Aquarium-Pflanzen düngen
Jede Pflanze braucht Nährstoffe. Das gilt auch für die Gewächse unter Wasser im heimischen Aquarium. Doch so mancher Besitzer und Liebhaber von Fischen hat keinen grünen Daumen und tut sich schwer mit der Düngung von Aquarienpflanzen. Doch mit den richtigen Tipps und Informationen gelingt auch das Düngen unter Wasser.
Die Besonderheit im Wasser: Nährstoffüberfluss und Unterversorgung
Pflanzen im Aquarium sind einer gesonderten Nährstoffsituation ausgesetzt. Auch sie brauchen alle Nährstoffe wie die Pflanze auf trockenem Boden. Doch durch das Fischfutter sind beispielsweise Phosphate und Nitrate im Überschuss vorhanden. Andere Elemente sind eher Mangelware – wie Eisen beispielsweise. Daher ist die Kunst des Düngens im Aquarium, die Lücken der Nährstoffe auszugleichen.
Leiden die Pflanzen an Nährstoffmangel, ist dies leicht an folgenden Symptomen zu erkennen:
- gelbe Blätter
- gelbe Blattadern
- blasse Farben
- vergilbte Spitzen der Triebe
- verkümmerter Wuchs
- veralgte Blätter
- abgestorbene Blätter
- eingehende Pflanzen
Gerade vergilbte Triebspitzen sind ein wichtiges Anzeichen. Denn sie signalisieren einen beginnenden Nährstoffmangel, den der Fischliebhaber mit schneller Reaktion und den richtigen Düngemitteln gut beheben kann.
Beim Düngen im Aquarium kommt es jedoch zu einer zweiten Besonderheit, die der Gärtner aus dem Garten nicht kennt. Unter Wasser finden sich meist spezielle Pflanzen, die nicht nur über die Wurzel Nährstoffe aufnehmen können. So sind hier oft drei Arten von Wasserpflanzen zu finden:
- Pflanzen, die Nährstoffe nur über die Wurzeln aufnehmen
- Pflanzen, die Nährstoffe nur über Blätter und Stängel aufnehmen
- Pflanzen, die Nährstoffe über Wurzel sowie Blätter und Stängel aufnehmen.
Daher ist es ratsam, im Aquarium immer auf zwei verschiedenen Wegen zu düngen. Zum einen durch die Versorgung des Bodens mit Nährstoffen, zum anderen mit Flüssigdünger im Wasser.
Düngung Nummer 1: Nährstoffe im Boden
In der Natur deuten rötliche bis braune Sickerstellen im Boden darauf hin, dass hier wahre Nährstoffparadiese zu finden sind. Eisen und Co sind hier für die Pflanzen unter Wasser im Angebot. Im Aquarium muss dieses Phänomen jedoch imitiert werden. Das ist leicht mit Düngung im Boden zu erreichen.
Zahlreiche Aquarienbesitzer schwören daher auf Pflanzenerde, die sie mit Ton und Lehm vermischen – Bodengrund genannt. Diese werden als Kugeln geformt in den Boden gedrückt. Aber auch mineralische Bodendünger sind in Tabletten- oder Kugelform im Handel erhältlich. Je nach Maß kann auch beides miteinander vermischt werden.
Bei der Bodendüngung ist die Gefahr einer Überdüngung sehr groß. Ein kompletter Bodengrund aus Lehm oder Ton oder zu viele Düngekugeln verhindern die Bodenzirkulation und verursachen ein Absterben der Wurzeln. Generell wird empfohlen, ein bis drei Kügelchen zu integrieren.
Haben Sie Fische im Wasser, die gern im Kies wühlen? Dann könnten sie dabei die Düngegemische aus dem Boden lösen und das Wasser trüben. Hier hilft ein großer Zierstein über die Düngestelle.
Düngung Nummer 2: Nährstoffe im Wasser
Wichtige Nährstoffe wie Zink, Kupfer und Mangan sind im Wasser des Aquariums unlöslich. Sie sind im Leitungswasser nicht zu finden, denn bestimmte Huminsäuren aus der Natur, die sie wasserlöslich machen, fehlen hier. Daher braucht auch das Wasser selbst Nährstoffe.
Ein Basisdünger sollte bei der Neueinrichtung oder beim Wasserwechsel zugefügt werden. Er enthält alle Hauptnährstoffe, die die Pflanzen im Aquarium brauchen – auch Nitrat oder Phosphat für den Beginn, die jedoch mit der Zeit nach und nach im Überfluss produziert werden.
Ein Tagesdünger sorgt danach dafür, dass die nicht vorhandenen Spurenelemente auch im Wasser zu finden sind. Neben den Makronährstoffen brauchen die Pflanzen im Aquarium auch Mikronährstoffe wie Kupfer, Zink und Borat. Beides kann mit flüssigem Dünger oder in Form von Kapseln hinzugegeben werden.
Wer seine Fische täglich füttert, kann auch täglich düngen. Ein Trick hilft hier, Überdüngung zu vermeiden: Für den Anfang sollte die empfohlene Wochenmenge halbiert werden, bevor der 7. Teil für einen Tag berechnet wird. Nach und nach kann so die Menge erhöht werden, bis sich ein optimales Wachstum der Pflanzen eingestellt hat.
Die richtige Temperatur, der pH-Wert und die Wasserhärte sind für das Pflanzenwachstum jedoch auch nicht zu vernachlässigen. So sollte für die Aquarienpflanzen das Wasser zwischen 20 und 28 Grad Celsius warm sein, einen pH-Wert von sechs bis 7,5 haben und die Wasserhärte zwischen fünf und 15 liegen.
Gesonderte Düngung von Kohlendioxid
Während die Makronährstoffe Stickstoff und Phosphor in einem Aquarium mit vielen Fischen vorhanden sind, herrscht ein Mangel an Stickstoff. Neben Tabletten und Co bietet die Aquaristik hier noch eine weitere Form der Düngung: mit einer CO2-Anlage. Diese wird mit Gasflasche oder Biogas betrieben.
Der Idealwert von Kohlendioxid im Wasser liegt bei zehn bis 15 Milligramm pro Liter. Dieser ist mit einer Anlage am besten zu erreichen. Sie leiten das Kohlendioxid in das Wasser ein, mit einer leichten Bewegung an der Wasseroberfläche. Feine Blasen ermöglichen eine gute Aufnahme.
Diese Art der Nährstoffzuführung hat auch den Vorteil, dass sie dann erfolgt, wenn die Aquarienpflanzen das Kohlendioxid auch benötigen: am Tag. In der Nacht kann eine automatisierte Abschaltung für Einsparung sorgen.
Auch die ausreichende Lichtversorgung ist ein wichtiger Faktor für ein gutes Pflanzenwachstum im Aquarium. Nur wenn ausreichend Licht vorhanden ist, nehmen sie die Nährstoffe auf. Steht zu wenig Licht zur Verfügung, kann ein Reflektor Abhilfe schaffen.
Zusammenfassung
Das Düngen von Pflanzen im Aquarium hat so seine Eigenheiten. Zum einen sind manche Nährstoffe im Überfluss vorhanden, andere aber Mangelware. Auch die Aufnahme der Nährstoffe geschieht unter Wasser auf verschiedenen Wegen. Daher sollte der Besitzer seine grüne Wasserlandschaft dreigleisig düngen: im Boden, mit Flüssigdünger und einer CO2-Anlage.
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