So gelingt die Einrichtung: Der Profi-Arbeitsplatz für die Hobbywerkstatt
Heimwerker und „Do it yourself“ sind so in wie nie, „Upcycling“ ein neuer Trend, der Hobbyhandwerker fest im Griff hat. Fast jeder zweite Deutsche besitzt Statistiken zufolge eine elektrische Heimwerkermaschine oder Bohrmaschine. Experten schätzen den Umsatz mit Heimwerkerbedarf auch für die kommenden Jahre jeweils über 18 Milliarden Euro. Doch wer sich richtig in diesem Bereich austoben will, braucht eine gut eingerichtete Hobbywerkstatt. Einige Tipps und Tricks können dabei helfen.
Das Wo: Den richtigen Raum finden
Wer eine Hobbywerkstatt einrichten will, braucht einen ungenutzten Raum im Haus. Geeignet sind unter anderem:
- Keller
- Garage
- Gartenhaus
- ungenutzter Wohnraum
- Dachboden
Wichtig ist bei dem Raum, dass er viel Platz mitbringt. Denn schließlich will sich der Heimwerker gut zwischen Werkbank und Lager bewegen können. Auch Strom sollte vorhanden sein. Von Vorteil ist auch eine Wasserleitung, um einen Waschplatz in die Hobbywerkstatt zu integrieren. Die Wände des Raumes sollten stabil sein, damit auch so manches Werkzeug an ihnen untergebracht werden kann. Optimalerweise ist der Raum schallisoliert, um durch die Arbeiten andere nicht zu stören. Wenn das Zimmer diese Eigenschaft nicht mit sich bringt, sollte der angehende Heimwerker über den Bau einer Lärmdämmung nachdenken.
Auch das Klima ist in der Hobbywerkstadt nicht zu vernachlässigen. Modrige Keller sind kein gutes Arbeitsumfeld. Für die kalte Jahreszeit sollte auch eine Heizung vorhanden sein. Wenn nicht, kann sicher der Heimwerker mit Infrarotstrahlern behelfen.
Das Was: Arbeitsplatz ist nicht gleich Lager
Der ideale Hobbyraum hat zwei Bereiche. Einerseits ist der eigentliche Arbeitsplatz untergebracht, andererseits braucht es auch ein Lager, in dem Werkzeug, Materialien, Zubehör und Co verstaut werden können. Der Arbeitsplatz braucht natürlich eine Werkbank. Diese sollte robust sein und den anstehenden Arbeiten entsprechen. Die Werkbank muss sicher stehen, viel aushalten (bis zu 500 Kilogramm ist ratsam) und nicht beim ersten Hammerschlag zusammenbrechen. Wer Platz hat, kann mehrere Bänke für die einzelnen Gewerke (Hobeln, Drechseln und Co) aufstellen. Einen Schraubstock sollte jede Bank beinhalten, um das zu bearbeitende Material auch fixieren zu können. Das zweite wichtige Einrichtungselement ist der Lagerbereich.
Hier sind Schränke und Systemwände von Vorteil. Denn sowohl Werkzeug als auch Materialien wollen gut verstaut werden. Für Farben, Lacke und Verpackungen eignet sich ein Regal. Für Nägel, Schrauben und Co sind Schubladen mit Kästen von Vorteil. Aber auch Hängeregister und Hängeschränke bewahren kleine Einzelteile übersichtlich auf. Eine richtige Hobbywerkstatt braucht auch einen Schreibtisch mit Stuhl. Denn für so manche Arbeit muss zuvor eine Skizze angefertigt werden. Achten Sie hier auf Ergonomie. Ebenso ist ein Waschbereich von Vorteil. Ein Waschtisch kann schon für kleines Geld erstanden werden.
Das Wie: Maschinen, Werkzeuge und deren Unterbringung
Ist die Grundausstattung der neuen Heimwerkerwerkstatt angeschafft, kann nun an die Belebung dessen gegangen werden. Maschinen und Werkzeuge können Einzug halten. Typische Maschinen sind unter anderem:
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine mit Schlag-Funktion
- elektrische Säge
- elektrisches Schleifgerät
- und vieles mehr
Je nach Intension des Heimwerkers kann auch seltenes Gerät zum Einsatz kommen. Dieses empfiehlt sich, bei wenig Einsatz eher zu mieten als zu kaufen. Beim Kauf von Maschinen sollte der Heimwerker auf Qualität achten.
Es muss nicht immer das neueste Modell sein. Durch Anzeigen und Co finden sich auch gute gebrauchte Maschinen, die Qualität bieten, aber zum Schnäppchenpreis zu erstehen sind.
Zu der Grundausstattung bei den Werkzeugen gehören unter anderem:
- Schraubendreher
- Schraubenschlüssel
- Inbusschlüssel
- Hammer
- Sägen
- Zangen
- Scheren und Messer
- Meißel
- Zollstock
- Wasserwaage
- Stifte
- Schleifpapier
- und vieles mehr
Dazu kommen dann noch Materialien, wie Schrauben, Nägel, Dübel, Kleber, Kabelbinder, Gafferband und Co. Eine Grundausstattung ist hier meist mit einem klassischen Werkzeugkasten zu erstehen. Nach und nach kann die Sammlung ausgeweitet werden. Häufig benutztes Werkzeug sollte in der Nähe der Werkbank aufbewahrt werden. Eine Magnetleiste über dem Arbeitsplatz kann die wichtigsten Utensilien beherbergen. Federzüge sind eine weitere Möglichkeit. Sie unterstützen auch die Ergonomie am Arbeitsplatz: Die Arbeitsgeräte werden mit ihnen an der Wand über die Werkstatt angebracht. Bei Gebrauch können sie praktisch heruntergezogen werden, danach zieht der Federzug sie automatisch wieder in die Ausgangposition. Bücken, Suchen und Verlegen von Arbeitsmaterialien ist damit Vergangenheit. Selten genutzte Materialien gehören in Schubkästen oder Regale. Denn was ungenutzt herumliegt, ist immer ein Sicherheitsrisiko.
Eine alte Digitalkamera lohnt sich ebenfalls in der Hobbywerkstatt. Denn mit ihr können Zerlegungsvorgänge gut festgehalten werden. Nicht, dass zum Schluss ein Teil ungenutzt übrig bleibt.
Das Zubehör und die Sicherheit
Wer eine Hobbywerkstatt einrichtet, sollte nicht nur auf die passenden Werkzeuge achten. Auch Schutz und Sicherheit ist hier wichtig. In jede Hobbywerkstatt gehören ein Erste-Hilfe-Koffer, ein Feuermelder und auch ein Feuerlöscher. Auch Schutzkleidung des Heimwerkers sollte vorhanden sein, denn der Arbeitsschutz in der Hobbywerkstatt ist unverzichtbar: Schutzbrille, Gehörschutz, Atemschutzmaske und Sicherheitsschuhe. Rund 76 Prozent aller Männer hat sich schon einmal mit dem Hammer auf den Finger gehauen. Etwa 800 Unfälle passieren täglich in deutschen Hobbywerkstätten. Die meisten von ihnen geschehen mit Sägen, aber auch das Fallen von Leitern ist häufig. Materialien sollen nach Art getrennt untergebracht werden. Für die Gesundheit empfiehlt sich auch eine Feinstaubabsaugung. Das Licht sollte eine gute Mischung aus Kunstlicht und Tageslicht sein.
Wer die Eingangstür mit einer Signallampe verbindet, bemerkt den Besuch in der Werkstatt, auch wenn gerade Kopfhörer getragen werden und die Kreissäge lautstark im Einsatz ist. Solch ein Warnsystem kann Erschrecken mit bösen Folgen verhindern.
Zusammenfassung
Wer sich eine Hobbywerkstatt einrichten will, sollte den richtigen Raum wählen. Ausreichend Platz ist das A und O, Strom- und Wasseranschlüsse sollten vorhanden sein. Werkzeugbank, Schränke und Regale sowie auch ein Schreibtisch gehören zur Grundausstattung in der heimischen Werkstatt. Zahlreiche Werkzeuge und Maschinen gilt es, zu verstauen – die einen griffbereit, die anderen im Lager. Aber auch die Sicherheit darf nicht vernachlässigt werden. Feuerlöscher und Schutzkleidung sollten ebenfalls für die heimische Hobbywerkstatt geplant werden.
Artikelbild: © Africa Studio / Shutterstock
Sehr schöner Artikel, der sehr gut wiederspiegelt was eine Werkstatt ausmacht. Einen Platz zum Arbeiten, Lagermöglichkeiten und natürlich passendes Werkzeug.
Wie heißt es doch so schön? „Das Zentrum der Werkstatt ist die Werkbank“. Eine Werkbank bietet einen Arbeitsplatz mit erhöhter Arbeitsfläche, an dem anstehende Arbeiten effektiver durchgeführt werden können. Durch abschließebare Schubladen und Schränke wird die Sicherheit anderer Mitglieder im Haushalt deutlich erhöht. Eine hohe Standfestigkeit und eine robuste Konstruktion erhöhen die Arbeitssicherheit. Zur Arbeitserleichterung gibt es jede Menge Zubehör wie Schraubstöcke und Zwingen.
Materialien können und Werkzeuge können hervorragend in Schwerlastregalen, Lochwänden sowie Regalen mit Stapelboxen verstaut werden. Diese Lagersysteme gibt es oft schon unter 50 Euro.