Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) – Pflege & Schnitt

Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) – Pflege & Schnitt

Die beliebte preußische Königin Luise erklärte Hortensien zu ihren Lieblingsblumen und besaß einen ganzen Garten davon. Und auch in unserer Zeit zählen Hortensien zu den verbreitetsten und beliebtesten Gartenpflanzen.

Besonders die Bauernhortensien erfreuen uns vom Frühsommer bis in den Herbst hinein mit ihren herrlichen rosafarbenen, tiefroten, zartvioletten oder sogar blauen Blütenbällen. Zum Ende der Saison verfärben sich diese in ein rötliches Grün, sind aber selbst dann noch eine Augenweide.

Die Hortensie findet sich in vielen einheimischen Gärten, denn sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch vielfältig einsetzbar und hat nicht allzu viele Ansprüche. Ob im Beet, als Kübelpflanze oder als ganze Hecke – Hortensien geben jedem Garten eine ganz besondere Note.

Eine der häufigsten und beliebtesten Hortensien ist die Bauernhortensie. Sie stammt ursprünglich aus Japan, daher ist sie auch unter dem Namen „Japanhortensie“ bekannt. Aber auch Gartenhortensie und Topfhortensie sind geläufige Bezeichnungen für diese Blume. Es handelt sich hierbei um einen blühenden Strauch, der bis zu 2 Metern hoch werden kann. Die Blätter der Bauernhortensie sind kugelförmige oder flache Doldenrispen, ihre Blätter sind eiförmig und leicht fleischig. Die Blüten sind weiß, rosa, rot, zartviolett oder hellblau. Die Bauernhortensie blüht ab Ende Juni, und bei guten Bedingungen bleiben die Blüten bis in den September erhalten. Bei guter Pflege sieht eine Bauernhortensie noch bis in den Herbst hinein dekorativ aus. Sie ist nicht nur im Garten, sondern auch als Topfhortensie als Zimmerpflanze sehr beliebt und dekorativ.

Sorten der Bauernhortensie

Die Bauernhortensie kommt in folgenden Sorten vor:

  • Endless Summer: Diese Sorte zeigt noch frische Blüten bis in den Herbst hinein.
  • Alpenglühen: Diese Sorte blüht nur in Rot und hat einen kugeligen Blütenstand
  • Tovelit: Diese Sorte hat flache rosafarbene Blütendolden.
  • Masja: Diese Sorte hat sehr große rosafarbene Blütendolden.

Standort

Bauernhortensien bevorzugen einen frischen nährstoffreichen humusreichen und leicht sauren Boden. Etwas Kalk im Boden wird ebenfalls toleriert. Sie sollte wie alle Hortensien-Arten im Halbschatten stehen. Allerdings gedeihen sie ebenfalls an einem Standort im Schatten oder in der Sonne. Außerdem sollte die Pflanze an einem windgeschützten Ort stehen.

Hortensien benötigen viel Wasser!

Wenn sie nicht gerade in einer Region mit sehr viel Niederschlag steht, muss sie häufig gegossen werden.

Umpflanzen

Bauernhortensien bleiben am liebsten an ihrem Standort und werden am besten gar nicht umgesetzt. Ein Umpflanzen ist allerdings nötig, wenn:

  • Die Hortensie zu groß geworden ist und am alten Standort nicht mehr genügend Platz hat.
  • Die Bauernhortensie sich an ihrem Standort nicht wohlfühlt – dies äußert sich darin, dass die Blüte ausbleibt.
  • Der Boden am alten Standort ausgelaugt ist und erneuert werden muss.
  • Der Garten umgestaltet werden soll bzw. muss.

Wenn ein Umpflanzen also sein muss, verträgt eine Bauernhortensie dies in der Regel auch gut. Einen Vorteil hat das Umpflanzen zudem – es verhindert eine Vergreisung der Pflanze, oft bekommt sie dadurch noch einmal einen Wachstums- und Blütenbildungsschub.

Pflege

Eine Bauernhortensie benötigt viel Wasser, deshalb ist das Wichtigste bei ihrer Pflege eine ausreichende Wasserversorgung. Wässern Sie also bei trockenem und warmen Wetter regelmäßig nach.
Das Gleiche gilt für eine Hortensie im Topf. Die Erde darf nie austrocknen, allerdings sollte Staunässe ebenfalls vermieden werden. Zimmerhortensien können auch den Sommer über im Garten angepflanzt werden.

