eine Betonmauer im Allgemeinen?
Es soll eine Betonmauer mit einer Höhe von 120 Zentimeter und einer Länge von 450 Zentimeter errichtet werden. Die Mauer soll aus Beton gegossen werden und eine Stärke von 20 Zentimeter haben. Fahrzeuge können durch die Garteneinfahrt den Ort der Aufstellung erreichen, sodass der Beton direkt an Ort und Stelle entladen werden kann. Es wird kein Sichtbeton verwendet. Jedoch kommen große Schaltafeln zum Einsatz, da die Oberfläche der Betonschicht ansprechend wirken soll.
Posten | Preis |
---|---|
Arbeiten am Fundament | 550 Euro |
Schalung | 450 Euro |
Bewehrung | 120 Euro |
Betonmauer gießen | 210 Euro |
Gesamtkosten | 1.330 Euro |
Kosten pro Quadratmeter Mauerwerksfläche | 246 Euro |
Im Kostenbeispiel kann man deutlich erkennen, dass der Beton und das Gießen mit zu den geringsten Kostenfaktoren zählen. Für das Fundament und die Schalung muss man deutlich mehr zahlen als für das Herstellen der Betonmauer.
Wie sinnvoll ist das Errichten einer Betonmauer im Garten?
Beton muss nicht unansehnlich sein, wie man auf den ersten Blick vermuten würde, da es für eine Betonmauer eine Reihe von Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Entscheidet man sich von Anfang an für Sichtbeton, kann man sich an einer attraktiven Oberfläche erfreuen.
Eine Betonmauer mit einer geringen Höhe und Länge kann man als Heimwerker in Eigenleistung leicht selbst aufstellen. Alle benötigten Materialien bekommt man im Baumarkt. Die Kosten für eine solche Betonmauer sind überschaubar, können aber auch unter Umständen unübersichtlich werden. Hier gilt es, aufzupassen.
Die Preisfaktoren der Betonmauer bestehen aus Materialkosten und Arbeitsaufwand
Pauschal kann man nicht sagen, mit welchen Kosten man bei einer Betonmauer rechnen muss. Handwerker rechnen grob mit Kosten von 100 bis 250 Euro pro Quadratmeter Mauerwerksfläche. Ist die Baustelle schwer zugänglich und kann nicht mit Maschinen befahren werden, können die Kosten deutlich ansteigen. Wiederum kann das Errichten der Betonmauer deutlich günstiger werden, wenn optimale Gegebenheiten vorzufinden sind.
Wovon hängen letztendlich die Kosten für das Erstellen der Betonmauer ab?
Um diese Frage zu beantworten, müssen viele Faktoren in Betracht gezogen werden.
- Kosten für die Arbeiten am Fundament
- Zugänglichkeit zur Baustelle
- Wie kompliziert ist die Schalung – abhängig von Mauerform und Schalmaterial
- Gewünschte Sichtbetonklasse – SB-Klasse reicht von 1 bis 4
- Aufwand für das Einfüllen des Betons
- Eventuelle Nacharbeiten
- Zusatzarbeiten
Hier muss man immer die örtlichen Gegebenheiten wie zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit zugrunde legen. In einigen Fällen ist es notwendig eine Dränage einzubauen.
Für Bauherren ist die Auflistung in Bezug auf Material ebenso wichtig wie die nachfolgende Auflistung der Kosten für den Handwerker:
Materialkosten
- Fundamentbeton
- Splitt oder Kies als Frostschutzgründung
- Fertigbeton bzw. Zement, Mörtel, Sand inklusive Zuschläge
- Lieferkosten
- Wasser
- Schalbretter
- Schalungs- oder Trennöl
- Bewehrung wie zum Beispiel Stahlgitter, Baustahlstangen oder Stahlmatten
Arbeitskosten der Handwerker
- Erdaushub sowie Abtransport
- Verfüllung der Frostschutzgründung
- Gießen des Fundaments
- Errichten der Stützkonstruktion für die Verschalung
- Gießen und Verdichten des Betons in der Schalung
- Einbringen der Bewehrung
- Lieferung und Transport
- Betonpumpe
- Betonmischer
Verschiedene Kostenvariable beim Fundament der Betonmauer und der Bewehrung
Eine sehr wichtige Kostenvariable bei der Kalkulation einer Betonmauer ist das Erstellen des Fundaments aus Beton. Das frostfeste Fundament muss tiefer angelegt und danach mit einer Frostschutzgründung aufgefüllt werden. Je nachdem welcher Bodenzustand vom Handwerker vorgefunden wird, muss dieser entscheiden, ob zusätzliche Befestigungsmaßnahmen wie zum Beispiel das Verdichten des Untergrunds notwendig sind.
