Bauanleitung Hühnerstall
In Deutschland wurden 2014 rund 11,56 Milliarden Hühnereier erzeugt. Das entspricht fast 300 Eiern pro Henne jährlich. Die meisten Menschen kaufen Eier im Supermarkt oder beim lokalen Bauer. Wer aber einen Garten besitzt, der kann Hühner selbst züchten. Was Heimwerker dazu benötigen, ist ein wenig Platz im Garten und einen Hühnerstall.
Die Hühnerhaltung ist ein Hobby, welches in Deutschland ein Comeback feiert. Es ist wirklich interessant, Tiere in ihrer (fast) natürlichen Umgebung zu beobachten und dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht. Hühner, die sich rundum wohlfühlen, beglücken ihre Besitzer mit Eiern. Ein Kriterium für maximalen Komfort der Tiere ist der Bau eines Hühnerstalls.
Der Hühnerstall ist für die Tiere von großer Wichtigkeit, da er ihnen bei Wind und Wetter einen zuverlässigen Unterschlupf bietet. Gleichzeitig fühlen sie sich dort sicher – und das ist wichtig, damit die Hühner Eier legen. Der Stall sollte generell trocken, ausreichend beleuchtet und gut belüftet sein, ohne dass Zugluft entsteht.
Wir empfehlen, den Hühnerstall erhöht aufzustellen, damit der Boden trocken bleibt. Stellen Sie ihn beispielsweise auf Pflastersteine.
Heimwerker dürfen nicht vergessen, dass Hühner nicht den ganzen Tag in ihrem Stall leben können. Pro Huhn ist eine Auslauffläche von etwa zehn Quadratmetern einzuplanen. Sie picken und scharren täglich, um Essbares zu finden. Der Scharrtrieb ist den Hühnern angeboren und sollte unterstützt werden.
Vorüberlegungen
Mehr als 13 Kilogramm Eier verbraucht der Deutsche im Schnitt jedes Jahr. Das durchschnittliche Ei wiegt laut dem Statistischen Bundesamt 40 bis 60 Gramm, je nachdem, um welche Rasse es sich handelt. Von einem Gewicht von 50 Gramm ausgehend verbraucht der Bundesbürger 260 Eier pro Jahr. Laut dem Statistischen Bundesamt legt eine Henne 0,8 Eier pro Tag. Hochgerechnet auf 365 Tage wären das 292 Eier. Eine Henne könnte folglich in etwa den Konsum einer Person sättigen. Da es sich jedoch um Legehennen handelt, die unter bestimmten Bedingungen leben, legen diese weitaus mehr Eier als Tiere, die man zu Hause aufzieht. Zu Hause sollte man mindestens zwei Hennen pro Einwohner einplanen, um den Konsum von Eiern abzudecken.
Das brauchen Sie:
- Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz)
- 6x Holzlatte 8/145 cm, mit ca. 20 mm Stärke (z.B. Fichte/Tanne)
- 2x Holzlatte 10/150 cm, mit ca. 20 mm Stärke
- 4x Holzlatte 14/250 cm, mit ca. 20 mm Stärke
- 2x Holzlatte 10/250 cm, mit ca. 20 mm Stärke
- 2x Holzplatte 40/250 cm, mit ca. 5 mm Stärke
- 2x Holzlatte 4/80 cm, mit ca. 20 mm Stärke
- 2x Holzlatte 8/64 cm, mit ca. 20 mm Stärke
- 1 Rolle Kaninchendraht mit ca. 20 m Länge
- mind. 6x Drahtstifte/Nägel, feuerverzinkt mit ca. 10 cm Länge
- mind. 42x Drahtstifte/Nägel, feuerverzinkt mit ca. 3 cm Länge
- mind. 18x Drahtstifte/Nägel, feuerverzinkt mit ca. 1,5 cm Länge
- Schmirgelpapier 400er Körnung
- Hammer
- Bandsäge und/oder grobe Handsäge
- Handtacker/Elektrotacker
- starker Seitenschneider
- Bleistift
- Stahllineal
Bauanleitung Hühnerstall
So wird’s gemacht:
Festlegung des Aufstellortes
Legen Sie noch vor Beginn der Aufbaumaßnahmen fest, wo der zukünftige Hühnerstall stehen wird. Achten Sie unbedingt darauf, den Stall nicht an einer Stelle in Ihrem Garten zu errichten, der längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist. Wählen Sie stattdessen einen eher schattigen Aufstellort.
Vor Beginn
Bereiten Sie alle, für den Bau des Hühnerstalles erforderlichen Teile vor. Messen Sie alle Teile sauber aus und übertragen Sie die Maße auf die Holzlatten und -platten. Holzlatten werden in Baumärkten in der Regel in Längen ab 2,50 m angeboten.
Längen Sie die Latten in den erforderlichen Maßen mit einer elektrischen Bandsäge oder einer groben Handsäge ab. Bringen Sie auch die übrigen Latten und Platten auf das richtige Maß.
Lassen Sie sich die Platten in der Zuschnittabteilung eines Baumarktes zusägen. So sparen Sie Zeit und Aufwand.
Schleifen Sie alle Kanten mit dem 400er Schmirgelpapier sauber ab.
