LED statt Halogen: So klappt der Lampenwechsel auch bei Ihnen
Im Jahr 2009 wurden Glühlampen verboten. Lange Zeit galt nun die Halogenlampe als beste Alternative. Die Lebensdauer des Leuchtmittels konnte durch die Beimischung eines Halogens teilweise vervierfacht und zudem auch die Energieeffizienz verbessert werden. Mittlerweile gilt die Halogen-Lichttechnik aber nicht mehr als beste Wahl. Eine fortschrittlichere Alternative erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit: Die Rede ist von der LED-Lampe.
LEDs kommen heute in zahlreichen Anwendungsgebieten zum Einsatz – sei es für Einbaustrahler, Leuchtstofflampen, Downlights, Panels, Hallenstrahler oder für Outdoor-LED-Kerzen. Die Zeiten, in denen sich die LED hinter der Halogenlampe verstecken musste, sind eindeutig vorbei. Die LED-Technik hat in puncto Umweltfreundlichkeit und Kosten klar die Nase vorn. Lesen Sie hier, warum ein Umstieg auf LED-Lampen sinnvoll ist und worauf Sie achten sollten, wenn Sie alte Halogenlampen gegen moderne LED-Leuchten austauschen möchten.
LED versus Halogen: Welche Unterschiede gibt es bei den Lichttechniken?
Lange galt die Halogenlampe als energiesparender Nachfolger der einstigen Glühbirne, die seit 2009 verboten ist. Ihre Vorteile lagen ganz klar in dem ähnlich warmweißen Licht und der Möglichkeit, die Lampen zu dimmen. In vielen Haushalten ersetzen Halogen-Leuchtmittel daher die Standard-Glühlampen sukzessiv.
LEDs wurden etwa zeitgleich als alternative Beleuchtungsmöglichkeiten eingeführt. Sie unterscheiden sich von Halogenlampen aber dadurch, dass es sich hierbei nicht um Temperaturstrahler mit Wärmeentwicklung handelt. Stattdessen sind LEDs Licht emittierende Dioden – und haben daher auch ihren Namen.
Aufgrund des höheren Preises waren LED-Leuchtmittel anfangs für Verbraucher leider nicht die erste Wahl. Das änderte sich spätestens 2016, als die EU den Verkauf von Halogenlampen in den Standardformen für E14, E27 und weiter Sockel verbot. Mit diesem Verbot sollten die energiesparenderen LEDs besser von der breiten Masse angenommen werden.
Wie genau funktionieren LEDs?
LEDs (Light Emitting Diodes) sind Halbleiterbauteile. Sie wandeln die elektrische Energie in Licht um. Anders als herkömmliche Glühlampen, die Licht durch das Erhitzen eines Glühdrahts aussenden, erzeugen LEDs das Licht durch den sogenannten „elektrolumineszenten Effekt„. Dieser tritt auf, sobald Strom durch den Halbleiter fließt. Er besteht aus zwei Schichten:
- n-Dotierungsschicht – dotiert mit Elektronen
- p-Dotierungsschicht – dotiert mit Löchern
An der Grenze der beiden Schichten bildet sich eine Art Sperrschicht. Sie begrenzt den Stromfluss in eine Richtung. Sobald elektrischer Strom durch diese Sperrschicht fließt, werden die Elektronen von der n-Dotierungsschicht zur p-Dotierungsschicht transportiert. Sie fallen in die Löcher. Bei diesem Prozess wird Energie freigesetzt – und zwar in Form von Photonen, die als Licht ausgestrahlt werden. Welche Farbe das ausgesandte Licht hat, hängt von der Art des Halbleitermaterials und der Dotierung ab. So erzeugt Galliumnitrid (GaN) etwa eine blaue Farbe, während Aluminium-Gallium-Indium-Phosphid (AlGaInP) eine rote oder gelbe Farbe entstehen lässt.
Mit LED statt Halogen Geld sparen und zum Umweltschutz beitragen
LED ist im Vergleich zu Halogen die eindeutig bessere Wahl. Daran gibt es heute keine Zweifel mehr. So schreiben unter anderem die Experten von Ledonline, dass LED-Strahler ungefähr fünfmal weniger Energie verbrauchen als klassische Halogenstrahler. Somit können Sie viel Geld sparen, wenn Sie sich für hochwertige LED-Strahler entscheiden. Das schlägt sich auf der alljährlichen Stromabrechnung vorteilhaft nieder: Je mehr Halogenlampen Sie durch LEDs ersetzen, desto deutlicher werden Sie das bei Ihren Stromkosten merken.
Weiterhin haben LEDs noch einen weiteren Vorteil: Sie sind viel langlebiger als Halogenlampen. Letztere haben eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 2.000 Stunden. LED-Leuchtmittel halten mindestens 10.000 Stunden durch. Das bedeutet: Leuchtet eine LED-Lampe täglich 2,7 Stunden, können Sie von einer Lebensdauer von etwa 10 Jahren ausgehen. Und auch die Anschaffungskosten für LEDs sind in den vergangenen Jahren drastisch gefallen. Somit können Sie mit LEDs auf lange Sicht die Umwelt und Ihr Portemonnaie schonen.
