Mit dem richtigen Bett Kreuz- und Rückenschmerzen vermeiden
Rückenleiden entwickeln sich zur Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland. Darunter leiden nicht nur erwachsene Bundesbürger, immer öfter trifft es junge Leute oder sogar Schulkinder. Der Grund dafür ist vor allem Mangel an Bewegung und Übergewicht. Darüber hinaus spielt die richtige Schlafposition eine wichtige Rolle, um den Rücken zu schonen. Etwa ein Drittel unseres Lebens verbrauchen wir im Schlafzimmer. Deswegen ist die passende Schlafunterlage mitunter die wichtigste Voraussetzung dafür, den Rücken über Jahre in bester Kondition zu halten. Mit dem richtigen Bett und passender Matratze lassen sich Rückenschmerzen und Fehlstellungen vermeiden. Leider wird dem Thema „Schlaf“ immer noch zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Nicht jeder kann erkennen, wie viel gesundes Potenzial in der richtigen Auswahl des Bettes stecken kann.
Das belastet den Rücken im Schlaf
Im Schlaf, anders wie am Tag, verliert man die meiste Kontrolle über seinen Körper. Die Wirbelsäule ist in der Nacht zum größten Teil auf die Trag- und Stutzfähigkeit der Matratze und des Bettes angewiesen. Wenn das Bett perfekt an die persönlichen Bedürfnisse des Schlafenden angepasst ist, trägt das zur wesentlichen Erholung der Wirbelsäule. Sie kann sich in den Nachtstunden von den Strapazen des Tages erholen und neue Kräfte für den kommenden Tag sammeln. Wenn das Bett dagegen von schlechter Qualität ist, kommt es kaum zu einer Erholung und die schlechten Schlafverhältnisse bedeuten zudem eine zusätzliche Belastung für die Wirbelsäule. Die typischen Mängel sind zum Beispiel alte und abgenutzte Betten samt Matratzen, die durchhängen. In solchen Betten hat die Wirbelsäule keinen Halt und keine Stütze mehr, sie hängt ebenfalls durch. Früher wurde bei Rückenschmerzen ein Brett im Bett empfohlen, was allerdings das Gegenteil brachte – die unnatürliche Verkrümmung der Wirbelsäule brachte zusätzliche Beschwerden mit.
Falsch angepasste Kissen und Bettkopfteile, etwaige Fußhochstellungen und zu hoher Winkel beim Schlafen belasten die schon vom Tag geplagte Wirbelsäule aufs Neue. Die Fehlstellungen verhindern auch die natürliche und physiologische Liegeposition. Nach so einer Nacht wacht man ziemlich müde und lustlos auf, man spürt förmlich den Rücken. Ohne richtigen Schlaf können sich die Bandscheiben und die Rückenmuskulatur in der Nacht kaum regenerieren, was zu einem verfrühten Alterungsprozess in diesem Bereich führt.
Die richtige Bett-Lage ist für eine gesunde Wirbelsäule verantwortlich
Wie man sich bettet, so schläft man. Ein gesundes und gutes Bett soll der Wirbelsäule im Liegen erlauben, ihre natürliche Form in der Rücken- und Seitenlage so weit wie möglich zu behalten. Im Klartext heißt das, dass der Schulterbereich ein wenig einsinken soll, die Taille gut gestützt wird und das Becken auf einer flexibler Unterlage liegt, damit es zu keinem Druck auf die Hüfte kommt. Eine optimale Lagerung erfolgt somit auf einem Bett mit flexibler Unterfederung. Eine gut abgestimmte Matratze rundet die Sache dann auf. Von der Länge her sollte ein gutes Bett, oder Bettsofa etwa 20 Zentimeter länger als die Person sein, die darauf schlafen wird. Pro schlafende Person sollte mindestens 100 bis 120 Zentimetern Platz reserviert werden, jeder zusätzliche Zentimeter bringt mehr Schlafkomfort.
In der Nacht wechselt man im Schnitt 40- bis 60-mal seine Schlafposition – dafür sollte der Lattenrost äußerst flexibel aufgebaut sein. Empfehlenswert ist hier ein Rost aus Kunststofftellerplatten, die aus kleinen und aneinander gekoppelten Tellern oder Federelementen gebaut sind und dem Körper eine flexible Position in der Nacht gewährleisten. Für den Hüfte- und Schulterbereich sollten die Betten unbedingt Verstell-Möglichkeiten bieten. Wenn das Bett solche spezielle Zonen besitzt, kann der Körper einsinken und die Wirbelsäule eine natürliche Position einnehmen.
Die Lattenabstände sollten ungefähr vier bis fünf Zentimeter betragen. Sind sie größer, geht man Gefahr an, in der Nacht samt Matratze durchzuhängen. Qualitativ hochwertige Betten können an den Benutzer individuell angepasst werden. Man kann sie auch optimal auf sich veränderte Anforderungen, wie zum Beispiel das Körpergewicht, Alter oder Gesundheitszustand, einzustellen. Neben dem Bett ist auch das Raumklima für einen gesunden und erholsamen Schlaf entscheidend. Eine Raumtemperatur von 18 Grad und Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent ist für den Schlaf am besten.
Artikelbild / Rückenschmerzen vom falschen Liegen: © InesBazdar / Shutterstock