Bartnelken (Dianthus barbatus) – Aussaat, Pflanzen und Pflege
Die Bartnelke darf in keinem romantischen Bauerngarten fehlen. Die einfach zu pflegende Pflanze ist in zahlreichen Blütenfarben und Zuchtformen im Gartenfachhandel erhältlich. Es handelt sich bei Bartnelken um ein- bis mehrjährige Pflanzen, die sich im Herbst selbst aussäen und dadurch rasch vermehren. So verwandeln die Stauden Ihren Garten mit ihren farbenfrohen Blüten in ein regelrechtes Blumenmeer. Hier erhalten Sie viele Tipps zur richtigen Pflege der beliebten Bartnelken.
Herkunft und Verwendung
Bartnelken sind Nelkengewächse, die ursprünglich aus Ostasien und Osteuropa stammen. Man findet sie dort als Wildpflanzen vor allem im Tiefland. Vereinzelt kommen sie auch in den Höhenlagen vor. Darüber hinaus fühlen sich die Pflanzen auch auf Felshängen sehr wohl. Die Pflanzen werden als Schnittblumen für kleinere Blumenbouquets gerne verwendet, sehen aber auch alleine in der Vase schön aus.
Sorten
Im Handel gibt es Bartnelken in vielen verschiedenen Farben, Wuchshöhen und Blütenausprägungen. So findet man neben gefüllten und ungefüllten einfarbigen Blüten auch mehrfarbige Varianten. Je nachdem, für welche Sorte Sie sich entscheiden, erreichen die Blumen eine Wuchshöhe von 25 bis 60 Zentimetern. Folgende Zuchtformen sind besonders beliebt:
- Gefüllte Bartnelken
- Wuchshöhe von maximal 50 Zentimetern
- Gefüllte Blüten
- In vielen Farben erhältlich
- Optimal als Schnittblume
- Dianthus barbatus „Kaleidoscope Mixed“
- Wahlweise als ein- oder zweijährige Pflanze
- Zweifarbige Blüten
- Größe von bis zu 55 Zentimetern
- Samen sollte im Februar ausgesät werden
- Dianthus barbatus „Sooty“
- Schokoladenfarbene Blüte
- Blätter färben sich mit der Zeit in einem braunroten Ton
- Mit einer Höhe von bis zu 35 Zentimetern eher niedrig wachsend
Eines haben jedoch alle Sorten gemeinsam: Mit ihrer Blütenpracht stellen sie in jedem Garten einen echten Blickfang dar.
Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte
Je nach Sorte können Bartnelken in Rosa, Scharlachrot, Weiß oder Lachsrot blühen, wobei das Auge meist in einer Kontrastfarbe gehalten ist. Darüber hinaus gibt es einige Varianten, die zweifarbige Blüten bilden. In der Regel wachsen Bartnelken als zweijährige Pflanzen und überschreiten eine maximale Wuchshöhe von 60 Zentimetern nicht. Zwergsorten hingegen erreichen oft nur eine Höhe von 15 Zentimetern. Die Samen bilden sich in den Fruchtkapseln, die etwa einen Zentimeter groß sind. Die Blütezeit unterscheidet sich von Sorte zu Sorte leicht: Meist dauert sie ungefähr von Mai bis Juli oder August. Einige Zuchtformen blühen unter bestimmten Voraussetzungen sogar zweimal im Jahr.
Standort und Boden
Damit die Pflanze ihre volle Blütenpracht ausbilden kann, ist ein vollsonniger Standort notwendig. Im Halbschatten wäre das Wachstum der Bartnelke deutlich weniger ausgeprägt. Auch die Blütezeit würde sich verzögern. Darüber hinaus kommt es auf den richtigen Boden an. Er sollte humusreich und durchlässig sein, um für optimale Voraussetzungen zu sorgen. Der pH-Wert der Erde spielt dabei jedoch keine besondere Rolle.