Vermehrung

Sie benötigen keinen grünen Daumen, wenn Sie Ihre Bauernhortensie vermehren wollen. Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfach und gelingt eigentlich immer.
Hortensien sehen wunderschön aus und machen ihrem Besitzer viel Freude. Wen wundert es da, dass man von diesen Pflanzen nicht genug bekommen kann? Und dies ist auch überhaupt kein Problem, da man aus einer einzigen Pflanze einfach und schnell viele weitere Bauernhortensien heranziehen kann. Wie das geht? Mit Hilfe der Stecklingsvermehrung, die bei Hortensien normalerweise problemlos funktioniert. Mit etwas Glück können Sie sich im Handumdrehen ein ganzes Blütenmeer an Bauernhortensien in Ihrem Garten erschaffen.

Und so geht es

Schneiden Sie im Juli zunächst von der Mutterpflanze ein paar junge grüne Triebe ohne Knospen ab. Anschließend stutzen Sie die Äste mit einer Schere so ein, dass sich an jedem 5-8 cm langen Hortensien-Steckling noch jeweils ein Blattpaar am oberen und unteren Ende des Stecklings befindet. Nun entfernen Sie die unteren Blätter vollständig und zerteilen Sie die oberen in der Mitte. Letzteres dient dazu, die Verdunstungsfläche zu reduzieren.

Als nächsten Schritt tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Bewurzelungspulver und stecken Sie ihn dann bis zur Hälfte in eine Schale mit Anzuchterde.
Der Rest ist ganz einfach: Befeuchten Sie die Anzuchterde, setzen Sie die Anzuchtschalen in einen Frühbeetkasten oder decken Sie sie mit einer Folie ab. Dann stellen Sie die Stecklinge auf die Terrasse oder auch in den Garten an einen schattigen Ort.

Die Anzuchterde muss ständig gleichmäßig feucht gehalten werden!

Bereits nach 2 Wochen werden sich die ersten Wurzelfasern bilden. Sobald die Stecklinge gut bewurzelt sind, können Sie sie in größere Töpfe umpflanzen und weiterkultivieren. Ihren ersten Winter sollten die Hortensien-Stecklinge lieber im Haus verbringen – und zwar an einem kühlen Ort. Frost dürfen sie jedoch keinen bekommen! Im darauffolgenden Frühjahr können Sie die Bauernhortensien dann im Garten auspflanzen.

Düngen

Bauernhortensien sollten mit Volldünger mit viel Stickstoff und wenig Phosphor gedüngt werden. Im Handel gibt es speziellen Hortensiendünger, es eignet sich jedoch auch Dünger für Azaleen oder für Rhododendron. Weniger für Hortensien geeignet ist Blaukorn-Dünger, da dieser viel Phosphor enthält. Dies führt besonders bei blauen Hortensien oft zu einer „Entfärbung“, was dazu führt, dass die Blüte wieder rosa erscheint.

Ausgepflanzte Bauernhortensien und solche in großen Kübeln bekommen einmal im Frühjahr und erneut im Frühsommer einen Langzeitdünger verabreicht. Topfhortensien sollten von März bis Anfang August mit einem Flüssigdünger für Hortensien und Azaleen gedüngt werden.

Schneiden

Eine Bauernhortensie muss nicht viel geschnitten werden. Es genügt, die abgestorbenen und erfrorenen Triebe zu entfernen. Ein übermäßiger Schnitt kann sich bei Bauernhortensien sogar negativ auf die Blüte im folgenden Frühjahr auswirken.

Überwintern

Auch das Überwintern von Bauernhortensien –wie aller anderen Hortensienarten auch – ist unproblematisch. Selbst Hobbygärtner in etwas rauheren Klimazonen können sich an diesen Pflanzen erfreuen, denn sie sind bis zur Vegetationszone 4 winterhart. Alle bei uns im Handel erhältlichen Hortensienarten sind ebenfalls winterhart, allerdings wird ein leichter Winterschutz mit Reisig empfohlen, da er das Herunterfrieren der Triebe verhindert und eine schöne Blüte im folgenden Frühjahr unterstützt.

Achten Sie bei frühblühenden Hortensien wie der Bauernhortensie auf die Wetterprognose. Sollte es im Frühjahr während der Ausblüte noch einmal zu späten Frösten kommen, decken Sie die Pflanze temporär mit Flies ab.

Hortensien in kleineren Kübeln und Töpfen sollten zwar kalt, aber dennoch frostfrei überwintern. Ideale Temperatur ist 3 bis 5 Grad Celsius. Pflanzen in größeren Gefäßen (ab einem Durchschnitt von 30 bis 40 cm) können auch draußen an einem windgeschützten Ort überwintern. Sie sollten aber einen leichten Winterschutz bekommen.

Krankheiten und Schädlinge bei Bauernhortensien

Bauernhortensien sind sehr robuste Pflanzen und sehr unempfindlich gegen Schädlinge und Krankheiten.

