Badewanne zu einer Dusche umbauen

Badewanne zu einer Dusche umbauen

Badewanne oder Dusche? Über die Vorzüge beider Varianten gibt es immer wieder Diskussionen. Wer es sich leisten kann und ausreichend Platz besitzt, der muss nicht wählen. Er entscheidet sich sowohl für die Badewanne als auch die Dusche.

Nicht immer steht diese Wahl im Vordergrund. In den alten Häusern der Bundesrepublik befinden sich in den Nasszellen überwiegend Badewannen. Mit steigendem Alter wird es für die Bewohner besagter Wohnungen schwieriger und gefährlicher, ihrer täglichen Körperpflege nachzugehen. Für sie wäre eine Dusche ein Gottessegen. Dabei gibt es jedoch ein Problem: Renoviert man das gesamte Badezimmer oder erneuert man es teilweise, indem man die Badewanne mit einer Dusche austauscht? Die Lösung des Problems kann eine dritte Alternative sein: Der Umbau der Badewanne zur Dusche. Auf der Seite pflegehilfe.org findet man dazu umfangreiche Informationen.

Der Bedarf für ein barrierefreies Badezimmer

Über das Thema Barrierefreiheit haben wir uns auf heimhelden.de des Öfteren ausgelassen. Leider wird das Thema von den meisten Verbrauchern nach wie vor stiefmütterlich behandelt – zumindest bis zum Zeitpunkt, wenn sie selbst betroffen sind. Dann ist es meist schon zu spät. Eine simple Vorsorge kann sie vor kurzfristigen Investitionen schützen.

Um die Wichtigkeit eines barrierefreien Hauses zu demonstrieren, nachfolgend zwei simple Daten:

  • Das Unternehmen Emnid befragte im Auftrag des Deutschen Mieterbunds Menschen, ob sie später (mit 70 Jahren) in einem Heim leben würden. Nur 15 Prozent beantworteten diese Frage mit ja.
  • Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung gibt einen Einblick über die Altersstruktur der deutschen Gesellschaft im Jahr 2060. Es wird weitaus mehr alte Menschen (älter als 75 Jahre) geben als heute. Viele dieser Menschen wollen und müssen (zu Hause) gepflegt werden.

Die Anzahl der alten Menschen steigt, gleichzeitig gibt es von ihrer Seite nur ein geringes Interesse, in Heimen zu wohnen. Das wäre aufgrund ihrer Anzahl auch nur möglich, wenn in den nächsten Jahren viele neue Senioren- und Pflegeheime entstünden.

In diesem Fall bleibt nur noch das Eigenheim – das ist in den meisten Fällen jedoch nicht tauglich für Senioren. Das größte Problem ist das Badezimmer, indem sich häufig eine Badewanne befindet: Es wird für Senioren zu einer täglichen Nervenprobe, in die Badewanne sicher ein- und auszusteigen. Mit steigendem Alter wird das Baden gefährlicher und anstrengender. Auch die Hilfe durch Pflegepersonal ändert wenig an der Situation, denn dieses muss bezahlt werden. Der frühzeitige Umbau zu einer Dusche ist ein kostengünstiger Weg, dieses Problem zu lösen, bevor es zu einem solchen wird.

In wenigen Stunden von der Badewanne zur Dusche

Inzwischen gibt es verschiedene Unternehmen, die sich auf dem Umbau von Badewannen zu Duschen spezialisiert haben. Laut einer solchen Firma liegt die Umbauzeit bei etwa acht Stunden. Der Handwerker benötigt folglich nur einen Arbeitstag, sodass die Dusche am nächsten Morgen bereits einsatzbereit ist.

Die Wahl der Duschkabine bleibt dem Kunden überlassen, wird aber auch an die Gegebenheiten des Badezimmers angepasst. In einigen Bädern entfällt zum Beispiel die Duschkabine komplett, indem die Badewanne lediglich eine Unterkonstruktion spendiert bekommt. Zusätzlich können Verbraucher eine Duschtrennung anbringen.

In anderen Bädern kann es von Vorteil sein, eine Schiebetür, Flügeltür oder sogar Doppelflügeltür zu installieren. Falls wenig Platz vorhanden oder die Optik gestört wird, besteht die Möglichkeit, eine einklappbare Duschkabine zu wählen.

Kostenübernahme durch die Pflegekasse

Ein Grund, warum viele Verbraucher die Investition in den Umbau ihrer Badewanne zur Dusche aufschieben, sind die mit der Maßnahme verbundenen Kosten. Sie wissen nicht, dass es

  • Fördermöglichkeiten und Zuschüsse gibt und
  • die Investition früher oder später ohnehin anfallen wird.

Wer sich heute für den Umbau entscheidet, kann die Investition auf viele Jahre lang ausbreiten, anstatt sie kurzfristig zu zahlen. Mehr noch: Er profitiert von Fördermöglichkeiten und Zuschüssen, die die Summe reduzieren.

Eine mögliche Anlaufstelle ist die Pflegekasse, die solche Umbaumaßnahmen mit bis zu 4.000 Euro fördert. Der Paragraf 40 des Sozialgesetzbuches XI definiert dabei die Voraussetzungen für den Zuschuss. Der Umbau

  • ermöglicht die häusliche Pflege oder
  • erleichtert die eigenständige Lebensführung beziehungsweise
  • stellt sie komplett wieder her.

Die gute Nachricht ist, dass es sich nicht um eine einmalige Kostenübernahme handelt, sondern sie je Umbaumaßnahme gilt. Die schlechte Nachricht: Betroffene müssen eine der aktuell drei (I – III) Pflegestufe haben.

Um eine solche Kostenübernahme zu erhalten, sollten Betroffene eine unabhängige Pflegeberatung wählen. Eine gesetzliche Verpflichtung zwingt die Berater, umfassend zu allen Ansprüchen und Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes zu informieren.

Andere Förderungen für den Umbau

Abseits der Kostenübernahme durch die Pflegekasse gibt es weitere Fördermaßnahmen für Betroffene. Diese hängen grundsätzlich davon ab, ob sie Hausbesitzer oder Mieter sind. Für beide Gruppen gibt es Förderungen, jedoch sollten Mieter zunächst mit ihrem Vermieter sprechen, ob er den Umbau der Badewanne in eine Dusche selbst finanzieren oder Förderungen in Anspruch nehmen möchte. Bei einer Absage benötigen Mieter zumindest das Einverständnis des Mieters, um Umbaumaßnahmen einleiten zu dürfen. Dann können sie die bereits beschriebene Kostenübernahme der Pflegekasse nutzen, wenn sie in eine Pflegestufe eingeordnet sind. Mieter können in einigen Fällen sogar ein Recht auf eine Modernisierung des Badezimmers besitzen, wenn dies zum Beispiel seit den 1950er Jahren nicht mehr renoviert wurde. Weigert sich der Vermieter, können sie ihren Anspruch vor Gericht durchsetzen, erklärt Frank Maciejewski, Rechtsexperte beim Berliner Mieterverein.

Für Menschen, die nicht von dem Zuschuss der Pflegekasse profitieren können, bleiben die Fördermaßnahmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Hier gibt es Zuschüsse für den altersgerechten Umbau sowie für Maßnahmen, um den KfW-Standard altersgerechtes Haus zu erreichen.

Zusammenfassung

Der Umbau einer Badewanne zur Dusche dauert in der Regel nur einen Werktag. Die Kosten übernimmt in einigen Fällen die Pflegekasse. Alternativ können Verbraucher Zuschüsse oder kostengünstige Kredite in Anspruch nehmen. Fakt ist, dass in Zukunft immer mehr Menschen ein barrierefreies Bad benötigen werden. Je früher sie die Modernisierung beginnen, desto besser können sie die Kosten verteilen.

Artikelbild: © Lonely Walker / Shutterstock


3 Kommentare

  1. helga 28.12.2018 16:36 Uhr

    Ein barrierefreies Badezimmer wäre für uns die beste Lösung, denn wir leben zusammen mit den Eltern und werden selbst nicht jung. Auch für die Ausrüstung braucht man ja Platz! Sinnvolle Tipps, danke!

    direkt antworten
  2. Gisele Kraushaar 26.02.2020 14:57 Uhr

    Wir wollen unsere Badewanne in eine Dusche umbauen. Es stimmt, mit dem älter werden wir es schwer in die Badewanne zu steigen. Daher wollen wir unser Bad jetzt barrierefrei machen.

    direkt antworten
  3. Kate Welling 29.04.2020 21:41 Uhr

    Das Thema Badewanne zu einer Dusche umbauen interessiert mich schon seit Längerem. Ich bin immer auf der Suche nach neuen und interessanten Artikeln und Blogs zu diesem Thema. Es ist super, dass ich diesen Blog gefunden habe. Hier findet man echt viele hilfreiche Informationen.

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