Pflanzen
Jungpflanzen sollten im Oktober in die Erde gesetzt werden. Dadurch können sie im kommenden Frühjahr ihre volle Blütenpracht zeigen. Wenn Sie die Bartnelken als Schnittblumen verwenden möchten, sollten Sie diese in Reihen pflanzen. Sowohl innerhalb der Reihe als auch bei der Gruppenpflanzung ist ein Pflanzabstand von ungefähr zwanzig Zentimetern einzuhalten.
Gießen und düngen
Im Allgemeinen sind Bartnelken robust und pflegeleicht. Lange Trockenperioden im Sommer verträgt die Pflanze aber nicht. Falls die Sommermonate von Juni bis September also sehr heiß und trocken sind, müssen Sie die Blühpflanzen regelmäßig mit möglichst kalkfreiem Wasser gießen.
Achten Sie darauf, dass sich keine Staunässe bilden kann. Sie führt zu Wurzelfäule und schwächt die Pflanzen nachhaltig.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, in regelmäßigen Abständen zu mulchen und Kompost oder Hornspäne in die Erde zu mischen. Die Düngung erfolgt wahlweise im Frühjahr oder im späten Herbst. Während der Blütezeit ist es von Vorteil, die Bartnelken mit einem Flüssigdünger zu unterstützen.
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Richtig schneiden
In der Regel werden Bartnelken nicht älter als zwei Jahre. Nach der zweiten Blüte können Sie die Pflanze daher meistens entsorgen. Es gibt allerdings einen Trick, mit dem es möglich ist, die Blütezeit der Nelkengewächse zu verlängern: Dafür schneiden Sie sofort nach dem Ende der Blütezeit sämtliche Triebe unmittelbar über dem Boden ab. Dadurch sorgen Sie dafür, dass die Pflanze im späten Sommer noch einmal Blüten bilden wird.
Sofern Sie Ihre Bartnelken als Schnittblumen in die Vase stellen wollen, sollten Sie die folgenden Hinweise berücksichtigen:
- Setzen Sie nur scharfe und saubere Messer ein, um die Bartnelken abzuschneiden
- Der ideale Zeitpunkt zum Schneiden ist am frühen Morgen, denn dann halten die Blüten um ein Vielfaches länger
- Vasen sollten vor dem Gebrauch gut gereinigt werden
- Das Wasser ist regelmäßig zu erneuern
- Kürzen Sie das Stielende im Abstand von zwei bis drei Tagen um einige Zentimeter
Außerdem ist es nicht sinnvoll, die Bartnelken in unmittelbarer Nähe von Gemüse und Obst in die Vase zu stellen, denn dies begünstigt ein schnelleres Verwelken.
Vermehrung mit Aussaat
Sobald die Bartnelken einmal im Garten stehen, vermehren sie sich von ganz allein. Sofern Sie eine Selbstaussaat wünschen, dürfen Sie die verwelkten Blütenstände nicht entfernen. Für eine kontrollierte Aussaat sammeln Sie die schwarzen, runden Samen ab und säen sie im folgenden Jahr im Garten aus. Dafür ist es jedoch wichtig, dass die Samen den Winter über kühl und trocken gelagert werden. Andernfalls bildet sich Schimmel.
Die Aussaat erfolgt direkt im Freibeet. Der richtige Zeitpunkt liegt zwischen April und Juli. Entfernen Sie am gewünschten Standort das Unkraut und lockern Sie die Erde gut auf. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde und gießen Sie sie vorsichtig an. Damit das Saatgut keimen kann, sollten Sie den Boden gut feucht halten. Wenn die Jungpflanzen etwa zehn Zentimeter hoch sind, wird pikiert. Dabei sollte ein Abstand von etwa 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Bartnelken eingehalten werden.