Schädlinge

Die Pflanzen werden hin und wieder von Spinnmilben, Schildläusen und Blattläusen befallen. Dies ist meist das Ergebnis von nicht optimalen Lebensbedingungen, z.B. wenn sie bei zu hoher oder zu niedriger Temperatur im Zimmer gehalten werden. Ausgepflanzte Blatthortensien werden nur äußerst selten von Schädlingen befallen.

Chlorose

Eine Hortensienkrankheit ist die Chlorose, die sich darin äußert, dass sich die Blätter der Pflanze gelb verfärben und grüne Adern haben. Die Chlorose ist ein Hinweis darauf, dass der pH-Wert des Bodens zu hoch ist, dieser also basisch ist. Dies kann sehr einfach durch die Gabe von Dünger und das Untermischen von saurer Erde (Torf oder Rhododendronerde) behoben werden.

Mehltau

Sowohl echter als auch falscher Mehltau zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Bauernhortensie. Es handelt sich in beiden Fällen um Pilzerkrankungen, wobei besonders der falsche Mehltau der Pflanze schaden kann.

Echten Mehltau:

  • Befällt die Oberseite des Blattes
  • Ist ein abwischbarer weißer bis bräunlicher Belag
  • Die Blätter werden braun und vertrocknen

Falscher Mehltau:

  • Befällt die Unterseite des Blattes
  • Ist ein grauer bis grauvioletter Belag
  • Oberseite des Blattes wird gelb
  • Das Blatt stirbt langsam ab

Falschem Mehltau, der eine Bauernhortensie häufiger befällt als echter, können Sie vorbeugen, indem Sie die Pflanze immer von unten gießen und die Blätter trocken halten. Im Fachhandel erhältliche Pflanzenstärkungsmittel auf Algenbasis können einen Befall ebenfalls wirkungsvoll verhindern.

Etwas Besonderes – die Blaufärbung

Viele Hortensienarten, darunter auch die Bauernhortensie, haben eine ganz besondere Eigenschaft. Bei entsprechenden Bodenverhältnissen erblühen sie in einem wunderschönen Hellblau. Wenn Sie sich eine blaue Hortensie wünschen, müssen Sie bereits beim Anpflanzen auf die richtigen Bodenverhältnisse achten. Denn für eine blaue Blüte muss der Boden einen pH-Wert von 4 bis 4,5 haben, sich also im oberen sauren Bereich befinden und außerdem reich an Aluminium sein. Dies entspricht auch den Bedingungen, unter denen Rhododendron gedeiht.

Bei saurem Boden sind also keine zusätzlichen Maßnahmen notwendig, während sei bei alkalischem Boden ein großes Pflanzloch ausheben und mit Rhododendronerde befüllen müssen. Verantwortlich für die Blaufärbung der Blüte ist Aluminium, und dieses wird dem Boden durch Kalialaun (erhältlich in Apotheken oder im Fachhandel) zugeführt. Kalialaun wird auch als Hortensienblau bezeichnet.
Geben Sie dazu im Frühjahr, sobald der Austrieb beginnt, etwa 1 bis 2 Esslöffel Kalialaun um die Pflanze herum. Dieses wird nach und nach mit dem Regen in den Boden eingewaschen. Folgen Sie dabei genau den Angaben auf der Verpackung. In der sauren Umgebung kann die Hortensie das Aluminium gut aufnehmen und dieses in die Farbstoffe der Blüten einlagern.

Verwenden Sie beim Einpflanzen der Hortensie in Kübel oder Topf nur Regenwasser oder sehr weiches Wasser. So wird der saure Boden erhalten.

Denn bei hartem Wasser verändert sich der pH-Wert wieder in Richtung basisch, was dazu führt, dass die Hortensie die Aluminiumverbindung nicht aufnehmen kann.
Auf jeden Fall brauchen Sie für die Blaufärbung Ihrer Bauernhortensie etwas Geduld. Es kann bis zu 2 Jahren dauern, bis aus einer rosa Hortensie eine blaue wird.

Systematik

Asteriden
Ordnung: Hartriegelartige (Cornales)
Familie: Hortensiengewächse (Hydrangeaceae)
Unterfamilie: Hydrangeoideae
Gattung: Hortensien (Hydrangea)
Art: Gartenhortensie

Wissenschaftlicher Name

Hydrangea macrophylla

Zusammenfassung

Bauernhortensien gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Aber auch als Zimmerpflanze sind sie mit ihren üppigen kugelförmigen Blüten in weiß, rosa oder hellblau eine Augenweide. Es handelt sich um pflegeleichte Pflanzen, die außer einer regelmäßigen Wässerung und etwas Düngung nur wenig Pflege benötigen. Bauernhortensien lassen sich mit Stecklingen sehr einfach vermehren, wodurch man seinen Garten im Handumdrehen in ein wahres Blumenmeer aus diesen wunderschönen Pflanzen verwandeln kann.

Artikelbild: © lukeluke / Bigstock.com


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert