10 Tipps zum Kauf eines Sonnensegels
Erfahren Sie in zehn nützlichen Sonnensegel-Tipps Wissenswertes zum Thema Sonnenschutz mit Sonnensegeln, der modernen Alternative zu Markise, Sonnenschirm und Co.
Planung und Montage, Befestigung und Materialauswahl, Reinigung und Pflege: Die Installation einer Sonnensegelanlage will in allen Aspekten gut verstanden sein. Verschaffen Sie sich einen gründlichen Eindruck von dieser Variante des Sonnenschutzes.
Sonnensegel-Tipp 1: Baurecht und Einfallswinkel der Sonne beachten
Der erste unserer Sonnensegel-Tipps, den Sie vor allen anderen beherzigen sollten: Klären Sie die baurechtlichen Voraussetzungen bei Ihrer Bauaufsichtsbehörde vor Ort. Nichts ist ärgerlicher als eine durchdachte Planung, die dann an bürokratischen Hürden scheitert. Wenn Sie grünes Licht für die Installation einer Sonnensegelanlage erhalten, legen Sie zunächst die Beschattungsfläche fest.
Beachten Sie dabei den Einfallswinkel des Sonnenlichts zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Dieser ist bestimmend für die richtige Größe und Ausrichtung Ihres Sonnensegels.
Sonnensegel-Tipp 2: Aufrollbare oder starre Sonnensegel
Wählen Sie eine aufrollbare oder starre Sonnensegelanlage. Entscheiden Sie nun, ob Ihr Sonnensegel aufrollbar sein soll oder nicht. Automatisch aufrollbare Segel bieten größere Flexibilität und Komfort. Sie sind zu bevorzugen, wenn Sie Ihre Terrasse, den Sitzplatz im Garten oder einen anderen Ort nur zu bestimmten Zeiten beschatten möchten.
Features wie Fernbedienungen sowie Wind- und Sonnenwächter für den Wetterschutz des Segels gehören bei einem solchen System zur Ausstattung. Die Montage aufrollbarer Sonnensegel ist anspruchsvoll und wird nur durch einen Fachbetrieb für Sonnenschutz vorgenommen.
Wenn Sie eine kontinuierliche und kostengünstigere Beschattung wünschen, sind starre Sonnenschutzsegel, die Sie selbst installieren können, eine gute Wahl.
Sonnensegel-Tipp 3: Befestigung
Entscheiden Sie sich für eine Befestigungsart. Haben Sie ein Sonnenschutzsegel zum Selberbauen gewählt, müssen Sie als Nächstes die Befestigungsart für das Segel festlegen. Je nachdem, wo Sie Ihre Segelanlage aufbauen möchten, bieten sich zwei verschiedene Methoden an:
Hausseitige Montage
Für hausnah zu installierende Segel auf Terrassen oder Balkons ist es sinnvoll, Gemäuer und Balken mit hinreichender Stabilität für die Befestigung zu nutzen. Verwenden Sie zur Befestigung Wandösen für kleine bis mittelgroße und Ankerplatten für größere Segel. Alternativ bieten Augbolzen die Möglichkeit der Fixierung in stabilen Untergründen aus Holz. Bei Unsicherheit bezüglich der Stabilität von Holzbalken, Dachsparren oder Mauerwerk ist die Konsultation eines Baufachmanns angeraten.
Befestigung an freistehenden Edelstahlrohren
An Edelstahlrohren können Sie Sonnensegel auch fern von Gebäuden fixieren – zum Beispiel im Garten. Abhängig von der Größe des zugehörigen Segels sind folgende Bezeichnungen für die Edelstahlrohre gebräuchlich:
Sonnensegelstangen (für kleine Sonnenschutzsegel)
Sonnensegelmasten (für mittelgroße Sonnenschutzsegel)
Sonnensegelpfosten (für sehr große und schwere Sonnenschutzsegel)
Die Edelstahlrohre lassen sich in zwei Befestigungskategorien unterteilen:
– Modelle mit Augbolzen (Pfosten und Masten) oder Fenderösen (Stangen), an denen Sie das Befestigungsmaterial fixieren
– höhenverstellbare Sonnensegelmasten mit Gleitschienensystem
Edelstahlrohre für die fixe Befestigung bieten teilweise die Möglichkeit, Höhenanpassungen des Segels durch die Auswahl der vertikal versetzen Ösen/Bolzen vorzunehmen. Das Gleitschienensystem gestattet eine besonders kleinteilige, flexible und einfache Höhenjustierung des Segels per Gleitschlitten.