Überwintern
Bartnelken sind winterhart und benötigen daher keinen besonderen Winterschutz. Lediglich junge Exemplare sollten Sie mit Rindenmulch, Tannenzweigen oder Rasenschnitt abdecken. Damit sorgen Sie nicht nur für einen Schutz gegen die Kälte, sondern auch für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung. Nach und nach wird sich das natürliche Material zersetzen und so Nährstoffe an die Erde abgeben.
Im Kübel kultivierte Bartnelken sollten Ende Oktober einen ausreichenden Winterschutz erhalten. Dafür umwickeln Sie den Blumentopf mit Vlies und stellen das Gefäß an eine Hauswand.
Auch Bartnelken im Kübel können im Freien überwintern und sollten nicht in einen frostsicheren Raum umgesiedelt werden.
Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge
Obwohl die Bartnelke sehr widerstandsfähig ist, kommen Krankheiten und Schädlinge doch hin und wieder vor. Häufig sind Pflanzen betroffen, die einen ungeeigneten Standort erhalten haben oder falsch gepflegt werden. Wenn Sie von vornherein darauf achten, die Bedürfnisse der Bartnelke zu erfüllen, bleibt die Pflanze von Krankheiten und Schädlingen in der Regel verschont.
Rostpilz
Die häufigste bei Bartnelken vorkommende Krankheit ist der Rostpilz. Er äußert sich durch rostfarbene Verfärbungen der Blätter und Triebe.
Der Rostpilz lebt vom Zellsaft der Pflanzen, sodass sich im späteren Verlauf zusammengerollte Blätter zeigen. Wird der Pilz nicht rechtzeitig bekämpft, stirbt mit der Zeit die komplette Pflanze ab.
Daher sollten Sie schnell alle betroffenen Pflanzenteile entfernen und mit einem entsprechenden Pflanzenschutzmittel gegensteuern.
Blattläuse
Auch Blattläuse sind hin und wieder auf Bartnelken zu finden. Ein Befall ist wahrscheinlich, wenn Sie verkrüppelte Triebspitzen und Blätter bei Ihrer Pflanze feststellen. Eine geeignete Gegenmaßnahme besteht darin, die natürlichen Fressfeinde der Blattläuse einzusetzen:
- Florfliegenlarven
- Marienkäfer
- Ohrwürmer
Zusätzlich hilft eine Brühe aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen.
Giftigkeit
Bartnelken sind weder für den Menschen noch für Tiere giftig. Daher bieten sie sich auch für Gärten an, die von Kindern und Haustieren mit genutzt werden.
Fazit
Schon in alten Bauerngärten waren Bartnelken überaus beliebt. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die robusten Pflanzen können ohne großen Aufwand kultiviert werden und säen sich in den meisten Fällen sogar selbst aus. Darüber hinaus eignen sich die prächtig blühenden Sommerblumen ebenso für eine Kultivierung im Kübel und geben somit auch auf dem Balkon oder der Terrasse ein tolles Bild ab.
Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Caryophylleae
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Bartnelke
Wissenschaftlicher Name
Dianthus barbatus
Zusammenfassung
Bartnelken sind beliebte Blumen für Ziergärten, weil sie sehr robust und pflegeleicht sind. Die Pflanzen überstehen den Winter ohne zusätzlichen Schutz, vermehren sich selbst und müssen nur bei lang anhaltenden Trockenperioden im Sommer gegossen werden. Lediglich der Standort ist wichtig für ein gesundes Wachstum und eine prächtige Blüte, denn die Bartnelke fühlt sich nur an einem vollsonnigen Standort richtig wohl.
Artikelbild: © V. J. Matthew / Shutterstock
Wow! Das ist wirklich ein sehr informativer Beitrag. Ich habe selbst einen Blog auf dem ich verschiedene Pflanzen vorstelle. Bei mir handelt es sich jedoch um Futterpflanzen für Schildkröten.
Suchte nach dem Begriff mehrjährig. Weil meine nicht nur im Folgejahr 2x blühten, sondern etwa die Hälfte hat diesen Winter auch überstanden und blüht jetzt noch üppiger.