Ist LED-Licht automatisch kalt?
Viele Menschen scheuen sich davor, LED-Lampen statt Halogenlampen zu verwenden, weil sie befürchten, LEDs würden automatisch ein kaltes Licht erzeugen. Das ist aber ein Irrtum. Auch, wenn man LED-Lampen lange nachsagte, sie würden kaltes und helles Licht produzieren, hat sich die Technik in den vergangenen Jahren rapide weiterentwickelt. LEDs sind heutzutage stark an die Bedürfnisse der Endverbraucher angepasst. Dementsprechend haben sie fast identische Lichtfarben wie Glühlampen, also um die 2700 Kelvin. Es gibt sogar LED-Lampen mit Farbtemperaturen von 1.800 Kelvin. Diese LEDs senden ein warmes, goldenes Licht aus, das an Kerzenschein erinnert. Diese Lichtfarbe kommt daher auch gerne für LED-Kerzen zum Einsatz und wird von vielen Menschen als gemütlich und angenehm empfunden.
Können LED-Lampen gedimmt werden?
Einst ließen sich LED-Lampen nicht dimmen, aber auch das hat sich geändert. Mittlerweile gibt es im Handel zahlreiche LED-Lampen, die sich – ebenso wie Halogenlampen – ganz einfach dimmen lassen.
Nicht alle LEDs sind dimmbar. Achten Sie beim Kauf darauf, ein Modell zu wählen, das explizit als dimmbar gekennzeichnet ist.
Bei dimmbaren LEDs sind Listen hinterlegt, die Sie über die kompatiblen Dimmertypen informieren. Wenn Sie LED-Lampen mit der praktischen 3-step-dim-Funktion wählen, sind Wandschalter mit Dimmfunktion sogar komplett überflüssig. Diese LEDs ändern die Helligkeit stufenweise beim Ein- und Ausschalten. Smarte LED-Lampen können sogar per App, per Sprachsteuerung oder Fernbedienung nach Bedarf gedimmt werden. Komfortabler geht es kaum.
Halogenbirnen gegen LED austauschen: So finden Sie die richtige LED
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, Ihre Halogenlampen gegen LEDs auszutauschen, stellt sich natürlich noch die Frage, wie Sie die richtigen LEDs finden. Der Wechsel ist zum Glück gar nicht so kompliziert, wie häufig angenommen wird. Schrauben Sie das alte Leuchtmittel aus der Fassung und nutzen Sie es, um sich beim Neukauf einer LED daran zu orientieren. Die LED benötigt nämlich denselben Sockel, damit sie in die Fassung der einstigen Halogenlampe passt.
Die meisten LEDs sind retrofit. Das bedeutet, dass sie nicht nur denselben Sockel haben, sondern auch die gleichen Kolbenmaße. Das erleichtert Ihnen die Auswahl beim Wechsel von Halogen- auf LED-Lampen.
Weitere Aspekte, auf die Sie beim Kauf von LED-Lampen achten sollten, sind laut diesem Ratgeber der Verbraucherzentrale unter anderem die folgenden:
- Energielabel
- Leistungsaufnahme in Watt
- Farbwiedergabe (CRI oder Ra-Wert)
- Lichtfarbe in Kelvin
- Lebensdauer
- Schaltfestigkeit
- Dimmbarkeit
- Transformator-Eignung
Aber Achtung: Die Watt-Angabe ist schon seit dem Wechsel von der Glühlampe zu Halogen nicht mehr der aussagekräftige Wert, um die Helligkeit der Lampe zu bestimmen. Für diesen Zweck sollten sie den Lumen-Wert heranziehen. Dabei handelt es sich um den Lichtstrom des Leuchtmittels. Demgegenüber kann sich die Leistungsaufnahme in Watt je nach Qualität einer LED-Lampe deutlich unterscheiden. Der Watt-Wert gibt also keinerlei Auskünfte über die tatsächliche Helligkeit der Lampe, sondern nur über ihren Stromverbrauch. Kann eine Halogenlampe mit 28 Watt also etwa 470 Lumen erzeugen, sollten Sie beim Kauf einer LED-Lampe nun darauf achten, dass diese einen ähnlichen Lumen-Wert erzielt. Informationen darüber finden Sie in der Regel direkt auf der Produktverpackung oder online in den Artikeldetails der LED-Lampe.
Zusammenfassung
LEDs verbrauchen im Durchschnitt bis zu 75 Prozent weniger Strom im Vergleich zu klassischen Halogenstrahlern – und sind somit eine gute Wahl für den eigenen Geldbeutel und die Umwelt. Wer die Halogenlampe gegen eine LED-Lampe austauschen will, sollte die neue LED in derselben Form und mit dem gleichen Sockel wählen, damit der Wechsel problemlos funktioniert. Heutzutage gibt es LEDs auch in warmen Lichtfarben und sogar dimmbare Varianten, sodass in Bezug auf den Lichtkomfort keine Abstriche gemacht werden müssen.