Sonnensegel-Tipp 4: Spannen der Sonnensegel
Nutzen Sie Verspannungssets für zügigen Aufbau und einfaches Hissen der Segel. Die klassischen Befestigungsmaterialien für die Sonnensegelbefestigung sind Segelspanner, Karabinerhaken und Tauwerk. In gut sortierten Sonnensegel-Shops werden zur Optimierung des Aufbauvorgangs und zur Erleichterung beim Hissen der Sonnensegel auch komplette Verspannungssets angeboten.
Für die Sonnensegel-Befestigung an Edelstahlrohren bestehen diese Sets aus Tauwerk, einer Umlenk-Rolle und einem Autorelease-System sowie einer Klampe (Seilwickler) beziehungsweise einer Tauklemme. Die Ausstattung mit einer Gleitschiene zur Höhenanpassung ist ebenfalls möglich.
Das Seil wird über die Umlenkrolle geführt, wodurch Sie das Segel mit geringem Kraftaufwand hissen und vor einem Sturm zügig abbauen können. Bei zu hohen Druckbelastungen durch Wind oder Wasser löst sich das Autorelease-System und gibt das Segel frei, um Segeltuch und Masten vor Belastungsschäden zu schützen.
Die Funktionsweise eines Verspannungssets für die Wandmontage ist im Prinzip identisch. An die Stelle der Gleitschiene tritt der Augbolzen oder die Ankerplatte für die hausseitige Befestigung.
Sonnensegel-Tipp 5: Edelstahlrohre im Untergrund verankern
Die unabdingbare Stabilität der Edelstahlrohre erreichen Sie je nach Beschaffenheit des Untergrunds durch den Einsatz von Standfüßen oder Bodenhülsen aus Edelstahl.
Bei weichem Untergrund wie Gartenerde heben Sie für jedes Edelstahlrohr einen Fundamentschacht aus. Dort betonieren Sie die Bodenhülse ein und beachten dabei die zu erwartende Frosttiefe. Das Fundament muss tiefer reichen als der Frost, da ansonsten eine Anhebung des Fundaments im Winter droht.
Gute Bodenhülsen sind oben abgeschrägt, sodass eine horizontale Ausrichtung der Oberkante mit einer Neigung von 10º entgegen der Zugkraft zusammenfällt. Dieser leicht nach außen geneigte Aufbau ist wichtig, um die maximale Stabilität der Sonnensegelanlage zu gewährleisten.
Benutzen Sie Bodenhülsen aus Edelstahl. Aluminiumhülsen dürfen nicht einbetoniert werden, da es bei einem Kontakt mit Zement zu Korrosionsschäden kommen kann!
Soll das Edelstahlrohr auf festem und hartem Untergrund stehen, etwa Estrich oder dem Beton eines Terrassenbodens, sorgen Standfüße für die notwendige Stabilität. Deren Bodenplatte wird im Untergrund verschraubt und das Edelstahlrohr anschließend über den Standfuß gestülpt. Bei horizontaler Fixierung der Befestigungsplatte ist der Standfuß genau wie die Bodenhülse um 10º entgegen der Zugrichtung geneigt.
Gegenüber der direkten Einbetonierung der Edelstahlrohre bieten Standfüße und Bodenhülsen den Vorteil, dass Sie die Sonnensegelanlage im Winter oder beim Umzug leicht demontieren können.
Lediglich sehr große und entsprechend schwere Sonnensegel, die in der textilen Architektur mit sturm- und schneesicherem Membranbau zum Einsatz kommen, bedürfen der direkten Einbetonierung besonders stabiler Sonnensegelpfosten durch erfahrene Experten.
Sonnensegel-Tipp 6: Eigenschaften für das Segeltuch bestimmen
Sonnensegel können drei grundlegende Funktionen erfüllen: Sonnenschutz, Hitzeschutz und Regenschutz. Die Kombination zweier gewünschter Schutzfunktionen steht jeweils zur Auswahl:
Luft- und wasserdurchlässige Segeltücher eignen sich für Sonnen- und Hitzeschutz.
