Bauanleitung Cajón
Die Cajón (Kistentrommel) ist ein traditionelles Schlaginstrument aus Peru. Ihr Klang ähnelt einer Trommel, das Instrument wird in einigen Fällen mit einem Besen gespielt. Im Gegensatz zu klassischen Trommeln besteht die Schlagfläche der Kistentrommel nicht aus einer Folien- oder Fellbespannung, sondern Holzplatten. Genauer gesagt besteht das gesamte Instrument aus Holz, weshalb es für Heimwerker relativ einfach nachzubauen ist.
In der Praxis dient die Cajón als Rhythmusinstrument in vielen Musikrichtungen. Musiker aus den Bereichen Rock, Pop und Folk-Rock haben die Cajón für sich entdeckt. Eine Cajón ist in der Regel groß genug, dass ihr Spieler auf ihr Sitzen kann. Früher klemmten Musiker die Cajón zwischen ihre Beine.
Vorbereitungen
Der Korpus der Cajón ist ein Resonanzkörper, die aus einem kastenförmigen Rahmen besteht. Dieser muss eine gewisse Stabilität besitzen, da der Musiker auf dem Instrument sitzt. Die Stabilität erreichen Heimwerker, indem sie die Rahmenteile unter Druck verleimen.
Zur Gewährleistung eines guten Klangs und einer hohen Stabilität empfehlen wir Heimwerkern, hochwertiges Holz zu verwenden. Birkensperrholz hat sich als ein gutes Material zur Herstellung einer Cajón bewehrt.
Das brauchen Sie:
- Werkbank
- mind. 2 Spanngurte
- Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz)
- 2x Schichtholzplatten 50/30 cm mit 20 mm Stärke (z.B. Multiplex)
- 2x Schichtholzplatten 30/30 cm mit 20 mm Stärke (z.B. Multiplex)
- 1x Schichtholzplatte 50/30 cm mit 5 mm Stärke (z.B. Multiplex)
- 1x Schichtholzplatte 30/30 cm mit 5 mm Stärke (z.B. Multiplex)
- ca. 30x verzinkte Nägel ca. 2/35 mm
- Schmirgelpapier 400er Körnung
- Kreissäge mit Führungsschiene
- Stichsäge mit feinem Holzsägeblatt
- Oberfräse mit Nutenfräskopf oder feines Stecheisen
- Holzleim
- Holzbohrer mit 10mm Durchmesser
- Bleistift
- Zirkel
- Hammer
- Stahllineal
Bauanleitung Cajón
So wird’s gemacht:
Schritt 1
Bereiten Sie die Bauteile 1 bis 4 wie auf dem Plan dargestellt vor. Lassen Sie sich die Schichtholzplatten in der Zuschnittabteilung eines Baumarktes zusägen, das ist günstig und spart Ihnen viel Zeit und Mühe. Alternativ können Sie die Platten mit Hilfe einer Kreissäge mit Führungsschiene selbst auf das entsprechende Maß ablängen.
Schleifen Sie alle Kanten mit dem 400er Schmirgelpapier sauber ab.
Schritt 2
Nutzen Sie eine Oberfräse mit Nutenfräskopf, um an den Stirnseiten der Teile 1 und 2, über die gesamte Länge, eine 1 cm tiefe und breite Nut zu fräsen. Dadurch können die Bauteile später besser ineinander greifen und einen kraftschlüssigen Verbund herstellen. Falls Sie keine Oberfräse besitzen, können Sie das ebenfalls in der Zuschnittabteilung eines Baumarktes erledigen lassen. Alternativ kann die Nut mit Hilfe eines Stecheisens herausgearbeitet werden, hierfür ist allerdings großes Geschick und Sorgfalt nötig.
Schritt 3
Sobald Sie die Nuten aus den Schichtholzplatten herausgearbeitet haben, können Sie die einzelnen Bauteile verleimen. Ziehen Sie jeweils eine Leimspur durch jede Nut und fügen Sie die Teile 1 und 2 passgenau zusammen. Um den Leim zu verfestigen, können Sie Spanngurte um die Konstruktion legen und diese vorsichtig anziehen, so wird genügend Druck auf den Rahmen ausgeübt.
Schritt 4
Ermitteln Sie den Mittelpunkt des Loches auf Bauteil 3 (siehe Bauplan). Setzen Sie den Zirkel an und übertragen einen Kreis mit 12 cm Durchmessern auf die Schichtholzplatte.
Wenn Sie keinen Zirkel zur Hand haben, können Sie einen perfekten Kreis mit einer Schnur zeichnen. Die Schnur wickelt man um den Bleistift, das andere Ende setzt man am Mittelpunkt an.
Bohren Sie mit Hilfe des Holzbohrers durch den zuvor festgelegten Mittelpunkt und setzen Sie hier die Stichsäge an. Sägen Sie langsam und vorsichtig, entlang der gezirkelten Linie, den Kreis aus und schleifen Sie hinterher die Kanten mit Hilfe des Schmirgelpapiers glatt.
Schritt 5
Im letzten Schritt, werden die Vor- und Rückseite befestigt. Lösen Sie die Spanngurte von der Rahmenkonstruktion und legen Sie den Rahmen flach auf eine feste Unterlage. Legen Sie nun die Vor- oder Rückseite (Teil 3 und 4) in Position und nageln Sie diese mit ca. 14–15 Nägeln fest. Verfahren Sie auf die gleiche Weise mit der gegenüberliegenden Seite.
Fertig!
Tipps:
- Das Cajon ist ein resonanzbasiertes Spielinstrument. Durch das Loch in Bauteil 3 wird der Bass verstärkt und der Klang entsprechend voller. Durch zusätzliche Lamellen oder Hölzer im Innenraum, kann der Ton immer weiter verändert werden.
- Sie können das Cajon farblich gestalten oder mit Hilfe einer Holzschutzbeschichtung widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse (z.B. bei Aufstellung im Freien) machen.