Bauanleitung Hocker „Atelier“
Der Hocker ist eine der ältesten und simpelsten Sitzgelegenheiten, die leider nicht mehr in vielen Haushalten zu finden ist. Moderne Verbraucher sitzen fast ausschließlich auf Stühlen oder Sesseln, weil sie über eine Rückenlehne verfügen.
Dennoch besitzen Hocker viel Potenzial: Sie können flexibel im Haus eingesetzt werden. Dank ihrer kleinen, praktischen Form sind sie leicht von einem Zimmer zum anderen zu transportieren, man kann sie schnell unter einen Tisch schieben und aufgrund ihrer Größe nehmen sie nicht viel Platz weg.
Hocker gibt es aus den verschiedensten Materialien, in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Aufgrund ihrer simplen Konstruktion eignen sie sich gut als Experiment für Heimwerker, die ein eigenes Möbelstück bauen möchten. Ihr Aufbau ist relativ simpel und zum Umsetzen unserer Bauanleitung werden nicht viele Werkzeuge benötigt.
Der Hocker ist eine praktische Sitzgelegenheit
Wohnraum wird immer knapper und Verbraucher sind häufig gezwungen, in kleinere Wohnungen zu ziehen, als sie es sich gewünscht hätten. Auf wenigen Quadratmetern wird es schnell eng, insbesondere dann, wenn man große, sperrige Möbel besitzt. Für solch kleine Wohnungen, aber auch für den Garten oder das Atelier, eignet sich der Hocker.
Sein Design ist an Modellen angelehnt, die seit Jahrhunderten in Atelieren rund um den Globus verwendet werden. Auf solchen Hockern haben weltbekannte Künstler gearbeitet – ganz ohne Rückenlehne.
Wie bei den anderen Bauanleitungen von uns handelt es sich auch hier um ein Beispiel, wie ein solcher Hocker aussehen kann. Versierte Heimwerker können die Bauanleitung natürlich leicht verändern, um eine persönliche Note einzubringen. Anfänger hingegen sollten sich genau an unsere Vorgaben richten, damit am Ende alles zusammenpasst.
Vorüberlegungen
Hocker gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen. Unsere Ateliervariante besteht aus einem runden Oberteil, darunter befindet sich ein Mittelstück, an dem die vier Beine befestigt werden. Für maximalen Komfort empfehlen wir, einen passenden Durchmesser für die Oberplatte zu wählen. Dazu misst man einfach sein Gesäß und passt die Abmessungen der runden Platte an.
Das brauchen Sie:
- Schutzausrüstung
- Werkbank
- Vollholzplatten mit 40 mm Stärke in Größe der Bauteile (Kiefer, Fichte oder auch Eiche)
- Kantholz 80/80 mm, 22 cm lang
- 8 x Holzdübel, 8/60 mm
- 4 x Holz-Senkkopfschrauben, 4/80 mm
- Holzbohrer 8 mm
- Holzbohrer 4 mm
- Schmirgelpapier 400/1000er Körnung
- Akkuschrauber
- Bandsäge
Bauanleitung Hocker Atelier
So wird’s gemacht:
Schritt 1
Bereiten Sie die Bauteile 1 bis 3 wie auf dem Plan dargestellt vor. Messen Sie alle Teile sauber aus und übertragen Sie die Maße auf die Vollholzplatten. Sägen Sie alle Platten vorsichtig mit Hilfe einer Bandsäge aus.
Tipp: Denken Sie an den Verschnitt und kaufen Sie lieber etwas größere Platten!
Schleifen Sie alle Kanten mit dem groben Schmirgelpapier sauber ab und schleifen Sie alle Oberflächen mit dem feinen Schmirgelpapier sauber nach.
Schritt 2
Durchbohren Sie das Kantholz an den im Plan festgelegten Stellen, auf allen vier langen Seiten, mit Hilfe des 8mm-Holzbohrers. Geben Sie einen dicken Tropfen Holzleim in jedes Loch. Führen Sie auf jeder Seite und in jedes Loch zur Hälfte einen Holzdübel ein. Bohren Sie nun die im Plan dargestellte Seite der Teile 3 mit dem selben Lochabstand wie bei Teil 2 vor. Geben Sie auch in diese Löcher einen dicken Tropfen Holzleim und fügen Sie die vier Beine an das Kantholz (Teil 2). Warten Sie bis der Leim völlig ausgehärtet ist.
Schritt 3
Legen Sie den Mittelpunkt der runden Sitzplatte (Teil 1) fest. Ziehen Sie nun darum ein Quadrat mit 5 cm Seitenlänge, achten Sie darauf, dass der Mittelpunkt des Quadrates der Mittelpunkt der Platte ist! Bohren Sie nun an den Eckpunkten des Quadrates mit Hilfe des 4mm-Holzbohrers durch die Platte.
Legen Sie die Platte auf die Oberseite des Teils 2. Schrauben Sie, mit Hilfe der Holz-Senkkopfschrauben, die Platte an dem Kantholz fest!
Fertig!
Tipps
- Sie können alle aneinanderstoßenden Flächen des Hockers mit einem groben Schmirgelpapier aufrauen und vor dem zusammenfügen mit Holzleim bestreichen. So wird der Hocker noch besser halten.
- Sie können Sich die Einzelteile bei einem Schreinerunternehmen in Ihrer Nähe zusägen lassen. Das ist zwar teurer, in der Regel sind die Teile dann aber deutlich besser verarbeitet.