Muss die Betonmauer nach der Errichtung statische Lasten wie zum Beispiel bei einer Dachauflage oder einer Böschungsbefestigung tragen, muss das Fundament natürlich mit mehr Aufwand angelegt werden. Damit eine große Stabilität gewährleistet werden kann, muss der Handwerker schon in dieser Bauphase Bewehrungen einbringen.
In der Regel bewegen sich die Kosten für das Fundament für die meisten Gartenmauern bei etwa 100 Euro pro Quadratmeter. Findet der Handwerker schwierige Bodenbeschaffenheiten vor, also ab der Bodenklasse 5, dann muss er mit Schwierigkeiten beim Erdaushub rechnen, was wiederum die Gesamtkosten in die Höhe treibt.
Das Errichten der Betonmauer wird auch dann deutlich teurer, wenn das Grundstück nicht für Baumaschinen zugänglich ist oder eine größere Gartenmauer errichtet werden soll. Mit Mehrkosten muss man ebenfalls rechnen, wenn eine Dränage gelegt werden muss und wenn Baufirmen schweres Gerät für den Erdaushub einsetzen müssen. Dies bedeutet für den Handwerker deutlich mehr Zeitaufwand.
Kosten für den Verschalungsaufwand und die Abstützung der Betonmauer
Der Aufwand an Arbeit für Verschalungen richtet sich immer nach der Höhe der fertigen Betonmauer sowie der Beschaffenheit des Grundstückes und der notwendigen Präzision für die Schalungsflächen. Wird im Anschluss für den Betonwände Sichtbeton geplant, muss man mit einem größeren Aufwand und einer extra Behandlung der Schaltafeln rechnen. Die Schalsteine werden in diesem Fall mit einem Trennmittel oder mit Schalungsöl behandelt. Hier muss man natürlich Zusatzkosten einkalkulieren.
Mauerhöhe und Arbeitszeit bei den Gesamtkosten kalkulieren
Welcher Arbeitsaufwand und wie viel Zeit man für das Gießen der Betonmauer kalkulieren muss, hängt in erster Linie von der Höhe der Natursteinmauer ab. Betonmauern bis zu einer Höhe von ca. 1 Meter werden in der Regel mit einer mobilen Betonpumpe gegossen. Bei höheren Gartenmauern muss eine sogenannte Giraffe zum Einsatz kommen. Je nachdem, welches Gerät eingesetzt wird, ist mit unterschiedlichen anfallenden Kosten zu rechnen.
Innerhalb der Gesamtkosten für die Betonmauer ist natürlich auch die Länge der Mauer ein wichtiges Kriterium bei der Kalkulation. Kann die Betonmauer nicht an einem Tag errichtet werden, dann steigen die Gesamtkosten im Schnitt um das zweieinhalbfache an. Bei wenigen Metern Längenunterschied der Betonmauer ist der Anstieg der Kosten meist gering. Dies liegt daran, dass Handwerker bei Tagesprojekten den gleichen Aufwand für die Einrichtung trotz unterschiedlicher Längen planen.
Kostenfaktoren für Materialkosten, Zusatzkosten und Arbeitsaufwand
Im Schnitt muss man für eine Betonmauer mit einer Höhe von 100 Zentimeter und pro laufendem Meter, also insgesamt ein Quadratmeter Mauerfläche einschließlich des Fundaments aus Beton und des gesamten Baumaterials mit Kosten von 50 bis 100 Euro rechnen.
Zusätzlich muss man mit Zuschlägen für den Erdaushub, die Frostgründung, das Fundament, die Schalung und das Gießen mit 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Handwerker kalkulieren diesen Preis mit zwei Mitarbeitern.
Pauschal fallen Zusatzkosten in Höhe von 300 bis 500 Euro für den Transport, die Maschinen (Rüttelplatte), die Anfahrt, das Werkzeug sowie für Hilfsmittel wie zum Beispiel für das Bearbeiten von Fugen und dergleichen an.
Für eine gegossene Betonmauer muss man mit Gesamtkosten von 150 bis 300 Euro pro Quadratmeter rechnen. Des Weiteren sollte man Zusatzkosten von 300 bis 500 Euro einkalkulieren. Eine gemauerte Betonwand aus Natursteinen hingegen kostet rund die Hälfte.
Welche Bedeutung hat die Zugänglichkeit zur Baustelle für die Kosten?
Die Zugänglichkeit zur Baustelle spielt eine große Rolle, wenn es um die Kosten für eine Betonmauer geht. Realistisch betrachtet ist dies auch ganz klar. Müssen die Bauarbeiter mit der Verschalung extrem weit laufen, weil Fahrzeuge die Baustelle nicht erreichen können, bedeutet dies einen extra Zeitaufwand. Mehr zeit muss man auch einplanen, wenn der Beton per Hand verfüllt werden muss, da Maschinen den Einbauort nicht erreichen können. Es ist also immer mit höheren Gesamtkosten für die Betonmauer zu rechnen.