Schritt 1
Bauen Sie die drei Stabilisierungsrahmen, die dem Hühnerstall seine charakteristische Form geben. Nehmen Sie sich für jeden der drei Rahmen zwei Holzlatten (Teile 1) und sägen diese, wie auf dem Bauplan abgebildet, in Form. Die schräge Seite sägen Sie am besten mit Hilfe einer groben Handsäge zurecht. Hier kommt es nicht allzu sehr auf Genauigkeit an, achten Sie aber darauf, dass alle Latten ungefähr den selben Winkel aufweisen.
Legen Sie nun jeweils 2 Latten mit den abgeschrägten Seiten aneinander und nageln diese mit Hilfe zweier versetzter 10cm-Nägel aneinander.
Wiederholen Sie diesen Schritt für die beiden übrigen Rahmen
Schritt 2
Schrägen Sie das Bauteil 2 wie dargestellt, an beiden Stirnseiten ab. Nehmen Sie sich zwei der in Schritt 1 montierten Rahmen und nageln Sie es, mit Hilfe von jeweils zwei 3cm-Nägeln links und rechts, unten an die offene Seite.
Schritt 3
Nun geben Sie dem Hühnerstall seine Länge. Legen Sie die 3 zusammengezimmerten Rahmen nebeneinander, nehmen Sie sich eines der Teile 3 und nageln ein Ende an den Fußpunkt einer der äußeren Rahmen. Nutzen Sie pro Rahmen jeweils zwei 3cm-Nägel. Verfahren Sie auf die selbe Art mit dem anderen Ende des Teiles 3 und dem gegenüberliegenden Rahmen. Zur Befestigung des mittleren Rahmens ermitteln Sie grob den Mittelpunkt der Holzlatte und nageln auch diesen fest.
Diesen Schritt wiederholen Sie nun für die gegenüberliegende Holzlatte, ebenso wie für die beiden Dachlatten (alle Teile 3). Sobald Sie alle Latten befestigt haben, steht Ihr Hühnerstall freitragend.
Schritt 4
Da Ihr Hühnerstall unter freiem Himmel stehen wird, brauchen die Hühner einen Regenschutz. Nutzen Sie dazu die beiden Holzplatten (Teile 5) und nageln diese an jeden Rahmen mit Hilfe dreier 1,5cm-Nägel fest. Wiederholen Sie den Schritt für beide Seiten des Stalles. Um die Holzplatten zusätzlich zu sichern, muss eine Konterlattung an das untere Ende genagelt werden. Nehmen Sie sich die beiden Holzlatten (Teile 4), setzen diese an die unteren Enden der Holzplatten an und nageln Sie sie mit 3cm-Nägeln an die Rahmen.
Schritt 5
Legen Sie nun fest, an welcher Seite sie den Eingang des Stalles positionieren möchten. Nehmen Sie sich dazu die beiden Bauteile 6 und nageln diese mit Hilfe jeweils zweier 3cm-Nägel oben und unten an einen der äußeren Rahmen (s. Bauplan). Für den oberen Abschluss des Eingangs, des sogenannten Sturzes, nutzen Sie das Bauteil 7, dass sie ebenfalls mit 3cm-Nägeln befestigen.
Schritt 6
Im letzten Schritt muss der gesamte Hühnerstall eingezäunt werden. Sie können dazu wahlweise handelsüblichen Kaninchendraht oder Maschendrahtzaun verwenden, es empfiehlt sich jedoch der Kaninchendraht. Diesen können Sie leicht mit Hilfe eines Seitenschneiders in Form bringen und mit einem Handtacker/Elektrotacker von Innen an den einzelnen Latten und Rahmen des Hühnerstalls befestigen. Schließen Sie alle Flächen des Stalles, bis auf die Tür, mit dem Draht.
Für die Ausführung der Tür empfiehlt es sich, ein passendes Stück Kaninchendraht nur auf einer Seite zu befestigen und auf der anderen Seite mit Nägeln oder Schrauben zu fixieren, sodass Sie den Draht als Türersatz zurückbiegen können.
Fertig!
Tipps und Hinweise
- Nutzen Sie naturbelassene, unbehandelte Hölzer beim Bau des Hühnerstalls. Behandelte Hölzer geben ihre Inhaltsstoffe langsam in die Luft ab, sie „dünsten“ aus oder werden durch Regen ausgeschwemmt.
- Wenn Sie handwerklich besonders versiert sind, können Sie eine feste Tür mit Hilfe einer Holzplatte und Scharnieren einbauen. Ebenso können Sie über die Einrichtung von Sitzstangen für die Hühner nachdenken.
- Achten Sie immer auf ausreichend Futter und Wasser, damit Ihre Tiere optimal versorgt sind.
- Der Stall kann auch für andere Kleintiere genutzt werden, etwa Kaninchen oder Meerschweinchen.
Hey,
ich habe für meine Frau vor einer Weile auch selbst einen Hühnerstall gebaut, war ein sehr cooles Projekt! Kann auch jedem, der sich Hühner anschaffen möchte, nur dazu raten, den Stall selbst zu bauen. Naja… Jedenfalls sofern er etwas handwerklich geschickt ist.
Viele Grüße
Flo