Wasserundurchlässige Segeltücher eignen sich für Regen- und Sonnenschutz.
HDPE (high density Polyethylen) gehört zu den weitverbreitetsten Materialien für wasser- und luftdurchlässige Segel. Hitze kann durch ein HDPE-Segeltuch rasch entweichen, sodass es zu keinem Wärmestau kommt.
Polyester oder Acrylmarkisentuch wird bevorzugt bei der Herstellung der anspruchsvolleren wasserabweisenden und wasserdichten Sonnensegel verwendet. Bei korrekter Ausrichtung (vgl. Sonnensegel-Tipps 8) sollte das Segel eine Wasserdichtigkeit von 350mm bis 1200mm Wassersäule aufweisen, um Sie effektiv vor Regen zu schützen.
Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass Ihr Sonnensegel aus farbechtem, verrottungsfestem, fäulnishemmendenden und schmutzabweisendem Segeltuch gefertigt ist. Sonnensegel mit ausgewiesenem UV-Schutz nach Standard 801 schützen empfindliche Haut zuverlässig vor zu hoher Strahlungsbelastung. Gut sortierte Sonnensegel-Shops stellen Ihnen diese Informationen zur Verfügung.
Sonnensegel-Tipp 7: Zugrichtung der verschiedenen Segelformen beachten
Wählen Sie Ihr Segel aus den Formen Dreieck, Quadrat, Rechteck und Trapez und bestimmen Sie die Befestigungspunkte. Achten Sie bei der Auswahl aller Befestigungspunkte darauf, dass Sie das Segel in Zugrichtung spannen können.
Bei trapezförmigen, viereckigen sowie quadratischen Segeln verläuft die Zugrichtung auf der Diagonalen der Segeltücher, also in einer geraden Linie längs der einander gegenüberliegenden Segelecken. Die verlängerte Winkelhalbierende stellt den optimalen Befestigungspunkt für Dreiecksegel dar.
Breiten Sie Ihr Sonnensegel vollständig aus, bevor Sie es montieren. Drehen Sie die Segelspanner auf ihre maximale Länge aus, ehe Sie sie an den Verankerungspunkten einhängen.
Nach der Erstmontage dehnen sich Segeltücher um etwa 3% – 5% aus und erschlaffen dadurch geringfügig. Die gewünschte Spannung können Sie mit den Segelspannern, die Sie vorher einfetten, leicht wiederherstellen.
Besonders bei regenabweisenden Sonnensegeln ist optimale Spannung wichtig, damit das Wasser zügig ablaufen kann.
Sonnensegel-Tipp 8: Vorzüge eines rochenförmigen Aufbaus nutzen und Mindestneigung einhalten
Bei der Wahl der einzelnen Befestigungspunkte ist eine Neigung von 14% für wasserdurchlässige Segel und je nach Wasserdichtigkeit 14% bis 30% für wasserabweisende Segel einzuplanen. Das Gefälle ist nötig, um einen ungehinderten und zügigen Abfluss von Regenwasser zu gewährleisten. Auf Segeln ohne Gefälle können sich Wassertaschen bilden, die durch übermäßigen Druck den Aufbau belasten und die Stabilität der Sonnensegelanlage gefährden. Das Gefälle sollte über eine Ecke des Sonnensegels führen.
Mit einer rochenförmigen Befestigung des Segels schaffen Sie das notwendige Gefälle und sorgen zusätzlich für eine schöne, äußerst stabile und dynamische Sonnenschutzarchitektur. Sie verwirklichen die Rochenform, indem Sie das Sonnenschutzsegel gedreht aufbauen, gegenüberliegende Segelecken also höhenversetzt und zusätzlich seitenversetzt anbringen.
Sonnensegel-Tipp 9: Sonnensegelanlage schützen
Hochwertige Sonnensegel, Befestigungsmaterialien und Zubehör widerstehen der Witterung und dem Verlauf der Zeit gut. Dennoch sollten Sie auf regelmäßige Wartung, Reinigung und Pflege der Sonnensegelanlage nicht verzichten. Die Stabilität und Ästhetik einer sich langfristig selbst überlassenen Anlage leidet zusehends durch Grünbelag, Vogelkot und Kalkablagerungen.