Was bedeutet Sichtbeton?
Sichtbeton wird genau wie Wandverputz in vier Ausführungsklassen unterteilt. Genau wie beim Wandputz geht es bei den Klassen und die Optik und die Qualität der Ausführung. Je höher also die Klasse ist, umso hochwertiger und optisch attraktiver ist die Oberfläche des Betons.
Bei einer Betonmauer im Außenbereich machen nur die Klassen SB 1 und SB 2 wirklich Sinn. Die Klasse SB 3 ist nur für den Innenbereich geeignet und SB 4 wird nur bei repräsentativen Gebäuden genutzt. Dies gilt zum Beispiel für eine Empfangshalle in einem öffentlichen Gebäude, also einem Museum oder dergleichen.
Möchte man dennoch für die Betonmauer im Außenbereich eine der hochwertigen Klassen, ist dies sicherlich möglich, jedoch muss man dann auch mit höheren Gesamtkosten rechnen.
Die SB-Klassen wirken sich auf alle Arbeiten aus:
- auf das Gießen,
- auf das Verschalen,
- auf die Nachbearbeitung der Betonoberfläche.
SB-Klasse wirkt sich auf die Kosten der Verschalung aus
Jede einzelne SB-Klasse des Sichtbetons zieht bei der Verschalung weitere Kosten nach sich.
SB-Klasse | Kosten für die Verschalung pro Quadratmeter | Mehraufwand gegenüber einer Schalung ohne Sichtbeton |
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SB 1 | Vergleichbarer Schalungsaufwand | Rund 15 bis 20 Euro bei den Arbeitskosten pro Quadratmeter |
SB 2 | 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter | 30 bis 40 Euro Mehrkosten inklusive zusätzlicher Arbeitskosten pro Quadratmeter |
SB 3 | 50 bis 70 Euro pro Quadratmeter | 50 bis 120 Euro Mehrkosten inklusive zusätzlicher Arbeitskosten pro Quadratmeter; zusätzlich 50 bis 70 Euro pro Quadratmeter Nachbearbeitung |
SB 4 | 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter | 90 bis 250 Euro Mehrkosten inklusive zusätzlicher Arbeitskosten pro Quadratmeter; zusätzlich 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter Nachbearbeitung |
Man kann deutlich erkennen, welche Preisunterschiede es bei den SB-Klassen gibt. Alles über der SB-Klasse 1 ist mit deutlich höheren Kosten verbunden.
Weitere Kosten für das Gießen der Betonmauer bei den SB-Klassen
Bei den SB-Klassen 3 und 4 muss man mit zusätzlichen Kosten für die Nachbearbeitung jeder Schicht rechnen.
SB-Klasse | Zusatzkosten für das Gießen der Betonmauer |
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SB 1 | 5 Euro pro Quadratmeter |
SB 2 | 10 Euro pro Quadratmeter |
SB 3 | 25 Euro pro Quadratmeter |
SB 4 | 50 Euro pro Quadratmeter |
Vergleicht man diese Kosten mit den anderen Zusatzkosten, dann sind diese wirklich niedrig.
Muss die Betonmauer vor Ort gegossen werden?
Eine Betonmauer muss nicht vor Ort gegossen werden. Kostengünstiger ist ein Betonzaun aus einzelnen Elementen, die man in fast jedem Baumarkt bekommt. Zusätzlich hat man die Wahl unter verschiedenen Designs.
Element | Preis |
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Eckpfosten mit einer Höhe von 170 Zentimeter | ca. 25 Euro |
Zwischenpfosten mit einer Höhe von 170 Zentimeter | ca. 35 Euro |
Zaunelement mit einer Länge von 200 Zentimeter, einer Höhe von 40 Zentimeter und einer Stärke von 30 Zentimeter | ca. 25 Euro; dies bedeutet 0,24 Kubikmeter |
Zusammenfassung
Um Geld bei der Betonmauer zu sparen, kann man wahlweise auf Fertigelemente aus dem Baumarkt zurückgreifen oder die Betonmauer als geschickter Heimwerker selbst gießen. Letzteres rechnet sich aber nicht wirklich, da man für eine Betonmauer mit einer Länge von 4,50 Meter sowie einer Höhe von 1,20 Meter rund 1,2 Kubikmeter Beton benötigt. Dies bedeutet, dass man ca. 50 bis 60 Säcke Zement im Baumarkt kaufen muss, die man dann händisch anmischen muss. Des Weiteren muss der fertige Beton per Hand in die Verschalung gefüllt werden.
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