Für die Reinigung aller Zubehörteile aus Edelstahl oder Aluminium (Masten, Stangen, Pfosten, Gleitschienen, Karabinerhaken, Segelspanner, Ankerplatten, Wandösen und Augbolzen) ist ein handelsübliches Edelstahlspray völlig ausreichend. Sinnvoll ist der Einsatz eines Sprays, das nach dem Auftrag einen Pflegefilm mit Abperl-Effekt auf dem Untergrund hinterlässt.
Flächige Verunreinigungen sollten Sie in regelmäßigen Abständen mit einer weichen Bürste vom Sonnenschutzsegel entfernen. Für Segel aus Polyester oder Acrylmarkisenstoffen verwenden Sie jedoch besser ein Mikrofasertuch, da eine Bürste die wasserabweisende Beschichtung beschädigen kann.
Von Grünbelag, also der Verschmutzung durch kleine und kleinste Pflanzenteile, sind vor allem Sonnenschutzsegel betroffen, die in der Nähe von Bäumen aufgespannt sind. Tragen Sie bei sichtbarem Grünbelag einen selbsttätig wirkenden Grünbelag-Entferner flächig mit einer Gießkanne auf das Segeltuch auf. Beachten Sie die Konzentrationsangaben des Herstellers. Lassen Sie den Grünbelagentferner einen Tag einwirken. Danach ist das Segel sauber und für zwölf Monate vor Neubelag geschützt.
Als Abschluss einer gründlichen Reinigung sollten vorhandene Imprägnierungen des Segeltuchs erneuert werden. Tragen Sie hierfür ein spezielles Imprägnierungsmittel gleichmäßig auf das saubere Segeltuch auf. Behandeln Sie Problemstellen nach dem Eintrocknen erneut.
Bauen Sie Ihre Sonnensegelanlage in der kalten Jahreszeit ab. Das Segeltuch sollte unbedingt trocken, gesäubert und locker eingerollt und an einem Ort mit gutem Luftaustausch gelagert werden.
Bewahren Sie Ihre Edelstahlrohre gegen Kratzer gesichert in Ihrem Keller oder der Garage auf. Bodenhülsen verschließen Sie mit einer Abdeckkappe, um sie vor Verunreinigungen zu schützen.
Sonnensegel-Tipp 10: Bei Billiganbieter skeptisch sein
Der letzte unserer Sonnensegel-Tipps, aber nicht der unwichtigste:
Vermeiden Sie beim Kauf von Sonnensegeln und Zubehör generell die Suche nach den allergünstigsten Angeboten und lernen Sie die Qualität von Markenprodukten erkennen:
Alle Bestandteile der Segelanlage sollten sowohl robust als auch witterungsbeständig sein und diese Eigenschaften müssen auch für Sie als Käufer transparent und klar erkennbar sein.
Detaillierte Produktinformationen wie DIN, europäische Kennzeichnungs-Standards und ausführlichen Angaben zur Materialbeschaffenheit bieten Ihnen objektive Qualitätskriterien zur Orientierung.
Nutzen Sie zusätzlich Profi-Ratgeber und Anleitungen zur Sonnensegel-Befestigung, um den Traum vom eigenen Sonnensegel gut informiert in die Realität umzusetzen.
Der erzielte Preisvorteil von Billigware ist durch sehr bald notwendige Reparaturen oder sogar Neukauf schnell wieder dahin. Zuverlässige Qualität hingegen zahlt sich langfristig auch finanziell aus. Viele weitere Informationen, Tricks und Tipps rund um das Thema Sonnenschutz und Sonnensegel finden Sie im Kaufberater von sonnensegel-pina.de. Wir wünschen viel Erfolg bei der Auswahl!
Die Tipps sind super, um herauszufinden, was für ein Sonnensegel passend für einen selbst ist! Ich habe gute Erfahrungen mit Sonnensegel nach Maß gemacht, weil es ideal passt!
Hallo an die Heimhelden !!
Mein Problem besteht darin, dass ich einen sehr zugigen Balkon auf der Nordseite habe; Sonnenschutz benötige ich also nicht…. Kann ich ein Sonnensegel auch als Windschutz nutzen, oder hält das dann nicht Stand und wie ist die Empfehlung zur Befestigung, da ich ja lediglich ein Balkongeländer habe, und nicht in die Mauer bohren darf (Mietwohnung).
Hoffe, es gibt eine Lösung
Grüße
Heike Ludwig